Sitzung: 29.06.2020 Ausschuss für Stadtentwicklung und Soziales des Rates der Stadt Dannenberg (Elbe)
Beschluss: Einstimmig empfohlen
Abstimmung: Ja: 6, Enthaltungen: 1
Sachverhalt:
Ursula
Fallapp erläutert:
Als
Teil der Sanierungsmaßnahmen,
die dem Städtebauförderprogramm
„Stadtgrün“ zugeordnet wird, soll der Parkplatz am Stadtbad so überplant
werden, dass die Nutzungsmöglichkeiten verbessert werden. Der Parkplatz dient nicht nur
zur Aufnahme der mit dem Pkw anreisenden Stadtbadbesucher in den Sommermonaten,
sondern ganzjährig auch als Parkplatz für Besucher des naheliegenden
Spielplatzes auf der Ostseite des Thielenburger Sees. Außerdem wird der
Parkplatz von den Naherholungssuchenden, die den östlichen und nordöstlichen
Spazierweg um den See nutzen, frequentiert.
Bestandteile
dieser Maßnahme sind:
-
die komplette konzeptionelle
Restrukturierung des Parkplatzes,
-
die Befestigung der Fahrwege auf dem
Parkplatz mit Schottertragschicht und Wegegrand,
-
die Befestigung der Stellplätze auf dem
Parkplatz mit Schotterrasen,
-
die grundständige Erneuerung der
Asphaltfahrbahn im hinteren Bereich des Parkplatzes (südlich),
-
die Erneuerung der Asphaltdeckschicht
entlang des Parkplatzes (östlich),
-
die Einrichtung von
Behindertenstellplätzen (sechs Stück) in Pflasterbauweise,
-
die vorsorgliche Verlegung von
Leerrohren zur späteren Einrichtung von E-Ladestationen.
Der
Charakter des von Bäumen eng umstandenen Parkplatzes soll erhalten bleiben.
In
einem zweiten Abrechnungsabschnitt soll eine Maßnahme des Wasserverbandes
Dannenberg-Hitzacker kAöR zur Verlegung einer Fernwärmeleitung (Teilstück) mit
umgesetzt werden, um Synergieeffekte zu realisieren.
Der
Parkplatz wird in den Sommermonaten aufgrund seiner Lage zwischen Stadtbad,
Thielenburger See und dem dortigen Spielplatz frequentiert und wird auch in den
anderen Jahreszeiten durch Spaziergänger und Erholungssuchende grundsätzlich gut
angenommen. Trotz der grundsätzlich guten Untergrundverhältnisse ist der
Parkplatz nach Regenereignissen in einigen Bereichen kaum oder gar nicht
nutzbar, weil die bestehenden Geländeverhältnisse zu einer vermehrten Sammlung
von Regenwasser im Bereich der Fahrwege führen. Durch die gute Beschattung der
umliegenden Bäume reduziert sich die Verdunstungsrate auf dem Parkplatz. In den
kühlen und sonnenarmen Monaten wird der Effekt noch weiter verstärkt. Hierdurch
sind in den vergangenen Jahren immer wieder erhöhte Unterhaltungsaufwendungen
nötig geworden und die theoretische Auslastung des Parkplatzes konnte nicht
erreicht werden. Dies führt zu Ausweichbewegungen des parkenden Verkehrs in den
nebenliegenden Stich des Bäckergrundes (östlich) bzw. in den Bäckergrund
selbst.
Durch
die Befestigung der Fahrwege soll einerseits die Befahrbarkeit auch bei
feuchten oder nassen Witterungen ermöglicht werden und andererseits eine
Neuordnung der Wasserführung bewirkt werden. Statt von den Bäumen in Richtung
Stellplätzen und Fahrwegen soll das Wasser nun in Richtung der Bäume geleitet
werden. Durch die Verwendung wassergebundener Decken und die großflächige
Anlage der Stellflächen mit Schotterrasen, wird die Wasseraufnahmefähigkeit des
Untergrundes nicht wesentlich beeinträchtigt.
In
seinem derzeitigen Zustand ist der Parkplatz nicht behindertengerecht
ausgebaut. Durch die unzureichende Befestigung und die fehlende Beschilderung
kommt es insbesondere in den vorderen Bereichen (nördlich, Richtung Bäckergrund
und Freibad) zu teils erheblichen Einschränkungen der Nutzbarkeit.
