Sitzung: 14.06.2011 Ausschuss für Bau, Planung und Umweltschutz
Vorlage: 30/321/2011
Sachverhalt:
Der Rat der Stadt
Hitzacker (Elbe) hat am 03.02.2011 beschlossen, einen Bebauungsplan
Biogasanlage Räsenberg aufzustellen. Mit Schreiben vom 14.04.2011 wurden die
Behörden und sonstige Träger öffentlicher Belange über diese Planung unterrichtet
und aufgefordert, sich auch im Hinblick auf den erforderlichen Umfang und
Detaillierungsgrad der Umweltprüfung bis zum 23.05.2011 zu äußern.
Zu der Planung
haben sich die IHK Lüneburg-Wolfsburg, LGLN-Katasteramt Lüchow, Landkreis
Lüchow-Dannenberg und Landwirtschaftskammer Nds. -Forstamt Südostheide-,
geäußert. Diese Stellungnahmen sind abzuwägen und zu beschließen.
Es ist darauf
hinzuweisen, dass im Verfahren zur Aufstellung des Bebauungsplans eine
frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung nach § 3 (1) BauGB am 03.05.2011
durchgeführt wurde. Diese erfolgte im Rahmen einer öffentlichen Versammlung, in
der den interessierten Bürgern die Planung vorgestellt und anschließend
Gelegenheit zur Äußerung gegeben wurde.
Dabei wurden von
Bürgern, Gästebettenvermietern und
Betreibern von Kneippanlagen wirtschaftliche Nachteile wegen der Biogasanlage
befürchtet.
Desweiteren wurde
der Standort, der zu nahe an die
Wohngebiete, Schulen und Sportanlagen liegen soll und die zu erwartenden Geruchsbelästigungen
sowie der Zulieferverkehr und die Erschließung über das vorhandene Straßennetz
bemängelt. Den anwesenden Bürgern wurde
mitgeteilt, dass sie im Rahmen der öffentlichen Auslegung des Planentwurfes die
Möglichkeit haben, ihre Anregungen und Bedenken schriftlich oder mündlich zur
Niederschrift vorbringen können.
Ratsherr Mertins
stellt fest, dass neben den zahlreichen Bürgern auch die Betreiber und der
Planer der Biogasanlage anwesend sind und stellt daher den Antrag, Fragen von
den Betreibern, des Planers und der Bürger zu sammeln und dann insgesamt darauf
zu antworten.
Über diesen Antrag
lässt Vorsitzender Herr Westdörp abstimmen.
Der Auschuss
beschließt mit 4 Stimmen dafür und 3 Gegenstimmen so zu verfahren.
Dr. Jastram
verlässt um 18:40 Uhr die Sitzung.
Vorsitzender Herr
Westdörp stellt den Antrag auf Vertagung des Tagesordnungspunktes.
Der Antrag wir
bei 3 Stimmen dafür und 3 Gegenstimmen
abgelehnt.
Fachbereichsleiter
Herr Hesebeck trägt vor, dass über die der Vorlage beigefügten Stellungnahmen der Träger öffentlicher
Belange zu beraten ist und erläutert die wichtigsten Anregungen der Industrie-
und Handelskammer, des Landkreises, der Landesbehörde für Geoinformation und
der Landwirtschaftskammer.
Ratsherr Wieczorek
trägt vor, dass nach Aussage der
Industrie- und Handelskammer das Vorhaben zulässig ist, wenn u.a. die
Erschließung gesichert ist. Er fragt daher an, wie die Erschließung gesichert
ist und zitiert in diesem Zusammenhang
aus einem zu Beginn der Sitzung ausgeteilten privaten Schreiben eines Bürgers.
Außerdem möchte er
wissen, wo die Alternativstandorte waren und warum diese abgelehnt wurden.
Hierzu berichtet
Fachbereichsleiter Herr Hesebeck das mit dem Landkreis Alternativstandorte
besprochen wurden, die aber vom Landkreis im Vorwege als weniger geeignet oder
ungeeignet beurteilt wurden.
Ratsherr Fröhlich
spricht sich dafür aus, mit den Bürgern nochmals ein Gespräch zu führen und
möchte Informationen über den bisherigen
Verlauf der Planung.
Fachbereichsleiter
Herr Hesebeck erläutert den bisherigen Verfahrensablauf gemäß der Vorlage und
berichtet, dass erst mit Abschluss des bis hier geführten Verfahrens die Bürger
beteiligt werden. Hiervon wurde aber abgesehen und die Bürger sind schon frühzeitig im Rahmen einer öffentlichen Bürgerbeteiligung über die Planung
unterrichtet.
Ratsherr Schneeberg
bemängelt, dass keiner den Mut hat zu der Planung ja oder nein zu sagen. Da es
hier nicht um die Biogasanlage an sich geht, sondern nur um den Standort,
sollten Betreiber und Befürworteter der Biogasanlage zu der Frage nach einem
anderen Standort gehört werden. Er stellt daher den Antrag, mit den Investoren
die Standortfrage nochmals zu erörtern.
Nach einstimmigem
Beschluss erfolgt um 19:03 Uhr eine
Sitzungsunterbrechung bei der den Betreibern der Biogasanlage und den Bürgern
die Möglichkeit gegeben wurde, Fragen zu stellen.
Nach Beendigung der
Sitzungsunterbrechung um 19:30 Uhr lässt Vorsitzender Herr Westdörp über die
Beschlussvorschläge der Vorlage abstimmen.
Beschlussvorschlag:
Zu a) Die
Stellungnahmen werden entsprechend des Vorschlages des Planungsbüros abgewogen
und
beschlossen.
Zu b) Der Entwurf
des Bebauungsplans Biogasanlage Räsenberg wird gem. § 3 (2) BauGB mit der
Begründung für die Dauer eines Monats
öffentlich ausgelegt.