Beschluss: Einstimmig empfohlen

Abstimmung: Ja: 6, Enthaltungen: 1

Sachverhalt:

Ursula Fallapp erläutert:

 

Als Teil der Sanierungsmaßnahmen, die dem Städtebauförderprogramm „Stadtgrün“ zugeordnet wird, soll der Parkplatz am Stadtbad so überplant werden, dass die Nutzungsmöglichkeiten verbessert werden. Der Parkplatz dient nicht nur zur Aufnahme der mit dem Pkw anreisenden Stadtbadbesucher in den Sommermonaten, sondern ganzjährig auch als Parkplatz für Besucher des naheliegenden Spielplatzes auf der Ostseite des Thielenburger Sees. Außerdem wird der Parkplatz von den Naherholungssuchenden, die den östlichen und nordöstlichen Spazierweg um den See nutzen, frequentiert.

 

Bestandteile dieser Maßnahme sind:

-       die komplette konzeptionelle Restrukturierung des Parkplatzes,

-       die Befestigung der Fahrwege auf dem Parkplatz mit Schottertragschicht und Wegegrand,

-       die Befestigung der Stellplätze auf dem Parkplatz mit Schotterrasen,

-       die grundständige Erneuerung der Asphaltfahrbahn im hinteren Bereich des Parkplatzes (südlich),

-       die Erneuerung der Asphaltdeckschicht entlang des Parkplatzes (östlich),

-       die Einrichtung von Behindertenstellplätzen (sechs Stück) in Pflasterbauweise,

-       die vorsorgliche Verlegung von Leerrohren zur späteren Einrichtung von E-Ladestationen.

 

Der Charakter des von Bäumen eng umstandenen Parkplatzes soll erhalten bleiben.

 

In einem zweiten Abrechnungsabschnitt soll eine Maßnahme des Wasserverbandes Dannenberg-Hitzacker kAöR zur Verlegung einer Fernwärmeleitung (Teilstück) mit umgesetzt werden, um Synergieeffekte zu realisieren.

 

Der Parkplatz wird in den Sommermonaten aufgrund seiner Lage zwischen Stadtbad, Thielenburger See und dem dortigen Spielplatz frequentiert und wird auch in den anderen Jahreszeiten durch Spaziergänger und Erholungssuchende grundsätzlich gut angenommen. Trotz der grundsätzlich guten Untergrundverhältnisse ist der Parkplatz nach Regenereignissen in einigen Bereichen kaum oder gar nicht nutzbar, weil die bestehenden Geländeverhältnisse zu einer vermehrten Sammlung von Regenwasser im Bereich der Fahrwege führen. Durch die gute Beschattung der umliegenden Bäume reduziert sich die Verdunstungsrate auf dem Parkplatz. In den kühlen und sonnenarmen Monaten wird der Effekt noch weiter verstärkt. Hierdurch sind in den vergangenen Jahren immer wieder erhöhte Unterhaltungsaufwendungen nötig geworden und die theoretische Auslastung des Parkplatzes konnte nicht erreicht werden. Dies führt zu Ausweichbewegungen des parkenden Verkehrs in den nebenliegenden Stich des Bäckergrundes (östlich) bzw. in den Bäckergrund selbst.

 

Durch die Befestigung der Fahrwege soll einerseits die Befahrbarkeit auch bei feuchten oder nassen Witterungen ermöglicht werden und andererseits eine Neuordnung der Wasserführung bewirkt werden. Statt von den Bäumen in Richtung Stellplätzen und Fahrwegen soll das Wasser nun in Richtung der Bäume geleitet werden. Durch die Verwendung wassergebundener Decken und die großflächige Anlage der Stellflächen mit Schotterrasen, wird die Wasseraufnahmefähigkeit des Untergrundes nicht wesentlich beeinträchtigt.

 

In seinem derzeitigen Zustand ist der Parkplatz nicht behindertengerecht ausgebaut. Durch die unzureichende Befestigung und die fehlende Beschilderung kommt es insbesondere in den vorderen Bereichen (nördlich, Richtung Bäckergrund und Freibad) zu teils erheblichen Einschränkungen der Nutzbarkeit.

