Sitzung: 29.08.2018 Ausschuss für Jugend, Betreuung, Senioren, Migration, Bildung und Büchereien der Samtgemeinde Elbtalaue
Beschluss: Einstimmig empfohlen
Abstimmung: Ja: 6
Sachverhalt:
Die Summe der gut geplanten
Bereiche in einer Verwaltung - vom Empfang über Mittelzonen und
Besprechungsräume bis hin zu Kommunikationszonen - schafft im Optimalfall eine
gut funktionierende Arbeitswelt.
Diesem Grundsatz kann im Verwaltungsgebäude
der Samtgemeinde Elbtalaue in Hitzacker (Elbe) seit einiger Zeit nicht mehr
hinreichend Rechnung getragen werden. Der Aufgabenumfang des dort
untergebrachten Fachbereichs 3 „Bau“ hat sich in der Vergangenheit stark
erhöht. Demzufolge war es auch notwendig, mehr Personal für die Bewältigung der
Aufgaben vorzusehen.
Ab dem 01.09.2018 wird der Fachbereich 3
darüber hinaus, soweit die politischen Gremien zustimmen, durch eine weitere
Hochbauingenieurin verstärkt. Ein entsprechendes Büro für die Dame steht nicht
zur Verfügung. Ein Arbeitsplatz kann daher unter den jetzigen Umständen nur
eingerichtet werden, indem die Ingenieurin in ein bestehendes Büro mit
einzieht. Erweiterungsmöglichkeiten im Gebäude sind unter Beibehaltung der
Belegung nicht mehr möglich, weil insbesondere denkmalrechtliche Vorschriften
dagegen sprechen.
Abgesehen davon, dass der funktionale
Ablauf im Fachbereich dadurch eingeschränkt wird, können auch die gesetzlichen
Vorgaben der Arbeitsstättenverordnung im Hinblick
auf Mindestarbeitsflächen, Raumgrößen, Raumhöhen, Verkehrs- und
Bewegungsflächen nur noch unter großen Schwierigkeiten eingehalten werden.
Hinzu kommen brandschutztechnische Probleme, weil Regale bereits unzulässiger
Weise in Fluren aufgestellt werden müssen, da ansonsten kein Platz vorhanden
ist. Die Situation der Aktenarchive ist zudem untragbar, weil die Akten
teilweise in Spitzböden untergebracht sind, die nur über schmale Leitern
erreicht werden können.
Im Bereich des dort ebenfalls
eingesetzten Fachdienstes 41 „Bürgerservice“ kann es darüber hinaus auch zu
datenschutzrechtlichen Problemen kommen, wenn von den Beschäftigen mehrere
Bürgerinnen und Bürger gleichzeitig bedient / beraten werden müssen.
Zudem ist es sinnvoll einen Wartebereich für den Bereich des
Bürgerservices einzurichten, da dieser Bereich von Einwohnerinnen und
Einwohnern regelmäßig stark frequentiert wird.
Die momentane Unterbringung der Bücherei im
Verwaltungsgebäude muss ferner als absolute Notlösung betrachtet werden. Die
Bücherei ist sehr beengt und hat am jetzigen Standort keinerlei
Entwicklungsmöglichkeiten, die den Ansprüchen einer modernen Bücherei gerecht
werden könnten.
Der Standort im Verwaltungsgebäude war in
der Vergangenheit jedoch notwendig, weil sich die Bücherei als „freiwillige
Aufgabe“ haushaltsrechtlichen Sparmaßnahmen unterordnen musste.
Durch den Abschluss des Zukunftsvertrages
haben sich für die Samtgemeinde Elbtalaue aber neue Möglichkeiten ergeben, so
dass ein Umzug der Bücherei in größere Räumlichkeiten nunmehr auch
haushaltsrechtlich dargestellt werden kann.
Die jetzige Situation erfordert mithin ein
schnelles Handeln, um mehr Büroflächen für die dort tätigen Kolleginnen und
Kollegen sowie Entwicklungsmöglichkeiten für die Bücherei zu schaffen.
Es ist daher die Idee entwickelt worden,
durch einen Umzug der Bücherei in die Räumlichkeiten Am Markt 8 / Brauhofstraße
2 zusätzliche Räumlichkeiten im Erdgeschoss für die Verwaltung zu gewinnen.
