Sitzung: 25.02.2019 Rat der Stadt Hitzacker (Elbe)
Beschluss: Einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 14, Enthaltungen: 1
Vorlage: 2/0051/2019
Stellv. StDir Kern trägt den Sachverhalt und die Eckdaten zum Haushalt
2019 vor.
Der
Haushaltsentwurf 2019 vom 21.01.2019 wurde bereits versandt und liegt allen
Ratsmitgliedern vor.
Der Ergebnishaushalt stellt sich mit
4.453.200,- € Erträgen und
4.423.900,- € Aufwendungen dar, somit
ergibt sich ein leichter Überschuss von 29.300,- €.
Insgesamt gibt es ein leicht erhöhtes Volumen
gegenüber dem Haushalt 2018, in den meisten Positionen gibt es aufgrund der
immer noch knappen Finanzen keine größeren Veränderungen. Diese beschränken
sich auf einige wenige Positionen:
Wesentliche Änderungen der Aufwendungen
Die Steuerkraft 2018 ist gestiegen, daher müssen
mehr Umlagen an den Landkreis, an die Samtgemeinde und für Gewerbesteuer
aufgebracht werden (+ 305.000,- €).
Im Gegenzug ergibt sich aber eine Entlastung aus
Rückstellungen aus 2018 in Höhe von 87.200,- €.
Bei der Grünanlagenpflege sind 26.000,-. € mehr
angesetzt worden, u.a. für die Neubepflanzung der Grünstreifen am VERDO, die
ökologische Umwandlung von Grünflächen und die ökologische Bepflanzung am
Jeetzelufer.
Bei der Straßenreinigung sind 35.000,- € weniger
eingestellt worden, da diese durch eigene MA erfolgt.
Wesentliche Änderungen der Erträge
Grundsteuer A
75.100,-
€ (wie 2018)
Grundsteuer B 1.075.400,- € (+ 8.600,- € )
Gewerbesteuern
726.400,- € (+12.400,- € nach den derzeitigen
Veranlagungen)
Einkommensteueranteile = +134.000,- €
Umsatzsteueranteil +
7.000,- €
Das ergibt insgesamt einen leichten Überschuss von
29.300,- €.
Das Volumen der Investitionen beträgt rd.
1.579.700,- € und setzt sich wie folgt zusammen:
Name |
Ansatz |
|
2019 |
Grunderwerb |
-10.000,00 € |
Fassadensanierung
Altes Zollhaus |
-300.000,00 € |
Erweiterung
AZH |
-823.800,00 € |
Erneuerung
Dauerausstellung |
-160.100,00 € |
Anschaffung
Spielgeräte Kinderspielplätze |
-5.000,00 € |
Großflächenmäher
Hagener Weg |
-35.800,00 € |
Carport
Hagener Weg |
-5.000,00 € |
Entlastungsstraße
Hitzacker (Elbe) |
-50.000,00 € |
Beschaffung
von Beschilderung |
-100.000,00 € |
Name |
Ansatz |
|
2019 |
Errichtung
Fahrradständer Altstadtbereich |
-8.000,00 € |
Errichtung
Wasserleitung Zwergenbrunnen |
-5.000,00 € |
Errichtung
Fahrradständeranlagen Bereich Bahnhof |
-40.000,00 € |
Beschaffung/Ersatz
von Straßenbeleuchtung |
-10.000,00 € |
Anerkennungsvoraussetzungen
Kneipp-Kurort |
-7.000,00 € |
Neugestaltung
Amtshof |
-20.000,00 € |
Investive Auszahlungen |
-1.579.700,00 € |
Die
größte Maßnahme ist die Erweiterung des AZH und die Erneuerung der
Dauerausstellung.
Die Finanzierung muss allein durch Zuschüsse und
Eigenmittel erfolgen, sie soll nach den Vorgaben vom FA und dem VA nur bei
90%iger Finanzierung umgesetzt werden und sind entsprechend so veranschlagt.
Zum Schuldenstand für Investitionen:
Die Pro-Kopf-Verschuldung beträgt per 31.12.2018 80,17 €, das sind 16,00 € weniger als im
Vorjahr durch die laufende Tilgung.
Dies sind positive Zahlen, aber es gibt auch
negative:
Zum 31.12.2017 sind Fehlbeträge von 625.000,- €
aufgelaufen.
Es waren zwar schon einmal über 900.000,- €, aber diese sind trotzdem weiterhin eine
Belastung für die Finanzlage, weil diese Stück für Stück abgebaut werden müssen
und daher die Handlungsfähigkeit der Stadt im Ergebnishaushalt begrenzt ist.
Die Planung für die kommenden Jahre sieht diesen
Abbau auch vor, nach den derzeitigen Planungsdaten kann dieses aber nur Stück
für Stück mit leicht steigenden Überschüssen erfolgen, somit wären sie Ende
2022 immer noch nicht abgebaut.
Wie in den Vorberatungen um BPSUH erörtert, gibt es
einen hohen Unterhaltungs- und Investitionsstau (überwiegend bei Straßen,
Wegen, Plätzen und Brücken ) von rd. 4,5 Mio. €.
Abschließend gilt es als positiv zu erwähnen, dass
es einen solchen Haushalt wie 2019 ohne Kreditaufnahme, mit dieser hohen
Investitionssumme und einem leichten Überschuss im Ergebnishaushalt schon sehr
lange nicht gegeben hat.
Die Fachausschüsse haben die Ansätze empfohlen, der
VAH hat den Haushalt in der vorgetragen Fassung empfohlen.
