Sachverhalt:
Die Wohnung an der
Alten Schmiede in Zernien sollte im Zuge der Arbeiten am Schmiedegebäude
saniert werden. Hierfür sollten im Haushalt nach derzeitiger Beschlusslage
50.000,- € bereitgestellt werden. Eine detaillierte Kostenschätzung wurde nicht
aufgestellt. Es wurden Angebote eingeholt zur Erneuerung der Elektroanlage,
einige Bodenbeläge sollten erneuert werden, die Wohnung sollte eine Einbauküche
erhalten, das vorhandene Bad sollte saniert werden, im OG sollte ein neues Bad
eingebaut werden und die Anstriche sollten größtenteils erneuert werden. Die
Angebote summieren sich auf ca. 50.000,- €, so dass von Beginn an keine
zusätzlichen Arbeiten anfallen durften.
Es ist jedoch
festzustellen, dass das Wohngebäude eigentlich als „völlig sanierungsbedürftig“
zu bezeichnen ist und hätte abgerissen werden müssen. Allerdings wurde dies
erst festgestellt, als das Dach bereits vollkommen hergestellt war. Deswegen
seien hier nochmals kurz der Bauablauf und der Projektablauf geschildert.
Das Gesamtprojekt
„Umbau der Alten Schmiede“ ist in mehrere Bauabschnitte unterteilt, damit die
Fördertöpfe bestmöglich abgeschöpft werden können. Die geförderten Abschnitte
gliedern sich folgendermaßen:
Der 1. Bauabschnitt
ist die Fassade, das Dach und die Holzfenster des Traktes an der Göhrdestraße
entlang (einschl. Wohnung).
Der 2. Bauabschnitt
ist das Foyer mit Bürgermeisterbüro und Nebenräumen
Der 3. Bauabschnitt
ist der Mehrzweckraum.
Der 4. Bauabschnitt
sind die öffentlichen Toiletten mit Draisinenabstellplatz
Der 5. Bauabschnitt
sind die Außenanlagen
Als zusätzliche
Baumaßnahme ohne Förderung ist die Wohnungssanierung sinnvoll zeitlich in die
Gesamtmaßnahme zu integrieren- der Mieter soll ja nicht im ersten Jahr auf
einer Baustelle leben.
Eine Fertigstellung
der Wohnung sollte daher auch erst im Spätsommer erfolgen.
Mit dem 1.
Bauabschnitt wurden ja auch bereits Teile der Mietwohnung saniert. Das Dach
wurde erneuert, die Holzfenster wurden eingebaut. Mit den Arbeiten in der
Wohnung wurde parallel hierzu begonnen. Abrissarbeiten im Innenraum der Wohnung
und die Elektroinstallation waren begonnen, als festgestellt wurde, dass der
hintere Giebel abgetragen werden muss. Als Teile der Putzfassade abgetragen
wurden, konnte man durch das „Mauerwerk“ schauen. Es waren weder Stürze noch
Ringbalken eingebaut, Das Mauerwerk bestand aus selbst gegossenen
Betonhohlsteinen- mit Zementzugaben wurde gespart.
Der Abriss der
gesamten Giebelwand hat einige Folgekosten verursacht. Auf der Innenseite (am
Abrissgiebel) sollte an der Wand eigentlich nichts passieren. Jetzt mussten die
Heizkörper demontiert, der Putz erneuert und die Wände neu tapeziert und
gestrichen werden. Auch mussten jetzt die Decken und Fußböden erneuert werden,
da mit dem Giebel knapp 1 m des Gebäudes abgerissen wurden.
Beim Rückbau der
Bodenbeläge im EG musste dann der gesamte Fußbodenaufbau erneuert werden, da
die Lagerhölzer verrottet waren.
Abrissarbeiten an
den Decken und Wänden- hat der Bürgermeister selbst erledigt.
Provisorien an den
Fenster- und Türöffnungen- hat der Bürgermeister selbst erledigt.
Auskoffern und
Abtransport der Sohle- hat der Bürgermeister selbst erledigt.
Müllentsorgung,
Trennung, (nicht berechnete) Fahrten zur Mülldeponie- hat der Bürgermeister
selbst erledigt.
Die Liste ließe
sich lange fortführen- keiner hat bis jetzt so viele Stunden auf der Baustelle
verbracht wie Bürgermeister Heinz Schulz, teilweise unterstützt von seinem
Enkel.
Der Bürgermeister
schließt morgens auf und abends wieder zu. Viele Tausende Euro konnten so
bereits gespart werden. Alle möglichen Einsparungen sollen weiterhin
ausgeschöpft werden.
An zusätzlichen Kosten werden entstehen:
Für das Bauhauptgewerk:
Nacharbeiten der
Auskofferung im Sohlenbereich, Höhen für neue Sohlen festlegen, Sohlenplatte
mit einer Stärke von 16cm, 40 m² als Stahlbetonsohle herstellen, Dämmung und
Estrich 40 m² neu, Laibungen an Fenster und Terrassentür aufdoppeln, Schienen
setzen und mehrlagig beiputzen, Fachwerk-Riegelkonstruktionen z.T. verändern,
Absperren der Sohle, schwimmender Estrich, zusätzliche Fliesenarbeiten einschl.
Vorarbeiten-
insgesamt ca.
10.000,- € brutto.
Für die
Tischlerarbeiten:
Einbau von
Verlegeplatten als Fußbodenunterbau im OG, zusätzliche Decken- und
Wandkonstruktionen im EG und OG, 2 zusätzliche Türzargen und Türblätter.
Insgesamt ca.
8.000,- € brutto.
Für den
Installateur:
Neuaufbau der
Heizungsleitungen an der Giebelwand, Austausch aller Heizkörper, zusätzliche
Stemmarbeiten.
Insgesamt ca.
4.000,- € brutto.
Für den Maler:
Zusatzarbeiten an
den Decken und Wänden, die vorher nur gestrichen werden sollten,
Ausgleichsspachtelungen an unebenen Wänden, zusätzliche Bodenbeläge.
Insgesamt ca.
5.000,- € brutto.
Putzarbeiten:
mit Nebenarbeiten
ca. 2.000,- € brutto
Im Außenbereich
sind zum Abschluss Arbeiten an der Terrasse, Bodenbewegungen und Anschlüsse an
Pflasterungen und Treppen herzustellen, so dass insgesamt Mehrkosten zwischen
30.000,- € und 35.000,- € entstehen.
Beschlussvorschlag:
Die Sanierung der
Wohnung wird fortgeführt. Die Kosten belaufen sich auf 85.000,- €.