Sitzung: 06.08.2018 Ausschuss für Tourismus, AZH sowie Jugend, Soziales und Kultur des Rates der Stadt Hitzacker (Elbe)
Beschluss: Einstimmig empfohlen
Abstimmung: Ja: 7
Vorlage: 03/0261/2018
Sachverhalt:
Die derzeitige
Dauerausstellung im Langhaus I ist aus der Sonderausstellung „Zeitreise“ im
Jahr 1998 hervorgegangen. Die damalige große, das ganze Museumsgelände und alle
Langhäuser mit einbeziehende, Sonderausstellung, wurde nach Ablauf der Ausstellungszeit
von drei Monaten wieder abgebaut. Neun Vitrinen wurden ausgewählt, um im
Langhaus I des archäologischen Freilichtmuseums als Dauerausstellung zu
verbleiben. Sie vermitteln rudimentär bestimmte Aspekte des bronzezeitlichen
Lebens, werden aber nicht durch ein eigenes didaktisches Grundkonzept
miteinander verbunden. Da die Ausstellungsvitrinen nur für die Dauer von drei
Monaten konzipiert waren, sind im Laufe der Zeit bereits einige Abgänge zu
verzeichnen gewesen.
Neben rein
mechanischen Problemen der Ausstellungsvitrinen, stellt die überalterte,
respektive fehlende inhaltliche Darstellung, ein großes Desiderat dar. Wichtige
Themenbereiche sind gar nicht oder nicht ausreichend erläutert (z. B. die
eigentliche Arbeit der Archäologen – die Ausgrabungsmethoden oder die
Interpretation und Entstehung der Hausmodelle). Jüngste Forschungsergebnisse
zur Besiedlungsgeschichte und der ersten Metallzeit des nord-östlichen
Niedersachsens finden keinen Eingang in den Erläuterungen. Des Weiteren wird
dem heutigen Anspruch der Besucher nicht entsprochen, da nur wenige
Möglichkeiten zum interaktiven Lernen gegeben sind.
Zurzeit werden die
Exponate durch unterschiedliche, veraltete Lichtquellen (Halogenstrahler)
ausgeleuchtet. Neben der ökologischen Problematik sind diese Lichtquellen in
ihrem ökonomischen Betrieb relativ teuer und nicht effizient.
Aus diesen Gründen
ist beabsichtigt, die Dauerausstellung zu erneuern. Die Maßnahme mit
voraussichtlichen Kosten in Höhe von 375.900,00 €, die in 3 Abschnitten realisiert
werden soll, ist bereits im Haushaltsplan 2018 und in den Finanzmittelplanungen
der Jahre 2019 und 2020 vorgesehen.
Es gilt nun, eine
Grundsatzentscheidung über die Erneuerung der Dauerausstellung im
Archäologischen Zentrum Hitzacker herbeizuführen.
Entwürfe zur
konzeptionellen Ausgestaltung der neuen Dauerausstellung werden zu gegebener
Zeit vorgestellt.
Nach kurzer
Erläuterung durch Frau Baron stellt Rh Flindt den Antrag, nach Vorlage zu
entscheiden.
AV Maul wirft die
Frage auf, ob sich die Investition lohnt und die Erneuerung der
Dauerausstellung in der Lage ist, eine größere Nachfrage zu erzielen. Rf
Neumann gibt zu bedenken, dass ein Museum attraktiv sein muss und als
Bildungseinrichtung zu fördern ist.
Frau Baron betont,
dass eine Dauerausstellung das Kernstück eines Museums ist. Sie soll der
Abwärtsspirale, die in der von Frau Dr. Bollmann erstellten Machbarkeitsstudie
skizziert wird, entgegenwirken.
Stellv. BMín
Wiehler vertritt grundsätzlich die Ansicht, dass das Angebot den Gästen dazu
dient, in Hitzacker (Elbe) zu bleiben. Dennoch beurteilt sie die Werbung als
optimierbar.
AV Maul richtet
sich mit der Frage, ob das Archäologische Zentrum Hitzacker eine Magnetwirkung
für den Tourismus hat, an den Vorsitzenden des Verkehrsvereins Hitzacker, Göhrde,
Elbufer e.V.. Herr Wieczorek beantwortet diese Frage mit einem deutlichen „Ja“
und weist darauf hin, dass sich Hitzacker (Elbe) keine weiteren Demontagen
leisten kann. Die Gäste profitieren von der Einrichtung, die attraktiviert
werden muss. Auch Herr Johann-Bernd Schulze, der anschließend von AV Maul um
seine Einschätzung gebeten wird, schließt sich der Auffassung von Herrn
Wieczorek an. Das Archäologische Zentrum Hitzacker ist eine touristische
Attraktion. Eine Schließung wäre aus seiner Sicht fatal.
Frau Baron ergänzt,
dass sich ein Interesse der Gäste deutlich dadurch zeigt, dass das
Freilichtmuseum während seiner Öffnungszeit von April bis Oktober bis zu 14.000
Besucher erzielt.
Nach eingehender
Beratung gibt der Ausschuss auf Antrag von Rh Flindt einstimmig folgende
Beschlussempfehlung:
Die
Dauerausstellung im Archäologischen Zentrum Hitzacker wird erneuert.