Sitzung: 11.03.2021 Rat der Stadt Dannenberg (Elbe)
Beschluss: Mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 13, Nein: 2, Enthaltungen: 2
Vorlage: 2/0087/2021
Sachverhalt:
Der Haushaltsplan mit Stand 16.02.2021 wurde bereits per Mail versandt.
Kämmerer Kern
erläutert die Änderungen, die sich für den Haushalt nach den
Fachausschusssitzungen ergeben haben. Diese sind:
KST 54500 30 0200 Straßenreinigung
Konto 431300 Zuschüsse an Zweckverbände und dgl.
-10.000 Euro
Anteil der Stadt Dannenberg (Elbe) an der maschinellen Straßenreinigung,
entsprechend Rechnungsergebnis 2020
KST 57100 04 0100 Stadtmarketing
Konto 425120 Haltung von Fahrzeugen -1.000 Euro,
entsprechend Rechnungsergebnis 2020
Konto 427120 Öffentlichkeitsarbeit u.a. – 1.600 Euro.
neuer Ansatz = 13.000 Euro, wie auch in 2020, entsprechend Rechnungsergebnis
2020
KST 25200 31 0200 Waldemarturm
Konto 412114 Aufwendungen für Strom -1.200 Euro
entsprechend Ergebnisse 2019/2020 und Vorauszahlung 2021
Anhand zweier
Präsentationen erläutert Kämmerer Kern sehr ausführlich die
Haushaltsentwicklung wie sie sich vor und nach der Beratung im
Verwaltungsausschuss darstellt. Die Präsentationen sind allen Ratsmitgliedern
mit der Einladung zur Sitzung zugegangen.
Er stellt dar, wie
sich der Haushalt nach Einarbeitung der Änderungen entwickelt. In der Sitzung
des Verwaltungsausschusses hatte es weitere Änderungsbedarfe gegeben.
Neu aufgenommen
worden ist ein Kostenstelle „Ostbahnhof“. Nach Beschlusslage wird dieser wieder
in die Nutzung durch die Stadt Dannenberg (Elbe) zurückübertragen.
Des Weiteren
sollte laut einem Antrag der SOLi-Fraktion eine Kostenstelle „Klimaschutz“
eingerichtet werden. In den Beratungen des Fachausschusses FCD und des
Verwaltungsausschusses fand dieser Antrag jedoch keine Mehrheiten.
Weitere
Veränderungen nach der VA-Sitzung sind die Einstellung von Mitteln in Höhe von
10.000 € für das Innenstadtkonzept zur Coronafolgenbeseitigung jeweils im Ergebnis-
und im Finanzhaushalt, sowie die Kürzung der Investitionsmittel zur Herstellung
der Aufpflasterungen auf der Jeetzelallee. Hier ist entschieden worden, im Jahr
2021 lediglich zunächst eine Furt herzustellen, die weiteren sind für die
Folgejahre vorgesehen.
Durch die
Veränderungen bei den Investitionen ergeben sich geringere Kreditaufnahmen und
demzufolge auch geringere Zinsbelastungen.
Rh Schwidder dankt
dem Kämmerer für die aussagekräftigen Präsentationen und die gute Darstellung.
Alles in allem ist der Haushalt gut aufgestellt. Die Projekte, die über Jahre
entwickelt worden sind, gilt es nun, trotz des einen oder anderen Engpasses,
umzusetzen. Für die Stadt Dannenberg (Elbe) hat es coronabedingte
Ausgleichzahlungen gegeben, diese kommen dem Gesamthaushalt sehr zu Gute.
Er erklärt für die
SPD die Zustimmung zum Haushalt 2021.
Rh Siemke spricht
der Verwaltung und dem Kämmerer ebenfalls ein Dankeschön für die geleistete
Arbeit aus. Auch er ist erfreut, über das doch noch positiv zu wertende Ergebnis
in der Haushaltsplanung. Es habe in der zurückliegenden Zeit sehr mutige
Entscheidungen seitens des Rates gegeben. Die wesentlichen Entscheidungen seien
zudem fast immer einvernehmlich getroffen worden. Er zählt hierbei einige
Immobilienprojekte wie zum Beispiel des Baugebiet Nebenstedt „Ost“, den Ankauf
der Gebäude Am Markt 2 und nun auch noch Am Markt 8 und 9, sowie auch das
Projekt Ostbahnhof und die Sanierung der ESSO-Wiese auf. All diese großen
Projekt gilt es nun weiter zu entwickeln. Dafür wünscht er auch einem möglichen
neuen Stadtrat nach den Kommunalwahlen gutes Gelingen. Er hält die
Entscheidungen zwar für mutig, aber auch für alternativlos. Die Stadt
Dannenberg (Elbe) müsse eben zur Weiterentwicklung in der Stadt auch besondere
Maßnahmen umsetzen.
Rh Schmidtke merkt
an, dass die Stadt Dannenberg (Elbe) seiner Ansicht nach weiterhin konsequent
über ihre Verhältnisse lebt. Die Rücklagen sind nahezu aufgebraucht und neue
Einnahmequellen sind nicht erkennbar. Es stehen zu viele Projekte an, die es
gilt abzuarbeiten. Er spricht dabei auch von dem „Multimillionengrab“
ESSO-Wiese. Die geforderten Maßnahmen werden die Finanzen der Stadt stark
belasten. Er befürchtet, dass mit der Vielzahl der Projekte die Verwaltung zu
stark strapaziert wird und dadurch vermehrt Fehler auftreten werden. Eine
Finanzierung der Projekte erfolgt aus Krediten, diese müssen wiederum
zurückgezahlt werden.
