Sitzung: 04.08.2016 Ausschuss für Stadtentwicklung und Soziales des Rates der Stadt Dannenberg (Elbe)
Beschluss: Einstimmig empfohlen
Abstimmung: Ja: 7
Vorlage: 04/0885/2016
Ursula
Fallapp erläutert:
Für den
Spätsommer des Jahres 2017 plant die Künstlerinnengruppe kx07 ein Kunstprojekt,
das im öffentlichen Raum der Innenstadt von Dannenberg (Elbe) stattfinden soll.
Eingeladene
Künstler aus dem Landkreis Lüchow-Dannenberg werden unter dem Titel "Kunst
im öffentlichen Raum" an bestimmten Orten zeitlich begrenzte
Interventionen vornehmen.
Diese
Aktion ist außerhalb von bereits etablierten Veranstaltungen vorgesehen.
Die
Vorstellung von "Kunst im öffentlichen Raum" war über Jahrzehnte mit
repräsentativen und dekorativen Skulpturen oder Mahnmalen, die auf freien
Plätzen in Städten aufgestellt wurden, verbunden. Diese "Kunst im
öffentlichen Raum" wird der zeitgenössischen künstlerischen Handlungsweise
und den Projekten schon lange nicht mehr gerecht und wurde inzwischen um
maßgebliche Elemente erweitert - den städtischen Raum zu kartografieren, die
Zeichen zu lesen und diese sichtbar zu machen, indem sie hervorgehoben werden.
In dem
Projekt ist eine konkrete materielle Auseinandersetzung mit der Stadt geplant.
Die Stadt selbst dient als Rohmaterial und Ressource und damit buchstäblich
allenfalls als Kunstwerk. Alternative Zeichensysteme werden dem Stadtraum
hinzugeführt und können auf diesen spezifischen Ort der Einbringung aufmerksam
machen und diesen neu erlebbar machen. Inszenierte Situationen auch an der
Schnittstelle zu historischen Merkmalen bieten neue Zugänge zu den Orten und
Plätzen in Dannenberg (Elbe). In ihrem alltäglichen Lebensumfeld werden die
Bewohnerinnen und Bewohner richtungs- und perspektivwechselnd einbezogen. Sie
werden angeregt, sich mit Besonderheiten ihres Ortes auf ungewohnte Weise
auseinanderzusetzen.
Für die
künstlerische Arbeit bedeutet dies: Andere Zeichen zu setzen; Räume zu
erschließen und Besonderheiten sichtbar zu machen.
Nicht
nur die Dannenberger, sondern auch Menschen, die nicht ortsansässig sind,
werden in dieser Stadtcollage die Besonderheiten oder auch Eigenarten der Stadt
durch die Konfrontation mit der Kunst in einem anderen Bild sehen.
Es ist
beabsichtigt, ein Festival-Büro als Anlaufstelle für Besucherinnen und Besucher
einzurichten. Eine Praktikantin soll die Betreuung des Projektes übernehmen.
Zu den
einzelnen Arbeiten wird ein Wegeplan erstellt, der die Gäste auf einen Rundgang
führt. Während der Zeit, in der diese Kunstinterventionen durchgeführt werden,
sollen in Abständen temporäre Aktionen, wie Performances, stattfinden. Damit
entsteht ein neues Kommunikationsforum in der Innenstadt.
Die
Stadt wird des Weiteren zum Begegnungsort mit Gegenwartskunst.
Die
Künstlerinnen-Initiative kx07 als Träger des Projektes bittet die Gremien der
Stadt Dannenberg (Elbe), im Rahmen einer Schirmherrschaft die auf dem
nachstehenden Kosten- und Finanzierungsplan angegebenen Positionen
Aufbau/Abbau, Miete Projektbüro und Betreuung/Assistenz/Praktikantin durch
Kostenübernahme zu unterstützen.
Folgende
AUSGABEN sind zu erwarten:
Organisation 2.000,00 €
Betreuung/Assistenz/Praktikantin/Std. á 8,50 € 500,00 €
Miete Projektbüro (geschätzt) 300,00 €
Aufbau/Abbau 3.000,00 €
Dokumentation - Fotos/Texte/Layout/Druck 2.800,00 €
Werbung - Einladung/Plakate/Wegeplan/Porto
Anzeigen/Layout/Druck etc. 3.500,00 €
Aufwandsentschädigungen
20 Künstler*innen á 500,00 € 10.000,00
€
Eröffnungsveranstaltung 500,00 €
----------------
gesamt 22.600,00
€
EINNAHMEN sollen wie folgt eingeworben werden:
Stadt Dannenberg (Betreuung/Miete/Abbau/Aufbau) 3.800,00 €
Lüneburgischer Landschaftsverband 9.900,00 €
Landkreis Lüchow-Dannenberg 800,00 €
Sparkasse Uelzen Lüchow-Dannenberg 3.000,00 €
Bürgerstiftung Dannenberg 100,00 €
VGH-Stiftung 5.000,00 €
----------------
gesamt 22.600,00
€
Die
Sprecherinnen der Künstlerinnengruppe Haninga Thiel und Ute-Helene Götz sind in
der Sitzung anwesend.
Ute-Helene
Götz erläutert, dass das Kunstprojekt eine Initiative von kx07 ist. Astrid
Clasen, Irmhild Schwarz, Babett Schwaderer, Haninga Thiel und Ute-Helene Götz
bilden das Koordinationsteam.
Die
Künstler, die an dem Projekt „Stadtvermessung Dannenberg“ mitarbeiten, sollen
ausschließlich aus dem Landkreis Lüchow-Dannenberg kommen.
Haninga
Thiel weist darauf hin, dass dieses Projekt möglicherweise als ein Festival
etabliert werden kann.
Ausschussmitglied
Dirk Brüggemann bittet um Aussage, ob die künstlerisch erarbeiteten Vorschläge
auf Dauer aufgestellt werden sollen oder in einem noch festzulegenden Abstand
wieder abgebaut werden.
Die
Künstlerinnen bejahen dies. Die Elemente sollen nicht auf Dauer stehen bleiben,
sondern später an einem anderen Ort zu besichtigen sein. Sollten allerdings
Privatpersonen die Kunstgegenstände erwerben, haben die Künstler auf Besichtigungen
keinen Einfluss mehr.
Ausschussmitglied
Erwin Schumacher bittet darum, dieses Projekt nicht mit anderen
Veranstaltungen, die einen festen Turnus im Veranstaltungskalender haben,
zusammentreffen zu lassen.
Erwin
Schumacher möchte des Weiteren beantwortet haben, wie die Einbindung der
Schulen geplant ist.
Auch
hier wird erläutert, dass erst im zweiten Schritt ein Zusammenspiel mit den
örtlichen Schulen erfolgen soll.
Gunter
Voß bezeichnet ein Kunstprojekt erst dann vom Format her als wertvoll, wenn
nach einigen Stunden der Anschauung das Gefühl entsteht, bereichert zu werden.
Dieses Projekt erfüllt den Anspruch.
Bürgermeisterin
Mundhenk bedankt sich für die Anwesenheit der Künstlerinnen.
Es
kommt zur Abstimmung.
Folgender
Beschluss wird einstimmig empfohlen:
Beschluss:
Das
Kunstprojekt der Künstlerinnengruppe kx07 wird in der Innenstadt von Dannenberg
(Elbe) durchgeführt. Die Stadt übernimmt die Schirmherrschaft.
Haushaltsmittel
werden im Haushaltsplan 2017 zur Verfügung gestellt.