Beschluss: Vertagung

Susanne Götting-Nilius trägt vor:

Nachdem im April 2012 die Gedenkstelen für Opfer des Nationalsozialismus eingeweiht wurden, war eine der Stelen noch leer geblieben.

Im Februar 2014 stellt die SOLI-Fraktion den Antrag, diese mit einem Text zum Thema „Zwangsarbeit“ zu füllen.

Das Ehepaar Dr. Rolf Meyer / Elke Meyer-Hoos wurde mit der inhaltlichen Recherche und Forschungsarbeit beauftragt. Gleichzeitig sollte allen unbekannten Opfern gedacht werden.

 

Da das umfangreiche Thema „Zwangsarbeit“ auf der verbleibenden Texttafel keinen Platz dafür lässt, wird eine Aktualisierung der beiden Tafeln an den Zugängen zu den Stelen vorgeschlagen.

Der Vorschlag lautet wie folgt:

  • Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene eingesetzt in Rüstungsbetrieben
  • Dragahn ca. 1.400 Zwangsarbeiter
  • Neu Tramm ca. 800 sowjetische Zwangsarbeiter und italienische Militärinternierte
  • In der Landwirtschaft ca. 2.000 Zwangsarbeiter und 1.000 Kriegsgefangene in und um Dannenberg (Elbe)
  • In der Interessengemeinschaft der Dannenberger Handwerkerschaft ca. 50 französische Kriegsgefangene und italienische Militärinternierte
  • Bei der Bahn sowjetische Kriegsgefangene, Anzahl unbekannt
  • Verstorben im Kreis Dannenberg (Elbe): mindestens 118

 

Zum Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus auch an alle namenlosen Opfer und alles, was wir nicht wissen und vielleicht auch niemals erfahren:

April 2011 / Dezember 2015

Stadt Dannenberg (Elbe) – Weitere Informationen und Quellen im Stadtarchiv Dannenberg (Elbe)

 

Stellv. Bürgermeisterin Elke Mundhenk würde den Text anders formulieren:

„Wir gedenken aller Opfer des Nationalsozialismus, auch denen, die wir nicht kennen und deren Schicksal für immer verborgen bleibt.“

 

Rh Dirk Brüggemann möchte keinen zeitlichen Druck verspüren, um die Tafel mit einem endgültigen Text zu füllen. Ihm ist daran gelegen, dass die Formulierung zunächst in den Fraktionen beraten wird.

Für Dirk Brüggemann ist die erste Seite akzeptabel; die zweite Seite muss auf jeden Fall umformuliert werden.

 

Rh Dr. Olaf Praetsch hält die Formulierung „Zum Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus – alles, was wir nicht wissen“ für falsch gewählt.

 

Die anwesenden Ratsmitglieder plädieren dafür, den Beschluss bzw. die Empfehlung zu vertagen.

Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Soziales stimmt dem Vorschlag einstimmig zu.