Beschluss: Kenntnis genommen

Ursula Fallapp trägt vor:

Das Thema "Betriebsnachfolge" wird in Dannenberg (Elbe) seit 2004 kontinuierlich begleitet. Bereits im Jahre 2004 fand im Rahmen der City-Offensive eine mehrtägige Aktion statt, um Unternehmensnachfolgen sicherzustellen.

Wer sich selbstständig machen möchte, hat bei dem bewährten Weg in die Selbstständigkeit viele Fragen. Es gab Beratung von Spezialexperten und das Marketing begleitet seitdem Betriebe, die von einer Übernahme betroffen sind.

Von diesem Zeitpunkt an konnten eine Reihe von Betriebsnachfolgen gesichert werden.

Die Fleischerei mit Partyservice Norbert Ueberschär fand eine neue Inhaberin; das Tabakwarengeschäft Stahlbock wurde ebenfalls in jüngere Hände gegeben; die Friseurmeisterin Ilse Bock fand eine Nachfolgerin; das Radio- und Fernsehgeschäft mit Reparaturdienst Klaus Schumacher wurde zu "Bild und Ton" mit Lars Gauster.

 

Andere Unternehmen stehen nun in Zukunft vor der Frage, wie die Nachfolge des Betriebes gesichert werden soll.

Der Nachfolgemoderator Udo Peter Becker von der Industrie- und Handelskammer Lüneburg/Wolfsburg gab im vergangenen Monat einen Einblick in die umfangreiche Thematik. Eine gut besuchte Veranstaltung endete mit der Empfehlung, dass es sich für jeden Betrieb in Dannenberg (ELbe) lohnt, einen Nachfolger zu suchen. Der Übernehmer sollte nicht nur den Kaufpreis zahlen können; er sollte auch die fachliche Kompetenz und die Persönlichkeit mitbringen, um das Unternehmen fortführen zu können. Dies war der erste Grundsatz. den Herr Becker festlegte.

Die divergierenden Kaufpreisvorstellungen müssen ausgeräumt werden. Beim Unternehmenswert ist die Suche nach einem angemessen Marktwert von großer Wichtigkeit. Einen objektiven Marktpreis gibt es nicht. Zehn Gutachter kommen zu zehn verschiedenen Unternehmenswerten.

 

Bei der Realisierung des Vorhabens sind

- die Industrie- und Handelskammer

- die Handwerkskammer

- Berufsverbände

- Banken und Sparkassen

- Rechtsanwälte und Notare

- Steuerberater

behilflich.

 

Die Durchführung der Unternehmensübergabe braucht einen größeren Planungszeitraum. Der Vortragende gab durchaus zu bedenken, dass eine Übernahme fünf bis zehn Jahre dauern kann. Die wichtigsten Schritte von der Planung bis zur Realisierung eines Übergabekonzeptes sind

 

1.     Information

2.     Bestandaufnahme

- die Ermittlung des Unternehmenswert spielt eine Rolle

- die Prüfung der Altersversorgung muss bedacht werden

- die Prüfung der bestehenden testamentarischen Regelungen sind ebenfalls erforderlich

- die Prüfung der bestehenden Güterstandsregelungen

- die Prüfung der Notfallplanungen für Familie und Betrieb

- die Prüfung der Interessenverfügbarkeit, Qualifikation möglicher Nachfolger

- die Prüfung des Gesellschaftervertrages muss genau überdacht werden

 

In einem Übergabekonzept muss die Frage des Eigentums und des Managementes geregelt sein.

Des Weiteren ist ein Übergabezeitpunkt zu bestimmen und die Beteiligten sind zu informieren.

 

Insgesamt war der Abend für alle Anwesenden sehr aufschlussreich.

Ein Dannenberger Geschäftsmann stellte die Frage, ob trotz der Medienberichte in Bezug auf den Einzelhandel eine Übernahme eines Geschäftes heute noch realisierbar sei.  Diese Frage wurde von Herrn Becker mit einem Satz beantwortet, der in Richtung der konzeptionellen Idee mündete: Wer ein gutes Konzept hat und gute Ideen hat, ist auch in der Lage, in Zukunft ein Geschäft zu führen und mit Gewinn zu betreiben.