Beschluss: Vertagung

Abstimmung: Ja: 7

In den mit dem Förderverein Archäologisches Zentrum Hitzacker e.V. geführten Gesprächen hat sich die Überlegung „Gründung einer Stiftung für das Archäologische Zentrum Hitzacker“ ergeben. Aus diesem Grunde wurde am 24.09.2013 die Stiftungsberatung der Regierungsvertretung Lüneburg in Anspruch genommen, um Details zu erörtern. Im Verlauf des Informationsgespräches wurde deutlich, dass die Gründung einer „Bürgerstiftung Hitzacker“, ausgestattet als Kulturstiftung, die erfolgversprechendste Möglichkeit dafür sein könnte, eine erfolgreiche Spendenakquirierung zu praktizieren. Die Nachteile bestehen jedoch darin, dass der Betrieb des Archäologischen Zentrums Hitzacker hierbei ausgegliedert sein sollte und anderweitig zu regeln ist.

Damit würde der Betrieb des Freilichtmuseums bei der Stadt Hitzacker (Elbe) verbleiben.

Darüber hinaus könnte sich die Gründung einer „Bürgerstiftung Hitzacker“ zum gegenwärtigen Zeitpunkt in Konkurrenz zur Erhebung eines freiwilligen Tourismusbeitrages kontraproduktiv auswirken.

 

Es verbleibt die Möglichkeit der Gründung einer „AZH-Stiftung“. Hierbei wird jedoch zu bedenken sein, dass die angesprochene Zielgruppe ebenso eingeschränkt sein könnte, wie bei der Ansprache durch den bestehenden Förderverein Archäologisches Zentrum Hitzacker e.V.. Damit besteht das Risiko, dass sich trotz umfassendem Verwaltungsaufwand, der sich für die Gründung einer „AZH-Stiftung“ (Führung eines Anerkennungsverfahrens einschl. Finanzplan, Sicherstellung des Stammkapitals etc.)  ergibt, kein Erfolg einstellt, der nicht auch vom Förderverein Archäologisches Zentrum Hitzacker e.V. erzielt werden kann. Insoweit sollte aus Sicht der Verwaltung abgewogen werden, ob Bemühungen nicht vorrangig für die Stärkung des Fördervereins eingesetzt werden sollten.

 

Rh Wedler vertritt die Ansicht, dass kein neues Konstrukt geschaffen werden sollte. Er spricht sich dafür aus, den Förderverein Archäologisches Zentrum Hitzacker e.V. mit Hilfe der Verwaltung zu stärken.

Jan Beberstedt, Vorsitzender des Fördervereins Archäologisches Zentrum Hitzacker e.V., kritisiert in diesem Zusammenhang die Zusammenarbeit mit der Stadt Hitzacker (Elbe). Bisher wurde gemeinsam versucht, ein zukunftsfähiges Modell für den Fortbestand des Freilichtmuseums zu entwickeln, jetzt liegt ein Antrag der Gruppe Hitzacker vor, über den er sein ausdrückliches Befremden deutlich macht.

Rh Fröhlich erläutert den von der Gruppe Hitzacker eingebrachten Antrag und weist darauf hin, dass finanzielle Zwänge eine Lösung erfordern, die bereits im Jahr 2014 mit dem Ziel greifen soll, die Trägerschaft abzugeben. Die Stadt Hitzacker (Elbe) soll sich hierbei langfristig mit einem Zuschuss in Höhe von 30.000,00 € beteiligen. Aus seiner Sicht sind im Interesse der Sicherstellung der Einrichtung ein geringerer Personalstand und die Organisation auf anderer Basis notwendig.

 

Auch Rh Dr. Jastram zeigt sich überrascht von dem nun vorliegenden Antrag der Gruppe Hitzacker. Im Interesse der Konsolidierung wurde bisher vorgesehen, den Defizitausgleich für das Archäologische Zentrum Hitzacker schrittweise jährlich um 10.000,00 € zu reduzieren. Hiervon weicht der Antrag, aus für ihn nicht erkennbaren Gründen, ab.

