Beschluss: Geändert empfohlen

Abstimmung: Ja: 5, Nein: 1

In der Sitzung wird die als Anlage I beigefügte Übersicht vorgelegt, die einen aktuellen Stand der gebuchten ordentlichen Erträge und ordentlichen Aufwendungen des Betriebshaushaltes des Archäologischen Zentrums Hitzacker ermöglicht. Frau Baron weist darauf hin, dass in der Kostenstelle 314700 „Zuweisungen von privaten Unternehmen“ eine Spende in Höhe von 5.000,00 € gebucht wurde, deren Weiterleitung als außerordentlicher Aufwand gebucht worden ist, sodass sich real ein um 5.000,00 € reduzierter Ertrag ergibt. In Anbetracht der Tatsache, dass die für die Verwaltungsleitung vereinbarte Kostenpauschale in Höhe von 5.500,00 € (Konto 445210) noch nicht gebucht worden ist und im Oktober zwei ertragreiche Buchungen storniert worden sind, die zu einem Ausgleich geführt hätten, ergibt sich nach vorläufigen Berechnungen unter Außerachtlassung der Erträge aus der Auflösung von Sonderposten (Konto 316100), der unvorhergesehenen Aufwendungen für Gerichts- und Anwaltskosten (Konto 443115) und der Aufwendungen für planmäßige Abschreibungen auf das Vermögen (Konto 471100) eine Überschreitung des bereitgestellten Defizitausgleiches von 41.000,00 € um voraussichtlich ca. 7.700,00 €. Frau Baron weist darauf hin, dass verschiedene Verbrauchskosten noch nicht abgerechnet worden sind.

Die Ansätze für die veranschlagten Aufwendungen sind weitestgehend eingehalten worden.

Problematisch sind die Ansätze für die veranschlagten Erträge, die nicht erzielt werden konnten. Hier gilt es mit geeigneten Maßnahmen gegenzusteuern.

Rh Burmeister fragt an, warum beim „Alten Markt im Freilichtmuseum“, der sehr gut angenommen wird, auf Eintritt verzichtet wird. Seines Erachtens ist ein Eintrittspreis von 2,00 € akzeptabel.

Museumsleiterin Braun weist darauf hin, dass der „Alte Markt“, insbesondere in der Bevölkerung der Stadt Hitzacker (Elbe), als Türöffner fungiert, eine Zielgruppe, die sich ohne „freien“ Eintritt nicht erreichen lässt. Damit kann die Akzeptanz in der Bevölkerung für das Archäologische Zentrum Hitzacker gestärkt werden.

Der Sonntag erweist sich als Öffnungstag ohne besondere Veranstaltung grundsätzlich schwach. Mit der Durchführung des eintrittsfreien „Alten Marktes“ wurden stattdessen Spenden in Höhe von 0,56 € je Besucher erzielt. Insoweit kann ihres Erachtens an einer Eintrittsfreistellung festgehalten werden. Der „Alte Markt“ führt grundsätzlich auch nicht dazu, dass von den Mitarbeitern des Freilichtmuseums Mehrarbeit zu leisten ist. Die Organisation und Durchführung wird ausschließlich vom Förderverein Archäologisches Zentrum Hitzacker e.V. gewährleistet. Im Interesse zusätzlicher Attraktivität wird es im Jahr 2016 auch Themenmärkte geben.

Rh Wedler unterstreicht die Einschätzung der Museumsleiterin, dass der „Alte Markt“ die Akzeptanz in der Bevölkerung fördert.

 

BM Mertins bedauert den Bedarf eines zusätzlichen Defizitausgleiches und fragt nach dem Grund der erheblichen Stornierungen.

Museumsleiterin Braun teilt mit, dass im Mai 2015 für den Monat Oktober ein Übernachtungsprogramm für 100 Kinder gebucht worden ist. Witterungsgründe führten zu einer Stornierung der Übernachtungen im Langhaus mit Wechsel in die Jugendherberge Hitzacker, sodass ausschließlich ein Programm durchgeführt wurde.  Der hierdurch entstandene Ausfall beträgt 7.800,00 €. Eine weitere Stornierung wurde im Oktober von einer Schule für eine Schulklasse mit 30 Kindern aus Kostengründen (nicht finanzierbare Fahrtkosten) vorgenommen. Der Ausfall betrug 200,00 €, sodass insgesamt Buchungen im Wert von 8.000,00 € nicht realisiert werden konnten.

 

Rh Wedler ist sich im Unklaren darüber, wie der Ausgleich des zusätzlichen Defizitbedarfs erfolgen soll und inwieweit Auswirkungen für das Haushaltsjahr 2016 zu erwarten sind. Seines Erachtens ist hierüber zu beraten.

Museumsleiterin Braun verweist auf die Machbarkeitsstudie von Frau Dr. Bollmann, die bereits aufgezeigt hat, dass sich das Archäologische Zentrum Hitzacker in einer Abwärtsspirale befinden wird, wenn nicht Maßnahmen ergriffen werden.

