Sitzung: 10.02.2015 Umwelt- und Bauausschuss des Rates der Stadt Dannenberg (Elbe)
Beschluss: Einstimmig empfohlen
Abstimmung: Ja: 7
Vorlage: 30/0060/2015
Die CDU-Fraktion im Rat der
Stadt Dannenberg (Elbe) hat einen Antrag gestellt, in dem es um den Austausch
der Materialien in den Fahrbereichen der Hauptverkehrswege im Bereich der
Kernstadt geht.
Jörg-Heinrich Siemke
begründet diesen Antrag.
Die CDU versucht, sich der
unbefriedigenden Situation der Fahrbahnflächen in der Innenstadt anzunehmen.
Die Teilbereiche am Markt, Lange Straße, Mühlentor und Marschtorstraße (hier
die Abschnitte Einmündung An den Ratswiesen bis Einmündung Werder) sind
zunächst vorrangig zu betrachten. Ziel der Planungen, so Jörg-Heinrich Siemke,
sollte es sein, den älteren und behinderten Einwohnern der Stadt eine Nutzung
und Querung der öffentlichen Verkehrswege innerhalb dieser Bereiche zu
ermöglichen und gleichzeitig entsprechende Straßenabschnitte für Fahrradfahrer
zu schaffen und diese so zu gestalten, dass sie gefahrlos befahren werden
können.
Jörg-Heinrich Siemke
erläutert, dass seit Jahren die Öffentlichkeit den Zustand der mit
Kopfsteinpflaster verlegten Fahrbahnflächen in der Innenstadt kritisiert. Das
verlegte Großpflaster ist für Behinderte schwer zu begehen. Für den Radverkehr
stellt dieses Pflaster eine Gefahrenquelle dar. Aus diesem Grunde fahren die
Radfahrer überwiegend auf den Gehwegen.
Jörg-Heinrich Siemke
plädiert für eine Fläche, die gefahrlos zu befahren und zu begehen ist. Hierfür
sind im ersten Schritt die Möglichkeiten eines Austausches des Pflasters unter
Beibehaltung der Bord- und Entwässerungsanlagen zu prüfen und die Kosten zu
ermitteln. Bei der Kostenermittlung sind, so die Meinung von Jörg-Heinrich
Siemke, die Kosten für die Sanierung der einzelnen Teilbereiche getrennt
aufzuschlüsseln und ggf. einen abschnittsweisen Austausch in Abhängigkeit von
den finanziellen Möglichkeiten der Stadt zu realisieren.
Nach Meinung von
Jörg-Heinrich Siemke müsste das Kopfsteinpflaster durch Betonsteinpflaster
ersetzt werden.
Jörg-Heinrich Siemke weist
erneut darauf hin, dass die einzelnen Planungsabschnitte an die finanzielle
Situation der Stadt Dannenberg (Elbe) angepasst werden müssen. Ziel für
Jörg-Heinrich Siemke ist eine komplette Durchgängigkeit der Fahrbahn, dies auch
für Radfahrer.
Er plädiert dafür, die
Innenstadt wieder attraktiv zu machen; den Radfahrverkehr vermehrt auch in die
Stadt hineinzuziehen. Derzeit hat sich der Radverkehr auf die Jeetzelallee
verlagert. Oftmals passieren hier Unfälle. Sinnhaftig ist es, den Radverkehr in
die Innenstadt zurückzuholen. Damit geht ebenfalls eine Belebung der Innenstadt
einher. Unabhängig von dieser Planung müssen auch die Querungshilfen angepasst
werden.
Jörg-Heinrich Siemke plädiert
dafür, die Planung im Hause der Samtgemeinde durchzuführen.
Rh Kurt Behning stellt die
Frage nach möglichen Straßenausbaubeiträgen.
Die Frage wird vom
Fachbereichsleiter Jens Hesebeck dahingehend beantwortet, dass eine Aussage
erst dann getroffen werden kann, wenn konkrete Planungen vorliegen.
Rh Dirk Brüggemann möchte
bestätigt wissen, dass die Gossenbereiche zunächst nicht angepasst werden
sollen.
Dies wird bejaht.
Damit, so Dirk Brüggemann,
ist eine Querung für den Rollstuhlfahrer erneut nur an den drei vorhandenen
kenntlich gemachten Punkten möglich.
Dirk Brüggemann spricht
sich dafür aus, die Querungshilfen dort anzulegen, wo die Gosse ihre höchsten
Punkte hat.
Herr Hesebeck erläutert,
dass die Behindertenbeauftragte Vivien Weiß in die Vorplanungsphase involviert
ist. Bei einer Ortsbegehung war ein Rollstuhlfahrer anwesend, den Vivien Weiß
als Testperson gebeten hatte. Dieser Rollstuhlfahrer konnte die bestehende
Gosse überbrücken.
Ernst Bader weist darauf
hin, dass mögliche Ausbaubeiträge für die Anlieger eine harte Belastung
darstellen. Erst vor 20 Jahren sind diese zur Kasse gebeten worden. Eine
erneute Heranziehung ist nicht zumutbar.
Jörg-Heinrich Siemke
erklärt, dass die Abschnitte die Jahresbauzeiten darstellen. Natürlich sind die
einzelnen Bauabschnitte kleiner.
Bürgermeisterin Elke
Mundhenk erläutert, dass sich auch die Mehrheitsfraktion der Problematik
annimmt. Seit Jahren ist überlegt worden, welches Konzept den Fußgängerverkehr
und den Radfahrverkehr in der Innenstadt erleichtern könnte. Insbesondere bei
Veranstaltungen ist das Pflaster schwer begehbar.
