Sitzung: 22.02.2018 Rat der Stadt Hitzacker (Elbe)
Beschluss: Einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 11, Enthaltungen: 1
Vorlage: 2/0025/2018
Der
Haushaltsplanentwurf 2018 wurde bereits Ende Januar 2018 versandt.
Stellv. StDir Kern
trägt die Eckpunkte des Haushaltes 2018 vor.
Es gab
Veränderungen zum Entwurf des Planes, die in den Fachausschüssen und im VAH
vorgetragen worden sind.
Der Ergebnishaushalt
schließt mit einem Ergebnis von 4.316.000 in Erträgen und Aufwendungen ab und
ist somit ausgeglichen.
In 2018 kann mit
ähnlich hohen Gewerbesteuererträgen wie 2017 gerechnet werden, derzeit rd.
700.000,- €.
Auch wird mit
Mehrerträgen von rd. 180.000,- € bei den Einkommenssteueranteilen gerechnet;
sie sind gestiegen aufgrund der guten Steuerentwicklung und Neufestsetzung der
Schlüsselzahlen. Für die Stadt Hitzacker (Elbe) bedeutet das eine erhebliche
Steigerung gegenüber den alten Schlüsselzahlen.
Es gibt
Mehraufwendungen gegenüber dem Haushalt 2017.
An die VERDO GmbH
muss ein höherer Nachschuss gezahlt werden, das sind rd. 54.000,- € , da
Brandschutzauflagen zu erfüllen sind.
Im AZH sind
Holzwurmbekämpfungsmaßnahmen erforderlich, dafür sind 34.000,- € mehr als 2017
eingestellt worden.
Zusätzlich sind
Mittel i. H. v. 20.000,- € für die Wiederherstellung der zugewachsenen
Sichtschneisen am Weinberg veranschlagt, diese werden in mehreren Schritten in
2018, 2019 und 2020 vorgenommen.
Insgesamt sind
203.700,- € für Investitionen vorgesehen, davon
125.000,- € zur
Attraktivitätssteigerung der Dauerausstellung im AZH. Für die Teilerneuerung
werden Zuschüsse erwartet, der Eigenanteil wird aus Grundstückserlösen
finanziert.
Die Erneuerung der
Heizungsanlage im Museum „Das alte Zollhaus“ verursacht Kosten i.H.v. 52.000,- € , da die 3 abgängigen alten
Heizungen nicht mehr den geltenden Verordnungen entsprechen. Außerdem werden
hohe Wartungskosten verursacht und sie haben einen hohen Energieverbrauch.
Für ein
zusätzliches Buswartehäuschen in Bahrendorf sind 9.000,- € vorgesehen,
5.000,- € für die
Erneuerung von Spielgeräten auf Spielplätzen und für die Erneuerung von
Straßenbeleuchtungseinrichtungen sind 10.000,- € eingeplant.
Die Finanzierung
dieser Maßnahmen erfolgt aus Erträgen der Grundstücksverkäufe und
Kreditaufnahmen i. H. v. von 62.900,- €.
Der Höchstbetrag
für Liquiditätskredite beträgt 674.000,- € und liegt im Rahmen der
genehmigungsfreien Grenze.
Der Jahresabschluss
2017 verzeichnete einen Überschuss von 75.000,-
€, der Haushalt 2018 ist ausgeglichen, trotzdem sind alte Fehlbeträge
aus Vorjahren abzudecken, diese betrugen 700.000,- € bis 2016 , und wenn sich
der Überschuss 2017 so bestätigt, werden noch 625.000,- € vorgetragen. Weiterhin ist eine sparsame und
wirtschaftliche Haushaltsführung geboten, um die Fehlbeträge aus Vorjahren
weiter abzuschmelzen.
Der VAH hat die
Beschlussfassung über die Haushaltssatzung mit Haushaltsplan und Stellenplan
empfohlen.
