Sachverhalt:
Die
Stadt Hitzacker (Elbe) möchte dem Strukturwandel (Demographie, Einzelhandel,
Digitalisierung) sowie gesellschaftlichen Entwicklungen (Verkehrswende,
Klimaschutz, etc.) mit den weitreichenden Folgen für das Stadtgefüge aktiv
begegnen. Dabei wird an die Stadtsanierung, die abgeschlossen wurde, sowie an
das Integrierte Städtische Entwicklungs- und Wachstumskonzept aus dem Jahr 2007
angeknüpft. In diesen Verfahren wurden insbesondere bauliche Maßnahmen auf der
Stadtinsel gefördert.
Um
eine nachhaltige Erneuerung der südlichen Stadtinsel sowie des an den
historischen Stadtkern angrenzenden Bereiches entlang der
Drawehnertorstraße/Lüneburger Straße zu erreichen, plant die Stadt eine erneute
Aufnahme in die Städtebauförderung.
Die
Stadt ist Partnerkommune in einem Leitprojekt der Metropolregion Hamburg unter
dem Titel "Wohnen in der Metropolregion Hamburg; bedarfsgerecht,
zukunftsfähig, gemeinsam gestalten". In dem darin eingegliederten
Teilprojekt liegt der Fokus darauf, bezahlbaren und bedarfsgerechten Wohnraum
in Hitzacker (Elbe) zu schaffen.
Hitzacker
(Elbe) hat in den letzten Monaten erfolgreich daran gearbeitet, Kneippkurort zu
bleiben. Die Überprüfung nach einer zehnjährigen Zertifikatsspanne stand für
den September des Vorjahres an. Umfassende Unterlagen sind dem
Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und
Digitalisierung zur Überprüfung vorgelegt worden. Die allgemeinen
Anerkennungsvoraussetzungen zielen auf Straßenverkehr, Lärmschutz,
Barrierefreiheit und intakte Gebäudestrukturen ab. Hinsichtlich der
barrierefreien Gestaltung verschiedener Bereiche ist der Kurort massiv
beeinflusst. Die Prädikatisierung ist inzwischen erfolgt. Die
Städtebauförderkulisse bietet Chancen zur Konzeptionierung und Umsetzung von Infrastrukturmaßnahmen
und privaten Maßnahmen.
Im
Fokus der Stadt Hitzacker (Elbe) liegt dafür ein Gebiet in der Altstadt südlich
der Linie Marschtorstraße auf der Stadtinsel sowie dem daran angrenzenden,
ebenfalls historisch geprägten Stadtbereich entlang der
Drawehnertorstraße/Lüneburger Straße zwischen dem steilen Geesthang im Westen
und der Jeetzelniederung im Osten. Eine weitere naturräumliche Prägung stellt
die Jeetzel dar, die wenige hundert Meter weiter nördlich in die Elbe mündet.
Das
Gebiet ist in hohem Maße durch seine historische Baustruktur geprägt, deren
Bedeutung nicht zuletzt durch eine Vielzahl von Einzeldenkmälern sowie die
bauliche Gesamtanlage der Altstadt auf der Stadtinsel und die Siedlung Lanke
untermauert ist. Während sich die städtebauliche Situation im nördlichen
Bereich der Altstadt hinsichtlich des baulichen Zustandes und der
Nutzungsstruktur als überwiegend stabil bezeichnen lässt, werden südlich der
Linie Marschtorstraße beginnende Funktions- und Substanzverluste deutlich, die
sich überwiegend in einem Sanierungsstau im öffentlichen und privaten
Gebäudesektor sowie dem Vorhandensein einzelner leerstehender und
mindergenutzter Gebäude zeigen. Städtebauliche Missstände bestehen ebenfalls im
Bereich öffentlicher Freiflächen und Verkehrsanlagen. In dem daran
anschließenden Bereich südwestlich der Jeetzel stellt sich die städtebauliche
Situation in Folge des demografischen Wandels sowie durch Aufgabe gewerblicher
Nutzungen verschärfter dar. Neben einer nennenswerten Zahl (teil-)leerstehender
und z.T. stark sanierungsbedürftiger Gebäude, insbesondere entlang der
Drahwehnertorstraße, lässt sich ein zweiter räumlicher Schwerpunkt im
Kreuzungsbereich Drahwehnertorstraße – Lüneburgere Straße – Elbuferstraße
beobachten. Hier prägen mehrere z.T. abgängige Gebäude sowie ein großes
brachliegendes Grundstück den Eingang zum historischen Stadtbereich. Entlang
der Straße Am Osterberg sowie im Bereich des Ensembles Lanke offenbaren sich
ebenfalls bauliche und gestalterische Mängel.
