Sitzung: 24.01.2019 Rat der Gemeinde Gusborn
Beschluss: Mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 7, Nein: 1, Enthaltungen: 3
Vorlage: 20/0530/2018
Sachverhalt:
Der Haushaltsplan
nebst –satzung 2019 der Gemeinde Gusborn wurde inklusive der in der
Haushaltsvorberatung vom 29.11.2018 festgelegten Änderungen aufgestellt.
(weiteres siehe
Haushaltsplan 2019).
Die ausgedruckte
Änderungsversion liegt allen Ratsmitgliedern vor, der komplette Haushaltsplan
ist im Ratsinformationssystem einsehbar.
SB Pauls gibt
Erläuterungen über die aktuellen Zahlen.
Die in der
Haushaltsvorberatung festgelegten Änderungen wurden in den Haushaltsplan 2019
eingearbeitet.
Das Ergebnis der
Ergebnisrechnung stellt sich nunmehr mit +rd. 21.000,- € dar.
Auf Seite 22 musste
als Änderung zum Entwurf die neue Zeile 410 hinzugefügt werden, die Summe der
Jahresfehlbeträge aus Vorjahren beträgt 2019 also rd. 125.900,- €.
Die
Aufwandsentschädigungen für Gemeindeorgane wurden auf 12.000,- € angepasst,
sowie die Sozialversicherungsbeträge für den Bürgermeister auf 600,- € .
Die Kosten für die
Bäume im Straßenseitenraum i. H. v. 3.000,- € wurden aufgenommen, sowie der
Fugenverguss in Quickborn, Bereich Straßen Wege Plätze.
Auch das Geländer
an der Quickborner Kuhle i. H. v. 3.500,- € ( Seite 86) wurde eingeplant.
Die Erläuterung
über die Zusammensetzung der Beträge der Unterhaltungsbeiträge an den UHV
Jeetzel-Seege sind nunmehr aufgeführt.
Investiv sind
2000,- € für das Verkehrssicherungskonzept aufgenommen worden.
Rh Struck möchte,
wie in der Vorbesprechung gesagt, nochmals folgendes wiederholen:
- Die Erhöhung der Grundsteuern wurde
ursprünglich für ein Jahr beschlossen und sollte sich die Haushaltslage
bessern, sollte die Erhöhung wieder rückgängig gemacht werden. Er bemängelt,
dass dies nun wiederum nicht der Fall sei.
- Die Höhe der Investition von 2.000,- € sei ihm zu gering, und wenn weiter
keine Ideen für Investitionen vorhanden seien wäre seiner Meinung auch keine
Steuererhöhung nötig.
- Prägend sei für ihn auch die letzte Seite
des Haushaltsplanes, es fehlen Investitionen bis zum Jahr 2020, in dem nur
5.000,- € für die Erschließung geplant sind.
Dieser Haushalt sei für ihn ideenlos und somit könne er dem so nicht
zustimmen.
Er macht deutlich,
dass die Gemeinde aus seiner Sicht Investitionen umsetzen müsse, und dafür auch
Kredite aufgenommen werden könnten, ansonsten versäume man etwas den Bürgern
gegenüber.
Des Weiteren würde
von der Verwaltung immer wieder der Haushalt
in der Vorbesprechung in der Regel schlechter dargestellt als er im
Nachhinein sei. Dies sollte mal abgestellt werden, er möchte einen
realistischen Haushalt vorgelegt bekommen mit Planung von Maßnahmen, die
sinnvoll seien.
Rh Beckmann sieht
das ähnlich, das RPA hat der Gemeinde Gusborn bestätigt, dass der
Jahresabschluss 2017 im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten ok. sei, das sei
der Verdienst des Kämmerers - und wichtig sei dabei, dass man genau bis zur Grenze kalkulieren
könne, um das Optimale „herauszuholen“.
Auch für 2018 ist
signalisiert, dass das Ergebnis mit + rd. 20.000,- € abschließt und auch laut Plan für das Jahr
2019 würde es wiederum einen Überschuss geben, wenn es so umgesetzt würde.