Einzelne Vorschläge sind
erarbeitet und der Denkmalpflege vorgelegt worden. Bislang konnte jedoch keine
einvernehmliche Lösung gefunden werden.
Elke Mundhenk weist auf das
Verkehrskonzept hin, das bereits im vergangenen Jahr fertig gestellt sein
sollte.
Ausschussvorsitzender
Jörg-Heinrich Siemke hält der Bürgermeisterin entgegen, dass gerade, weil das
Verkehrskonzept noch nicht endgültig fertig gestellt ist, er es umso wichtiger
findet, dass nun zügig der Antrag zur Entscheidung kommt.
Maren Ramm verweist auf die
Überlegungen im Bauausschuss. Eine durchgängige Linie für Radfahrer war auch
dort Konsens. Für sie ist die optische Einheit ein wichtiger Punkt. Den
Mittelstreifen jetzt zu erneuern und später die Gosse und den Gehweg
einzubeziehen, hält sie für eine gute Lösung.
Ernst Bader bittet darum,
in der Planung darauf zu achten, dass hinsichtlich der Gleichförmigkeit nicht
so viel verändert wird, damit für Dannenberg (Elbe) nicht der Gedanke einer
Fußgängerzone aufkommt.
Elke Mundhenk plädiert noch
einmal dafür, keine schnelle Entscheidung zu treffen, sondern diese Thematik
gut zu durchdenken.
Auf Nachfrage an
Fachbereichsleiter Hesebeck, wann diskutierbare Ansätze vorliegen können,
antwortet dieser, dass eine Planungsphase von drei Monaten erforderlich ist.
Auch Günter Voss bittet
darum, mehrheitlich zu entscheiden, dass das Thema angepackt wird. Er möchte,
dass die behinderten Menschen gleichberechtigte Partner zu den gesunden
Besuchern in der Innenstadt werden.
Norbert Schwidder ergänzt
und bittet darum, „im Schatten der Gesellschaft stehen die Alten, Kranken und
Behinderten. Auch diese Menschen haben ein Recht, am öffentlichen Leben
teilnehmen zu können.“
Günter Voss hält eine
Änderung des Straßenbelages für unbedingt erforderlich. Er erwartet eine
Unterstützung in den Aussagen von den Bürgerinnen und Bürgern. Auch die
Vertreter des Einzelhandels müssen gehört werden.
Für Günter Voss ist der
Straßenbereich von äußerster Sinnhaftigkeit. Im Mühlentor wird ein
Einkaufszentrum geplant; auf der anderen Seite der Langen Straße befindet sich
Famila. Der Bereich zwischen diesen Zentren muss fußläufig gut miteinander
verbunden werden.
So wird die
Innenstadtbelebung gesichert.
Kurt Herzog ist von der
Begründung der Antragsstellung der CDU-Fraktion mehr als erstaunt. Endlich mal
ein Vorstoß; er bezeichnet die Vorgehensweise als Kompromiss. Dieser
beschlossene Kompromiss wurde gefunden, um im Rahmen des
Verkehrsentwicklungsplanes nach einer Lösung zu suchen. Auch ihm dauert es viel
zu lange, bis dieser Plan endlich fertig gestellt ist. Schon längst hätten
sonst Entscheidungen getroffen werden können.
Nach dieser Aussage bittet
der Ausschussvorsitzende die anwesenden Ausschussmitglieder um Entscheidung, ob
die Sitzung unterbrochen werden soll.
Einstimmig entscheiden die
Ausschussmitglieder, dass eine Sitzungsunterbrechung erfolgen soll, um die
Anwohner, Geschäftsleute etc. zu hören.
Dagobert Albrecht ist der
Ehemann der Betreiberin des Fischgeschäftes in der Langen Straße. Dagobert
Albrecht möchte klar beantwortet haben, ob es um eine Sanierungsmaßnahme oder
einen Neubau der Straßenbereiche gehen soll. Wenn diese Entscheidung gefallen
ist, steht auch die Grundlage für einen beitragspflichtigen Ausbau.
Der Vorsitzende der
Werbegemeinschaft Dannenberg e.V. Christian Willam stellt die Frage, wo die
Stadt Dannenberg (Elbe) den Eigenmitteleinsatz akquirieren will.
In Besprechungen und
Zusammenkünften wird auf den Zukunftsvertrag verwiesen, der klare
Sparbeschlüsse formuliert.
Die Sitzung wird
fortgesetzt.
Da der
Verkehrsentwicklungsplan nicht vor Ende des Jahres fertiggestellt sein wird,
formulieren die Ausschussmitglieder folgenden
Beschluss:
Der Rat der Stadt
Dannenberg (Elbe) möge beschließen, unverzüglich mit Planungen für einen
alters- und behindertengerechten Umbau der Pflasterung im Straßenzug
Marschtorstraße, Am Markt, Lange Straße, Mühlentor zu beginnen. Hierbei sollten
vorrangig Teilbereiche Am Markt, Lange Straße, Mühlentor und Marschtorstraße,
Abschnitte Einmündung an den Ratswiesen, Einmündung Werder betrachtet werden.
Ziel der Planung sollte es sein, den älteren und behinderten Einwohner der
Stadt eine Nutzung und Querung der öffentlichen Verkehrswege in diesen
Bereichen zu ermöglichen und gleichzeitig die entsprechenden Straßenabschnitte
für Fahrradfahrer besser gefahrlos nutzbar zu machen