Sitzung: 06.09.2012 Ausschuss für Stadtentwicklung und Soziales des Rates der Stadt Dannenberg (Elbe)
Beschluss: Einstimmig empfohlen
Abstimmung: Ja: 4, Enthaltungen: 1
Vorlage: 04/530/2012
Ursula Fallapp erläutert:
Seit 10 Jahren gibt es in Niedersachsen den Wettbewerb des
Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr "Ab in die Mitte! Die
City-Offensive Niedersachsen". Die Initiatoren der Landesinitiative legen
seit 2002 jährlich ein neues Programm auf. Grundsätzlich will der Wettbewerb
"Ab in die Mitte! Die City-Offensive Niedersachsen" in erster Linie
Impulsgeber sein, um die Kommunen zu animieren, sich mit stadtspezifischen
Fragen der Entwicklung zu beschäftigen. Die Gedanken, die im Vorfeld einer
Bewerbung geäußert werden, bringen die Akteure dazu, sich über ihre Stadt, ihre
Angebote, ihre Infrastruktur, aber auch über den demografischen Wandel die
sozialen und strukturellen Herausforderungen gemeinsam Gedanken zu machen.
Zentrale Ziele des
Wettbewerbes sind
- die Multifunktionalität
zu erhalten;
- Handel, Gastronomie und
Kultur zu vernetzen;
- die kulturelle Identität
der Orte zu stärken;
- die Zentren als Orte des
Handels und der Kultur stärker im Bewusstsein der Bürger zu verankern;
- die Erlebnisqualität zu
steigern;
- ein breites
Besucherspektrum zu erschließen;
- neue Impulse für eine
längere Verweildauer der Besucher zu schaffen.
Der
Wettbewerb setzt voraus, dass alle relevanten Akteure gefragt und einbezogen
werden. Dies sind:
- Verwaltung, Wirtschaft,
Verbände, Vereine, Kultur u n d
- die Bürgerinnen und
Bürger.
Diese
zuvor genannten verschiedenartigen Gruppierungen erarbeiten einen
Wettbewerbsbeitrag.
Die
Stadt Dannenberg (Elbe) ist mit ihren Projekten in diesem Wettbewerb die in der
Anzahl am höchsten prämierte Stadt. Insgesamt konnte die Stadt Dannenberg
(Elbe) siebenmal die Urkunde in Empfang nehmen und Fördermittel für die
Innenstadtentwicklung in Anspruch nehmen.
Die
Innenstadtentwicklung ist durch "Ab in die Mitte! Die City-Offensive
Niedersachsen" in Dannenberg (Elbe) maßgeblich gelenkt worden.
·
2003 wurde ein Leerstandsmanagement
initiiert. Mit der Idee, 1,00 € Miete pro qm im ersten Mietjahr, konnten
innerhalb eines Jahres 22 Leerstände mit neuem Leben gefüllt werden.
·
Im Jahre 2004 sorgte eine
Betriebsnachfolgermesse für großes Aufsehen und vielfältige Aktionen. Spontan
wurden erste Betriebsnachfolger gefunden.
·
Im Jahre 2005 gelang es der Stadt,
innerhalb eines Jahres 41 zusätzliche Ausbildungsplätze in der Innenstadt zu
schaffen. Zusätzlich wurde ein Ausbildungsregister, das bis zum heutigen Tage
Bestand hat und stets überarbeitet wird, aufgebaut.
·
Der Wettbewerbsgewinn im Jahre 2007
wurde gemeinsam mit der Stadt Hitzacker (Elbe) entgegen genommen. In diesem
Jahr lag der Startschuss für die Linienschifffahrt von Hamburg nach Hitzacker
(Elbe).
·
Im Jahre 2009 gelang die Verbindung der
Fachmarktzentren im Osten und im Westen mit der Innenstadt unter dem Thema
"DAN - ein Kaufhaus".
·
Der Wettbewerb des Jahres 2010 ging erneut
mit der Stadt Hitzacker (Elbe) einher. In diesem Jahr wurde die
Linienschifffahrt von Magdeburg bis Hitzacker (Elbe) erweitert.
·
Im Jahre 2010 gelang es allen Kommunen
aus der Samtgemeinde Elbtalaue, einen Wettbewerbsgewinn zu erreichen. Mit der
Aktion "DAN - Zusammen in die Mitte!" wurde hier zunächst für den
Abbau der Schwächen in den einzelnen Kommunen gesorgt; anschließend zu
Gemeinsamkeiten und einer Identität im Zusammenschluss der Gliedgemeinden
aufgerufen.
Seit
dem 23. August 2012 liegen die Ausschreibungsunterlagen für den neuen
Wettbewerb vor; das Thema lautet "StadtLEBEN".
Der
Wettbewerb will dem Verlust des innerstädtischen Profils begegnen, die
Markenbildung einer Kommune und damit ihre Unverwechselbarkeit stärken und nach
innen und außen imagebildend wirken.
