Sitzung: 13.05.2020 Ausschuss für Tourismus, AZH sowie Jugend, Soziales und Kultur des Rates der Stadt Hitzacker (Elbe)
Beschluss: Einstimmig empfohlen
Abstimmung: Ja: 6
Vorlage: 03/0172/2020
Ursula Fallapp
erläutert:
Der Rat der Stadt
Hitzacker (Elbe) hat beschlossen, die Überprüfung der Anerkennung für den
Kneippkurort Hitzacker (Elbe) zu beantragen und damit dem Niedersächsischen
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung in einer
schlüssigen Vorgehensweise darzulegen, welche Entwicklung der Kneippkurort
Hitzacker (Elbe) nehmen wird. Um dem Überprüfungsverfahren des
Niedersächsischen Ministeriums standzuhalten, ist des Weiteren der Auftrag für
eine Luftqualitätsbeurteilung vergeben worden. Die bioklimatische Beurteilung
liegt vor. Sie ist am 14.11.2017 erteilt worden und hat eine 10-jährige
Gültigkeit.
Die jährliche
Bescheinigung vom Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
(LAVES) mit der Bestätigung, dass der Ort von Hygieneschädlingen, insbesondere
von Ratten frei ist, ist für das Jahr 2020 beantragt.
Der Erhebungsbogen
zur Überprüfung des Kneippkurortes wurde Ende April an das Niedersächsische
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung abgegeben. In
diesem Erhebungsbogen sind
·
Einrichtungen,
die sich auf die Durchführung von Kneipptherapien eingestellt haben
·
Kurtherapien
·
Veranstaltungen
·
Hotels,
Ferienwohnungen und andere Räumlichkeiten
·
Indikationsbezogene
Ernährungs- und Diätprogramme
·
Übungs-
und Ruheräume für Therapien
·
Maßnahmen
mit Zertifizierung und Anerkennung
·
Kneipp´sche
Anwendungen
·
zusätzliche
Therapieangebote wie Massagen, Krankengymnastik etc.
·
besondere
Gesundheitsangebote
·
eine
Beschreibung des Kneippkurortes
·
eine
Darstellung des Kneippvereines
·
sowie
die Leistungen der Kur- und Touristinformation in Hitzacker (Elbe)
beschrieben.
Nach der Vorlage
des Erhebungsbogens überprüft das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft,
Arbeit, Verkehr und Digitalisierung den Kneippkurort Hitzacker (Elbe).
Die durchgeführten
Workshops am 31. Januar 2020 und am 26. Februar 2020 haben ein Nahziel und ein
Fernziel formuliert. Das Nahziel lautet: Konkrete Angebote, die dem
Überprüfungsverfahren standhalten. Das Fernziel lautet: Der lebendige
Kneippkurort Hitzacker (Elbe).
Das Nahziel
„Konkrete Angebote, die dem Überprüfungsverfahren standhalten“ und
das Fernziel „Der
lebendige Kneippkurort Hitzacker (Elbe)“ befindet sich im laufenden Prozess.
Mit einer
schlüssigen Vorgehensweise wird nun das Gesundheitskonzept nach Sebastian
Kneipp mit den 5 Säulen
·
Lebensordnung
und Entspannung
·
Thermo-Hydro
und Wasser
·
Haltung
und Bewegung
·
Ernährung
·
Heilpflanzen
in der Stadt
Hitzacker (Elbe) sichtbar. Die Gespräche mit Therapeutinnen und Therapeuten,
Hoteliers, dem Verkehrsverein Hitzacker, Göhrde Elbufer e.V., Geschäftsleuten,
Wirtschaftspartnerinnen und Wirtschaftspartnern und dem Kneippverein münden in
eine gemeinsame Vorgehensweise. Mit einer zusammenfassenden Darstellung der
vorhandenen Angebote der individuellen Behandlungen, der Gruppenkurse etc. will
sich die Stadt Hitzacker (Elbe) nun zum Gesundheitsort im Landkreis
Lüchow-Dannenberg entwickeln.
Zunächst sind dafür
zwei Bausteine vorgesehen:
1.) Dieser Weg,
gemeinsam mit den Leistungserbringern vor Ort zukünftige, ambulante,
medizinische Präventions- und Rehabilitationsmaßnahmen zu generieren, findet
die Zustimmung der beteiligten Akteure. Aus diesem Grunde ist eine
Zusammenfassung aller Angebote von großer Bedeutung.
