Sitzung: 16.09.2013 Rat der Stadt Dannenberg (Elbe)
Beschluss: Geändert beschlossen
Abstimmung: Ja: 19
Vorlage: 04/352/2013
Ursula
Fallapp trägt vor:
Das
10tägige Programm der diesjährigen City-Offensive ging am Vortag zu Ende. Nicht
aber das eigentliche Projekt, das schon in der Vorbereitung mit dem Ausdruck
„Stadtumbau“ beschrieben wurde. Schon im vergangenen Jahr bei der Erarbeitung
des Wettbewerbsbeitrages haben sich ehrenamtliche Akteure zu diesem Thema
Gedanken gemacht und aufgelistet, wo mögliche Stadtumbauprojekte möglicherweise
realisiert werden könnten:
In
direkter Innenstadtlage am Mühlentor befinden sich drei Einzelhandelsobjekte,
die einer Entwicklung bedürfen:
-
Das
Elektrofachgeschäft „Elektro Puhst“, Inhaberin Christa Hartig, Mühlentor 5, ist
ohne Betriebsnachfolgekonzept.
-
Der
Juwelier Bernd Hildebrandt, Mühlentor 6, hat sein Geschäftshaus derzeit an
einen Gold-An- und –verkaufshändler vermietet. Als dauerhafte und verlässliche
Nutzung kann dies nicht bezeichnet werden.
-
Das
ehemalige Schuhhaus Gerstenkorn, Mühlentor 7, ist derzeit nicht genutzt. Im
Zusammenhang mit dem Gebäudestand Mühlentor 8, ehemaliges Fitnessstudio, stehen
diese Objekte im Eigentum der Lebenshilfe gGmbH.
Im
rückwärtigen Bereich der Grundstücke sind unbefestigte Parkplätze der Sparkasse
vorhanden.
Die
Terraplan GmbH mit Sitz in Seehausen und geschäftlichen Verbindungen in den
Brandenburger Raum sowie Berlin beabsichtigt, in Dannenberg (Elbe) ein Einzelhandelsvorhaben
zu realisieren.
Frank
Wichmann ist Geschäftsführer der Terraplan GmbH und gesellschaftlicher
Teilhaber der Preußisch Grund. Beide Gesellschaften planen das Vorhaben in
Dannenberg (Elbe). Sie haben bereits ähnliche Projekte realisiert. Dazu zählt
der NETTO-Markt in Clenze, der vor einigen Wochen seiner Bestimmung übergeben
wurde. Ein Einkaufszentrum in Stendal, in dem eine ähnliche
Ansiedlungsentwicklung wie in Dannenberg (Elbe) realisiert wurde, wird im Raum
Stendal sehr positiv bewertet.
Zusammen
mit einem Ingenieurbüro aus Stendal, dem Projektentwickler Johannes Steffens
aus Hamburg möchte Frank Wichmann ein Vorhaben in Dannenberg (Elbe)
realisieren.
In
den vergangenen Monaten sind von dem Projektentwickler Johannes Steffens sehr
intensive Gespräche mit der Firma C&A-Mode GmbH und Co. KG, mit der Firma
K&K Schuhcenter, Kienast-Unternehmensgruppe sowie der Firma Rossmann
geführt worden.
Die
Firma C&A-Mode GmbH und Co. KG beabsichtigt, ein Small-Family-Konzept mit
ca. 1.125 qm zu realisieren. Das Schuhgeschäft der Kienast-Gruppe wird
insgesamt 365 qm beanspruchen und der Drogeriemarkt Rossmann benötigt eine
Verkaufsfläche von 690 qm und eine Lagerfläche von 150 qm.
Mit
allen beteiligten Grundstückseigentümern sind Gespräche geführt worden. Sowohl
die Geschäftsleute Christa Hartig und Bernd Hildebrandt sowie die Lebenshilfe
gGmbH mit ihrem Geschäftsführer Rino Grundei und die Sparkasse mit dem
Vorstand, Herrn Werner Steinhilber, haben grundsätzliches Verkaufsinteresse
bekundet.
Für
die Firma Rossmann, die derzeit eine Ladenfläche mit einer Nutzfläche von ca.
350 qm am Marktplatz angemietet hat, ist bereits ein Nachnutzungskonzept
entwickelt worden.
Für
die Gestaltung des Einzelhandels in der Stadt hatte dieses Projekt sehr
positive Auswirkungen. Vor allem durch die Firma C&A-Mode GmbH und Co. KG
kann zusätzliche Kaufkraft gebunden werden. Ein schwacher Abschnitt des
zentralen Bereiches „Innenstadt“ würde erheblich aufgewertet werden.
Der
Kommunal- und Wirtschaftsberater Dr. Manfred Steinröx hat die Auswirkungen des
Projektes auf die Innenstadt untersucht. Die Aussagen zu dem künftigen
Kundenaufkommen sind eindeutig und lauten wie folgt:
-
Nach Realisierung neuer Verkaufsflächen
(insgesamt ca. 2.200 qm Verkaufsfläche) für die Firma C&A-Mode GmbH und Co.
KG, für die Firma Rossmann und die Firma K&K Schuhcenter
Kienast-Unternehmensgruppe wird das Kundenaufkommen im Bereich des
südwestlichen Mühlentors deutlich steigen.
-
Auf Grundlage der bisherigen Projektdaten
kann von zusätzlich rund 1.200 Kunden je durchschnittlichen Werktag ausgegangen
werden.
