Sitzung: 27.02.2019 Rat der Gemeinde Jameln
Beschluss: Mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 8, Nein: 2
Vorlage: 20/0082/2019
Herr Siems-Wedhorn
erläutert den Sachverhalt. Der Gesamtergebnisplan 2019 sieht bei Erträgen von
962.300 € und Aufwendungen von 983.700 € ein Defizit von -21.400 € vor.
Maßgeblich hierfür ist insbesondere die Entwicklung im Produkt 36520 Kinderspielkreis. Die Unterdeckung
dieser Einrichtung ist bis 2017 kontinuierlich gewachsen um nach der Einführung
der Beitragsfreiheit durch den Landesgesetzgeber zum 1.8.2018 auf gut 40.500 €
in 2018 und auf 49.200 € in 2019 sprungartig zu steigen (s. Vorbericht S. 7).
Das Gesamtdefizit
kann derzeit noch aus den vorhandenen Ergebnisrücklagen gedeckt werden. Die
Entwicklung des Rücklagenbestandes ist auf Seite 10 des Haushaltsplanes
dargestellt.
Der Geldbestand der
Gemeinde belief sich zum 31.12.2018 auf mehr als 346.000 €. Durch die
Vorfinanzierung der Investitionsmaßnahme Kultur-
und Begegnungsstätte Breselenz wird der Bestand vorübergehend absinken,
sollte sich aber bei der derzeitig absehbaren Entwicklung bis 2022 wieder
deutlich erhöhen (s. Vorbericht S. 10).
Eine Kreditaufnahme
zur Durchführung dieser Investitionsmaßnahme ist nicht notwendig, da die
Gemeinde den Eigenanteil in Höhe von ca. 160.000 € aus Rücklagen finanzieren
kann. Für Folgekosten kann ein Betrag in Höhe von ca. 10.000 € zugrunde gelegt
werden.
Für die vorgenannte
Investition wurden 1,55 Mio. € Auszahlungen und 1.44 Mio. € Einzahlungen
eingeplant. Aus dem Vorjahr steht zudem noch ein Haushaltsrest von 50.000 €
hierfür zur Verfügung.
Neben dieser
Maßnahme sind einige kleinere Maßnahmen für insgesamt 17.000 € eingeplant:
5.000 € für
Erneuerung von Kinderspielplätzen, 5.000 € für allgemeinen Grunderwerb
(vorsorglich), 5.000 € für Grabungskosten im Baugebiet Zieleitz II und 2.000 €
für den Bau von Buswartehäuschen (ebenfalls vorsorglich).
Sollte der Kinderspielkreis
in eine KITA umgewandelt werden, erfährt der Haushalt der Gemeinde Jameln eine
weitere Entlastung.
Eine Kreditaufnahme
für die Durchführung der Investitionen ist nicht erforderlich, da neben den
Investitionszuweisungen und Einzahlungen aus dem Verkauf von Grundstücken
hinreichend Eigenmittel zur Verfügung stehen.
Rh Grunzke spricht
die geplante Kultur- und Begegnungsstätte an. Er hält die Vorplanung und die
Kalkulation des Architekten für sehr vage. Außerdem stellt sich die Frage, ob
hier bereits die Mehrwertsteuer enthalten ist.
Frau Tollschnibbe
erläutert, dass die Mehrwertsteuer in der Kalkulation enthalten ist.
Bgm Sperling
ergänzt, dass auch der Außenbereich bereits finanziell berücksichtigt ist. Er
bittet nochmals eindringlich, an den Planungsveranstaltungen teilzunehmen. Die
Planungen sind noch längst nicht endgültig.
Rh Thiele bittet im
Protokoll zu vermerken, das bei konkreteren Planungen dieses auch vom Rat zu
beschließen ist.
Frau Tollschnibbe
weist darauf hin, dass zunächst der Masterplan abgearbeitet wird. Ob der
derzeitige Architekt auch das Projekt bearbeiten wird, steht noch infrage, da
zuvor noch die Ausschreibung für den bauausführenden Architekten erfolgt.
Rh Koopmann zeigt
sich überrascht darüber, dass die Mehrwertsteuer in der Bausumme enthalten sein
soll. Dieses würde er gerne schriftlich vorliegen haben. Es wird auf Anlage 3
zu dieser Niederschrift hingewiesen.
Weiterhin erklärt
er, dass er dem Haushalt aufgrund der unterschiedlichen Steuerhebesätze nicht
zustimmen wird.
Des weiteren
zweifelt er die Notwendigkeit der Kultur- und Begegnungsstätte mittlerweile an.
Ursprünglich war geplant, den Kindergarten und die Grundschule ebenfalls dort
unterzubringen. Diese Planung wurde jedoch geändert.
Auch Rh Wiezorek
zeigt sich nicht mehr davon überzeugt, ob ein Dorfgemeinschaftshaus auch
aufgrund der Folgekosten noch notwendig ist.
Stellv. Bgm’in
Gröning weist nochmals darauf hin, dass es sich nicht um die Planung eines
Dorfgemeinschaftshauses handelt, sondern einer Begegnungs- und
Kommunikationsstätte. Hierin eingebunden sind alle Vereine, die Schule und auch
der Kinderspielkreis, um eine Multifunktionalität herzustellen und alle
Bedürfnisse zu befriedigen. Aus dem Masterplan ist ersichtlich, dass bereits
ca. 100.000 € für die Gestaltung und Herstellung des Außenbereiches enthalten
sind.
Auf Nachfrage von
Rh Wiezorek erläutert Herr Siems-Wedhorn, dass die Ausschreibung für die
Architektenleistungen dann zu dem vorgeplanten Projekt gehört. Bisher wurde ein
Grobkonzept (Masterplan) erarbeitet, auf dem dann aufgebaut wird.
Rh Grunzke weist
darauf hin, dass die Gemeinde ihren Fokus auf die Umwandlung des
Kinderspielkreises in eine Kindertagesstätte legen sollte. Weiterhin spricht er
auch die unterschiedlichen Hebesätze an.
Hieraufhin entsteht
eine kurze Diskussion zu den Hebesätzen.
Stellv. Bgm’in
Merke weist ausdrücklich darauf hin, dass bei Ablehnung des Projektes der
Kinderspielkreis wahrscheinlich in 2 Jahren verschwunden ist, da eine weitere
Genehmigung nicht mehr erfolgt und die Übernahme durch einen privaten Träger
unattraktiv ist. Außerdem ist damit zu rechnen, dass evtl. auch die Grundschule
in ca. 5 Jahren geschlossen wird. Die Schule und auch der Kindergarten
benötigen unbedingt einen Bewegungsraum, da der Sportboden in der Grundschule
abgängig ist.
Nach eingehender
Diskussion fasst der Rat der Gemeinde Jameln den
Beschluss:
Der Rat
beschließt die Haushaltssatzung 2019 gemäß Anlage 1 sowie das
Investitionsprogramm 2018 – 2022 gemäß Anlage 2 zu dieser Niederschrift.