Sachverhalt:
Zu diesem Thema
sollte eine Ratssitzung stattfinden. Eingeladen sind:
- GNS
Gorleben die Herren Auer, Oelschläger und Schulze (Strahlendosis am Zaun
der Umladestation und im
Zwischenlager)
- Dr.
Winfried Eisenberg ( Gefahren der Niedrigstrahlung aus kinderärztlicher
Sicht )
- Dr.
Christoph Zink ( Strahlenbiologie, Konfrontation des Wissens mit der
Umsetzung)
- Prof.
Dr. Joachim Breckow (Bedeutung der Strahlung, Wirkung der Strahlung)
In der vorstehenden
Reihenfolge werden die Teilnehmer während der Sitzung referieren.
Bürgermeisterin Mundhenk bittet die Referenten in der Reihenfolge
vorzutragen. Anschließend können dann Fragen aus den Räten und aus dem Publikum
gestellt werden.
Zuerst trägt Herr Hartmut Schulze für die GNS vor. Er berichtet von den
Messungen am Zaun des Zwischenlagers in Gorleben und an der Umladestation. Am
Zaun wurde bei den Gammastrahlen die Dosis 0 und bei den Neutronen ebenfalls
die Dosis 0 gemessen. Es wurde festgestellt, dass ein Umschlag der
Castorbehälter keine Auswirkung auf die Strahlungen in der Umgebung hat. Die
erhöhten Werte resultieren aus einer neuen Messtechnik. Durch die
Umgebungsüberwachung des Werkes Gorleben kann festgestellt werden, dass der
Betrieb des Zwischenlagers keine radiologischen Auswirkungen auf die Umgebung
hat. Es liegt keine Strahlenbelastung der Bevölkerung vor.
Herr Dr. Eisenberg geht auf die Niedrigstrahlung und der Strahlensensibilität
der Kinder ein. Die Kinder haben eine positive Stoffbilanz und nehmen im
Knochen konzentrierter Calcium und Strontium auf. Körpereigene
Reparaturmechanismen sind nicht vorhanden. Nachfolgende Relationen von Jungen-
zu Mädchengeburten wurden festgestellt:
weltweit 105 : 100
nach Tschernobyl in Europa 106 : 100
Asse – Umgebung 142 : 100
1991 – 1995 101,6 : 100
1996 – 2009 109,5 : 100
Die epigenetischen Veränderungen betreffen die väterlichen X-Chromosome und
führen zum Verlust von frühen weiblichen Embryonen.
Herr Dr. Zink berichtet, dass sich die Strahlenbiologie in der Zeit zwischen Tschernobyl
und Fukushima weiter entwickelt hat. Das ermöglicht neue Erkenntnisse, die
derzeit unberücksichtigt bleiben. Es sind neue Berechnungen der Grenzwerte
erforderlich.
Herr Prof.
Dr. Breckow berichtet, dass sich die Mitglieder der Strahlenschutzkommission
über die Problematik der Strahlung grundsätzlich einig sind. Er berichtet von
den Strahlenwirkungen und dem Strahlenrisiko. Viele Annahmen sind nicht
bewiesen, da zu wenig Fallzahlen als Beweis vorliegen.
Im Anschluss an die Vorträge haben die Ratsmitglieder und anwesende Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, Fragen an die Referenten zu stellen. Dabei geht es inhaltlich um die Einhaltung und Überschreitung von Grenzwerten mit der Forderung auf Neuberechnung.
Abschließend werden die Referenten gebeten, einen Schlusssatz vorzutragen.
Für die GNS teilt Herr Schulze mit, dass die Gesetze eingehalten werden. Die Grenzwerte werden unterschritten und damit eingehalten.
Prof. Dr. Breckow warnt davor, einzelne Effekte auszusuchen und das Gesamtbild zu vernachlässigen.
Dr. Zink berichtet, dass nach 25 Jahren Tschernobyl viele Aspekte sich als nicht zumutbar erwiesen haben und korrigiert werden müssen.
Dr. Eisenberg verweist auf die epidemiologische Studie.
Die Powerpoint-Präsentationen sind als Anlage beigefügt.
Bgm Mundhenk bedankt sich insbesondere bei den Gästen.