-
Durch Büros und Arztpraxen im Obergeschoss
kann das Kunden- und Passantenaufkommen weiter steigen. Wird dieser
Einkaufsbereich – Lange Straße – künftig von zwei starken „Kundenmagneten“
flankiert, steigen die Kundenzahlen zwischen Markt und Mühlentor insgesamt an.
Der Einkaufsbereich wird dadurch, auch im Vergleich zum Fachmarktzentrum
Jeetzelallee, deutlich gestärkt.
Die
Händler aus dem Bereich Lange Straße und Mühlentor begrüßen das Projekt sehr. Eine
Befragung der Händler und Grundstückseigentümer, die im vergangenen letzten
Stadtentwicklungsausschuss am 26. August angestellt wurde, hat ergeben, dass
keiner der Händler in den nächsten 10 Jahren beabsichtigt, sein Geschäft
aufzugeben. Ganz im Gegenteil – neue Ideen wie die regionale Markthalle werden
derzeit verwirklicht und Ladenumbaukonzepte realisiert.
Aufgrund
der vorliegenden Konzeption des Investors Wichmann ist der Bebauungsplan
„Mühlentor“ anzupassen. Die Stadt sollte ihre Bereitschaft erklären, die Kosten
der Bauleitplanungen in Höhe von ca. 11.000,00 € zu übernehmen. Im Gegenzug
werden die Projektentwickler aufgefordert, ein Konzept für die Verkehrsführung
und die notwendigen Stellplätze vorzulegen.
Dazu
ist bereits im Ausschuss für Stadtentwicklung und Soziales sowie im
Verwaltungsausschuss eine einstimmige Empfehlung abgegeben worden.
Die
Investoren und Projektentwickler warten nun auf die Entscheidung des Rates, das
Konzept, wie vorgetragen verwirklichen zu können.
Der
Beschluss des Rates der Stadt, die Firma C&A-Mode GmbH und Co. KG, die
Firma K&K Schuhcenter Kienast-Unternehmensgruppe und die Firma Rossmann an
diesem Ort in der Innenstadt ansiedeln zu wollen, ist erforderlich für den
Abschluss der Mietverträge und für den Abschluss der Kaufverträge hier vor Ort.
Bürgermeisterin
Elke Mundhenk bittet um Beschluss, die Sitzung zu unterbrechen. Dem stimmt der
Rat zu.
Heino
Rygula trägt vor:
Im
Stadtentwicklungsausschuss am 26. August des Jahres gab es eine einstimmige Empfehlung zur Verwirklichung
des Einzelhandelskonzeptes am Mühlentor. Im Auftrage von vielen Kollegen bittet
er darum, dass der Rat ein klares Votum für das geplante Objekt am Mühlentor mit der Firma C&A-Mode GmbH und
Co. KG, der Firma Rossmann und der Firma K&K Schuhcenter Kienast
Unternehmensgruppe abgibt.
Er
bittet den Rat: „Beschließen Sie bitte eindeutig, dass die Firma
C&A-Mode-GmbH und Co. KG diesen Standort in der Innenstadt/Kernstadt
erhält.
In
diesem Zusammenhang ist wichtig, dass der Aldi-Markt an seinem Standort
verbleibt und für eine Erweiterung über eine stadtfreundliche Nutzung des alten
Postgebäudes bzw. Postgrundstückes nachgedacht wird.“
Das
Objekt am Mühlentor ist eine einmalige Chance für Ihre Kernstadt/Innenstadt.
Warum
sollte nicht einmal Dannenberg (Elbe) mit so einem Objekt Vorreiter sein?
Die
Ankündigung, dass am Mühlentor etwas geschehen soll, hat die Stimmung in der
Innenstadt sehr positiv beeinflusst, was auch in der „Langen Nacht der schönen
Künste“ und in dieser Aktions-Woche zu spüren ist.
Die
Sitzung wird erneut eröffnet.
Rf
Felber begrüßt dieses Projekt und wünscht sich eine Entwicklung der Langen
Straße als Flaniermeile. Sie hofft, dass dieses Projekt dazu verhelfen wird und
der Einzelhandel der Stadt damit insgesamt aufgewertet wird.
Rf
Kittmann ist erfreut darüber, dass dieses Projekt einer Realisierung entgegen
geht. Sie hofft, dass es zügig gehen wird. Sie spricht im Namen der Fraktion.
Stv.
Bgm Schwidder erklärt die Zustimmung der SPD-Fraktion zu diesem Projekt. Er
wünscht sich, dass dieses Stadtumbauprojekt nicht das einzige bleibt sondern
dass dieses Projekt als Vorreiter auch weitere Zusammenschlüsse von
Gewerbeflächen erwirkt.
Bgm
Mundhenk bittet den Rat dem Sachverhalt entsprechend eine Ansiedlung von der
Firma C&A-Mode GmbH und Co. KG, der Firma K&K Schuhcenter
Kienast-Unternehmensgruppe und der Fa. Rossmann an diesem Standort Mühlentor festzulegen.
Unter
diesen Voraussetzungen fasst der Rat einstimmig folgenden:
Beschluss:
Der Rat
der Stadt begrüßt die vorgestellte Konzeption zur Entwicklung des
Einzelhandels am Mühlentor. Er erklärt
seine Bereitschaft, das Projekt zu
unterstützen. Die Projektentwickler haben zeitnah ein Verkehrs- und
Stellplatzkonzept vorzulegen. Bei Umsetzung der Konzeption übernimmt die Stadt
Dannenberg (Elbe) die Kosten für die Änderung des Bebauungsplanes. .