Sachverhalt:
StDir Meyer erläutert:
Im Jahre 2008 wurde das Bahnhofsgebäude Dannenberg/Ost von der Stadt
Dannenberg (Elbe) erworben. Der Bauantrag wurde im September 2009 gestellt. Die
offizielle Mitteilung, dass dieses Gebäude zu einem Baudenkmal erklärt wurde,
erhielt die Stadt Dannenberg (Elbe) im Mai 2010, wobei von der
Landesdenkmalpflege vorgetragen worden ist,
dass lediglich die Außenhaut unter Denkmalschutz steht. Inzwischen liegt
auch die Baugenehmigung für den Innenausbau vor. Danach sind auch die Maßnahmen
im Innenbereich mit der Denkmalpflege abzustimmen.
StDir Meyer erläutert die durch die Unterdenkmalschutzstellung
entstandenen Kosten und weist darauf hin, dass die Sanierung des Bahnhofes
durch diesen Status einen erheblichen Mehraufwand verursacht.
Frau Duncker, Denkmalpflegerin des Landkreises, bestätigt, dass der Bahnhof
nachträglich unter Denkmalschutz gestellt worden ist. Der Bahnhof war
tatsächlich nicht in der Denkmalliste verzeichnet.
Frau Duncker verweist auf die Denkmalwertbegründung des
Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege, die diesem Protokoll in der
Anlage beigefügt ist.
Aus dem Sachverhalt geht hervor, dass unter wissenschaftlichem
Denkmalwert der Bahnhof unter Denkmalschutz stehen muss. Der Denkmalwert des
Gebäudes erstreckt sich grundsätzlich auf das Äußere und das Innere. Im Inneren
reduziert es sich jedoch auf grundlegende Strukturen, welche nach Möglichkeit
erhalten werden sollen.
Für Frau Duncker ist es eindeutig wichtig, dass der Bahnhof unter
Denkmalschutz stehen muss. Sie erläutert auch, dass Kompromissbereitschaft
hinsichtlich der durchzuführenden Maßnahmen besteht. Frau Duncker bedauert,
dass sie erst heute entsprechende Planunterlagen des Architekten zu sehen
bekommt. Diese Unterlagen hätte sie sich bereits im Vorwege gewünscht, um
weitere und nähere Abstimmungen vollziehen zu können.
Architekt Ahrens gibt zu bedenken, dass zunächst Fachleute zu Rate
gezogen werden mussten, da u.a. die Problematik des Hausschwamms gelöst werden
musste. Bis Dato gibt es keine endgültige Aussage zur Finanzierung der
Mehrkosten im Bahnhof. Massive Verteuerungen sind durch den Denkmalschutz
eingetreten. Die Genehmigung für die Mehrkosten liegt bis zum heutigen Tag
nicht vor. Aus diesem Grunde konnte die Stadt Dannenberg (Elbe) das
Architekturbüro nicht mit weitergehenden Planungen beauftragen. Da es sich bei
dem Bahnhof um ein wichtiges und entscheidendes Projekt handelt, ist das Büro
Ahrens selbständig in Vorleistung getreten und hat bis zum heutigen Tage die
entsprechenden Unterlagen erarbeitet.
StDir Meyer bekräftigt diese Aussage und erläutert, dass die
Förderbewilligung erst im Juni eingegangen ist. Zwänge aus dem Förderrecht
belegen die Aussagen des Architekten Ahrens. Aufträge können erst dann vergeben
werden, wenn die Finanzierung und die Fördermodalitäten gesichert sind.
Stellv. Bgm Felber ist erstaunt, dass bisher keine weiteren Gespräche
zwischen dem Architekten, der Diakonie, dem Landkreis Lüchow-Dannenberg und der
Stadt Dannenberg (Elbe) anberaumt worden sind. Sie bedauert sehr, dass die
Fachleute sich zum Gespräch nicht zusammengefunden haben. Für stellv. Bgm
Felber ist die Sanierung des Bahnhofes eine entscheidende Maßnahme in der Stadt
Dannenberg (Elbe), die es verdient, dass man sich intensiv mit dieser Maßnahme
auseinandersetzt. Sie verlangt für die Zukunft, dass Fachleute sich austauschen
und abstimmen. Stellv. Bgm Felber verweist darauf, dass einige Ratskollegen
nicht mehr bereit sind, weitere finanzielle Mittel in dieses Gebäude zu
investieren. Für stellv. Bgm Felber gibt es nur eine Entscheidung. Der Bahnhof
muss saniert werden.
Frau Duncker erläutert, dass die Denkmalliste einem permanenten Wandel
unterliegt. Sie stellt dar, dass der
Bahnhof ein ganz wichtiges Gebäude für die Stadt Dannenberg (Elbe) ist. Hier
lohnt es sich, diese Maßnahme durchzuführen, um ein Pilotprojekt zu starten.
Kompromisse müssen gefunden werden.
Die spätere Unterschutzstellung bedeutet nicht, dass das Projekt zum
Scheitern verurteilt ist.
Herr Haacke bekräftigt, dass das Projekt ein sehr wertvolles für die
Stadt Dannenberg (Elbe) ist und verweist darauf, dass die Forderungen der
Denkmalpflege bereits den Kompromiss darstellen.
Sowohl Frau Duncker als auch Herr Haacke erläutern, dass von Anfang an
um Gespräche gesucht worden ist. Das Projekt muss durchgeführt werden. In einem
Kompromiss kann eine gute Lösung für die Fenstergestaltung gefunden werden.
StDir Meyer verweist darauf, dass in einer gedeihlichen Zusammenarbeit
mit der Diakonie dieses Konzept gereift ist.
Geschäftsführer Kraft erläutert, dass ein bestimmter Kostenfaktor für
die Diakonie kalkuliert worden ist. Auch für die diakonischen Einrichtungen
gibt es eine erhöhte Problematik sobald Mehrkosten auftreten.
Geschäftsführer Kraft erläutert die einzelnen Nutzungsarten im
Bahnhofsgebäude und beschreibt die Tätigkeit der Jugendwerkstatt, die im
Bahnhof untergebracht ist. Personen mit Vermittlungshemmnissen werden hier
beschult. Je nach ihrer Begabung werden die jungen Menschen eingesetzt. Wichtig
ist, das Selbstbewusstsein zu stärken. Aus diesem Grunde sollen
öffentlichkeitswirksame Nutzungen im Bahnhof entstehen. Hier können die jungen
Menschen sich erproben. So ist ein Schalterbereich mit angegliederter
Bistroabteilung vorgesehen. Auch ist daran gedacht, für Veranstaltungen den
Bahnhof zu vermieten. Dabei ist nicht vorgesehen, der heimischen Gastronomie
Konkurrenz zu machen. Im Obergeschoss werden sieben Ein–Zimmerappartements zum
Zwecke des betreuten Wohnens eingerichtet. Im Obergeschoss befindet sich
desweiteren ein Pausen- und Schulungsraum. Unverändert bleiben die Büroräume
des kirchlichen Dienstes. Wolfgang Kraft bestätigt, dass die Finanzierung der
Maßnahmen der Diakonie derzeit gesichert ist.
Abschließend beurteilen alle Beteiligten das Projekt als ein sehr gutes
und sagen zu, gemeinsam an der weiteren Gestaltung zu arbeiten. Ein Beschluss
ist unter diesem Tagesordnungspunkt nicht erforderlich.