Durch
die Befestigung von sechs Behindertenstellplätzen soll die Nutzbarkeit und
Attraktivität für Menschen mit Behinderungen deutlich verbessert werden. Die
Erreichbarkeit von Freibad, Spielplatz und dem nordöstlichen Bereich des
Thielenburger Sees ist von diesen Parkplätzen über den Gehweg am Bäckergrund
auf relativ kurzen Wegen möglich.
Um
ressourcenschonende Zukunftstechnologien wie die Elektromobilität attraktiver
zu machen, ist eine flächendeckende Infrastruktur notwendig. Daher soll die
Einrichtung von E-Ladesäulen für den späteren Ausbau auf dem Parkplatz am
Freibad vorbehalten werden. Hierzu sollen Leerrohre verlegt werden.
Mit
den zuvor beschriebenen Maßnahmen wird die Nutzbarkeit verbessert. Der
Unterhaltungsaufwand reduziert sich. Außerdem wird durch diese Maßnahme eine
behindertengerechte Infrastruktur im Bereich des Stadtbades verbessert.
Hendrik
Hilmer von der Ingenieurbüro Rauchenberger GmbH erläutert die Planung, die
diesem Protokoll als Anlage beigefügt ist. Hendrik Hilmer erläutert die
entscheidenden Stellen im Planungsverlauf, die bereits durch die Erläuterungen
zuvor dargestellt sind. Sechs Behindertenparkplätze machen einen entscheidenden
Anteil aus, um diesen Parkplatz nicht nur für die Besucher des Freibades,
sondern auch für andere Nutzer interessant zu machen, die als Spaziergänger den
Thielenburger See umrunden wollen.
Rh
Brüggemann fragt nach dem Material auf den Behindertenparkplätzen. Diese werden
in Betonstein verlegt. Die Fahrbahn selbst wird mit einer Schottertragschicht
versehen und erhalten am Rande Versickerungsmulden.
Die
Frage von AV Block nach der Schnelligkeit der Versickerung wird positiv
beantwortet. Ebenfalls die Wegnahme von kleinen Bäumen und Büschen, die keinen
prägenden Charakter haben.
Die
Frage von Rf Rohwedder nach der Anzahl der Stellplätze wird mit 130 beziffert.
Die
einzelnen Straßenquerschnitte erläutert Hendrik Hilmer. Auf Nachfrage wird der
Bauzeitraum von Mitte September bis November angegeben.
Rh
Krull bezweifelt, dass die Saatmischung, die als Empfehlung aus dem Pflege-,
Schutz- und Entwicklungskonzept für die Parkplätze vorgesehen ist, die richtige
Wahl ist. Er bezweifelt, dass hier die nötige Sensibilität in der Pflege
aufgebracht werden kann.
Auch
der Pflegeaufwand für die Grandschicht ist nach Aussage von Rh Krull sehr hoch.
In
der weiteren Diskussion wird gewünscht, dass die Zusammensetzung der
Saatgutmischung, die im Pflege- und Entwicklungskonzept empfohlen wurde,
überprüft wird. Sofern sich noch andere Lösungen ergeben, sind diese zu
favorisieren. In dem Pflege- und Entwicklungskonzept ist empfohlen worden, auf
eine vollständige Versiegelung der Stellplatzflächen zu verzichten. Eine
Teilbefestigung mit Schotterrasen oder Rasengittersteinen wurde angeraten, weil
es den Vorteil bietet, dass sie mit speziellen, regionalen Saatgutmischungen
begrünt werden können, so dass sie einerseits durch das Blühangebot als
Nahrungsquelle für Insekten dienen und andererseits die Funktionsfähigkeit des Bodens
teilweise erhalten bleibt und damit eine Versickerungsfähigkeit und eine
Bodendurchlüftung gegeben ist. Damit entlastet diese Bauweise auch das
Kanalsystem und trägt zur Grundwasserneubildung bei.
Unter
der Zusage, dass bis zur Verwaltungsausschuss-Sitzung eine Erklärung
herbeigeführt wird, empfiehlt der Ausschuss für Stadtentwicklung und Soziales
folgenden
Beschluss:
Der Parkplatz am
Stadtbad wird ausgebaut.