Beschluss: Geändert beschlossen

Abstimmung: Ja: 14, Enthaltungen: 3

Sachverhalt:

Der Einzelhandel in der Innenstadt von Dannenberg ist tiefgreifenden Veränderungen unterworfen. Die Bedeutung des Online-Einkaufes sowie die Nachfolgeproblematik bei inhabergeführten Betrieben, aber auch der Trend der Aufgabe von Filialen, setzt die Stadt vor Herausforderungen. Multifunktionalität und Aufenthaltsqualität in der Stadt spielen dabei eine wesentliche Rolle. Einkaufs- und Versorgungsmöglichkeiten sind zwar existenziell für die Attraktivität des Stadtzentrums, aber Faktoren wie öffentliches Grün und Mobiliar, die für Aufenthaltsqualität sorgen, gewinnen immer stärker an Bedeutung.

 

Im Gebäude Lange Straße 45a befindet sich derzeit die Filiale der Arko-Unternehmensgruppe, die ursprünglich zum Jahresende 2023 aufgegeben werden sollte. In Gesprächen mit der Geschäftsführung, die für den Vertrieb und Einkauf in 250 Standorten zuständig ist, zeichnete sich ab, dass die Entscheidung der Schließung revidiert werden kann, wenn

 

  • die Erhöhung des Umsatzes und
  • die Reduzierung der Kosten für eine Neuausrichtung der Filiale

 

verwirklicht werden können.

 

Die Erhöhung des Umsatzes liegt in den Händen der Mitarbeiterinnen der Arko-Filiale. In einer Zusammenarbeit konnten durch Marketingstrategien des Marketingvereines „ALMA Elbtalaue – Alle machen Marketing e.V.“ bereits sichtbare Erfolge erzielt werden.

 

Die Neuausrichtung der Filiale ist nach Aussage der Geschäftsführung denkbar, wenn eine Reduzierung der Kosten erfolgen wird.

Die Möglichkeit eines Café-Ausschankes, eines Eisverkaufes nach einer Fassadenöffnung sowie eine entsprechende Außenbestuhlung und die Umbaumaßnahmen mit neuen Lichtquellen, energetischen Sanierungsmaßnahmen und klimafreundlichen Aspekten stehen in Rede. Eine Forderung besteht in der Schaffung einer Aufenthalts- und Erlebnisqualität des städtischen Freiraumes in unmittelbarer Nähe. Zu einer optimalen Aufenthaltsqualität zählen Sitzgelegenheiten und Bänke sowie Orte zum Ausruhen, grüne Arrangements sowie die Schaffung eines Erlebnisortes durch kleine Events. Der Bereich Lange Straße 45, 45a und Lange Straße 4 bietet sich für eine Freiraumgestaltung an. Die Schaffung von Sitzgelegenheiten, die Gestaltung des Grünflächenbereiches sowie die Gestaltung des öffentlichen Raumes vor dem Gebäudebestand findet in der der Vorlage beigefügten Planung Umsetzung. Die Geschäftsführung des Arko-Konzerns ist mit diesen Planungsvarianten einverstanden. Die Umbaupläne im Gebäude Lange Straße 45a werden derzeit parallel von dem Arko-Konzern verfolgt. In diesem Zusammenhang sind durch den Eigentümer umfassende Baumaßnahmen im Rahmen der Stadtsanierung geplant.

 

Die Verwaltung bittet die Gremien der Stadt, einem Ausbauvorschlag zuzustimmen.

 

 

Frau Fallapp erläutert den Sachverhalt und berichtet über die Beratungen im Stadtentwicklungsausschuss und im Verwaltungsausschuss. Beide haben eine einstimmige Empfehlung abgegeben.

Sie merkt ferner an, dass eine detaillierte Ausgestaltung der Freiraumgestaltung in der kommenden Sitzung des Fachausschusses beraten und festgelegt wird. Diese soll dann im Zuge der Stadtsanierung realisiert werden. Bereits am 24.11.2023 hat eine Arbeitsausschusssitzung stattgefunden, an der neben Mitgliedern des Stadtrates auch die Öffentlichkeit teilgenommen hat. Erste Ideen sind hier bereits zusammengetragen worden.

Zunächst geht es jedoch darum, dem Arko-Konzern mittels eines Beschlusses die Absicht zu vermitteln, im Hinblick auf die Freiraumgestaltung tätig zu werden.

 

Rh Schwidder erwähnt, dass die Ausgestaltung der Freiräume und die Art des Mobiliars derzeit nicht seinen Ansätzen entsprechen würde, daher ist es gut, wenn diese im kommenden Fachausschuss detailliert beraten würden.

Dass es hierzu eine gesonderte Beratung gibt, sollte sich seines Erachtens auch in der Beschlussformulierung wiederfinden, um klarzustellen, dass noch mal eine gesonderte Beschlussfassung zur konkreten Ausgestaltung erfolgt und diese dann vom Verwaltungsausschuss freigegeben (beschlossen) werden kann. Er erhebt dieses zum Antrag.

 

Rh Herzog merkt an, dass sich eine Freiraumgestaltung auf die gesamte Innenstadt beziehen muss. Im Zuge der ersten Stadtsanierung sind seiner Ansicht nach viele Kleinode in der Innenstadt zerstört worden, Flussläufe sind verrohrt worden. Er plädiert dafür, den verrohrten Flusslauf beispielsweise an der Arko-Filiale wieder zu öffnen und zu nutzen. Es muss ein Gesamtkonzept erstellt werden, das nicht durch die Verkehrsader mitten durch Dannenberg geprägt ist, sondern dazu führt, den Begriff „Freiraum“ neu zu denken. Aufenthaltsqualität muss geschaffen werden.

 

Rf Ortmanns-Möller spricht sich ebenfalls für ein Gesamtkonzept aus. Es könne nicht sein, dass nur punktuell Einzelne zufriedengestellt werden, vielmehr müsse neben der Ausgestaltung von Freiräumen auch geprüft werden, ob ggfls. eine Fußgängerzone oder andere Maßnahmen für die Verkehrsführung erfolgen sollen. Zudem hat sie seit geraumer Zeit die Erwartung, dass nunmehr ein Sanierungsträger ausgeschrieben wird und die entsprechenden Aufgaben festgelegt werden. In Anbetracht der derzeitigen Personalsituation in der Verwaltung seien diese Aufgaben nicht leistbar, daher muss ein Sanierungsträger dann zeitnah seine Arbeit aufnehmen.

 

 

Der Rat der Stadt Dannenberg (Elbe) fasst folgenden

 

 

 


Beschluss:

1.)    Im Bereich der Gebäude Lange Straße 45 und 45a sowie 4 erfolgt eine Freiraumgestaltung.

 

Einstimmig beschlossen

Ja            14                           Enthaltung         3

 

2.)    Es erfolgt eine gesonderte Beratung und Beschlussfassung zur detaillierten Ausgestaltung hinsichtlich der Freiraumgestaltung. Die Entscheidung hierüber wird dem Verwaltungsausschuss übertragen.

 

Mehrheitlich beschlossen

Ja            14                           Nein      3