Sitzung: 04.08.2016 Ausschuss für Stadtentwicklung und Soziales des Rates der Stadt Dannenberg (Elbe)
Beschluss: Geändert empfohlen
Abstimmung: Ja: 7
Vorlage: 04/0886/2016
Ursula Fallapp trägt vor:
Die
Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen im Rat der Stadt Dannenberg (Elbe) hat den
Antrag gestellt, in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und
Soziales des Rates der Stadt Dannenberg (Elbe) den Tagesordnungspunkt
"Barrierefreie Stadt; Vorstellung der Dokumentation der Wendlandschule zur
Barrierefreiheit der Stadt für Menschen mit unterschiedlichen Handicaps"
zu behandeln.
Die
Rektorin der Wendlandschule, der Förderschule für geistige Entwicklung, Martina
König ist zu der Sitzung eingeladen und soll die Gelegenheit erhalten, die
Ergebnisse der von ihren Schülern durchgeführten Tests vorzustellen.
Die
Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen begründet diese Vorgehensweise damit, dass der
Stadtrat der Stadt Dannenberg (Elbe) beschlossen hat, Dannenberg (Elbe)
behindertengerecht zu gestalten. Dieser Beschluss ist erst ansatzweise
umgesetzt. Die Dokumentation der Wendlandschule kann helfen, Einschränkungen
der Nutzbarkeit städtischer Einrichtungen bewusst zu machen.
Ausschussvorsitzender
Torsten Block begrüßt die Leiterin der Wendlandschule Martina König. Sie ist
nicht nur als Schulleiterin und als Verantwortliche für das Projekt anwesend,
sondern auch als Mitglied des Beirates für Menschen mit Behinderung.
Martina
König stellt anschaulich dar, wie am „Tag der Behinderungen“ am 12. Mai
Untersuchungen in der Stadt Dannenberg (Elbe) erfolgt sind, die im engen
Zusammenhang mit den Schülerinnen und Schülern aus der Wendlandschule standen.
Martina König ist gleichzeitig Beiratsmitglied im Beirat für Menschen mit
Behinderungen. Ihr ist es ein besonderes Anliegen, Dannenberg (Elbe) als
behindertenfreundliche Stadt zu erleben.
Sie
zeigt ein Plakat der „Aktion Mensch“, in der Besucherinnen und Besucher der
Stadt den barrierefreien Zugang des Marktplatzes beschrieben haben.
Martina
König ist über jeden Schritt dankbar, den die Stadtvertreter im Hinblick auf
eine behindertengerechte Stadt umsetzen. Heute stellt sie lediglich einzelne
Argumente vor.
In der
Sitzung des Rates am 18. Oktober wird sie mit einer Gruppe von Experten, der
Behindertenbeauftragten und mit Schülerinnen und Schülern das Gesamtkonzept
beschreiben.
Ausschussvorsitzender
Torsten Block dankt Martina König und erläutert, dass die behindertengerechte
Stadt ein Thema ist, das den Rat der Stadt in der gesamten Legislaturperiode
begleitet hat.
Dirk
Brüggemann verweist auf einen Antrag der SOLI-Fraktion vom 13.05.2016. Er ist
erbost darüber, dass dieser bisher nicht behandelt wurde.
Die Sozial-Ökologische-Liste Wendland
(SOLI) im Rat der Stadt Dannenberg (Elbe) hat für die Sitzung des Ausschusses
für Stadtentwicklung und Soziales sowie für die Sitzung des Umwelt- und
Bauausschusses den Tagesordnungspunkt "Umsetzung des Beschlusses -
Dannenberg (Elbe) wird behindertengerechte Stadt" beantragt.
Der Dannenberger Stadtrat fasste vor
Jahren diesen einstimmigen Beschluss, Dannenberg (Elbe) behindertengerecht zu
gestalten. Davon ist leider in der Praxis wenig umgesetzt worden, so die
Sozial-Ökologische-Liste Wendland (SOLI).
