Sitzung: 21.01.2021 Umwelt- und Bauausschuss des Rates der Stadt Dannenberg (Elbe)
Beschluss: Einstimmig empfohlen
Abstimmung: Ja: 6, Enthaltungen: 1
Vorlage: 30/0270/2020/2
Siehe Niederschrift
Sitzung Rat der Stadt Dannenberg (Elbe) vom 28.09.2020 und Niederschrift
Sitzung Umwelt- und Bauausschuss vom 26.11.2020. Empfehlung aus der letzten
Sitzung ist der Einbau von 4 Querungshilfen von je 10 m Breite. Lt.
Beschlusslage findet vor der Sitzung ein Ortstermin mit dem Behindertenbeirat
unter Leitung von Frau Martina König statt.
Die mit der
Denkmalschutzbehörde seinerzeit abgestimmte Pflasterung ist in der Anlage zur
Vorlage beigefügt. Bei einem entsprechenden Beschluss ist die Genehmigung des
Denkmalschutzes erneut einzuholen.
Vor der Sitzung hat ein Ortstermin mit den Ausschussmitgliedern und Vertretern des Behindertenbeirates stattgefunden.
Stellv. StDir Beitz weist vor dem Einstieg in die Beratung darauf hin, dass der Rat der Stadt im letzten Jahr einen Aufnahmeantrag in das Städtebauförderungsprogramm des Landes beschlossen hat und dass die Umsetzung zahlreichen Maßnahmen, u.a. auch in der Achse Mühlentor – Lange Straße – Marschtorstraße, mit einer hohen Förderquote geplant sind.
AV Siemke erläutert, dass bei dem Ortstermin vor der Sitzung abgestimmt worden ist, 6 Querungshilfen à 5m Breite und Bordsteinabsenkung mit einem maximalen Abstand von 50m untereinander vorzusehen. Hierbei sind die Standorte der bereits vorhandenen 3 Querungshilfen einzubeziehen.
Rh Dr. Praetsch erläutert
den Antrag der Fraktion Bürgerliste und befürwortet die beim heutigen
Ortstermin vorgeschlagene Lösung statt 4 Querungshilfen à 10m Breite 6
Querungshilfen à 5m Breite vorzusehen. Er stellt den Antrag, die Maßnahmen
entsprechend zu beschließen.
Rh Herzog weist auf die
bestehende Beschlusslage hinsichtlich einer behindertengerechten Stadt und des
Verkehrsentwicklungsplans hin. Die vorgeschlagene Lösung entspricht dieser
Beschlusslage nicht, würde die Benachteiligung von Behinderten zementieren und
sie wäre nicht klimagerecht und nicht fahrradfreundlich. Er spricht sich für
eine Gesamtlösung Lange Straße aus und regt an, diese im Rahmen des
Städtebauförderungsprogramms umzusetzen.
Rh Krull befürwortet den
Antrag von Rh Dr. Praetsch. Er sieht mittelfristig keine Umsetzungsmöglichkeit
über ein Städtebauförderungsprogramm.
AV Siemke sieht in der
Umsetzung der mit der Denkmalpflege abgestimmten Pflasterquerungen eine schnell
umzusetzende pragmatische Lösung und eine große Lösung zunächst mittelfristig
nicht realisierbar.
AV Siemke unterbricht die
Sitzung um 19:20 Uhr.
Frau König zeigt sich
erfreut, dass überhaupt über barrierefreie Lösungen beraten wird und weist
darauf hin, dass die UN-Konvention erst 10 Jahre nach
dem Einbau des Straßenpflasters in der Langen Straße verabschiedet worden ist.
Ansonsten hätte seinerzeit eine barrierefreie Lösung gefunden werden können.
Sie weist auf den vorliegenden Vorschlag für eine barrierefreie Komplettlösung
hin und darauf, dass der Hauptplatz in Dannenberg, der Marktplatz, aus Sicht
der Barrierefreiheit unzureichend ist und Änderungen unbedingt erforderlich
sind. Querungshilfen sind grundsätzlich keine Teilhabelösung, sie bieten
Behinderten keine Möglichkeit, die Straße wie nicht Behinderte zu nutzen. Die
vorgeschlagenen Querungshilfen werden vor den Hintergrund, dass zunächst keine
Gesamtlösung zu erwarten ist, befürwortet. Diese sind so zu gestalten, dass
auch Sehbehinderte die Querungen erkennen können.
AV Siemke eröffnet die
Sitzung um 19:30 Uhr wieder.
In der Beratung wird darauf
hingewiesen, dass die erforderliche Absenkung der Bordsteine nicht in der
Kostenermittlung berücksichtigt ist und hierfür zusätzlich ca. 5.000 € Kosten
entstehen.
Nach kurzer weiterer
Aussprache empfiehlt der Ausschuss folgenden
Beschluss:
a) Mit dem vorgestellten glatten Pflasterstein sind 6 Querungshilfen à 5 m Breite
herzustellen, und zwar an den vorhandenen 3 Querungsstellen und zusätzlich an 3
Stellen dazwischen, so dass die Abstände zwischen den Querungshilfen maximal
50m betragen.
b) Für die erforderliche Absenkung der Bordsteine sind zusätzlich 5.000 € bereitzustellen.