Sitzung: 24.11.2015 Ausschuss für Stadtentwicklung und Soziales des Rates der Stadt Dannenberg (Elbe)
Beschluss: Vertagung
Susanne Götting-Nilius
trägt vor:
Nachdem im April 2012 die
Gedenkstelen für Opfer des Nationalsozialismus eingeweiht wurden, war eine der
Stelen noch leer geblieben.
Im Februar 2014 stellt die
SOLI-Fraktion den Antrag, diese mit einem Text zum Thema „Zwangsarbeit“ zu
füllen.
Das Ehepaar Dr. Rolf Meyer
/ Elke Meyer-Hoos wurde mit der inhaltlichen Recherche und Forschungsarbeit
beauftragt. Gleichzeitig sollte allen unbekannten Opfern gedacht werden.
Da das umfangreiche Thema
„Zwangsarbeit“ auf der verbleibenden Texttafel keinen Platz dafür lässt, wird
eine Aktualisierung der beiden Tafeln an den Zugängen zu den Stelen
vorgeschlagen.
Der Vorschlag lautet wie
folgt:
- Zwangsarbeiter und
Kriegsgefangene eingesetzt in Rüstungsbetrieben
- Dragahn ca. 1.400
Zwangsarbeiter
- Neu Tramm ca. 800
sowjetische Zwangsarbeiter und italienische Militärinternierte
- In der Landwirtschaft
ca. 2.000 Zwangsarbeiter und 1.000 Kriegsgefangene in und um Dannenberg
(Elbe)
- In der
Interessengemeinschaft der Dannenberger Handwerkerschaft ca. 50
französische Kriegsgefangene und italienische Militärinternierte
- Bei der Bahn
sowjetische Kriegsgefangene, Anzahl unbekannt
- Verstorben im Kreis
Dannenberg (Elbe): mindestens 118
Zum Gedenken an Opfer des
Nationalsozialismus auch an alle namenlosen Opfer und alles, was wir nicht
wissen und vielleicht auch niemals erfahren:
April 2011 / Dezember 2015
Stadt Dannenberg (Elbe) –
Weitere Informationen und Quellen im Stadtarchiv Dannenberg (Elbe)
Stellv. Bürgermeisterin
Elke Mundhenk würde den Text anders formulieren:
„Wir gedenken aller Opfer
des Nationalsozialismus, auch denen, die wir nicht kennen und deren Schicksal
für immer verborgen bleibt.“
Rh Dirk Brüggemann möchte
keinen zeitlichen Druck verspüren, um die Tafel mit einem endgültigen Text zu
füllen. Ihm ist daran gelegen, dass die Formulierung zunächst in den Fraktionen
beraten wird.
Für Dirk Brüggemann ist die
erste Seite akzeptabel; die zweite Seite muss auf jeden Fall umformuliert
werden.
Rh Dr. Olaf Praetsch hält
die Formulierung „Zum Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus – alles, was
wir nicht wissen“ für falsch gewählt.
Die anwesenden
Ratsmitglieder plädieren dafür, den Beschluss bzw. die Empfehlung zu vertagen.
Der Ausschuss für
Stadtentwicklung und Soziales stimmt dem Vorschlag einstimmig zu.