Zum Ausgleich der
fehlenden Finanzen wird es seiner Ansicht nach zu Steuererhöhungen kommen, die
vor der anstehenden Kommunalwahl von niemanden prognostiziert werden will.
Einer solchen wird
die UWG-Fraktion im Nachgang nicht mittragen.
Für den Haushalt
2021 wird jedoch die Zustimmung der Fraktion erklärt.
B Herzog
bezeichnet den Haushalt 2021 als „stürmisch“. Vieles ist in der Entwicklung
noch nicht absehbar. Als absehbar beschreibt er jedoch den weiteren Ausfall von
Gewerbesteuereinnahmen, zum Beispiel durch die Firmenpolitik des
Continental-Werkes.
Dennoch hält er
die Finanzierungen der großen Projekte für überschaubar und machbar. Die
Belastungen für den Haushalt sind seiner Meinung nach geringer als angenommen
werden könnte. Alles in allem hält er die Vorhaben für gut geförderte Projekte
mit sinnvoll investiertem Geld der Stadt. Begeistert zeigt er sich von der Entwicklung
für das neue Baugebiet, hier werden in Teilen neue Wege eingeschlagen, die ein
positives Signal in Richtung Klimaschutz geben. Dem Klimaschutz muss in Zukunft
noch mehr Rechnung getragen werden, wenn die Ziele bis 2050 erreicht werden
sollen. Aus diesem Grund hat die SOLi-Fraktion einen entsprechenden Antrag
eingereicht, der die Einrichtung einer Kostenstelle Klimaschutz zum Inhalt hat.
Für die SOLI-Fraktion erklärt Rh Herzog, dass diese keinem Haushalt mehr
zustimmen wird, wenn nicht die entsprechenden Klimaschutzziele aufgenommen und
verankert werden.
Er verliest den
Text des Antrages:
In den
Haushalt 2021 wird eine neue Haushaltsstelle „Klimaschutz“ eingestellt. Sie
wird mit 20.000 € ausgestattet. Aus ihr werden Projekte und Eigenanteile für
Förderprogramme bezahlt, die dem Klimaschutz dienen. Dafür wird in den Gremien
ein Klimaschutzkonzept für die Stadt Dannenberg entwickelt. Diese
Haushaltsstelle soll in Zukunft jedes Jahr eingestellt und angemessen
ausgestattet werden. Die Verwaltung wird beauftragt, dafür im Haushalt eine
geeignete Stelle und Finanzierung vorzusehen.
In den
Vorberatungen wurde der Antrag leider abgelehnt. Er plädiert dafür, den
Klimaschutz ernst zu nehmen und wichtige Weichen für die Zukunft zu stellen. Er
erwähnt, dass es bereits gute Ansätze gibt, er hat als Beispiel die Gemeinde
Pfaffenhofen in Bayern genannt.
Bg Herzog
beantragt, über den SOLi-Antrag vorab gesondert abzustimmen.
Rh Fathmann
bedankt sich ebenfalls beim Kämmerer für die Arbeit und für die verständliche
Präsentation. Er merkt an, dass er sehr froh ist, dass ein Baugebiet nun
endlich ausgewiesen wird. Allerdings hält er es für nicht zielführend, sehr
viele Vorgaben in dieser Hinsicht zu machen. Bauwillige sind oft junge
Familien, die nur „normalen“ Wohnraum schaffen wollen.
Auch bemängelt er,
dass es im Bereich der Stadt zu wenig Spielplätze gibt und dieses Thema nicht
wirklich präsent ist. Über die Neugestaltung des Bereiches Thielenburger See
wird es jedoch voraussichtlich einen neuen Spielplatz geben. Dieses sieht er
als positiv an.
Er wünscht sich
für die Zukunft mehr Kreativität in den Räten. Auch hält er es für gegeben,
wenn sich die Politik noch mehr um Handel und Gewerbe kümmern würde.
Stellv. Bgm Hanke
betont, dass es für die Einrichtung einer Kostenstelle Klimaschutz keine
Notwendigkeit gibt. Klimaschutz wird in nahezu allen Projekten berücksichtigt.
Auf Landkreisebene gibt es zudem die Klimaschutzleitstelle. Diese steht als
Ansprechpartner zur Verfügung und ist ebenfalls für Klimaschutzkonzepte zuständig.
Ferner ist ein gleichlautender Beschluss dahingehend auf Samtgemeindeebene
gefasst worden. Dort soll ebenfalls ein entsprechendes Konzept entwickelt
werden. Um die Verwaltung nicht noch mehr zu belasten, sei dieses ausreichend
und kann als Vorlage für andere Kommunen dienen.
Stellv. Bgm Behning lässt zunächst über den Antrag
der SOLI-Fraktion zur Einrichtung einer Kostenstelle für den Klimaschutz mit
einer Finanzausstattung von 20.000 € abstimmen.
Ja 6 Nein 9 Enthaltung 2
Damit ist der Antrag abgelehnt.
Der Rat der Stadt Dannenberg (Elbe) fasst folgenden
Beschluss:
a)Die
Haushaltssatzung mit Haushaltsplan und Stellenplan wird beschlossen
Mehrheitlich beschlossen
Ja 13 Nein 2 Enthaltung 2
b) Das
Investitionsprogramm 2020 bis 2024 wird beschlossen
Einstimmig beschlossen
Ja 16 Enthaltung 1