Aus seiner Sicht gilt es, während der Konsolidierungsphase den Förderverein Archäologisches Zentrum Hitzacker e.V. zu stärken, mitzureden und mitzumachen, damit das Ziel erreicht wird.

Rh Wedler weist darauf hin, dass mit dem vorliegenden Antrag nicht von der vereinbarten Konsolidierung abgewichen wird. Die Reduzierung des Defizitbedarfs von 57.000,00 € auf die für das Jahr 2014 vorgeschlagenen 45.000,00 € entspricht den Vorgesprächen.

Problematisch ist seines Erachtens jedoch das durch den Rückgang der Buchungen der Jugendherberge entstandene „Loch“. Dennoch wurden bereits zahlreiche Marketingmaßnahmen ergriffen, die sich in Zukunft auszeichnen können.

 

Rh Schulz mahnt zur Eile. Aus seiner Sicht ist es höchste Zeit für konkrete Maßnahmen. Alle bisher vorliegenden Lösungsansätze sind zu unkonkret, um Machbarkeiten aufzuzeigen.

 

Museumsleiterin Braun wünscht sich eine inhaltliche Auswertung des Freilichtmuseums mit dem Ziel, zusätzliche Besucher anzusprechen. Herkunft der Besucher, Besuchszeiten und dgl. sollten gemeinschaftlich ausgelotet werden. Hier bestehen möglicherweise Ansätze, die zukunftsorientiert untersucht werden sollten.

Aus ihrer Sicht ist eine Analyse des IST Zustandes ebenso nötig, wie die Entwicklung eines Zukunftskonzeptes.

Um eine Trägerschaft durch den Förderverein Archäologisches Zentrum Hitzacker e.V. sicherstellen zu können, sind nach ihren Einschätzungen 2.000 Mitglieder notwendig. Der Förderverein Archäologisches Zentrum Hitzacker e.V. ist auf Grund der derzeit vorgenommenen aktiven Mitgliederwerbung von 65 Mitgliedern auf 86 Mitglieder angewachsen.

 

Rh Dr. Jastram sieht für die Stadt Hitzacker (Elbe) ein ungenutztes Einsparpotential,  z.B. Einsparung der Personalkosten im VERDO, das die Haushaltssituation entlasten könnte.

Insoweit bestehen Möglichkeiten einer Haushaltskonsolidierung mit dem Ziel, Belastungen schrittweise zurückzufahren. Mit dem jetzt von der Gruppe Hitzacker vorgelegten Antrag wird „Druck“ auf den Förderverein Archäologisches Zentrum Hitzacker e.V. ausgeübt. Der Antrag bleibt für ihn auch auf Grund der bisher vorgetragenen Erläuterungen unverständlich. Sein Inhalt ist aus seiner Sicht weder ein Konsolidierungskonzept, noch erfüllt er den Zweck.

Auch vertritt Rh Dr. Jastram die Auffassung, dass die Gründung einer Stiftung nicht zum Erfolg führen wird und unterstreicht die Notwendigkeit, mit dem Förderverein Archäologisches Zentrum Hitzacker e.V. zu sprechen und Rahmenbedingungen zu erarbeiten.

 

Jan Beberstedt, Vorsitzender des Fördervereins Archäologisches Zentrum Hitzacker e.V., betont die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der Stadt Hitzacker (Elbe). Dennoch verweist er auf die Verantwortlichkeit für die Einrichtung, die bei der Stadt Hitzacker (Elbe) liegt. Vorstellbar ist aus seiner Sicht, den Betrieb gemeinsam sicherzustellen.

