Sitzung: 16.08.2016 Umwelt- und Bauausschuss des Rates der Stadt Dannenberg (Elbe)
Beschluss: Kenntnis genommen
Vorlage: 30/0201/2015
AV Siemke begrüßt Herrn
Müller vom Ing.-Büro Dr. Schubert, Hannover.
Herr Hesebeck erläutert die
Thematik des Tagesordnungspunktes und gibt das Wort an Herrn Müller weiter.
Herr Müller erklärt die
Aufgabenstellung, die er heute dem Ausschuss und den anderen Anwesenden
erläutern wird. Die Aufgabenstellung beinhaltete im Wesentlichen, wie der
Radverkehr besser alternativ zur Jeetzelallee in und durch die Innenstadt
geleitet werden kann und wie die Knotenpunkte entlang der Jeetzelallee
entschärft werden könnten.
Herr Müller trägt vor, dass
mehrere Maßnahmen zu einer wesentlichen Verbesserung der Radverkehrssituation
aus Richtung Osten in die Stadtmitte führen könnten. Als zukünftig wesentliche
Verkehrsroute sieht er hierbei die Strecke durch die Marschtorstraße. Um diese
Route für den Radverkehr attraktiv zu machen, ist es notwendig, mehrere verkehrsregelnde
Maßnahmen zu ändern. Es ist notwendig, die abknickende Vorfahrtsstraße an den
Ratswiesen aufzuheben. Ebenso ist die Vorfahrtsstraßensituation an der Straße
Marschtorstraße/Werder zu betrachten und die abknickende Vorfahrt auch hier
aufzuheben. An diesen beiden Punkten, den Einmündungsbereichen der
Marschtorstraße und der Straße Ratswiesen sollten der Radverkehr und der
Pkw-Verkehr dahingehend Vorrang erhalten, dass die Einmündungen wieder als
Einmündungen in die vorfahrtsberechtigte Marschtorstraße ausgerichtet werden.
An der Straße bzw. dem Einmündungsbereich der Marschtorstraße in die Straße
Werder könnte auch die abknickende Vorfahrt beibehalten werden. Hier ist es
dann allerdings unabdingbar eine Abbiegespur zu installieren, so dass der ortsauswärtsfahrende
Verkehr sich entsprechend einordnen kann. Voraussetzung für die Durchführung
der vorgenannten Maßnahmen ist allerdings, dass die Pflasteroberfläche in der
Marschtorstraße geändert wird. Diese ist gegenwärtig für Radfahrer schwer
befahrbar.
Als weitere Route, den
Radverkehr von der Jeetzelallee weg zu bekommen, sieht Herr Müller die
Verbindung von der Gartower Straße in Richtung Thielenburger See entlang des
Bäckergrundes und dann weiter über den Thielenburger Weg entlang des
Thielenburger Sees. Hier besteht allerdings das Problem, dass zum einen die
Verbindung zwischen der Gartower Straße und dem Stichweg der Straße Bäckergrund
nicht immer möglich ist, da die Fläche teilweise beweidet wird, und gegenwärtig
auch nur ein Trampelpfad als Verbindungsweg vorhanden ist. Ein weiteres Problem
ist die Querung der alten Jeetzel im Bereich des Schlossgrabens. Hier wird von
Herrn Müller vorgeschlagen, eine weitere Brücke über die Jeetzel im Bereich des
Schulzentrums zu errichten.
Als Fazit hält Herr Müller
fest, dass von seinem Büro folgende Maßnahmen zur Verbesserung der
Fahrradsituation vorgeschlagen werden. Zunächst ist vorgesehen, die
Marschtorstraße als Fahrradstraße auszuweisen, die Fahrtrichtung im Bereich der
Marschtorstraße zwischen den Einmündungen Werder und Ratswiesen umzudrehen und
die Vorfahrtssituation in beiden Bereichen zu verändern. Voraussetzung hierfür
ist die Änderung des Pflasterbelages und als zweite mögliche Verbesserung die
Förderung der Route Gartower Straße / Bäckergrund / Thielenburger See entlang
des Thielenburger Sees mit der Errichtung einer neuen Brücke im Bereich des
Schulzentrums.
Im Anschluss an den Vortrag
entwickelt sich im Ausschuss eine sehr umfangreiche Diskussion. Zu Beginn
dieser Diskussion merkt AV Siemke an, dass im Zuge der Umdrehung der
Fahrtrichtung in der Marschtorstraße im vorgenannten Abschnitt jedoch darauf
geachtet werden soll, dass die Zufahrt zum Parkplatz Seepassage freibleiben
sollte. Da sich in dem Bereich Seepassage mehrere Ärzte angesiedelt haben.
Im weiteren Verlauf der
Diskussion, in der es im Wesentlichen um die Einmündungsbereiche Werder und
Ratswiesen sowie die Veränderung der Pflasteroberfläche geht, herrscht im
Ausschuss einmütige Zustimmung zu den vorgetragenen Änderungen.
RF Ramm merkt zu der
Thematik Umkehr der Einbahnstraßenregelung in der Riemannstraße an, dass es
sich hierbei um eine dreimonatige Testphase handelt, um überhaupt Daten über
die Veränderung der Verkehrsströme zu erhalten. Aus ihrer Sicht sollte das
langfristige Ziel die beidseitige Öffnung der Riemannstraße sein, um die
Knotenpunkte an der Jeetzelallee zu entlasten.
Im Anschluss schließt sich
im Ausschuss eine weitere umfangreiche Diskussion über die grundsätzliche
Thematik Umkehr der Einbahnstraßenregelung in der Riemannstraße an. Nach
Abschluss der Diskussion erteilt AV Siemke dem anwesenden Vertreter des ADFC
Herr Martin Neubauer das Wort. Herr Neubauer trägt vor, dass von ihm die von
Herrn Müller vorgetragenen Verbesserungsvorschläge unterstützt werden. Er trägt
weiterhin vor, dass er aufgrund seiner täglichen Fahrt zur Arbeit und wieder
nach Hause umfangreiche Erfahrungen mit dem Einmündungsbereichen entlang der
Jeetzel hat und aus seiner Sicht hier ein dringender Handlungsbedarf besteht,
die Situation zu verbessern. Er merkt weiterhin an, dass der heutige Vortrag
sich lediglich mit dem Bereich Stadtmitte Richtung Osten befasst hat und seiner
Meinung nach auch die Fahrtrichtung Richtung Westen (Develang, Westsiedlung
etc.) betrachtet werden müsste, da auch aus diesen Bereich erheblicher
Schülerverkehr und auch sonstiger Radverkehr in die Innenstadt strebt.
AV Siemke stellt klar, dass
Herr Müller lediglich den Auftrag aus der letzten Sitzung vorgetragen hat, und
sich dieser nur mit dem vorgenannten und beschriebenen Bereich befasst hat. Für
die Fortschreibung des gesamten Verkehrsentwicklungsplanes wird der gesamte
Bereich der Stadt betrachtet. Es ist also nicht so, dass nur die Stadtmitte
Richtung Osten in die Betrachtung für die Fortschreibung fällt. AV Siemke bedankte
sich bei Herrn Müller für seinen Vortrag. Der Ausschuss nimmt die vorgetragenen
Sachverhalte zur Kenntnis.