Der
Funktion von Hitzacker (Elbe) als Grundzentrum, Tourismusdestination und Kurort
können die öffentlichen Räume aufgrund funktionaler und gestalterischer Mängel
in keiner Weise gerecht werden. Die Geschäftsstraße Drahwehnertorstraße ist
zudem in hohem Maße durch den Autoverkehr geprägt.
Darüber
hinaus kann den Bedürfnissen der alternden Stadtbevölkerung aufgrund der in
weiten Teilen fehlenden Maßnahmen zur barrierefreien Erschließung von Gebäuden
nur bedingt Rechung getragen werden.
Diese
Beobachtungen werden im Laufe des Projektes im Rahmen der Vorbereitenden
Untersuchungen und der Erarbeitung des teilräumlichen Integrierten
Stadtenwicklungskonzeptes näher betrachtet, analysiert und ggf. erforderliche
Maßnahmen abgeleitet.
Im
Fokus der anvisierten Stadterneuerung wären z.B. insbesondere Maßnahmen zur
Sicherung, baulichen Ertüchtigung und dem bedarfsgerechten Umbau von
historischen Gebäuden denkbar. Des Weiteren, aber auch die Erneuerung
sanierungsbedürftiger Straßen und Platzbereiche, der Erhalt und die Förderung
der Nutzungsvielfalt und Versorgungsfunktion sowie die wirtschaftliche
Profilierung und Standortaufwertung für den Kurort Hitzacker (Elbe).
Der
Verwaltungsausschuss der Stadt Hitzacker (Elbe) hat am 20.06.2022 folgenden
Beschluss gefasst:
Der Auftrag für die „Vorbereitende
Untersuchung“ und das „Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept“ in der
Stadt Hitzacker (Elbe) wird an die Niedersächsische Landgesellschaft mbH zu
einem Endbetrag von 34 600,00 € vergeben.
Folgende
Bearbeitungsschritte sind vorgesehen:
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Bearbeitungsschritte VU/
teilräumliches ISEK Hitzacker (Elbe) |
Zeitraum |
1 |
Auftragsvergabe/
Auftaktgespräch mit der Verwaltung: Erste Grundlagenerörterung zum anstehenden Prozess.
(Informationsaustausch mit der Stadtverwaltung und ggf. weiteren zu beteiligten
Fachbehörden oder Experten nach Bedarf.) |
August bis September 2022 |
2 |
Vorbereitende
Untersuchungen nach § 141 BauGB (u. a. Einleitung,
Bestandsanalyse, und SWOT-Analyse; Betroffenenbeteiligung, Beteiligung
öffentlicher Aufgabenträger, Auftaktveranstaltung, Expertengespräche) |
September 2022 bis November 2022 |
3 |
Erarbeiten eines
Leitbildes und von Entwicklungs-/Sanierungszielen für
die Innenstadt, Handlungsprioritäten und Entwicklungsschwerpunkte;
Beteiligung Betroffener, öffentlicher Aufgabenträger und weiterer Träger
öffentlicher Belange; Zukunftswerkstatt, Expertengespräche |
November bis Januar 2023 |
4 |
Benennen von
Handlungsfeldern, Maßnahmen und Maßnahmenalternativen;
kartografische Darstellung der Maßnahmen, Kosten- und Finanzierungsprognose,
Projektsteckbriefe |
Februar bis März 2023 |
5 |
Aufstellung einer
Maßnahmenliste, Priorisierung, Zeitplan, Kosten- und Finanzierungsübersicht
nach § 149 BauGB |
März bis April 2023 |
6 |
Erstellung Bericht VU/
ISEK, Abwägung, Überarbeitung |
März bis April 2023 |
7 |
Billigende Kenntnisnahme
des Berichts über die VU und Beschluss des teilräumlichen ISEK durch den
Stadtrat |
Mai 2023 |
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Die Verwaltung
bittet die Gremien der Stadt den dargestellten Bearbeitungsschritten
zuzustimmen.
Beschlussvorschlag:
Die
im Sachverhalt aufgeführten Bearbeitungschritte zur Durchführung der
„Vorbereitenden Untersuchungen“ und des daraus resultierenden „Integrierten
Stadtentwicklungkonzeptes“ werden beschlossen.