Die Besucherzahlen können nur durch Investitionen gehalten und angehoben werden.

Dennoch hat sie der Rückgang der Einnahmen veranlasst, die Gründe zu recherchieren.

Die Anzahl der Besucher, die über die Jugendherberge gebucht werden, nimmt zwar sukzessive ab, dem gegenüber werden aber „größere“ Programme gebucht, sodass der Besucherrückgang durch Mehreinnahmen ausgeglichen wurde. Insoweit ist der Rückgang der Einnahmen nicht auf die Jugendherberge zurückzuführen.

Ehrenamtliche Organisatoren haben im vergangen Jahr Veranstaltungen durchgeführt. Ihnen ist es zu verdanken, dass die Besucherzahlen gegenüber dem Vorjahr gehalten werden konnten.

Als problematisch erweisen sich die Besucherzahlen der Einzelbesucher, die kontinuierlich zurückgehen. Mit Ausnahme der Fahrradstation und des Orakels gibt es keine neuen Attraktionen. Die Dauerausstellung ist veraltet. Hier gilt es anzusetzen und Einzelbesucher mit neuen Angeboten gezielt anzusprechen.

In diesem Zusammenhang verweist Museumsleiterin Braun auf ihre Teilnahme an der von der Biosphärenreserwartsverwaltung „Niedersächsische Elbtalaue“ durchgeführte Informationsveranstaltung zur neuen Richtlinie „Landschaftswerte“, die Antragstellungen zum 31.3.16 und 30.9.2016 ermöglicht. Es ist jetzt dringend geboten, ein Projekt mit dem Ziel zu entwickeln, 100%ige Förderungen einzuwerben.

Rh Dr. Jastram fragt in diesem Zusammenhang an, ob das Archäologische Zentrum Hitzacker überhaupt noch Potential dafür hat, sich zu steigern. Möglicherweise ist es notwendig, auf den Rückgang der Einnahmen mit Personalreduzierungen zu reagieren und Mittel einzusparen.

Museumsleiterin Braun verweist nochmals auf die von der Museumsberaterin Dr. Bollmann skizzierte Abwärtsspirale, die keineswegs mit einem geringeren Personalbestand aufgehalten werden kann. Aus diesem Grunde wird sich die Museumleiterin im Jahr 2016 vorrangig mit Projektentwicklungen für den Bereich der Museumspädagogik befassen, die darauf ausgerichtet sind, Fördergelder von außen einzuwerben. Hierzu zählt auch die Erneuerung der veralteten Dauerausstellung, die neu konzipiert werden sollte. Erarbeitet wird derzeit eine neue Konzeption im Sinne „entdeckendes Lernen“ für alle Lerntypen. Unter dem Arbeitstitel „Forschungslabor“ sind verschiedene Module für alle Alternsklassen angedacht, die mit einer Hörstation, Touchscreen, etc. selbständig genutzt werden können. Diese Aufgabe erfordert einen zusätzlichen Arbeitsaufwand.

 

Auf Nachfrage von Rh Dr. Jastram zur Entwicklung der Einzelbesucherzahlen gibt Museumsleiterin Braun umfassende Erläuterungen, die als Anlage II beigefügt sind.

Rh Dr. Jastram unterstreicht die Notwendigkeit für zusätzliche Veranstaltungen und eine Attraktivierung des Freilichtmuseums. Seines Erachtens fehlt es an Erlebnisstationen für Einzelbesucher.

 

Rh Wedler kommt zurück auf das im HH-Jahr 2015 erwirtschaftete Defizit und vertritt die Ansicht, dass es von der Museumsleiterin, die quasi Geschäftsführerin des Freilichtmuseums ist, zu erwarten ist, ein solches Ergebnis zu vermeiden. 

Das bisherige museale Konzept funktioniert nachweislich nicht. Es wäre Aufgabe der Museumsleitung gewesen, bereits frühzeitig andere Konzepte zu entwickeln und gegenzusteuern. Jetzt besteht der Zeitdruck dafür, HH-Ansätze für den HH-Plan 2016 zu empfehlen.

1.SgRat Beitz unterstreicht das desaströse Ergebnis. Dennoch sollte der Blick nach vorn gerichtet werden. Er bittet um einen Ausblick für das Jahr 2016 der Aufschluss darüber geben soll, welcher realistische Zuwachs denkbar ist, sodass sich das Ergebnis 2015 nicht wiederholen wird.

Frau Baron teilt mit, dass das Archäologische Zentrum Hitzacker im Rahmen der Jubiläumsspendenaktion der Sparkasse Uelzen Lüchow-Dannenberg eine Spende in Höhe von 2.000,00 € für die Realisierung des Projektes „Suchspiel für Entdecker“ erhalten hat. Dieses Projekt ermöglicht das Angebot eines neuen Aktivprogrammes und wird am 8. April 2016 der Öffentlichkeit vorgestellt.

