Beschluss: Geändert empfohlen

Abstimmung: Ja: 7

Sachverhalt:

Ursula Fallapp erläutert:

 

Die Stadt Hitzacker (Elbe) stellt sich derzeit dem Überprüfungsverfahren zur weiteren Anerkennung als Kneippkurort. Im Zusammenhang mit diesem Verfahren wurde die Idee entwickelt, eine Gesundheitsakademie aufzubauen. Diese Zielsetzung ist der Steuerungsgruppe der Gesundheitsregion Lüchow-Dannenberg vorgetragen worden. Eine Gesundheitsakademie muss, so fordert es die Steuerungsgruppe des Landkreises Lüchow-Dannenberg, aber auch die Verantwortlichen in der Landesvereinigung, Gesundheitswissen lehren. Das Thema Kneipp ist für eine Förderung der Gesundheitsakademie nicht relevant, ebenso sind auch Hotellerie und Gastronomie sowie Tourismus nicht von Bedeutung. Eine finanzielle Förderung der Gesundheitsakademie erstreckt sich lediglich auf die Entwicklung eines organisatorischen Daches für die systemische Medizin im Landkreis Lüchow-Dannenberg. Die Steuerungsgruppe hat bestätigt, dass nach dem nationalen Aktionsplan Gesundheitskompetenz belegt ist, dass mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland über eine eingeschränkte Gesundheitskompetenz verfügt. Hier liegt die Herausforderung für die Gesundheitsregion Lüchow-Dannenberg. Diese Gesundheitsakademie soll das organisatorische Dach für eine entsprechende systemische Medizin werden. Als Schwerpunkt in dieser Akademie gilt die Verbesserung der Information über alle relevanten Themen des Gesundheitswesens in der Region. Neben den Akteuren in der Kneipp-Broschüre, die gedruckt ist, sind inzwischen beteiligte Akteure gewonnen worden. Dazu gehört

  • die Elbe-Jeetzel-Klinik Dannenberg GmbH
  • Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner
  • Kommunale Vertreter aus der Lenkungsgruppe der Samtgemeinde Elbtalaue
  • die Mitglieder der Steuerungsgruppe des Landkreises Lüchow-Dannenberg
  • weitere Therapeutinnen und Therapeuten, die bereits mit einem Letter of Intent signalisiert haben, dass sie ihr Angebot in der Akademie einbringen wollen
  • Schulleiterinnen, Kindergartenleiterinnen etc.

 

Das VERDO als Kultur- und Tagungszentrum, weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt, soll die Akademie beheimaten. Das VERDO ist das einzige und größte Veranstaltungshaus in der gesamten Region.
Aufgabe der Akademie, so hat es die Steuerungsgruppe festgelegt, ist, zukunftsweise Formate des Gesundheitsmanagements zu erarbeiten. Die Steuerungsgruppe der Gesundheitsregion Lüchow-Dannenberg hat für die Gesundheitsakademie Wendland.Elbe folgende Aufgaben definiert:



I. Entwicklung eines organisatorischen Daches für die systemische Medizin im Landkreis Lüchow-Dannenberg

  • Annahme und Verstetigung der Gesundheitskompetenz in

- Kindertagesstätten und Kindergärten

- Grundschulen

- weiterführenden Schulen

- Ausbildungsbetrieben

- Einrichtungen der Erwachsenenbildung

  • Durchführung von Projektwochen in

- Kindertagesstätten und Kindergärten

- Grundschulen

- weiterführenden Schulen

- Ausbildungsbetrieben

- Einrichtungen der Erwachsenenbildung

 

  • Betriebliches Gesundheitsmanagement gestalten

- Gesundheitsförderung innovativ und effizient erklären

- Anreize für betriebliches Gesundheitsmanagement geben

- Grundlagen des betrieblichen Gesundheitsmanagements festigen

- betriebliche Gesundheitsförderung durchführen

- Organisation und Kommunikation

- Eingliederungsmanagement und Kooperation

- berufsbegleitende Zertifikatslehrgänge mit Ergebnis vorlegen

- Weiterführung des bestehenden „Runden Tisches“ einiger Großbetriebe im Landkreis  

   Lüchow-Dannenberg

 

  • Konsum- und Ernährungsverhalten positiv entwickeln

- kompetenter Umgang mit Nahrungs- und Genussmitteln

- Kochkurse

- gesunde und wertvolle Lebensmittel

 

  • Städtebau und Stadtplanung einbeziehen

- Gesundheitskompetenz im Wohnumfeld

- Umgang mit Baumaterialien etc.