Rh Flindt führt aus, dass
der Haushalt 2019 seiner Meinung nach ordentlich und umfangreich und mit den
hohen Hebesätzen aufgestellt sei. Es wäre aber ein gutes Signal gewesen, in
finanzstarken Zeiten die Hebesätze wieder zu senken, denn seinerzeit war besprochen,
sie nur für eine bestimmte Frist zu erhöhen. Da sie nun nicht wieder gesenkt
werden würden, sei das gesetzte Signal nicht eingehalten worden.
Des Weiteren bemängelt er
den Ansatz i. H.v. 56.000,- € gegenüber
14.300,- € im Jahre 2017 für die Grünflächenpflege. Darin seien Kosten für eine
Fläche in der Grünewaldstraße enthalten, die immer noch laufende Pflegekosten von 3.000,- € verursachen. Es habe geheißen, dass durch die
Umgestaltung zur Blühfläche weiter keine Kosten mehr entstehen sollten.
Die Pflegekosten für die Aktion an der
Jeetzeluferböschung habe 18.500,- € betragen, erwähnt werden müsse aber auch,
dass weitere Folgekosten entstehen werden.
Seit Jahren schon seien 5.000,- € für
Erneuerung bzw. Unterhaltung von Spielplätzen/Spielgeräten in den Haushalt
eingeplant; in finanziell besseren Zeiten solle man seiner Meinung nach mehr
Mittel dafür einstellen, um neue Geräte zu beschaffen und nicht beispielsweise
ein 40 Jahre altes rostiges Gerät nochmals zu reparieren. Solche Vorschläge
müssten von den Fachleuten, die die Geräte überprüfen, eingebracht werden.
Er werde sich daher bei Abstimmung über
den Haushalt enthalten.
Rf Laudel-Voigt merkt an, dass zwar
823.800,- € für die Erweiterung des AZH vorbehaltlich der zu erzielenden 90 %
Fremdfinanzierung vorgesehen sind, somit seien aber nur 82.000,- € an
Eigenmitteln aufzubringen.
Zur den Kosten der Grünflächenpflege in
der Grünewaldstraße entgegnet sie, dass diese vorher 12.000,- € betragen haben,
es aber bei einigen Flächen wenig für insektenfreundliche Gestaltung gebracht
habe. Sie halte es für sehr wichtig, zumindest einen kleinen Beitrag gegen das
Insektensterben weltweit zu leisten, und man könne dennoch etwas dagegen tun
- und den Anfang z. B. als Modell für
Hitzacker (Elbe) sehen. Nach der Umgestaltung der Grünflächen müsse man
zunächst Geduld haben, bis sich die ersten Effekte einstellen. Die 3.000,- €
müsse man als Pflegegewährleistung betrachten, denn bei der Trockenheit im
letzten Jahr könne man froh sein, dass sich überhaupt ein Bewuchs gebildet
habe.
Stellv. Bgm Wedler schließt sich dem an
und bekräftigt, dass die Bildung und das Zusammenarbeiten der sogenannten
„Blühgruppe“ eine gute Sache sei, Hitzacker (Elbe) würde damit sozusagen ein
Zeichen setzen.
Des Weiteren führt er aus, dass man bei
einem Haushaltsvolumen von rd. 4 Mio € sehen müsse, dass die Infrastruktur
aufrecht erhalten und verwaltet werden müsse, man habe keine großen Spielräume.
Allein schon die Bedienung der Umlagen und die Unterhaltung und Pflege des AZH
und des VERDO sei ein sehr großer Posten. Und mit den Möglichkeiten, die man
mit den Mitteln des Haushaltes 2019 habe, sei vieles geschaffen worden.
Rh Zühlke ergänzt zu den Grünanalgen, dass er
seinerzeit die Pflegemaßnahmen beobachtet habe und zu der Berechnung von
12.000,- € gekommen sei, wenn z. B. 5 MA jeweils eine Woche mit einem LKW
Pflegemaßnahmen durchführen bei einem Stundenlohn von 40,- €.
Und dass es tlw. eben nicht sinnvoll sei, nur Laub
zu blasen. Effektiver sei es, insektenfreundlichere Grünflächen zu schaffen,
die weniger Pflegeaufwand benötigen. Hinsichtlich dieser ökologischen Aspekte
sehe er sehr wohl, dass etwas für die Natur getan werden müsse. Aufgrund des
durchgeführten Workshops Biodiversität konnte man erfahren, was mit relativ einfachen
Mitteln machbar und durchführbar sei.
Rf Neumann möchte wissen, was informatorisch
beschäftigte Dienstkräfte seien, die im Stellenplan genannt seien.
Anmerkung
der Verwaltung:
Bei den
informatorisch beschäftigten Dienstkräften handelt es sich um 2 Minijobber
sowie 2 Saisonkräfte.
Abschließend bemängelt sie, dass die Stadt Hitzacker
(Elbe) als Arbeitgeberin des öffentlichen Dienstes immer noch MA habe, die
nicht nach Tarif bezahlt werden würden sondern nach Vereinbarung, außerdem nach
Mindestlohn. Sie spricht sich entschieden dagegen aus.
Der Rat der Stadt
Hitzacker (Elbe) fasst folgenden
Beschluss:
a)
Die Haushaltssatzung mit Haushaltsplan und
Stellenplan wird beschlossen
b)
Das Investitionsprogramm 2018 – 2022 wird
beschlossen