Rh Rasche, der Mitinitiator des bereits seit Jahrzehnten bestehenden Wochenmarktes vor der Bäckerei Rasche in Zernien, erläutert den Sachverhalt. Zunächst gibt er dem Rat ein Schreiben der Betroffenen mit folgendem Wortlaut zur Kenntnis:

„Sehr geehrte Damen und Herren, wir, die Unterzeichnenden, haben uns eingehende Gedanken über das Für und Wider eines Umzuges des Wochenmarktes auf den neuen Dorfplatz gemacht und sind zu einer ablehnenden Entscheidung gelangt.

Die Gründe sind folgende:

Die Initiative für einen Markt ist vor mehr als dreißig Jahren von den Senioren der heutigen Akteure ausgegangen. Dieser ist eine feste Größe im Zerniener Alltag geworden, zu immer festen Zeiten am immer gleichen Ort.

Alle Anbieter und Kunden sind mit der Situation und den Umständen (Parkplätze, Anordnung, Zeitpunkt, Angebot) auf Nachfrage uneingeschränkt zufrieden.

Eine Strom- und Wasserversorgung, Toiletten und Aufenthaltsmöglichkeiten für die Anbieter sind gegeben. Eine Einnahme der Standplätze für die großen Verkaufsstände ist ohne jegliches Rangieren möglich. Die derzeit vier Anbieter ergänzen sich mit ihrem Angebot gegenseitig und haben kein Interesse, diese Situation ohne Not aufs Spiel zu setzen.

Der vor ca. 6 Jahren von Jochen Rasche angedachte Anbau war immer unter der Prämisse des Erhalts des Marktplatzes geplant. Dieser war zu keinem Zeitpunkt in Frage gestellt. Dass statt eines Ladenvorbaus seit 5 Jahren eine Sommerterrasse aufgebaut wird, hat den Markt eher aufgewertet und wird auch von Marktkunden gut frequentiert.

Es handelt sich von je her bei der Veranstaltung um eine private Initiative auf privatem Grund, die in keiner Weise der Gemeinde untersteht. Sollte diese Ambitionen haben, einen weiteren Markt auf dem Dorfplatz zu organisieren, so steht ihr das frei. Zusätzliches Angebot kann die Attraktivität von Zernien nur steigern.

Unterzeichnet von: Volker Görtz, Titus Bunge, Frank Hensel, Jochen Rasche“

 

Rf Mahnke ist der Ansicht, dass der neu gebaute Dorfplatz auch als Marktplatz genutzt werden sollte. Eventuell käme auch eine Bürgerversammlung in Frage, um diese Angelegenheit zu klären.

Rh Rasche erklärt, dass alle aktiven Marktkunden zu diesem Thema befragt wurden. Von den Marktkunden hält keiner einen Umzug für notwendig.

Stellv. Bgm A. Beutler merkt an, dass der Sachverhalt und somit die Beschlüsse zu dem neuen Dorfplatz wohl auf einem Missverständnis basieren. Er ist davon ausgegangen, nachdem seinerzeit die Umbaupläne der Bäckerei bekannt wurden, dass der Markt dann auf dem neuen Dorfplatz stattfinden wird.

Stellv. Bgm Gleitze schlägt vor, diese Ausführungen zur Kenntnis zu nehmen, da die Marktbeschicker sich entschieden haben.

Es entsteht eine rege Diskussion, in deren Verlauf Bgm Schulz die Sitzung unterbricht, damit Herr Görtz, einer der Unterzeichnenden, und andere Gäste sich zum Thema äußern kann.

Herr Görtz merkt an, dass mit den Unterzeichnern keine Gespräche zu diesem Thema geführt wurden.

Auch Frau Rasche weist darauf hin, dass die Fa. Rasche nie nach ihren Plänen gefragt wurde.

Bgm Schulz erläutert nochmals, dass der Dorfplatz mit wenigen Eigenmitteln und mithilfe des Dorferneuerungsprogrammes erstellt wurde. Ziel war es seit langem, einen zentralen Platz in der Gemeinde zu schaffen.

Nach weiterer Aussprache wird entschieden, diese Angelegenheit nochmal beim Runden Tisch zu behandeln und zu überlegen, wie der Dorfplatz attraktiver gestaltet und genutzt werden kann.

Bgm Schulz schließt die Öffentlichkeit aus und führt die öffentliche Sitzung fort.