Beschluss: Einstimmig empfohlen

Abstimmung: Ja: 4, Enthaltungen: 1

Ursula Fallapp erläutert:

Seit 10 Jahren gibt es in Niedersachsen den Wettbewerb des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr "Ab in die Mitte! Die City-Offensive Niedersachsen". Die Initiatoren der Landesinitiative legen seit 2002 jährlich ein neues Programm auf. Grundsätzlich will der Wettbewerb "Ab in die Mitte! Die City-Offensive Niedersachsen" in erster Linie Impulsgeber sein, um die Kommunen zu animieren, sich mit stadtspezifischen Fragen der Entwicklung zu beschäftigen. Die Gedanken, die im Vorfeld einer Bewerbung geäußert werden, bringen die Akteure dazu, sich über ihre Stadt, ihre Angebote, ihre Infrastruktur, aber auch über den demografischen Wandel die sozialen und strukturellen Herausforderungen gemeinsam Gedanken zu machen.

Zentrale Ziele des  Wettbewerbes sind

 

-   die Multifunktionalität zu erhalten;

-   Handel, Gastronomie und Kultur zu vernetzen;

-   die kulturelle Identität der Orte zu stärken;

-   die Zentren als Orte des Handels und der Kultur stärker im Bewusstsein der Bürger zu verankern;

-   die Erlebnisqualität zu steigern;

-   ein breites Besucherspektrum zu erschließen;

-   neue Impulse für eine längere Verweildauer der Besucher zu schaffen.

 

Der Wettbewerb setzt voraus, dass alle relevanten Akteure gefragt und einbezogen werden. Dies sind:

 

-    Verwaltung, Wirtschaft, Verbände, Vereine, Kultur   u n d

-    die Bürgerinnen und Bürger.

 

Diese zuvor genannten verschiedenartigen Gruppierungen erarbeiten einen Wettbewerbsbeitrag.

 

Die Stadt Dannenberg (Elbe) ist mit ihren Projekten in diesem Wettbewerb die in der Anzahl am höchsten prämierte Stadt. Insgesamt konnte die Stadt Dannenberg (Elbe) siebenmal die Urkunde in Empfang nehmen und Fördermittel für die Innenstadtentwicklung in Anspruch nehmen.

Die Innenstadtentwicklung ist durch "Ab in die Mitte! Die City-Offensive Niedersachsen" in Dannenberg (Elbe) maßgeblich gelenkt worden.

 

·         2003 wurde ein Leerstandsmanagement initiiert. Mit der Idee, 1,00 € Miete pro qm im ersten Mietjahr, konnten innerhalb eines Jahres 22 Leerstände mit neuem Leben gefüllt werden.

·         Im Jahre 2004 sorgte eine Betriebsnachfolgermesse für großes Aufsehen und vielfältige Aktionen. Spontan wurden erste Betriebsnachfolger gefunden.

·         Im Jahre 2005 gelang es der Stadt, innerhalb eines Jahres 41 zusätzliche Ausbildungsplätze in der Innenstadt zu schaffen. Zusätzlich wurde ein Ausbildungsregister, das bis zum heutigen Tage Bestand hat und stets überarbeitet wird, aufgebaut.

·         Der Wettbewerbsgewinn im Jahre 2007 wurde gemeinsam mit der Stadt Hitzacker (Elbe) entgegen genommen. In diesem Jahr lag der Startschuss für die Linienschifffahrt von Hamburg nach Hitzacker (Elbe).

·         Im Jahre 2009 gelang die Verbindung der Fachmarktzentren im Osten und im Westen mit der Innenstadt unter dem Thema "DAN - ein Kaufhaus".

·         Der Wettbewerb des Jahres 2010 ging erneut mit der Stadt Hitzacker (Elbe) einher. In diesem Jahr wurde die Linienschifffahrt von Magdeburg bis Hitzacker (Elbe) erweitert.

·         Im Jahre 2010 gelang es allen Kommunen aus der Samtgemeinde Elbtalaue, einen Wettbewerbsgewinn zu erreichen. Mit der Aktion "DAN - Zusammen in die Mitte!" wurde hier zunächst für den Abbau der Schwächen in den einzelnen Kommunen gesorgt; anschließend zu Gemeinsamkeiten und einer Identität im Zusammenschluss der Gliedgemeinden aufgerufen.

 

Seit dem 23. August 2012 liegen die Ausschreibungsunterlagen für den neuen Wettbewerb vor; das Thema lautet "StadtLEBEN".

Der Wettbewerb will dem Verlust des innerstädtischen Profils begegnen, die Markenbildung einer Kommune und damit ihre Unverwechselbarkeit stärken und nach innen und außen imagebildend wirken.