Der Aktionstag in der Innenstadt am 12.
Mai 2016 unter Federführung des Behindertenbeirates zeigte dies noch einmal
sehr eindrücklich. Selbst am neu sanierten ZOB, der bewusst behindertengerecht
gestaltet werden sollte, gibt es diesbezüglich Mängel. Der Ticker für Menschen
mit Sehbehinderung an der Ampel am Prochaskaplatz funktioniert trotz vieler
Hinweise immer noch nicht. Für den Austausch des holprigen Pflasters in der
Innenstadt gibt es kein Konzept mit Zeitablauf. Die mit Schildern versehenen so
genannten Querungshilfen über das Pflaster sind geradezu lächerlich.
All dies gilt, es endlich zu ändern. Dafür
sind nach Vorschlag der Sozial-Ökologischen-Liste Wendland (SOLI) Konzepte zu
entwickeln. Der Behindertenbeirat, die Behindertenbeauftragte und der
Seniorenbeirat sind einzubeziehen.
Die
SOLI-Fraktion hat folgenden Beschlussvorschlag eingereicht:
Der Rat der Stadt Dannenberg (Elbe) nimmt
seinen eigenen Beschluss "Behindertengerechte Stadt zu werden" ernst.
Dafür wird ein Konzept inkl. Prioritätenliste entwickelt unter Einbeziehung von
Behindertenbeirat, Behindertenbeauftragte und Seniorenbeirat. Der in Arbeit
befindliche Verkehrsentwicklungsplan wird unter diesem Aspekt noch einmal
überprüft. Dabei geht es nicht nur um unumgängliche rechtliche Vorschriften,
sondern auch um allgemein sinnvolle Ausgestaltung der Gegebenheiten. Geschäfte,
Gastronomie etc. werden mit einbezogen und beraten.
Für das Verwaltungsgebäude wird vorrangig
ein zügig umsetzbares Konzept vorbereitet. Fördermittelmöglichkeiten sind von
der Verwaltung zu ermitteln und den Gremien vorzulegen.
Elke
Mundhenk ist irritiert darüber, dass der Antrag bisher nicht auf die
Tagesordnung gesetzt wurde. Sie hatte für sich überlegt, zunächst die
Vorstellung von Frau König abzuwarten und dann den weitergehenden Antrag zu
behandeln.
Elke
Mundhenk schlägt vor, den Beschlussvorschlag aus dem Antrag der SOLI-Fraktion
mit dem Beschlussvorschlag der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen zu koppeln.
Beide
Beschlussvorschläge haben das gleiche Ziel.
Über
die Erweiterung des Beschlusses wird abgestimmt. Hier erfolgt ein einstimmiger
Beschluss.
Einstimmig
empfiehlt der Ausschuss für Stadtentwicklung und Soziales folgenden
Beschluss:
Der Rat der Stadt Dannenberg (Elbe) nimmt seinen eigenen Beschluss „Behindertengerechte Stadt zu werden“ ernst.
Schnellstmöglich müssen Hindernisse abgebaut und sinnvolle Veränderungen in Zusammenarbeit mit Experten (z.B. Wendlandschule, Behindertenbeauftragte) erarbeitet und verwirklicht werden.
Dafür wird ein Konzept inkl.
Prioritätenliste entwickelt unter Einbeziehung von Behindertenbeirat,
Behindertenbeauftragte und Seniorenbeirat. Der in Arbeit befindliche
Verkehrsentwicklungsplan wird unter diesem Aspekt noch einmal überprüft. Dabei
geht es nicht nur um unumgängliche rechtliche Vorschriften, sondern auch um
allgemein sinnvolle Ausgestaltung der Gegebenheiten. Geschäfte, Gastronomie
etc. werden mit einbezogen und beraten.
Für das Verwaltungsgebäude wird vorrangig ein zügig umsetzbares Konzept vorbereitet. Fördermittelmöglichkeiten sind von der Verwaltung zu ermitteln und den Gremien vorzulegen.