Sitzung: 18.10.2012 Umwelt- und Bauausschuss des Rates der Stadt Dannenberg (Elbe)
Beschluss: Geändert empfohlen
Abstimmung: Ja: 8
Vorlage: 30/512/2012
Die Straße „Jeetzelallee“ ist seit mehreren
Jahren im Unfallschwerpunktbericht der Verkehrskommission des Landkreises
Lüchow-Dannenberg, als Unfallschwerpunkt verzeichnet. Der Kreuzungsbereich der
Einmündung „Werder“ in die „Jeetzelallee“ ist dabei der am häufigsten
betroffene Einmündungsbereich.
Als Anlage sind der Vorlage die Auszüge der
Unfallberichte 2006 bis 2011 und die entsprechende Zeichenerläuterung
beigefügt. Von Mitte April – bis Anfang Mai 2012 hat die Stadt eine
Verkehrszählung für die Straßen „ Werder“ und „Jeetzelallee“ durchgeführt.
Die Zählung hat ergeben, dass auf der Straße
„Jeetzelallee“ täglich ca. 9.000
Fahrzeugbewegungen insgesamt stattfinden, diese beinhalten ca. 300
Radfahrbewegungen.
Auf der Straße „Werder“ finden täglich
insgesamt ca. 5.000 Fahrzeugbewegungen statt, diese beinhalten ca. 200
Radfahrbewegungen.
Die ermittelten Zahlen belegen, dass sich
das Verkehrsaufkommen auf der „Jeetzelallee“ auf einem höheren Niveau befindet,
als das Verkehrsaufkommen auf einer normalen Kreisstraße.
Die Straße „Jeetzelallee“ mit ihren
Einmündungen ist seit 2006 kontinuierlich als Unfallschwerpunkt in der Liste
der Verkehrskommission des Landkreises Lüchow-Dannenberg verzeichnet. Aus Sicht
der Verwaltung ist es dringend notwendig, eine Verbesserung der
Verkehrssicherheit im Allgemeinen, speziell eine deutliche Verbesserung der
Situation der Radfahrer herbeizuführen.
Hierzu ist es aus Sicht der Verwaltung
notwendig ein kompetentes Büro für Verkehrsanalysen, Auswertungen und
Vorschlagsverfassung hinzuzuziehen.
Das
Büro sollte die Verkehrssituation analysieren, bewerten und
entsprechende nachhaltige Verbesserungsvorschläge unterbreiten können.
Ausschussvorsitzender Siemke erläutert
einleitend den Sachverhalt des Tagesordnungspunktes; geht hierbei auch auf die
vor der Sitzung durchgeführten Ortsbesichtigung ein.
Danach gibt er das Wort an FBL Hesebeck
weiter.
FBL Hesebeck erläutert umfangreich die
Thematik der Problembereiche entlang der Straße „Jeetzelallee“; wobei er
herausstellt, dass der Bereich „Werder“ der unfallträchtigste
Einmündungsbereich ist.
Nach seinen Ausführungen gibt FBL Hesebeck
das Wort weiter an Herrn Dipl.-Ing. Müller vom Ing.-Büro Schubert, Hannover.
Herr Müller hat als Mitarbeiter des
Ing.-Büros Dr. Ing. Schubert bereits an der Erstellung des derzeitigen
rechtsverbindlichen Verkehrsentwicklungsplanes mitgearbeitet. Er erläutert die
Thematik der verkehrlichen Situationen entlang der Jeetzelallee und geht dabei
darauf ein, dass aus seiner Sicht als Verkehrsplaner nicht die Jeetzelallee
alleine gesehen werden darf, sondern eine ganzheitliche Betrachtung der
Verkehrsströme durchgeführt werden muss.
Des Weiteren erläutert er, dass bei der
Neuausweisung von Radwegen heutzutage kein Radweg in einem Zweirichtungsverkehr
mehr ausgewiesen wird. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre hätten gezeigt,
dass von Zweirichtungsradwegen ein erheblich höheres Verkehrsrisiko ausgeht als
von Radwegen, die parallel zu den fahrenden Kraftfahrzeugen ausgewiesen sind.
Des Weiteren merkt er an, dass sich die
Verkehrsbelastung in der Stadt Dannenberg (Elbe) in den letzten Jahren deutlich
erhöht hat und dass die Prognosen des Verkehrsentwicklungsplanes aus dem Jahre
2001 sich nahezu bestätigt haben. An den Vortrag von Herrn Müller schließt sich
eine intensive und sehr ausführliche Diskussion innerhalb des Ausschusses an.
Innerhalb der Diskussion wird von Rh Herzog
angeregt, nicht nur den Radweg entlang der Jeetzelallee als einzige
Radwegeverbindung zwischen den östlichen Stadtteilen und der Innenstadt zu betrachten,
sondern alternativ sowohl den Bereich der Marschtorstraße als auch den Weg
entlang des Thielenburger Sees zu betrachten, da diese beiden Wegeverbindungen
als Alternativen nicht uninteressant seien.
Evtl. Verkehrszählungen sollten sich nicht
nur auf die reinen Fahrzeug-/Radfahrerbewegungen konzentrieren, die Ziele der
einzelnen Verkehrsteilnehmer können von Interesse sein.
Nach weiterer intensiver Diskussion, in der
es im Wesentlichen um die allgemeinen Verkehrsströme innerhalb des Innenstadtbereiches
ging (z.B. die Einbahnstraßenregelung in der Riemannstraße und die
Pflastersituation im Bereich der Straßen Am Markt und der Langen Straße), kommt
der Ausschuss zu der
Empfehlung:
Zur Vorbereitung der Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplanes wird eine Verkehrsanalyse für den kompletten Bereich der Stadt Dannenberg (Elbe) durchgeführt. Schwerpunktmäßig sollen die Radverkehrsströme zwischen der Quickborner / Gartower Straße und der Innenstadt betrachtet werden. Die Straße Jeetzelallee, die Marschtorstraße und die Wegeverbindung entlang des Thielenburger Sees sind vor dem Hintergrund der Lenkung der Radverkehrsströme besonders zu betrachten.
Des Weiteren sollen die vorgegebenen Fahrtrichtungen (Einbahnstraßenregelungen), z.B. Riemannstraße, aller Verkehrsteilnehmer im Innenstadtbereich und deren Auswirkungen analysiert und bewertet werden. Als Ergebnis sollen konkrete Verbesserungen der derzeitigen Verkehrssituation aufgezeigt werden.
Die Verwaltung wird beauftragt, Angebote für die Durchführung der Verkehrsanalyse einzuholen. Das Unternehmen mit dem wirtschaftlichsten Angebot ist zu beauftragen.