Sitzung: 07.09.2020 Ausschuss für Stadtentwicklung und Soziales des Rates der Stadt Dannenberg (Elbe)
Beschluss: Einstimmig empfohlen
Abstimmung: Ja: 7
Vorlage: 04/0316/2020
Sachverhalt:
Ursula Fallapp
erläutert:
Die SOLI-Fraktion
im Rat der Stadt Dannenberg hat folgenden Tagesordnungspunkt beantragt: „Radweg
Thielenburger See: Vorgehen, Planung, Umsetzung.“ Diese Maßnahme ist der
Städtebaulichen Erneuerungsmaßnahme „Verbesserung der urbanen, grünen
Infrastruktur in der Stadt Dannenberg (Elbe)“ zugeordnet. Der
Tagesordnungspunkt ist daher im Ausschuss für Stadtentwicklung und Soziales des
Rates der Stadt Dannenberg (Elbe) zu behandeln.
Ursula Fallapp
erläutert:
Die Planung für den
Fuß- und Radweg um den Thielenburger See ist zwischen der Ingenieurbüro
Rauchenberger GmbH und der Verwaltung in ersten Ansätzen abgestimmt. Die
Ergebnisse werden im Ausschuss
vorgetragen. Sobald die Planung fertiggestellt ist, wird diese in einer der
nächsten Sitzungen konkret behandelt.
Rh Herzog
bemängelt, dass seinem Antrag, den Tagesordnungspunkt im Umwelt- und
Bauausschuss zu beraten, zunächst nicht nachgekommen wurde. Im Bauausschuss
sind maßgebliche Beschlüsse gefasst worden. Der Verkehrsentwicklungsplan
beinhaltet Vorgaben. Daher ist eine Beratung in diesem Ausschuss ebenfalls
erforderlich.
Ursula Fallapp
erläutert, dass zunächst in der heutigen Sitzung die Grobplanung für den Rad-
und Fußweg um den Thielenburger See vorgestellt wird.
Hendrik Hilmer,
Ingenieurbüro Rauchenberger GmbH, erläutert die einzelnen Teilabschnitte der
Wegeführung rund um den Thielenburger See. Dabei werden Beleuchtungen,
Möblierung mit Bänken, Papierkörben, eine Grantabdeckung im kompletten Bereich
und die Steganlagen sowie die Brückenbauwerke am Fuß- und Radweg einbezogen.
Rh Herzog möchte
seinen Antrag in der Form verstanden wissen, dass die Planung des Fuß- und
Radweges am Thielenburger See mit den im Verkehrsentwicklungsplan festgelegten
Wegeführungen übereinstimmen muss. Rh Herzog stellt deutlich heraus, dass aus
dem Ostbereich kommend von der Gartower Straße bis zum Schulzentrum ein
Fahrradweg gewährleistet sein muss, der stringent den Fahrradverkehr aufnimmt
und ihn an die Innenstadt oder an das Schulzentrum anschließt. Dabei kommt es
Rh Herzog auch darauf an, eine Entflechtung von Fuß- und Radverkehr zu
erreichen und an den Brückeneinfahrten Fußgänger und Radfahrer so zu trennen,
dass beide Gruppen ungestört die Brücke begehen oder befahren können.
Rh Herzog ist auch
daran gelegen, den sogenannten „Volksweg“ über die Esso-Wiese aufzunehmen. Dies
ist ein Fortsatz vom Seeweg zur Gartower Straße. Auch am Parkplatz, der im
Tagesordnungspunkt zuvor empfohlen wurde, muss eine ordnungsgemäße Führung des
Radverkehrs erfolgen. Dabei spielt auch die Winterbefahrbarkeit eine Rolle. Dem
stimmt StDir Jürgen Meyer zu. Somit sind verschiedene Alternativen
darzustellen, um dem Winterdienst gerecht zu werden.
Rh Herzog spricht
von geringer Versiegelung. Hier müssen verschiedene Möglichkeiten begutachtet
werden.
Bgm Voss
befürwortet die Anregungen von Rh Herzog. Die Radwegeführung, die bereits im
Verkehrsentwicklungsplan vorgesehen ist und den Osten mit der Innenstadt
verbindet, muss zielführend umgesetzt werden.
Für Bgm Voss ist
dies eine nachhaltige Lösung. Er unterstützt den Ansatz von Rh Herzog.
Hinsichtlich der
Überquerungshilfe an der Gartower Straße ist die Förderfähigkeit zu prüfen.
Hendrik Hilmer nennt ein Kostenvolumen für den Weg einschließlich Möblierung
von 780.000,00 € und beziffert den Ausbau des sogenannten „Volksweges“ mit rund
250.000,00 €.
Am Landgraben sind
die Stellplätze am Wendehammer noch einmal deutlich zu überprüfen. Auch dies
muss in die Planung mit aufgenommen werden. Demzufolge ergeben sich folgende
Kernpunkte der Planung:
- Der
vorhandene Fußweg in 3,00 Meter Breite bleibt als generelle Festlegung
erhalten bzw. wird wiederhergerichtet;
- Zwischen
dem Bäckergrund und dem Schulzentrum wird eine möglichst direkte
(gradlinige) Radwegeverbindung vorgesehen;
- Hierzu
ist am Bäckergrund eine Querungshilfe für Fußgänger und Radfahrer
einzurichten;
- Nördlich
vom Parkplatz Freibad ist eine Optimierung der Verkehrsführung für
Radfahrer zu prüfen;
- Die
Bevorrechtigung für Radfahrer ist an beiden Stellen zu prüfen und ggf.
baulich umzusetzen;
- Entlang
dem Thielenburger See sollen Fuß- und Radweg, wo möglich, räumlich
getrennt werden;
- Wo
dies nicht möglich oder unpraktisch ist, soll die Trennung optisch durch
Materialwechsel o.Ä. erfolgen (z.B. Pflaster oder unterschiedliche Farbe
der Grandabdeckung);
- Der
neue Radweg soll 3,00 Meter breit sein;
- Dort,
wo Geh- und Radweg unmittelbar nebeneinander verlaufen, soll der
Verkehrsraum für die Radfahrer weiterhin 3,00 Meter breit bleiben;
- Die
Gehwegbreite kann sich hier auf das erforderliche Minimum für öffentliche
Fußwege reduzieren und lehnt sich an den Radweg an, so dass eine
Gehwegbreite von 1,50 bis 1,80 resultieren kann;
- Im
Bereich des Kindergartens ist die Verkehrsführung unter besonderer
Berücksichtigung der Sicherheit für Fußgänger (insbesondere Kinder) zu
prüfen, da sich die „Stoßzeiten“ von Schule und Kindergarten überlagern
und in diesem Bereich ein besonders hohes Verkehrsaufkommen (u.a. auch an-
und abfahrende Pkw) zu erwarten ist;
- Zur
Verbesserung der generellen Befahrbarkeit und Verkehrssicherung in den
Wintermonaten (Räumung) soll eine Oberflächenbefestigung in
Pflasterbauweise geplant werden (ggf. wird diese jedoch durch eine andere
Befestigungsart ersetzt);
- Sollte
eine Pflasterung des Radweges in Betracht kommen, ist diese optisch so zu
wählen, dass sie sich absetzt.
Nach Abschluss der
Diskussion empfiehlt der Ausschuss für Stadtentwicklung und Soziales folgenden
Beschluss:
Die im
Verkehrsentwicklungsplan enthaltenen Vorgaben zur Leitung des Fahrradverkehrs
aus dem Ostbereich der Stadt sind in die Planungen der Wegeführung am
Thielenburger See aufzunehmen.