Dies ist u. a. auch
dem geschuldet, dass der Spielkreis nicht mehr von der Gemeinde betrieben
wird.
Diese Zahlen ließen
rückblickend insgesamt den Sparwillen der Gemeinde erkennen sowie keine neuen
Schulden aufzunehmen. Und sie sei auf dem Weg, die Fehlbeträge der vergangenen
Jahre auszugleichen.
Entscheidend sei in
der Tat, was mit Investitionen passieren solle.
Richtig investiert
spare seiner Meinung nach letztendlich auch Geld, und immer wieder nur zu
versuchen, die Gemeinde mit kleineren Beträgen
„über Wasser zu halten“ sei für
ihn nicht der richtige Weg.
Zur heutigen
Sitzung sei auch über das Investitionsprogramm 2018 – 2022 zu beschließen ,
aber siehe Seite 120 -- es fehlen 4
Jahre, in denen nicht investiert werden würde.
Gerade in Zeiten
von niedrigen Zinsen sollte man die Chance nutzen, einen günstigen Kredit
aufzunehmen um etwas in der Gemeinde zu bewegen.
Ihm sei z. B.
wichtig, besonderen Augenmerk auf den Zustand der Straßen Am Mühlenberg, in
Siemen Zur Lucie, Dorfstraße in Kl. Gusborn und Durlei zu legen, an denen die
Anwohner z. B.
durch Lärm gestört werden würden.
Aber der Rat
betreibe seiner Meinung nach wieder nur „Flickschusterei“ , genau wie z. B. das
Einbringen von Sand in den Fußweg in Zadrau, dies sei zu kurz gedacht, es sollte ein vernünftiger Lehmkiesweg
geschaffen werden, damit die Kinder da vernünftig gehen könnten.
Auch im ehem.
Schulgebäude Siemen hätte sich eine Investition gelohnt, danach hätte man die
Miete erhöhen können und Einnahmen im Haushalt gehabt.
Des Weiteren seien
die Beiträge an den UHV Jeetzel-Seege auf rd. 70.000,- € gestiegen, 2017 waren es noch rd. 54.000,- €.
Hierzu hätte man s.
E. an der Steuerschraube drehen müssen, wenn es in diesem Zusammenhang
überwiegend um landwirtschaftliche Flächen gehe und somit die Grundsteuer A
anzupassen gewesen wäre.
Insgesamt halte
auch er den Haushalt 2019 für ideenlos und perspektivlos, insofern könne er dem
nicht zustimmen.
Rh Peemöller fügt
hinzu, dass die Wirtschaft seiner Meinung nach zzt. den Zenit überschritten
habe, und die Gemeinde es versäumt habe, zu investieren.
Die Steuereinnahmen
seien wahrscheinlich künftig die einzigen Einnahmen, die die Gemeinde noch
habe, und die Gemeinde sei s. E. auch ein Unternehmen, die den Zweck habe, auch Einnahmen zu erzielen, um Kosten zu decken.
Der vormals angeführte
Vergleich mit einem Privathaushalt käme nicht infrage, da die Gemeinde über
einen längeren Zeitraum wirtschaften müsse als eine Familie.
Mit den fehlenden
Investitionen habe man mit dem Haushalt nicht richtig in die Zukunft gedacht.
SB Pauls entgegnet,
dass es grundsätzlich Aufgabe einer
Kommune sei, in konjunkturstarken Zeiten zu sparen, und in wirtschaftlich
schlechteren Zeiten zu investieren, um die Konjunktur wieder nach vorn zu
bringen.
Bei Maßnahmen an
Straßen handelt es sich in den meisten Fällen um Unterhaltungsmaßnahmen, bei
investiven Neubaumaßnahmen müssen Zuschüsse vom Land fließen, sonst würde es sich nicht um eine
Investition handeln.
Von einer
Steuersenkung müsse er abraten, denn aufgrund hoher Fehlbeträge aus Vorjahren
würde die Kommunalaufsicht bei Kreditaufnahmen genau prüfen. Die Fehlbeträge
müssen weiter abgebaut werden, so die Verpflichtung.