Hier waren nach dem Auszug einer Massagepraxis Räumlichkeiten in einer Größe
frei geworden, die den Bedürfnissen einer modernen Bücherei besser gerecht
werden als der alte Standort im Verwaltungsgebäude.
Die Mandatsträger des Ausschusses für
interkommunale Zusammenarbeit, Finanzen, Personal und Tourismus sowie des Ausschusses für Jugend, Betreuung, Bildung,
Senioren, Migration und Büchereien konnten sich am 09.08.2018 im Rahmen einer
Informationsveranstaltung einen Eindruck von der Bürosituation, der momentanen
Unterbringung der Bücherei und den möglichen neuen Räumen der Bücherei
verschaffen.
Dabei konnte nicht nur der untragbare
momentane Zustand in Augenschein, sondern auch die Vorteile der neuen
Gesamtlösung zur Kenntnis genommen werden.
Die Verwaltung würde durch den Umzug
weitere Büroräume erhalten und könnte neben den Grundsätzen einer funktionalen
räumlichen Verwaltungsorganisation auch alle gesetzlichen Vorgaben im Bereich
der Arbeitssicherheit einhalten.
Die Größe (435 m²) der Räumlichkeiten Am
Markt 8 / Brauhofstraße 2 ermöglicht der Bücherei sowohl die Unterbringung des
vorhandenen Medienbestandes der Bücherei als auch die Umsiedelung der Magazine
und lässt Platz für einen neuen Jugendbuchbereich, Nutzerbereiche mit Tisch und
Stühlen sowie Platz für Bilderbuchkino etc.
Die Lage direkt am Bürgerpark und gegenüber
des Rathauses ist attraktiv und leicht erreichbar.
Während der Ortsbesichtigung im Rahmen der
Informationsveranstaltung am 9. August 2018 hat die Leiterin der Bücherei, Frau
Lindner, ein künftiges Konzept für die Nutzung der Räume vorgestellt.
Durch den Eigentümer wird zugesichert,
sofern es zu einem langfristigen Mietvertrag kommt, die Räumlichkeiten
weitestgehend barrierefrei herzurichten und einen direkten Zugang zum
Bürgerpark zu schaffen.
Die Räumlichkeiten sollten außerdem einen
anderen Bodenbelag erhalten und die vorhandene Beleuchtung ist zu überprüfen
und ggf. zu verändern. Diese Maßnahmen sind über den Vermieter zu
gewährleisten.
Die Bürgerinnen und Bürger haben weiterhin
eine größtmögliche Nähe und Erreichbarkeit von Bücherei und Verwaltung.
Im Rahmen der Gesamtmaßnahme ist es zudem
möglich, der Tourist-Information im Verwaltungsgebäude größere und damit
repräsentativere Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, um dem wichtigsten
touristischen Standort im Bereich der Samtgemeinde Elbtalaue, der Stadt
Hitzacker (Elbe), Rechnung zu tragen.
Ferner könnte auch der Fachdienst 41 eine
bessere Bürosituation erhalten und damit die oben genannten
datenschutzrechtlichen Probleme umgehen.
Fazit
Die Räumlichkeiten im Gebäude Am Markt 8/Brauhofstraße 2 sind geeignet,
um den Bedürfnissen einer modernen Bücherei Rechnung zu tragen. Der Abschluss
eines langfristigen Mietvertrages stärkt den Büchereistandort Hitzacker (Elbe)
und führt zur Beseitigung der Raumnot im Rathaus Am Markt 7. Die Verwaltung
bittet daher um Zustimmung zu der Maßnahme.
AV Geuder berichtet, dass im Rahmen einer Infoveranstaltung am
09.08.2018 die Räumlichkeiten im Verwaltungsgebäude Am Markt 7 und der
angedachte neue Standort der Bücherei Hitzacker Am Markt 8/Brauhofstr. 2
besichtigt wurden.
An dieser gemeinsamen und gut besuchten Ortsbesichtigung haben der AIZE
und der JBSME teilgenommen.
FDL Scharf erläutert, dass die Bücherei aufgrund der freiwilligen
Aufgabe immer wieder sparzwängen unterlag und somit 2006 „gezwungenermaßen“ in
die für eine Bücherei beengten Räumlichkeiten der Verwaltung mit einziehen
musste, da diese mietfrei überlassen werden konnten. Die Bücherei musste sich
damals erheblich verkleinern.
