Sitzung: 06.07.2021 Ausschuss für Bauleitplanung, ÖPNV, Verkehr und Energie der Samtgemeinde Elbtalaue
Beschluss: Kenntnis genommen
Abstimmung: Ja: 8
Vorlage: 30/0169/2021
Es wird abgestimmt
die TOPe 7.1 und 8.1 der Einladung zusammen zu beraten.
Die
Entwurfsplanungen zum Hochwasserschutz schreiten weiter voran.
Eine notwendige
(Nach-)Kartierung des Fledermausbestandes ist in den vergangenen Wintermonaten
erfolgt.
Es stehen derzeit
noch letzte Feinabstimmungen zwischen der Biosphärenverwaltung, der
Naturschutzbehörde und der Projektplanung aus. Aufgrund von Personalwechseln in
der Biosphärenverwaltung sowie coronabedingten Absagen mehrerer
Projektgespräche hat sich die Zeitplanung verschoben.
Nach jetzigem Stand
der Planung ist angestrebt, dass im 2. Quartal 2022 die vollumfänglich
abgestimmten Planungsunterlagen zur Planfeststellung eingereicht werden können.
Die im Juni des
vergangenen Jahres in einer öffentlichen Sitzung im VERDO vorgestellte
Trassenführung des Hochwasserschutzdeiches hat sich auch nach Gesprächen mit
anliegenden Grundstückseigentümern und Pächtern als die optimalste Variante
herausgestellt.
Eine durch die
Deichbaumaßnahme errechnete evtl. Aufstauung des Abflusses in der Elbe könnte
durch die Versetzung der Mauer am Göpelhaus um ca. 1 m kompensiert werden. Die
Planunterlagen wurden bereits entsprechend angepasst.
Nach derzeitigem
Planungsstand wird das zu errichtende Schöpfwerk kleiner als zunächst geplant.
Die Pumpleistung wird von 5 m³/s auf 2,5 m³/s reduziert, was auch eine
Verkleinerung des Bauwerks um knapp die Hälfte zur Folge hat. Diese Variante
bringt eine Kosteneinsparung gegenüber dem Planungsansatz vom Sommer 2020.
Neu in die Planung
aufgenommen sind ein Gebäude für die Lagerung von mobilen
Hochwasserschutzelementen sowie ein Lager- und Umschlagplatz für die
Deichverteidigung im Hochwasserfall.
Die derzeitigen
Planungskosten werden sich voraussichtlich auf 1,2 Mio.€/ brutto erhöhen. Diese
werden mit rd. 90 % gefördert.
Die Kosten für das
Bauvorhaben lassen sich erst nach Abschluss des Planfeststellungsverfahrens
genauer ermitteln. Nach derzeitigem Planungsstand belaufen sich die geschätzten
Baukosten auf ca. 16–18,3 Mio. €.
Nach Abschluss des Planfeststellungsverfahrens
werden dann die Fördermittel für die eigentliche Baumaßnahme beantragt. Nach
deren Bewilligung kann dann das Ausschreibungsverfahren beginnen.
Herr T. Beckmann erläutert,
dass am 25.06.2021 eine Videokonferenz stattgefunden hat und seit langem auch
wieder die Biosphärenreservatsverwaltung teilgenommen hat. In der vorvorletzten
Woche ist ein Zuwendungsbescheid über 969.000 € erteilt worden. Mit dem bereits
vorliegenden Zuwendungsbescheid sind insgesamt 1.061.000 € Zuwendungen bewilligt
(ca. 88% der Kosten).
Eine Rückfrage beim NMI hat
ergeben, dass evtl. nach Abschluss der Planungen bei Vorlage des
Verwendungsnachweises ca. 80.000 € aus FAG-Mitteln als weitere Förderung
abgerufen werden könnten. Die Gesamtförderung würde sich dann auf rd. 94 %
erhöhen.
Herr T. Beckmann zeigt an der Leinwand eine Präsentation der aktuellen
Planung und erläutert die Details und die abgestimmten Planänderungen. Die
Präsentation ist der Niederschrift als Anlage
I beigefügt.
Rh Siebolds zeigt sich erfreut
über die aufgezeigten praktikablen Lösungen und trägt vor, dass er schon lange
nach Planungsinformationen gefragt hat.
Auf seine Frage nach den
Konsequenzen der nunmehr 9-monatigen Verzögerung hat die Verwaltung
geantwortet, dass kein finanzieller Schaden entstanden ist. Er weist darauf
hin, dass 110 Grundstücke betroffen sind, deren Eigentümer über die Verzögerung
nicht informiert worden sind und verunsichert sind. Bei einem eintretenden
Hochwasser können aufgrund der zeitlichen Verzögerung erhebliche Schäden
entstehen.
Seine Hinweise auf die
Bedeutung des Projektmanagements zielen u.a. darauf ab, dass es Aufgabe der
Politik ist unterstützend zu wirken, z, B. dahingehend, dass es nicht sein
kann, dass eine Behörde wie die Biosphärenreservatsverwaltung wegen eines
Personalwechsels Monate lang nicht einbezogen werden kann.
Hinsichtlich der nicht
ausreichenden Information von Bürgern und Ratsleuten weist er darauf hin, dass
Herr Beckmann einen Vortrag in einer Ausschusssitzung des Rates der Gemeinde
Neu Darchau gehalten hat über den weder die Ratsleute der Gemeinde noch die
Bürger informiert worden waren und dass nur mit den Bürgern gesprochen worden
ist, die auf die Verwaltung zugegangen sind, anstatt alle Bürger zu
informieren.
Rh Siebolds fordert ein besseres
Projektmanagement und die Einbeziehung des BÖVEE und der Politik, um das
Verfahren zu beschleunigen und die Bürger besser zu informieren.
Inhaltliche Nachfragen zum Planungsstand oder zu einzelnen
Planungsschritten werden nicht gestellt.