Sollten Ideen für
Investitionen entwickelt werden, können diese im nächsten Haushaltsplan
eingebracht werden, so dass der Weg bis 2022 nicht gänzlich verbaut sei.
Rh Struck fasst
zusammen, dass bei der eingebrachten konstruktiven Kritik keine weiteren
Vorschläge gekommen seien und er frage sich, warum diesem Haushalt überhaupt
zugestimmt werden sollte.
Stellv. Bgm Fahren
entgegnet, dass in der Vorberatung zum Haushalt 2019 alles besprochen wurde und
vom Kämmerer verdeutlicht wurde, wo die Gemeinde stehe. Es gehe hier auch nicht
um die Darstellung der Auffassungen von „Wir und „Ihr“ in den
Fraktionen/Gruppen, sondern es gehe insgesamt um die Gemeinde und den
Gemeinderat, in dem jede/r ihre/seine Meinung äußern könne. Über das Für und
Wider der Steuersenkung haben sich alle Ratsmittglieder Gedanken gemacht, es
wurde ausführlich beraten und entschieden.
Stellv. Bgm Burmester
führt aus, dass die Gemeinde Gusborn nicht die einzige Gemeinde sei, die
finanzielle
Schwierigkeiten zu händeln habe. Das System der Steuern und Abgaben halte er
seiner Meinung nach für ungerecht und er richtet die Bitte an die Personen, die
parteilich organisiert seien, sich darum zu kümmern, um am System der Steuern
und Abgaben etwas zu ändern. Trotzdem müsse man versuchen, den Haushalt in der
Waage zu halten.
Man könne eben
nicht Geld ausgeben, was man nicht habe. Und wenn dem heute vorliegenden
Haushalt nicht zugestimmt werden würde, wäre die Gemeinde nicht handlungsfähig,
und das würde niemanden weiter helfen.
Bgm Ringel ergänzt, wenn nicht letztes Jahr die Steuern erhöht worden wären und
der Spielkreis nicht abgegeben worden wäre, dann läge in diesem Jahr wieder ein
Minus von mehr als 20.000,- € vor.
Seiner Meinung nach sollte man wenigstens ansatzweise in der Gemeinde
wirtschaften wie zuhause. Denn bei einem hohen Schuldenstand sei fraglich, ob
Kredite überhaupt genehmigt werden würden.
Das Verfahren mit der Kommunalaufsicht sei doch allen bekannt.
Und deshalb sei
sein Bestreben, zunächst zu sparen und
dann zu investieren.
Darauf entgegnet Rh
Struck, wenn der Spielkreis weiter betrieben worden wäre, wären seiner Meinung
nach + 10.000,- € erwirtschaftet worden.
Nach weiterer
Diskussion fasst Rh Beckmann zusammen, dass es doch darum gehe, was in den
nächsten Jahren in der Gemeinde passieren soll, und danach sei zu klären, ob
das finanziert werden könnte – ob jetzt oder in Folgejahren. Dazu müssen Vorstellungen und Ideen gesammelt
werden, Fördertöpfe gesucht und ein Konzept aufgestellt werden.
Ein solches Konzept
habe ihm z. B. bei diesem Haushalt 2019 gefehlt.
Rf Geuder schließt
sich dieser Idee an und schlägt vor, dass sich alle Ratsmitglieder Gedanken
machen und sich Zeit nehmen sollten, um in einer dder nächsten Sitzungen diese
Ideen und Vorstellungen zusammen zu tragen und eine Prioritätenliste zu
erstellen. Zur heutigen Sitzung gehe es nicht darum, ein Konzept zu erstellen,
sondern den Haushalt 2019 zu verabschieden.
Hiergegen erhebt
sich kein Widerspruch.
Abschließend fasst
der Rat der Gemeinde Gusborn folgenden
Beschluss:
Der Rat
beschließt die Haushaltssatzung 2019 sowie das Investitionsprogramm 2018-2022.