Beschluss: Kenntnis genommen

AV Siemke begrüßt Herrn Müller vom Ing.-Büro Dr. Schubert, Hannover.

 

Herr Hesebeck erläutert die Thematik des Tagesordnungspunktes und gibt das Wort an Herrn Müller weiter.

 

Herr Müller erklärt die Aufgabenstellung, die er heute dem Ausschuss und den anderen Anwesenden erläutern wird. Die Aufgabenstellung beinhaltete im Wesentlichen, wie der Radverkehr besser alternativ zur Jeetzelallee in und durch die Innenstadt geleitet werden kann und wie die Knotenpunkte entlang der Jeetzelallee entschärft werden könnten.

Herr Müller trägt vor, dass mehrere Maßnahmen zu einer wesentlichen Verbesserung der Radverkehrssituation aus Richtung Osten in die Stadtmitte führen könnten. Als zukünftig wesentliche Verkehrsroute sieht er hierbei die Strecke durch die Marschtorstraße. Um diese Route für den Radverkehr attraktiv zu machen, ist es notwendig, mehrere verkehrsregelnde Maßnahmen zu ändern. Es ist notwendig, die abknickende Vorfahrtsstraße an den Ratswiesen aufzuheben. Ebenso ist die Vorfahrtsstraßensituation an der Straße Marschtorstraße/Werder zu betrachten und die abknickende Vorfahrt auch hier aufzuheben. An diesen beiden Punkten, den Einmündungsbereichen der Marschtorstraße und der Straße Ratswiesen sollten der Radverkehr und der Pkw-Verkehr dahingehend Vorrang erhalten, dass die Einmündungen wieder als Einmündungen in die vorfahrtsberechtigte Marschtorstraße ausgerichtet werden. An der Straße bzw. dem Einmündungsbereich der Marschtorstraße in die Straße Werder könnte auch die abknickende Vorfahrt beibehalten werden. Hier ist es dann allerdings unabdingbar eine Abbiegespur zu installieren, so dass der ortsauswärtsfahrende Verkehr sich entsprechend einordnen kann. Voraussetzung für die Durchführung der vorgenannten Maßnahmen ist allerdings, dass die Pflasteroberfläche in der Marschtorstraße geändert wird. Diese ist gegenwärtig für Radfahrer schwer befahrbar.

Als weitere Route, den Radverkehr von der Jeetzelallee weg zu bekommen, sieht Herr Müller die Verbindung von der Gartower Straße in Richtung Thielenburger See entlang des Bäckergrundes und dann weiter über den Thielenburger Weg entlang des Thielenburger Sees. Hier besteht allerdings das Problem, dass zum einen die Verbindung zwischen der Gartower Straße und dem Stichweg der Straße Bäckergrund nicht immer möglich ist, da die Fläche teilweise beweidet wird, und gegenwärtig auch nur ein Trampelpfad als Verbindungsweg vorhanden ist. Ein weiteres Problem ist die Querung der alten Jeetzel im Bereich des Schlossgrabens. Hier wird von Herrn Müller vorgeschlagen, eine weitere Brücke über die Jeetzel im Bereich des Schulzentrums zu errichten.

Als Fazit hält Herr Müller fest, dass von seinem Büro folgende Maßnahmen zur Verbesserung der Fahrradsituation vorgeschlagen werden. Zunächst ist vorgesehen, die Marschtorstraße als Fahrradstraße auszuweisen, die Fahrtrichtung im Bereich der Marschtorstraße zwischen den Einmündungen Werder und Ratswiesen umzudrehen und die Vorfahrtssituation in beiden Bereichen zu verändern. Voraussetzung hierfür ist die Änderung des Pflasterbelages und als zweite mögliche Verbesserung die Förderung der Route Gartower Straße / Bäckergrund / Thielenburger See entlang des Thielenburger Sees mit der Errichtung einer neuen Brücke im Bereich des Schulzentrums.

 

Im Anschluss an den Vortrag entwickelt sich im Ausschuss eine sehr umfangreiche Diskussion. Zu Beginn dieser Diskussion merkt AV Siemke an, dass im Zuge der Umdrehung der Fahrtrichtung in der Marschtorstraße im vorgenannten Abschnitt jedoch darauf geachtet werden soll, dass die Zufahrt zum Parkplatz Seepassage freibleiben sollte. Da sich in dem Bereich Seepassage mehrere Ärzte angesiedelt haben.

Im weiteren Verlauf der Diskussion, in der es im Wesentlichen um die Einmündungsbereiche Werder und Ratswiesen sowie die Veränderung der Pflasteroberfläche geht, herrscht im Ausschuss einmütige Zustimmung zu den vorgetragenen Änderungen.

 

RF Ramm merkt zu der Thematik Umkehr der Einbahnstraßenregelung in der Riemannstraße an, dass es sich hierbei um eine dreimonatige Testphase handelt, um überhaupt Daten über die Veränderung der Verkehrsströme zu erhalten. Aus ihrer Sicht sollte das langfristige Ziel die beidseitige Öffnung der Riemannstraße sein, um die Knotenpunkte an der Jeetzelallee zu entlasten.

 

Im Anschluss schließt sich im Ausschuss eine weitere umfangreiche Diskussion über die grundsätzliche Thematik Umkehr der Einbahnstraßenregelung in der Riemannstraße an. Nach Abschluss der Diskussion erteilt AV Siemke dem anwesenden Vertreter des ADFC Herr Martin Neubauer das Wort. Herr Neubauer trägt vor, dass von ihm die von Herrn Müller vorgetragenen Verbesserungsvorschläge unterstützt werden. Er trägt weiterhin vor, dass er aufgrund seiner täglichen Fahrt zur Arbeit und wieder nach Hause umfangreiche Erfahrungen mit dem Einmündungsbereichen entlang der Jeetzel hat und aus seiner Sicht hier ein dringender Handlungsbedarf besteht, die Situation zu verbessern. Er merkt weiterhin an, dass der heutige Vortrag sich lediglich mit dem Bereich Stadtmitte Richtung Osten befasst hat und seiner Meinung nach auch die Fahrtrichtung Richtung Westen (Develang, Westsiedlung etc.) betrachtet werden müsste, da auch aus diesen Bereich erheblicher Schülerverkehr und auch sonstiger Radverkehr in die Innenstadt strebt.

 

AV Siemke stellt klar, dass Herr Müller lediglich den Auftrag aus der letzten Sitzung vorgetragen hat, und sich dieser nur mit dem vorgenannten und beschriebenen Bereich befasst hat. Für die Fortschreibung des gesamten Verkehrsentwicklungsplanes wird der gesamte Bereich der Stadt betrachtet. Es ist also nicht so, dass nur die Stadtmitte Richtung Osten in die Betrachtung für die Fortschreibung fällt. AV Siemke bedankte sich bei Herrn Müller für seinen Vortrag. Der Ausschuss nimmt die vorgetragenen Sachverhalte zur Kenntnis.