Rf Laudel-Voigt
greift den Hinweis auf Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit auf, insbesondere
hinsichtlich der Kosten für die Pflege der Grünanlagen.
Rh Zühlke hatte
beispielsweise auf die Aufwendungen der Pflege einer Berberitzenhecke aufmerksam
gemacht, die fast 10.000,- € betrugen.
Damit u. a. der
Verbleib der Steuergelder verfolgt werden kann und die Grünanlagenpflege wirtschaftlich betrieben wird, stellt sie den
Antrag, dass die Abrechnungen hierzu in der Verwaltung eingesehen werden können,
um mehr Transparenz zu haben.
Stellv. Bgm Wedler
übernimmt die Sitzungsleitung ab 19.39 Uhr.
Bgm Mertins
wechselt an den Sitzungstisch.
Rh Schneeberg führt
aus, dass er mit dem vorgeschlagenen Haushalt 2018 zwar einverstanden sei, man
solle aber auch an die Steuerzahler hinsichtlich der Höhe der Steuersätze von
600 % bei den Realsteuern in Hitzacker (Elbe) denken, welche die Bürger sehr
belasten.
Zum Vergleich
berichtet er über Hebesätze einiger Landeshauptstädte in Deutschland wie
Erfurt, Hamburg, München, Kiel, Magdeburg, Mainz oder Düsseldorf, die bei 440 –
540 % liegen.
Die Entwicklung des
Haushaltes sei genau zu beobachten und sobald es möglich sei, solle über eine
Senkung der Steuersätze beraten werden.
StDir Kern
erläutert, dass die Erhöhung der Steuersätze im Jahre 2015 notwendig war, da
die Gewerbesteuererträge eingebrochen waren. Andere Kommunen müssen die
Hebesätze jetzt anheben, da u. a. Umlagen im Landesdurchschnitt steigen.
Hannover liegt beispielsweise bei 800 %.
Rh Dr. Jastram
erinnert daran, dass er seit Jahren Kritik an dem Aufbau des Etats übe.
Die Analyse der
Personalkosten und Sach- und Dienstleistungen sei sehr schwer nachvollziehbar,
sie seien auf die einzelnen Abteilungen aufgeteilt, dazu müsse man 70-80 Seiten
des Haushaltsplanes aufarbeiten.
Zum
Haushaltsvolumen bemerkt er, dass der Etat zwar Erträge u. Aufwendungen von rd.
4 Mio. € aufweise, davon aber ein großer Teil Transferzahlungen, Samtgemeinde-
und Kreisumlage, durchlaufende Posten, Abschreibungen und Gewerbesteuer seien.
Somit blieben rd. 1
Mio €, davon rd. 800.000,- € für Unterhaltung, Bauten, und Anlagen.
Ihm sei
aufgefallen, dass die Personalkosten um rund 1 / 3 bis 1 / 2
erhöht seien, teils für die Mitarbeiter des AZH, aber merklich bei den
Kosten für die Unterhaltung der Straßen und Grünanlagen, seitdem die 2
Stadtmitarbeiter eingestellt wurden. Es sollten sich die Kosten des KDE
reduzieren, dieses sei aber nicht eingetreten bzw. nicht eingehalten worden.
Er würde daher die
weitere Entwicklung genau beobachten.
Erfreulich sei,
dass nur noch 1.000,- € für Beratungen u. Prozesskosten eingeplant seien.
Der Gesamthaushalt
sei für ihn zzt. nicht besser aufstellbar und akzeptabel, deswegen würde
er diesem zustimmen.
Bgm Mertins
bemerkt, dass es erhebliche Rückstände bei den Arbeiten der Unterhaltung
gegeben habe, insbesondere in der Pflege der öffentlichen Flächen, der
Straßenseitenräume, Bürgersteige und Grünanlagen, und deswegen die
Stadtmitarbeiter eingestellt worden seien. Dafür sollten Mittel bei der
Straßenunterhaltung und Kosten der KDE eingespart werden.