Ein weiterer Zuwachs soll durch die Bewerbung des neuen Übernachtungsprogrammes realisiert werden. Auch die neue Fahrradstation, die sich in der Kürze der Zeit noch nicht etabliert hat, soll zusätzliche Gäste ansprechen. Die Fahrradstation wird mit einer Anzeige im „Offiziellen Handbuch Elberadweg 2016“ und im „Erlebnisführer beiderseits der Elbe“, die mit einer Gutscheinaktion verbunden ist, beworben.

Geplant ist darüber hinaus das Angebot der Fahrradstation um eine Waschmaschine und einen Wäschetrockner zu ergänzen, um damit neben Fahrradfahrern auch Wohnmobilisten anzusprechen. Derzeit bestehen Kontakte zu einem Sponsoren.

Gezielte Ansprachen sollen an Vereine, z.B. Landfrauenvereine, mit konkreten Aktivprogrammen und anschließender Kaffeetafel erfolgen. Sie verweist in diesem Zusammenhang auf entsprechende Ansprachen, die bereits an Seniorenheime im näheren Umkreis (Anreise ca. 1 Stunde), erfolgt sind. Gleiches gilt für die deutschlandweite Ansprache von Weddingplanern, mit dem Angebot einer besonderen Location im Langhaus III des Freilichtmuseums, das als standesamtlicher Trauort gewidmet ist. Leider ohne die gewünschte Resonanz, sodass immer wieder nachgefasst werden muss.

Museumsleiterin Braun ergänzt um verschiedene Gutscheinaktionen. Das Archäologische Zentrum Hitzacker hat sich an der Adventskalenderaktion des Deutschen Heilbäderverbandes beteiligt, Gutscheine für die Internationale Grüne Woche 2016 in Berlin zur Verfügung gestellt und wird sich an einer Gutscheinaktion von ZEWA & BIC kids (ein Gast bezahlt, ein zweiter Gast hat freien Eintritt) beteiligen.

Darüber hinaus wurde ein Antrag an den Rotary Club Lüchow-Dannenberg auf Förderung der Herausgabe eines Kochbuches „Kochen wie in der Bronzezeit“ gerichtet. Dieser hatte leider keinen Erfolg.

Nachrichtlich: Das Konzept soll jetzt anderen Förderern angeboten werden.

Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit werden derzeit die Printwerke aktualisiert, der Veranstaltungskalender 2016 bindet sich im Druck. Für das Jahr 2016 wurden ferner Anzeigen im Programmheft der Musikwoche Hitzacker und im Veranstaltungskalender der Flusslandschaft Elbe geschaltet.

Frau Baron weist darauf hin, dass es in Kürze einen Aufkleber, ähnlich dem Aufdruck auf den Brottüten der Bäckerei Stahlbock, geben wird. Sie beabsichtigt Firmen zu gewinnen, die sich bereit erklären, ihre Ausgangspost mit dem Aufkleber zu versehen, um damit einen großen Verbreitungsgrad zu erzielen.

Eine weitere Einnahmesteigerung, wenn auch nur in geringem Maße, soll sich dadurch ergeben, dass die Altersbeschränkung für einen reduzierten Eintrittspreis von Kindern und Jugendlichen von 17 Jahre auf 15 Jahre gesenkt wird.

Museumsleiterin Braun hat darüber hinaus begonnen, in Zusammenarbeit mit Lehrern eine Konzeption von Schülerprogrammen zu entwickeln, die in der Machbarkeitsstudie der Museumsberatung Dr. Bollmann empfohlen wird.

Abschließend verweist Museumsleiterin Braun auf die Teilnahme an der in der Zeit vom 24.1. – 14.2.2016 in Lüneburg stattfindenden Sonderausstellung „Aus allen Winkeln“ des Museums Lüneburg, an der sich Museen rund um Lüneburg, darunter auch das Archäologische Zentrum Hitzacker, am Aktionstag 14. Februar 2016 auch persönlich vorstellen.

 

Auf Antrag von Rh Wedler wird die Sitzung einstimmig um 20.17 Uhr unterbrochen.

 

BM Mertins eröffnet die Fortsetzung der Sitzung um 20.27 Uhr.

 

Abweichend von der vorliegenden Mittelanmeldung bittet Frau Baron darum, die im HH-Jahr 2016 vorgesehene investive Maßnahme „Erneuerung der Dauerausstellung“ zu streichen, da die Konzeption noch nicht abgeschlossen ist.

Die im HH-Jahr 2017 vorgesehene investive Maßnahme „Erneuerung der Dauerausstellung“ sollte stattdessen mit einer Einnahme von 300.000,00 € und einer Ausgabe von 350.000,00 € vorgesehen werden.

 

Mit 5 Stimmen und 1 Gegenstimme gibt der Ausschuss folgende 


Beschlussempfehlung:

Die vorgeschlagenen Haushaltsansätze für das Haushaltsjahr 2016 und für den Planungszeitraum 2017 – 2019 werden unter Berücksichtigung der von der Verwaltung vorgetragenen Änderungen des investiven Haushaltes empfohlen.