Sachverhalt:
Die
Werbegemeinschaft Dannenberg e.V. ist an die Stadt Dannenberg (Elbe) mit
folgendem Anliegen herangetreten:
Die
Werbegemeinschaft ist über Jahrzehnte Veranstalter Dannenberger Stadtmärkte.
Sie ist stolz, dass der Dannenberger Kartoffelsonntag seit Jahren als der
größte Markt im Landkreis zählt. Auch dieser Traditionsmarkt hat einmal klein
angefangen, so die Werbegemeinschaft, und war dabei keine neue Erfindung der
Dannenberger. Die Banken haben sich damals um den Kuchenverkauf und die Musik
gekümmert. Ebenso hat sich die Stadt an den anfallenden Kosten der
Werbegemeinschaft beteiligt, bis dieser Markt auf eigenen wirtschaftlichen
Beinen stand. Derzeitige Kosten liegen hierfür bei ca. 9.000,00 €.
In den vergangenen
Wochen hat sich Swantje Winkens als Bürgerin der Stadt Dannenberg an die
Werbegemeinschaft gewandt, um ihre Idee eines Mittelaltermarktes vorzustellen
und um Unterstützung zu bitten. Die Dannenberger Altstadt, insbesondere mit
ihren historischen Gebäuden wie dem Waldemarturm, machen diesen Einfall
nachvollziehbar. Auch sieht die Werbegemeinschaft es als eine Kernaufgabe. „Der
Verein setzt sich zur Aufgabe…am Wohl der Stadt Dannenberg (Elbe)
interessierten Kräfte, insbesondere des Handels und Handwerkes, der Industrie, der
Kreditinstitute, des Gaststättengewerbes und der städtischen Behörden und
sonstiger Institutionen durch allgemein ansprechende Maßnahmen und Aktionen das
allgemeine Wohlergehen zu fördern und dadurch die Anziehungskraft der Stadt
Dannenberg (Elbe) zu erhalten und zu stärken…“ (§ 3 der Satzung)
Frau Winkes hat der
Werbegemeinschaft ein Angebot eines Veranstalters von Mittelaltermärkten
vorgelegt und erklärt, dass die Kosten den Mittelaltermarkt für die
Werbegemeinschaft als durchführende Institution alleine unmöglich machen. Die
Werbegemeinschaft hat Erkundigungen angestellt, ob bei vergleichbarer Qualität
eines solchen Marktes dieser auf eigene Initiative kostengünstiger ausgerichtet
werden kann. Dabei wurde festgestellt, dass die wesentlichen Kosten für die
Umsetzung anfallen, nicht aber für die Planung.
Des Weiteren wurde
von einem Mittelalterverein aus Süddeutschland bestätigt, dass die Zahlen
realistisch sind, wenn es ein professioneller Markt werden soll. Dieser Verein
hat über 10 Jahre in Hof an der Saale am Theresienstein einen einträglichen
Markt ausgerichtet, bis die Gemeinde für den Veranstaltungsort eine Pacht
erhoben hat. Die Werbegemeinschaft Dannenberg wird sich mit dem Thema eines
nachhaltigen Mittelaltermarktes weiter beschäftigen. Dafür sind auch Gespräche
mit der Stadt angedacht, um unter anderem ein geeignetes Gelände zu finden. Die
Lage am Waldemarturm und Thielenburger See erfüllt den historischen Charakter.
Falls längerfristig Eintrittsgelder erhoben werden sollten, würde sich dieses Areal
allerdings schwer abgrenzen lassen. Bei geringen Eintrittskosten bedarf es
vielleicht einer weniger professionellen Abgrenzung. Die Lage am Waldemarturm
und See ermöglicht dem mehrtägig angedachten Markt mit einem verkaufsoffenen
Sonntag über die Einkaufsstraßen abschließen zu lassen. So wird das Interesse
gesteigert und der Markt öffnet sich einem größeren Publikum.
Die Teilfragen
sollen geklärt werden. Die Werbegemeinschaft ist aber zunächst daran
interessiert, zu erfahren, ob die Stadt bereit ist, einen Zuschuss in Höhe von
6.000,00 € für den Markt 2023 zur Verfügung zu stellen.
Der Ausgaben- und
Einnahmenplan der Werbegemeinschaft gestaltet sich wie folgt:
Ausgaben
Marktbeschickung 15.000,00
€
Genehmigung Samtgemeinde 100,00
€
Kommunale Dienste 1.500,00
€
Versicherung 1.000,00
€
DRK Bereitschaft 600,00
€
Wasserverband 100,00
€
Toiletten 400,00
€
GEMA 0,00
€
Plakate 100,00
€
Werbeanzeige Lüchow-Dannenberg 1.000,00
€
Werbeanzeige Uelzen 500,00
€
Werbeanzeige Lüneburg 500,00
€
Gesamt 20.800,00 €
Einnahmen
Stadt Dannenberg 6.000,00
€
Werbegemeinschaft 6.000,00
€
Marktzehnt 3.000,00
€
Eintritt VIP Zone 500,00
€
Lüneburgische Landschaft 3.000,00
€
Crowdfunding 500,00
€
Gesamt 20.000,00 €
In den in den
letzten Wochen stattgefundenen Sitzungen ist auf die finanzielle Situation der
Stadt hingewiesen worden. Sowohl im Ausschuss für Finanzen, Controlling und
Wirtschaftsförderung des Rates der Stadt Dannenberg (Elbe), als auch im
Verwaltungsausschuss, als auch im Rat der Stadt wurde die finanzielle Situation
2022 und 2023 durch den Kämmerer erläutert. Einbrüche in der Gewerbesteuer
durch Rückzahlungen, investive Maßnahmen, die nur dann durchgeführt werden
können, wenn ein ausgeglichener Ergebnishaushalt vorliegt und eine Reihe von
freiwilligen Leistungen, die bereits von der Stadt Dannenberg (Elbe) für die
Innenstadt erbracht werden, machen einen weiteren Zuschuss im Rahmen der
Haushaltsplanung 2023 unmöglich. Bei der Vorstellung der Ideen und Anregungen
aus der Zukunftskonferenz, die im September 2022 durchgeführt wurde, konnte
sowohl den Bürgerinnen und Bürgern als auch den Ratsvertreterinnen und
Ratsvertretern aufgezeigt werden, dass in jedem Jahr mindestens 30.000,00 € für
Veranstaltungsmanagement, etc. zur Verfügung gestellt werden. Eine Erhöhung dieses
Haushaltsansatzes, gerade auch in Bezug auf bereits beschlossene Ausgabebeträge
für die Neugestaltung der Ausstellung im Waldemarturm, sind nicht vertretbar.
Beschlussvorschlag:
Der
Werbegemeinschaft Dannenberg e.V. wird kein Zuschuss für den Mittelaltermarkt
2023 gewährt.