Er stellt den
Antrag, einen gebrauchten Kommunaltrecker (Produkt Hagener Weg) mit Mähwerk zu
kaufen, um die Mietkosten für das zzt. vorhandene Mähgerät einzusparen. Die
Kosten belaufen sich auf ca. 20.000,- € . Der Antrag wurde von ihm vorab an die
Fraktionen des Rates gesandt.
(Sachverhalt siehe hierzu VAH-Protokoll X/13
vom 12.02.2018 zu TOP 11, Seite 11).
Rh Flindt
entgegnet, dass bereits im VAH Einigkeit darüber bestand, dass zu diesem Antrag
erst eine Vorberatung im Fachausschuss stattfinden soll.
Es seien noch
Fragen offen, die vorher geklärt werden müssen.
Die CDU-Fraktion
werde den Antrag ablehnen.
Sollte sich eine
Mehrheit im Rat für den Antrag von Bgm Mertins finden, werde die CDU-Fraktion
den Haushalt 2018 ablehnen.
Auch Rf Neumann
kündigt eine Ablehnung dieses Antrages an, die Berechnung sei nicht
nachvollziehbar, es seien viele Fragen offen und sie fordert ebenfalls eine
Vorberatung.
Auch die
SPD-Fraktion würde den Haushalt ablehnen, wenn der Antrag von Bgm Mertins berücksichtigt werden sollte.
Stellv. StDir Kern
erinnert an die Diskussion im VAH, es war sich darauf verständigt worden, diese
Beratung zu gegebener Zeit in Ruhe im Fachausschuss zu führen.
Ungeklärt sei, ob
der Kommunaltrecker auf 9 Jahre abgeschrieben werden kann, denn der Trecker,
der erworben werden solle, ist 12 Jahre alt. Ob dieser dann noch investiv ist,
sei fraglich und erfordert Klärung mit dem RPA.
Außerdem müssen bei
einer Kaufsumme von 20.000,- € 3
vergleichbare Angebote eingeholt werden.
Bgm Mertins
ergänzt, dass der Betriebshof sich jetzt in Dannenberg (Elbe) befinde und es
lange Wege gäbe, um den Trecker nach Hitzacker (Elbe) zu holen. Das würde
Kosten und Arbeitszeit binden.
Bgm Mertins zieht
den Antrag zurück, möchte aber, dass sich umgehend der Fachausschuss damit
befasst und das Verfahren erläutert wird. Er fordert eine detaillierte
Auswertung über die Kosten des Produktes Hagener Weg, um dem entgegensteuern zu
können, wenn die Kosten zu hoch erscheinen.
Auf die Frage, ob
der Trecker dann noch in 2018 erworben werden kann, erläutert Herr Kern, dass
dies dann nur über einen Nachtragshaushalt abzuwickeln sei. Und wenn der Kauf
über Kreditaufnahme finanziert werden müsse, setze das die Genehmigung der
Kommunalaufsicht voraus.
Stellv. Bgm Wedler
lässt über den gestellten Antrag von Rf Laudel-Voigt abstimmen.
Über diesen Antrag
wird als gesonderter Beschluss abgestimmt.
Beschluss:
Die Verwaltung wird beauftragt, die laufenden Kosten für
die Grünanlagenpflege incl. dem Produkt Hagener Weg dem Fachausschuss zur
Einsichtnahme vorzulegen.
Abstimmung Ja 12
Einstimmig
beschlossen
Anschließend lässt
stellv. Bgm Wedler über den Beschluss zum Haushalt 2018 abstimmen.
Der StRH fasst
folgenden
Beschluss:
a)
Die Haushaltssatzung mit Haushaltsplan und
Stellenplan wird beschlossen
Einstimmig beschlossen
Ja 11 Enthaltung 1
b)
Das Investitionsprogramm 2017 – 2021 wird
beschlossen
Einstimmig beschlossen
Ja 12