Es gilt, im intensiven Zusammenwirken von öffentlichen Bereichen, unternehmerischer Seite und bürgerschaftlichem Engagement eine positive und zukunftsfähige Stadtentwicklung zu erreichen. Der Projektanspruch lautet

 

-    Erzielung einer Wirkung zur nachhaltigen Entwicklung und Belebung der Innenstadt bzw. des Zentrums

-    Leistung eines Beitrages zur qualitativen und individuellen Profilierung des Standortes

-    Die Aktionen sollen von Innovationen, Kreativität und Originalität geprägt sein

-    Es ist eine Verbindung des Projektes mit anderen Aktivitäten im Stadtmarketing und im Handel zu gemeinsamen Zielen oder zu einem umfassenden Leitbild nachzuweisen.

 

Die Antragsunterlagen müssen bis zum 29. Oktober 2012 abgegeben sein.

Mit dem Motto "StadtLEBEN" rückt der Wettbewerb 2013 als Zielgruppe, besonders die Familien, Kinder, Eltern, Großeltern, Onkel, Tanten, also generationsübergreifende Vorgehensweisen  in den Fokus.

Der Wettbewerb 2013 zielt darauf, durch die konzertierte Zusammenarbeit von Kommune, Handel, Vereinen, Verbänden und weiteren Innenstadtakteuren zu einem generationsfreundlicheren Klima in den Zentren beizutragen.

Sollte die Jury Dannenberg (Elbe) mit einem Gewinn bedenken, erhält die Kommune eine finanzielle Unterstützung. Der Förderanteil  beträgt 60 v. H. der Gesamtkosten. 10 v. H. der Gesamtkosten sind durch Drittmittel zu erbringen. Das Kostenvolumen eines möglichen Projektes wird den städtischen Gremien gesondert zur Beschlussfassung vorgelegt.

 

Aufgrund von Erfahrungen in den letzten Jahren sollte sich die Stadt Dannenberg (Elbe) an dem Wettbewerb beteiligen.

Die "City-Offensive" bietet dem Einzelhandel in vielerlei Hinsicht gute Möglichkeiten, sich aktiv in das innerstädtische Geschehen einzubringen.

 

Ursula Fallapp wirbt dafür, den Wettbewerb mit den Akteuren an der Basis zu erarbeiten, um so eine Identifikation mit den erarbeiteten Projekten herbeizuführen. Sie macht den Vorschlag, das Thema Stadtumbau zu wählen.

 

Ratsherr Kurt Herzog befürwortet die nach den Richtlinien vorgesehene Ausrichtung. Das generationsübergreifende Thema sowie die Familienfreundlichkeit ist von den Verantwortlichen und beteiligten Akteuren zu berücksichtigen.

Kurt Herzog bittet darum, diese Thematik mit den Akteuren an der Basis entsprechend auszuarbeiten.

 

Ausschussmitglied Günter Voß hält den Vorschlag des Stadtumbaus für sehr wichtig. Sollte eine Vision zum Thema „Stadtumbau“ angedacht sein, muss auch über Realisierung im zweiten Schritt nachgedacht werden.

 

Kurt Herzog bittet darum, das Thema „Seniorengerechte Stadt und bespielbare Stadt“ in die Entwicklung des Wettbewerbs aufzunehmen. Seit vielen Jahren wird der verkehrsberuhigte Bereich Innenstadt in seiner Gestaltung bemängelt. Radfahrer, die auf den Gehwegen fahren, versetzen Einkäufer, die aus der Ladentür treten, oftmals in Schrecken. Aber auch Autos, die mit höheren Geschwindigkeiten als zulässig durch die Stadt fahren, sind immer wieder Ärgernisse.

Kurt Herzog bittet darum, diese Thematik in der Wettbewerbserarbeitung nicht außer acht zu lassen.

 

Ausschussvorsitzende Birgit Stute und Ratsherr Kurt Herzog bitten, auch Überlegungen anzustellen, ob das Thema „Fußgängerzone“ in einem Wettbewerbsbeitrag eingearbeitet werden kann. Das Bedienen unterschiedlicher Interessen bedeutet nicht, dass man ein Ausprobieren der Fußgängerzone gänzlich ausschaltet.

 

Ernst Bader wehrt sich entschieden gegen diesen Vorschlag.

Fußgängerzonen in Städten unter 50.000,00 € führen zu einer „Geisterstadt“. Ein einkaufsoffener Sonntag, an dem die Innenstadt wie eine Fußgängerzone gestaltet wird, ist mit einer dauerhaften Fußgängerzone nicht zu vergleichen.

Die Fußgängerströme, die sich an solchen Sonntagen durch die Stadt ziehen, sind um ein Vielfaches größer. An normalen Einkaufstagen werden die Bürgerinnen und Bürger die Stadt meiden, wenn sie mit dem PKW dort nicht durchfahren bzw. halten können.

 

Nach Abschluss der Diskussion empfiehlt der Ausschuss für Stadtentwicklung und Soziales folgenden

 


Beschluss:

Die Stadt Dannenberg (Elbe) beteiligt sich an dem Wettbewerb "Ab in die Mitte! Die City-Offensive Niedersachsen" für das Jahr 2013.