Es
gilt, im intensiven Zusammenwirken von öffentlichen Bereichen,
unternehmerischer Seite und bürgerschaftlichem Engagement eine positive und
zukunftsfähige Stadtentwicklung zu erreichen. Der Projektanspruch lautet
- Erzielung einer Wirkung
zur nachhaltigen Entwicklung und Belebung der Innenstadt bzw. des Zentrums
- Leistung eines Beitrages
zur qualitativen und individuellen Profilierung des Standortes
- Die Aktionen sollen von
Innovationen, Kreativität und Originalität geprägt sein
- Es ist eine Verbindung
des Projektes mit anderen Aktivitäten im Stadtmarketing und im Handel zu
gemeinsamen Zielen oder zu einem umfassenden Leitbild nachzuweisen.
Die
Antragsunterlagen müssen bis zum 29. Oktober 2012 abgegeben sein.
Mit
dem Motto "StadtLEBEN" rückt der Wettbewerb 2013 als Zielgruppe,
besonders die Familien, Kinder, Eltern, Großeltern, Onkel, Tanten, also
generationsübergreifende Vorgehensweisen
in den Fokus.
Der
Wettbewerb 2013 zielt darauf, durch die konzertierte Zusammenarbeit von Kommune,
Handel, Vereinen, Verbänden und weiteren Innenstadtakteuren zu einem
generationsfreundlicheren Klima in den Zentren beizutragen.
Sollte
die Jury Dannenberg (Elbe) mit einem Gewinn bedenken, erhält die Kommune eine
finanzielle Unterstützung. Der Förderanteil
beträgt 60 v. H. der Gesamtkosten. 10 v. H. der Gesamtkosten sind durch
Drittmittel zu erbringen. Das Kostenvolumen eines möglichen Projektes wird den
städtischen Gremien gesondert zur Beschlussfassung vorgelegt.
Aufgrund
von Erfahrungen in den letzten Jahren sollte sich die Stadt Dannenberg (Elbe)
an dem Wettbewerb beteiligen.
Die
"City-Offensive" bietet dem Einzelhandel in vielerlei Hinsicht gute
Möglichkeiten, sich aktiv in das innerstädtische Geschehen einzubringen.
Ursula
Fallapp wirbt dafür, den Wettbewerb mit den Akteuren an der Basis zu
erarbeiten, um so eine Identifikation mit den erarbeiteten Projekten
herbeizuführen. Sie macht den Vorschlag, das Thema Stadtumbau zu wählen.
Ratsherr
Kurt Herzog befürwortet die nach den Richtlinien vorgesehene Ausrichtung. Das
generationsübergreifende Thema sowie die Familienfreundlichkeit ist von den
Verantwortlichen und beteiligten Akteuren zu berücksichtigen.
Kurt
Herzog bittet darum, diese Thematik mit den Akteuren an der Basis entsprechend
auszuarbeiten.
Ausschussmitglied
Günter Voß hält den Vorschlag des Stadtumbaus für sehr wichtig. Sollte eine
Vision zum Thema „Stadtumbau“ angedacht sein, muss auch über Realisierung im
zweiten Schritt nachgedacht werden.
Kurt
Herzog bittet darum, das Thema „Seniorengerechte Stadt und bespielbare Stadt“
in die Entwicklung des Wettbewerbs aufzunehmen. Seit vielen Jahren wird der
verkehrsberuhigte Bereich Innenstadt in seiner Gestaltung bemängelt. Radfahrer,
die auf den Gehwegen fahren, versetzen Einkäufer, die aus der Ladentür treten,
oftmals in Schrecken. Aber auch Autos, die mit höheren Geschwindigkeiten als
zulässig durch die Stadt fahren, sind immer wieder Ärgernisse.
Kurt
Herzog bittet darum, diese Thematik in der Wettbewerbserarbeitung nicht außer
acht zu lassen.
Ausschussvorsitzende
Birgit Stute und Ratsherr Kurt Herzog bitten, auch Überlegungen anzustellen, ob
das Thema „Fußgängerzone“ in einem Wettbewerbsbeitrag eingearbeitet werden
kann. Das Bedienen unterschiedlicher Interessen bedeutet nicht, dass man ein
Ausprobieren der Fußgängerzone gänzlich ausschaltet.
Ernst
Bader wehrt sich entschieden gegen diesen Vorschlag.
Fußgängerzonen
in Städten unter 50.000,00 € führen zu einer „Geisterstadt“. Ein
einkaufsoffener Sonntag, an dem die Innenstadt wie eine Fußgängerzone gestaltet
wird, ist mit einer dauerhaften Fußgängerzone nicht zu vergleichen.
Die
Fußgängerströme, die sich an solchen Sonntagen durch die Stadt ziehen, sind um
ein Vielfaches größer. An normalen Einkaufstagen werden die Bürgerinnen und
Bürger die Stadt meiden, wenn sie mit dem PKW dort nicht durchfahren bzw.
halten können.
Nach
Abschluss der Diskussion empfiehlt der Ausschuss für Stadtentwicklung und
Soziales folgenden
Beschluss:
Die Stadt Dannenberg (Elbe) beteiligt sich an dem Wettbewerb
"Ab in die Mitte! Die City-Offensive Niedersachsen" für das Jahr
2013.