Die Broschüre „KNEIPPKURORT HITZACKER (ELBE)
Mehr Gesundheit und Lebensqualität durch
Sebastian Kneipp
soll den
Kneippkurort insgesamt beschreiben und eine umfassende Information für
Krankenkassen, Gesundheitseinrichtungen, Touristen und für die Bürgerinnen und
Bürger geben. In einer daran anschließenden werblichen Darstellung soll der
Kneippkurort stetig entwickelt und beworben werden.
Diese Broschüre befindet sich derzeit in der Endabstimmung mit allen beteiligten Akteuren.
Neben einem Printexemplar ist im weiteren Verlauf eine digitale Fassung vorgesehen.
2.) Die
Gesundheitsversorgung findet naturgemäß dort statt, wo die Menschen leben. Vor
diesem Hintergrund sind Landkreise, Städte und Gemeinden besonders
aufgefordert, soziale und gesundheitliche Belange der Menschen direkt vor Ort
bedürfnisgerecht zu gestalten. Zudem beeinflussen regionale Gegebenheiten
sowohl das Auftreten von Erkrankungen wie auch den Versorgungsprozess. Dies
unterstreicht den Bedarf nach einer regional koordinierten und gesteuerten
Gesundheitsversorgung, die alle Versorgungsbereiche (ambulant, stationär,
Prävention, Gesundheitsförderung, Rehabilitation, Pflege) im Blick hat. Um die
niedersächsischen Landkreise und kreisfreien Städte bei der Gestaltung des
regionalen Gesundheitswesens zu unterstützen, wurde das Projekt
„Gesundheitsregionen Niedersachsen“ ins Leben gerufen. Seit 2014 fördert die
Landesregierung gemeinsam mit der Ärztekammer Niedersachsen, der AOK
Niedersachsen, der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen, den
Ersatzkassen, dem BKK Landesverband Mitte Niedersachsen sowie der IKK classic
die Entwicklung von kommunalen Strukturen und innovativen Projekten, die eine
bedarfsgerechte und möglichst wohnortnahe Gesundheitsversorgung zum Ziel haben.
Hierzu wird eine intensive träger- und sektorenübergreifende Kooperation und
Vernetzung der Akteurinnen und Akteure des Gesundheitswesens vor Ort sowie aus
anderen Bereichen der regionalen Daseinsvorsorge angeregt.
Die
Stadt Hitzacker (Elbe) beabsichtigt, als Kneippkurort einen wesentlichen
Beitrag im Landkreis Lüchow-Dannenberg zu leisten und hat daher die
Steuerungsgruppe des Landkreises Lüchow-Dannenberg gebeten, das vorbereitete Verfahren auf Gewährung
einer Landeszuwendung für neue Versorgungs- und/oder Kooperationsprojekte und
Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Primärprävention im Rahmen der
Gesundheitsregionen mit Zustimmung des sog. „Lenkungsgremium
Gesundheitsregionen“
zu unterstützen.
Hitzacker (Elbe)
soll somit zum Gesundheitsort des Landkreises Lüchow-Dannenberg entwickelt
werden.
Die Gremien der
Stadt Hitzacker (Elbe) werden gebeten,
a)
das
Verfahren zur Auflage einer Broschüre „Kneippkurort Hitzacker (Elbe); Mehr
Gesundheit und Lebensqualität durch Sebastian Kneipp“ sowie
b)
den
Antrag auf Gewährung einer Landeszuwendung für neue Versorgungs- und / oder
Kooperationsprojekte und Maßnahmen der Gesundheitsförderung und
Primärprävention im Rahmen der Gesundheitsregionen mit Zustimmung des sog.
„Lenkungsgremium Gesundheitsregionen“
zu unterstützen.
Ursula Fallapp
erläutert, dass das Kurgebiet inzwischen neugestaltet wurde. Sie bedankt sich
bei Herrn Dr. Schmieta für die ehrenamtliche Arbeit, die er mit drei
Mitarbeitern des Marketingvereines ALMA Elbtalaue – Alle machen Marketing e.V.
als Ideengeber geleistet hat. Die Brüder Ehlert waren mehrere Wochen im
Kurgebiet beschäftigt und haben die Anpflanzungen, die Rf Laudel-Voigt mit
begleitet hat, durchgeführt.
Ursula Fallapp
weist darauf hin, dass die Kur- und Touristinformation inzwischen eine Zertifizierung
erfahren hat. Die Mitarbeiterinnen haben sich intensiv zum Thema Kneippkurort
fortgebildet. Es wurden Kurangebote ausgearbeitet. Die Kur- und
Touristinformation ist die Zentralstelle des Kneippkurortes Hitzacker (Elbe).