 

Museumsleiterin Braun blickt zurück auf die Einsetzung des zur Unterstützung des Archäologischen Zentrums Hitzacker gegründeten Fachausschusses. Aus ihrer Sicht sind 1,5 Jahre ohne konzeptionelle Einbringung verstrichen. Eine Gesamtbetrachtung hält sie nach wie vor für nötig. Hierbei sollten folgende Grundsatzfragen erörtert werden: „Wollen wir ein Museum bleiben? Soll die Einrichtung ein Freizeitpark werden? Wo wollen wir hin?“.  Grundsätzlich fehlt es an einem Zukunftskonzept. Diese Notwendigkeit wurde auch mit dem vorliegenden Gutachten der Fa. Inspektour GmbH bestätigt. In jedem Fall ist für die Museumsleiterin klar, dass sich jede Zielsetzung nicht ohne ausreichendes Personal umsetzen lässt. Die Mitarbeiter des Archäologischen Zentrums Hitzacker haben in der diesjährigen Saison 480 freiwillige Stunden zur Verfügung gestellt. Das Archäologische Zentrum Hitzacker kann sich deutschlandweit sehen lassen. Dieses Potential sollte keinesfalls aufgegeben werden. Überlegungen, die eine vorübergehende Schließung zum Inhalt haben, würden sich verheerend für den bereits akquirierten Kundenstamm auswirken.

 

Rf Zühlke spricht sich ebenfalls gegen eine vorübergehende Schließung aus. Aus ihrer Sicht ist nach einer Schließung nicht mehr damit zu rechnen, dass die Einrichtung wieder geöffnet wird.

Initiativen, die mehr „Leben“ in die Einrichtung bringen, sollten ergriffen werden. Dieses ist jedoch ohne professionelles Personal nicht möglich. Eine Schließung sollte in jedem Fall abgewendet werden.

 

Nach eingehender Diskussion stellt Rh Wedler den Antrag, die Gespräche mit dem Förderverein Archäologisches Zentrum Hitzacker e.V. fortzusetzen.

Dieser Antrag wird von Rh Schulz insoweit erweitert, dass an dem Gespräch neben der Verwaltung, der Museumsleiterin und Vertretern des Fördervereins Archäologisches Zentrum Hitzacker e.V. auch Vertreter aller Fraktionen teilnehmen sollten.

Rh Dr. Jastram unterstützt diesen Antrag. Es muss geredet, nicht erpresst werden! Der vorliegende Antrag der Gruppe Hitzacker vergiftet die Atmosphäre.

 

Jan Beberstedt, Vorsitzender des Fördervereins Archäologisches Zentrum Hitzacker e.V., wehrt sich gegen Vorwürfe an den Förderverein. Es sollte nicht der Eindruck entstehen, die Situation sei durch mangelnde Bereitschaft zur Mitarbeit entstanden ist. Aufgabeninhalte sollten grundsätzlich gemeinsam erarbeitet werden.

 

Unterbrechung der Sitzung um 20.26 Uhr.

 

BM Mertins erteilt der Mitarbeiterin des Archäologischen Zentrum Hitzacker, Frau Brosge, das Wort.

Frau Brosge fragt an, ob noch an der Erweiterung der Einrichtung in Form der „kleinen Lösung“ gearbeitet wird. Weiter weist sie darauf hin, dass es Möglichkeiten gibt, den für freiwillige Leistungen geltenden Prozentsatz von 3 % auf 5 % zu erhöhen.

1.SgRätin Steckelberg weist hierzu darauf hin, dass diese Regelung in Sonderfällen bei einem ausgeglichen Haushalt angewendet werden kann. Dieses ist bei der Stadt Hitzacker (Elbe) jedoch nicht der Fall.

 

Fortführung der Sitzung um 20.31 Uhr.

 

Abschließend gibt der Ausschuss auf Grund des erweiterten Antrages von Rh Schulz und dem vorliegenden Antrag der Gruppe Hitzacker einstimmig folgende

 


Beschlussempfehlungen:

Mit dem Förderverein Archäologisches Zentrum Hitzacker e.V. werden Gespräche über die Fortführung, Trägerschaft und Finanzierung des Archäologischen Zentrums Hitzacker geführt.

Hieran sind neben der Verwaltung, die Museumsleiterin und jeweils ein Vertreter der Fraktionen zu beteiligen.

 

Der Antrag der Gruppe Hitzacker wird vertagt.