Sitzung: 10.09.2012 Ausschuss für Tourismus, Wirtschaftsförderung, Umweltschutz sowie Jugend, Soziales und Kultur des Rates der Stadt Hitzacker (Elbe)
Beschluss: Geändert empfohlen
Abstimmung: Ja: 7
Vorlage: 03/448/2012
Fachbereichsleiter
Kern erläutert den Beschluss des Rates der Stadt Hitzacker (Elbe), der das
Konzept für die Erweiterung des Archäologischen Zentrums Hitzacker
grundsätzlich begrüßt und mit einem weiteren Beschluss die Absicht bekundet,
das Archäologische Zentrum entsprechend der Erweiterungsplanung erweitern zu
wollen.
Im von der Fa.
inspektour GmbH erstellten Umsetzungs- und Marketingkonzept
(Abschlussdokumentation liegt bereits vor), wird festgestellt, dass das
Archäologische Zentrum Hitzacker aufgrund seiner Lage auch nach Realisierung
einer Erweiterung lediglich mit einem Besucherpotential von 35.000 zu rechnen
hat.
Es wurden 5
Szenarien zur Zukunft des AZHs entwickelt:
I.
Auflösung
AZH; Anlegen einer Parkanlage
II.
Keine
Erweiterung sowie Minimierung des Angebotes
III.
Status
quo = gegenwärtigen problematischen Zustand wahren
IV.
Kleine
Erweiterung inkl. slawischen Dorf (in mehreren HH-Jahren!)
V.
Große
Erweiterung inkl. Besucherzentrum
Als passende
Szenarien für die Stadt Hitzacker (Elbe) werden Nr. II und IV hervorgehoben,
wobei bei der Entscheidung letztlich von Bedeutung ist, ob eine Gewichtung auf
die Finanzierung oder Ausstrahlungskraft der Einrichtung in andere Regionen
gelegt wird.
Im Interesse des
Erhalts und der Erhöhung seines Ausstrahlungseffektes wird die Realisierung des
in der Abschlussdokumentation vorstellten Szenario IV von der Verwaltung
empfohlen, allerdings schrittweise in mehreren Haushaltsjahren jeweils mit den
vorherigen Folgekostenberechnungen.
Um weitere Schritte
vornehmen zu können, ist deshalb eine Grundsatzentscheidung des Rates
herbeizuführen, so Frau Steckelberg, es ist dringend erforderlich die
notwendigen Möglichkeiten gemeinsam zu erarbeiten, damit verschiedene
Fördergelder eingeworben können.
Mit Datum vom
10.09.2012 wurde von der Gruppe Hitzacker ein Änderungsantrag eingereicht.
Stellv. AV Grantz
übernimmt den Sitzungsvorsitz um 17:20 Uhr und Rh Förster verliest den
eingereichten Antrag. Er erklärt, dass trotz Erweiterungen über 15 Jahre
weiterhin ein zunehmendes jährliches Defizit zu verzeichnen wäre.
Die Gruppe
Hitzacker regt an 245.000,- Euro auf mehrere HH-Jahre verteilt in die
Realisierung wesentlicher Veränderungen und Neuerungen z.B. Sanitäranlagen,
Erneuerung Shop- und Bürogebäude auch zur Verbesserung der Gruppenangebote zu
investieren und die Investitionen auf diesen Betrag zu begrenzen.
Rh Zühlke ist
ebenfalls der Ansicht, dass der Erhalt und Fortbestand des AZHs für Hitzacker
unabdinglich ist – es sollten lediglich Investitionen getätigt werden, die den
gegenwärtigen problematischen Zustand verbessern und der Einrichtung wirklich
nützen.
Er regt an, die
Beschlussempfehlung der Verwaltung und der Gruppe Hitzacker zu kombinieren.
Rh Dr. Jastram
stellt fest, dass bei dem jetzigen Zustand bereits fast das mögliche Potential
des Besucherstromes erreicht wird.
Frau Braun
bestätigt die Feststellung, dass die Besucherströme bei den vorhandenen
Möglichkeiten gemäß inspektour-Gutachten gut ausgeschöpft werden.
Es werden
individuelle Gruppenangebote entwickelt, die Natur und Geschichte soll erlebt
werden.
Das AZH hat
Potenzial, die Mitarbeiter haben noch Visionen, so Frau Braun, sie bittet zu
bedenken, dass das AZH ein bedeutender Teil von Hitzacker ist.
Frau Baron erklärt,
dass Herr Dr. Haßmann vom Nds. Landesamt für Denkmalpflege anwesend ist und für
ein Statement zur Verfügung steht.
Um 17:59 Uhr
übernimmt AV Förster wieder den Vorsitz des Ausschusses und erteilt Herrn Dr.
Haßmann als Sachverständigen, im Einvernehmen mit den Ausschussmitgliedern, das
Wort:
Herr Dr. Haßmann
weist auf die Besonderheit und das Alleinstellungsmerkmal des Archäologischen
Zentrums Hitzacker hin, es besitzt eine hohe Qualität durch geschultes und
ausgebildetes Personal. Eine Reduzierung und Einsparung beim Personal wäre
somit kontraproduktiv – die große Chance wäre der Ausbau und die einzelnen
Erneuerungen.
Erlebnistouristische
Angebote liegen weiterhin im Trend und können eine Anregung zur Ausweitung der
Angebote im AZH sein.
Die bisherige
Leistungsfähigkeit muss unbedingt erhalten bleiben, so Herr Dr. Haßmann.
Rh Grantz hofft auf
diverse Fördermittel vom Land Niedersachsen und sieht im Szenario Nr. IV die
größte Entwicklungsmöglichkeit für das AZH. Er gibt jedoch zu bedenken, dass
die 3% freiwilliger Ausgaben damit bereits für das jährliche Defizit verbraucht
wären, deshalb sollte man die Investitionen auf max. 250.000,- Euro
beschränken. Er bittet somit um Zustimmung zum Antrag der Gruppe Hitzacker.
Der Ausschuss gibt
folgende
Beschlussempfehlung:
Es wird angestrebt, im Archäologischen Zentrum Hitzacker eine Optimierung des Betriebes vorzunehmen sowie die für zusätzlichen Angebote notwendigen baulichen Erweiterungen schrittweise umzusetzen.
Hierzu ist eine Aufteilung der Maßnahmen einschließlich der hieraus entstehenden Folgekosten vorzunehmen und zu den Haushaltsplanberatungen 2013 vorzulegen.
Weiterhin ist die Möglichkeit öffentlicher Förderungen für die Einzelmaßnahmen zu prüfen.