 

  • Gesundheitskompetenz zur Bewältigung des Alltags fördern

- physische und psychische Belastungen

- Stress am Arbeitsplatz

- Teilhabe am Arbeitsleben

 

II. Die „Gesundheitsakademie Wendland.Elbe“ im Landkreis Lüchow-Dannenberg gibt den unterschiedlichen Akteuren Einsatzmöglichkeiten.

Als Projektphasen sind definiert:

  • Planung des konkreten Aufbaues der Akademie mit der Definition der Aufgaben
  • Analyse des Bedarfes, Definition des Geltungsbereiches und des Umfanges; Auflistung der Akteure
  • Definition der einzelnen Prozesse und Ressourcen, Kontrollmechanismen zur Einhaltung  

der definierten Prozesse

  • Erstellung notwendiger Verfahrensrichtlinien und Unterlagen, um den Betrieb der Akademie zu sichern
  • Beschreibung der Eckpunkte in einem Handbuch
  • Zertifizierung und Qualitätsmanagement
  • Einrichtung eines Beirates
  • Erarbeitung einer Geschäftsordnung für den Beirat; Zielsetzung: Tagung des Beirates 2 x jährlich
  • Auswahl von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
  • Schulung und Einarbeitung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
  • Aufnahme des Betriebes der Akademie als organisatorisches Dach für Gesundheitskompetenz in der Gesundheitsregion Lüchow-Dannenberg
  • Evaluierung der Einsatzgebiete der einzelnen Akteure

 

Zielgruppen als Nutzerinnen und Nutzer der Akademie

  • Bürgerinnen und Bürger aller Altersgruppen aus dem Landkreis Lüchow-Dannenberg und angrenzenden Landkreisen
  • Interessierte aus ganz Deutschland
  • Krankenkassen und Rentenversicherungsträger
  • Unfallversicherungsträger
  • Mitarbeiterinnern und Mitarbeiter aus Betrieben, Personalabteilungen, Personalentwickler, Geschäftsführer von kleinen und mittelständischen Unternehmen, Betriebsräte, Führungskräfte mit Mitarbeiterverantwortung

 

Die Akademie stellt sich den folgenden Aufgaben:

  • Sie sorgt dafür, dass Gesundheitskompetenz fest in den Bildungs- und Lehrplänen von Kindertagesstätten und Kindergärten, Grundschulen, weiterführenden Schulen, Ausbildungsbetrieben sowie in der Erwachsenenbildung verankert wird. Über die Akademie werden alle Einrichtungen im Landkreis Lüchow-Dannenberg kontaktiert und Angebote abgefragt, vermittelt und in den Akademieplan einbezogen.
  • Projektwochen zur Gesundheitskompetenz in Kindertageseinrichtungen, Schulen und anderen Bildungseinrichtungen werden durchgeführt sowie das Thema Gesundheit als Schulfach in Lüchow-Dannenberg etabliert.
  • Die Gesundheitskompetenz im Beruf und am Arbeitsplatz wird gefördert. Alle Beschäftigten werden stärker als bisher in die bestehenden Angebote des betrieblichen Gesundheitsmanagements und der Arbeitssicherheit integriert. Die Führungskräfte in den Unternehmen werden für eine gesundheitskompetente Gestaltung ausgebildet und unterstützt. Dabei spielen die Berufsstarts, aber auch das nahende Rentenalter eine besondere Rolle.
  • Die Gesundheitskompetenz im Umgang mit Konsum- und Ernährungsangeboten wird über die Akademie ebenfalls gestärkt. Konsumenten begreifen manchmal die Vielfalt der Angebote nicht mehr. Der kompetente Umgang mit Nahrungs- und Genussmitteln ist hier ein prägendes Element.
  • Die Akademie wird die Kommunen befähigen, in den Wohnumfeldern die Gesundheitskompetenz ihrer Bewohner zu stärken. Kommunen tragen die maßgebliche Verantwortung für die Daseinsvorsorge, Städtebau und Städteplanung spielen hier eine besondere Rolle. Im Rahmen dieser gesetzlich vorgeschriebenen Tätigkeitsfelder werden die Kommunen auch aus der Nachbarschaft einbezogen und zielgerichtet geschult.
  • Transparenz über die Funktionsweise und Qualität von Angeboten durch Orientierung im Gesundheitssystem wird dargelegt.
  • Die Kommunikation zwischen den Gesundheitsprofessionen und den Nutzern wird wirksam gestaltet.
  • Gesundheitsinformationen werden nutzerfreundlich ausgearbeitet, um das Verständnis gesundheitsrelevanter Informationen zu erleichtern.
  • Die Akademie wird in den Versorgungseinrichtungen Standards entwickeln, wie das Votum von Patienten in allen Phasen des Behandlungs- und Versorgungsprozesses erfasst und berücksichtigt werden kann.