Anzumerken hierzu ist jedoch, dass die Verwaltung aufgrund von
zusätzlichen Mitarbeiter/innen die Räume der Bücherei im Verwaltungsgebäude
benötigt und nicht die Bücherei aufgrund beengter Verhältnisse.
Die jetzt angedachten neuen Räume mit 435 qm stellen eine
Qualitätssteigerung für die Mitarbeiterinnen und den Besuchern dar.
Angedacht ist ein langfristiger Mietvertrag (zzt. Verhandlung über 15
Jahre und festgeschriebenem Mietpreis) mit dem Vermieter Herrn Schneeberg, um
den Standort Hitzacker auch auf längere Sicht zu sichern.
Durch diesen Umzug werden die in der Vorlage aufgeführten Missstände
(Raumbedarf Fachbereich 3-Bau, Tourist-Information, Bürgerbüro und
Aktenarchive, Vorgaben Arbeitsstättenverordnung, Brandschutz) alle
beseitigt.
Die Sitzung wird von 18.08 Uhr bis 18.23 Uhr unterbrochen, um Frau
Lindner von der Bücherei Hitzacker die Möglichkeit zu geben, sich zu äußern.
Frau Lindner führt aus, dass sie seit 2006 auf ca. 100 qm verzichten
mussten und somit aufgrund von
Platzmangel einige Projekte nicht durchführen konnten. Sie steht einem Umzug
sehr positiv gegenüber und freue sich darauf.
Weiterhin berichtet sie, dass sich seit 2006 das Etat für
Medienbeschaffung für beide Büchereien (Hitzacker und Dannenberg) wegen
Sparmaßnahmen nicht verändert hat. Viele Anschaffungen wurden vom Förderverein
geleistet. Die Samtgemeinde hat keine Investitionen getätigt. Sie bittet
zukünftig das Budget für Medienbeschaffungen (E-Books etc.) im Haushalt zu
erhöhen.
Frau Lindner gibt zu bedenken, dass zum heutigen Zeitpunkt Gelder u.a.
für die Zahlung der Miete, die 2006 eingespart werden musste, vorhanden sind.
Sie befürchtet, dass der Umzug dazu führt, dass die Bücherei auf Jahre nicht
weitergeführt werden kann, zudem auch die Bücherei in Dannenberg umziehen und
zukünftig Miete zahlen muss (siehe TOP 5).
1.SgRat Beitz erläutert, dass u.a. aufgrund des Zukunftsvertrages
Sparmöglichkeiten im Bereich der freiwilligen Aufgaben getätigt werden mussten.
Zum heutigen Zeitpunkt, auch unter Berücksichtigung der Zahlung beider
Mieten, Bücherei Standort Hitzacker und Dannenberg, befindet sich die
Samtgemeinde mit ca. 3% noch im zu tolerierenden Rahmen der freiwilligen
Ausgaben. Anteilig des Haushaltsvolumens dürften 3,99% an freiwilligen Ausgaben
getätigt werden.
1.SgRat Beitz betont, dass das entscheidende Gremium der Samtgemeinderat
ein klares Signal zum weiteren Bestehen beider Büchereien vorgibt. Mehr
Sicherheit kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht gegeben werden. Diese fast
identische Vorlage wurde auch vom AIZE in der Sitzung am 23.08.2018 einstimmig
empfohlen.
Über die Höhe des Budgets für Medienbeschaffungen wird in den
anstehenden Haushaltsberatungen besprochen und entschieden.
Für die Büchereien wird es künftig 2 Kostenstellen geben, die bisherige
für den Betrieb FD14
und eine im FD31 für Mieten und Nebenkosten.
Der JBSME empfiehlt folgenden
Beschlussvorschlag:
Die
Bücherei in Hitzacker wird bei Vorliegen der haushaltsrechtlichen
Voraussetzungen vom Verwaltungsgebäude Am Markt 7 in die Räumlichkeiten Am Markt 8 /
Brauhofstraße 2 verlegt, um zusätzliche Räume für das Verwaltungspersonal und die
Tourist-Information zu schaffen.