Ursula Fallapp
erläutert des Weiteren, dass das Luftqualitätsgutachten in Arbeit ist. Ein
Ortstermin mit den Entscheidungsträgern steht aus. Ebenso wird auch das
LAVES-Gutachten zur Darstellung, dass die Stadt Hitzacker frei von Ratten ist,
derzeit bearbeitet.
Ein weiterer großer
Schwerpunkt der Arbeit der vergangenen Wochen liegt in der Erarbeitung der
Kneipp-Broschüre. Ein Printexemplar liegt im Entwurf vor und soll durch eine
digitale Fassung verstärkt werden. Auch ein neuer Internetauftritt für den
Kneippkurort Hitzacker (Elbe) ist vorgesehen.
Inzwischen ist auch
Herr Dr. Martin Oldenburg in Dannenberg in das Überprüfungsverfahren des
Kneippkurortes massiv eingebunden. Herr Dr. Oldenburg wird in allernächster
Zeit einen 4-Tage-Kurs absolvieren und ist dann anerkannter Badearzt.
Rf Laudel-Voigt
möchte erläutert wissen, wer das Lenkungsgremium besetzt, das über
„den Antrag auf
Gewährung einer Landeszuwendung für neue Versorgungs- und/oder
Kooperationsprojekte und Maßnahmen der Gesundheitsförderung und
Primärprävention im Rahmen der Gesundheitsregion“ zu entscheiden hat. Der 1.
SgRat Bernhard Beitz führt aus, dass in diesem Lenkungsgremium gewählte
Vertreter aus dem Landkreis Lüchow-Dannenberg und aus den jeweiligen
Samtgemeinden vertreten sind.
Rf Laudel-Voigt und
Rf Wiehler bedanken sich für die vielfältige und gute Arbeit zur Entwicklung
des Kneippkurortes Hitzacker (Elbe).
Stellv. AV Mertins
bittet um Zustimmung der Sitzungsunterbrechung. Anwesend ist Stefan Albrecht,
der eine Idee für den Kneippkurort vortragen möchte. Die Ausschussmitglieder
stimmen einstimmig zu.
Herr Albrecht
erläutert, dass ein kleines Team aus Hitzacker (Elbe) in dem Wettbewerb „LüDiA
- Lüchow-Dannenberg im Aufbruch“ der Hilfswerft gGmbH den 3. Preis gewonnen
hat. Für Herrn Albrecht ist es von Bedeutung, dass sich Hitzacker (Elbe) als
Kneippkurort von anderen Städten abgrenzt und mit einer besonderen Vision auf
sich aufmerksam macht. Herr Albrecht spricht von einem besonderen
Flussabenteuer mit einem Floß, dass in Wittenberge eingesetzt werden soll. Von dort
können Gruppen in 2-Tages-Floßkreuzfahrten von Wittenberge über Lenzen nach
Hitzacker in den Kneippkurort gebracht werden.
So ist die Erholung
und Entschleunigung vom ersten Moment garantiert. Die Kraft und die Ruhe der
Natur wird hautnah erlebt.
Herr Albrecht
verweist darauf, dass Kneipp im nächsten Jahr 200 Jahre alt wird. Kneipp hat
sich im kalten Wasser der Donau von der Schwindsucht kuriert. Mit dem Floß soll
den Gästen Zugang zur Elbe verschafft werden. Mit diesem Leitbild „Folge dem
Fluss und finde Gesundheit“ soll in das Jubiläumsjahr zum 200. Geburtstag von
Pfarrer Kneipp gestartet werden.
Rf Wiehler bittet
um Auskunft, wer dieses Floß finanzieren wird. Dazu erläutert Herr Albrecht,
dass es sich zunächst um eine Vision handelt. Die Finanzierung ist derzeit noch
nicht geklärt.
Stellv. AV Mertins
beendet die Sitzungsunterbrechung. Die Sitzung wird fortgesetzt.
Rf Wiehler bittet
darum, die Kneippbroschüre, bevor sie in Druck geht, den Ausschussmitgliedern
vorzulegen. Dies sagt Ursula Fallapp zu.
Der Ausschuss für
Tourismus, AZH sowie Jugend, Soziales und Kultur des Rates der Stadt Hitzacker
(Elbe) empfiehlt folgenden
Beschluss:
Die Stadt Hitzacker (Elbe) legt eine Kneippkurortbroschüre auf und stellt einen Antrag auf Gewährung einer Landeszuwendung.