Dazu gehören Versorgungsstrukturen und Prozesse, die Menschen mit chronischen Erkrankungen positiv beeinflussen.

  • Gesundheitskompetenz zur Bewältigung des Alltags wird ein Schwerpunkt in der Arbeit der Akademie.

 

Für die Akademie soll ein Beirat gegründet werden, der die Akademie begleitet, überwacht und Beschlüsse fasst. Träger der Akademie ist der Marketingverein ALMA Elbtalaue – Alle machen Marketing e.V.. Er wird eine zusätzliche Personalie für die Erledigung der Aufgaben schaffen.

Die Gremien der Stadt Hitzacker (Elbe) werden dauerhaft über den Fortschritt der Entwicklung der Akademie unterrichtet.

 

Beschlussvorschlag der Verwaltung:

Die Stadt Hitzacker (Elbe) befürwortet den Aufbau der Gesundheitsakademie Wendland.Elbe.

 

Stellv. AV Mertins begrüßt die Entwicklung einer Gesundheitsakademie, ist aber enttäuscht darüber, dass der Kneippverein, der Interesse hatte, diese Akademie ins Leben zu rufen, nicht mehr beteiligt ist.

 

Der 1. SgRat Bernhard Beitz erläutert, dass die Einrichtung einer Gesundheitsakademie eine einmalige Chance für die Region darstellt und dass diese natürlich im Interesse der Stadt Hitzacker (Elbe) entwickelt wird. Er verweist darauf, dass engagierte Personen aus der Region durchaus gewünscht sind und in das weitere Verfahren einbezogen werden. Fakt ist aber, dass der gesamte Landkreis Lüchow-Dannenberg von dieser Gesundheitsakademie profitieren muss und daher die Alleinstellung auf Hitzacker (Elbe) nicht erfolgen kann. Des Weiteren ist das Thema Kneipp gänzlich von dieser Gesundheitsakademie zu lösen.

 

AV Maul hält die Gesundheitsakademie ebenfalls für ein Ziel in der Entwicklung der Gesundheitsregion. Für ihn ist wichtig, dass der Sitz der Akademie im VERDO angelegt ist. Aus diesem Grunde schlägt AV Maul vor, den Beschlussvorschlag zu erweitern. Dem stimmen die restlichen Mitglieder des Ausschusses zu.

 

Rh Fröhlich begrüßt ebenfalls die Entwicklung einer Gesundheitsakademie. Jeder, der in dieser Akademie mitarbeiten möchte, ist herzlich willkommen. Von vornherein alle Akteure zu befragen und zu beteiligen, ist für einen solchen Aufbau unrealistisch.  Er hat den Wunsch, dass die Entwicklung der Gesundheitsakademie, so wie sie im Sachverhalt dargestellt ist, einen guten Verlauf nehmen wird.

 

Der Ausschuss für Tourismus, AZH sowie Jugend, Soziales und Kultur des Rates der Stadt Hitzacker (Elbe) empfiehlt folgenden geänderten


Beschluss:

Die Stadt Hitzacker (Elbe) befürwortet den Aufbau der Gesundheitsakademie Wendland.Elbe mit Sitz im VERDO Kultur- und Tagungszentrum unter Beteiligung der hiesigen Akteure.