 

Durch die Befestigung von sechs Behindertenstellplätzen soll die Nutzbarkeit und Attraktivität für Menschen mit Behinderungen deutlich verbessert werden. Die Erreichbarkeit von Freibad, Spielplatz und dem nordöstlichen Bereich des Thielenburger Sees ist von diesen Parkplätzen über den Gehweg am Bäckergrund auf relativ kurzen Wegen möglich.

 

Um ressourcenschonende Zukunftstechnologien wie die Elektromobilität attraktiver zu machen, ist eine flächendeckende Infrastruktur notwendig. Daher soll die Einrichtung von E-Ladesäulen für den späteren Ausbau auf dem Parkplatz am Freibad vorbehalten werden. Hierzu sollen Leerrohre verlegt werden.

 

Mit den zuvor beschriebenen Maßnahmen wird die Nutzbarkeit verbessert. Der Unterhaltungsaufwand reduziert sich. Außerdem wird durch diese Maßnahme eine behindertengerechte Infrastruktur im Bereich des Stadtbades verbessert.

 

Hendrik Hilmer von der Ingenieurbüro Rauchenberger GmbH erläutert die Planung, die diesem Protokoll als Anlage beigefügt ist. Hendrik Hilmer erläutert die entscheidenden Stellen im Planungsverlauf, die bereits durch die Erläuterungen zuvor dargestellt sind. Sechs Behindertenparkplätze machen einen entscheidenden Anteil aus, um diesen Parkplatz nicht nur für die Besucher des Freibades, sondern auch für andere Nutzer interessant zu machen, die als Spaziergänger den Thielenburger See umrunden wollen.

 

Rh Brüggemann fragt nach dem Material auf den Behindertenparkplätzen. Diese werden in Betonstein verlegt. Die Fahrbahn selbst wird mit einer Schottertragschicht versehen und erhalten am Rande Versickerungsmulden.

Die Frage von AV Block nach der Schnelligkeit der Versickerung wird positiv beantwortet. Ebenfalls die Wegnahme von kleinen Bäumen und Büschen, die keinen prägenden Charakter haben.

Die Frage von Rf Rohwedder nach der Anzahl der Stellplätze wird mit 130 beziffert.

Die einzelnen Straßenquerschnitte erläutert Hendrik Hilmer. Auf Nachfrage wird der Bauzeitraum von Mitte September bis November angegeben.

 

Rh Krull bezweifelt, dass die Saatmischung, die als Empfehlung aus dem Pflege-, Schutz- und Entwicklungskonzept für die Parkplätze vorgesehen ist, die richtige Wahl ist. Er bezweifelt, dass hier die nötige Sensibilität in der Pflege aufgebracht werden kann.

Auch der Pflegeaufwand für die Grandschicht ist nach Aussage von Rh Krull sehr hoch.

 

In der weiteren Diskussion wird gewünscht, dass die Zusammensetzung der Saatgutmischung, die im Pflege- und Entwicklungskonzept empfohlen wurde, überprüft wird. Sofern sich noch andere Lösungen ergeben, sind diese zu favorisieren. In dem Pflege- und Entwicklungskonzept ist empfohlen worden, auf eine vollständige Versiegelung der Stellplatzflächen zu verzichten. Eine Teilbefestigung mit Schotterrasen oder Rasengittersteinen wurde angeraten, weil es den Vorteil bietet, dass sie mit speziellen, regionalen Saatgutmischungen begrünt werden können, so dass sie einerseits durch das Blühangebot als Nahrungsquelle für Insekten dienen und andererseits die Funktionsfähigkeit des Bodens teilweise erhalten bleibt und damit eine Versickerungsfähigkeit und eine Bodendurchlüftung gegeben ist. Damit entlastet diese Bauweise auch das Kanalsystem und trägt zur Grundwasserneubildung bei.

Unter der Zusage, dass bis zur Verwaltungsausschuss-Sitzung eine Erklärung herbeigeführt wird, empfiehlt der Ausschuss für Stadtentwicklung und Soziales folgenden

 


Beschluss:

Der Parkplatz am Stadtbad wird ausgebaut.