Sitzung: 16.12.2009 Rat der Gemeinde Langendorf
Beschluss: Mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 6, Nein: 3
Vorlage: 30/686/2009
Herr Donnerstag
erläutert folgenden Sachstand:
Die Gemeinde
Langendorf plant den Ausbau der Wirtschaftswege WL 5/6/7 zwischen Kacherien und
Kaltenhof mit einer Gesamtlänge von 1.679,1 m und den WL 43 westlich von Laase
mit einer Gesamtlänge von 1.984 m.
Die vorhandenen
Wegebefestigungen sind auf Grund der Alterung des bituminösen Materials und
durch die stark angestiegenen Transportgewichte in der Landwirtschaft erheblich
beschädigt.
Die Fahrbahnränder sind z.T. stark abgebrochen und die Fahrbahn hat diverse
Längs- und Querrisse. Eine Erneuerung der Fahrbahnen mit entsprechender
Anpassung an die erhöhten Achslasten ist somit zwingend erforderlich.
Variante a): Ausbau
in mittelschwerer Ausführung-
Der WL 5/6/7 wird
in einer Breite von 3,00 m mit Schotterprofilierung und Tragdeckschicht
ausgebaut. Der geplante Fahrbahnaufbau / Gesamtaufbau beträgt 23 cm.
Der WL 43 wird in
einer Breite von 2,90 m als Betonspurbahn mit mittlerer Beanspruchung
ausgebaut. Der geplante Fahrbahnaufbau / Gesamtaufbau beträgt 29 cm.
Die Gesamtkosten
für den Ausbau in “mittelschwerer“ Ausführung betragen 438.000,00 €.
Variante b): Ausbau
in schwerer Ausführung-
Der WL 5/6/7 wird
in einer Breite von 3,00 m mit Schotterprofilierung, Asphalttragschicht und
Deckschicht mit hoher Beanspruchung ausgebaut. Der geplante Fahrbahnaufbau /
Gesamtaufbau beträgt 34,8 cm.
Der WL 43 wird in
einer Breite von 3,00 m als Betonspurbahn mit mittlerer Beanspruchung
ausgebaut. Der geplante Fahrbahnaufbau / Gesamtaufbau beträgt 34,7 cm.
Die Gesamtkosten
für den Ausbau in “schwerer“ Ausführung betragen 664.000,00 €.
Nach Rücksprache
mit der Kommunalaufsicht des Landkreises Lüchow – Dannenberg, kann lediglich
für den Ausbau in “mittelschwerer“ Ausführung eine Kreditaufnahme in Aussicht
gestellt werden.
Ein Ausbau in
“schwerer“ Ausführung und der damit verbundenen erheblichen Mehrkosten würde
nicht genehmigungsfähig sein, da auf Grund der vorliegenden Haushaltsdaten die
Finanzwirtschaft der Gemeinde Langendorf nicht als dauerhaft leistungsfähig
anzusehen ist.
Fazit: Ein
Ausbau der Wirtschaftswege im Rahmen der Förderung durch das GLL kann nur in
der “mittelschweren“ Ausführung umgesetzt werden.
Herr Donnerstag
verweist darauf, dass der Antrag auf Ausbau der genannten Wege von der GLL
genehmigt wurde. Für andere Wege oder für eine Änderung der auszubauenden Länge
der Wege müsste ein neuer Antrag gestellt werden und das Genehmigungsverfahren
müsste erneut durchlaufen werden. Der nächste Antragstermin ist der 15. Januar
2010 für den Ausbau im Jahre 2011. Daher sollte der Rat keine Änderungen an den
Wegen oder an der Ausbaulänge vornehmen.
Herr Hannemann erläutert, dass von der GLL ein Gutachten gefordert
wurde. Aufgrund des schwierigen Untergrundes im Bereich der Wege Kacherien /
Kaltenhof (mooriger und nasser Untergrund) wäre ein Ausbau in schwerer
Ausführung angezeigt. Allerdings übersteigen die Kosten die finanziellen
Möglichkeiten der Gemeinde. Die Gemeinde ist dazu verpflichtet, den
Ausbauzustand der Wege mindestens 12 Jahre zu erhalten. Sollten die Wege in
nassem Zustand stark beansprucht werden, können sich Querrisse und Absackungen
bilden, die von der Gemeinde im Rahmen der Unterhaltungsarbeiten beseitigt
werden müssen. Damit können die Mittel aus der Förderung in der Gemeinde
erhalten werden.
Der Weg in Laase WL 43 weist keine schwierigen Untergrundverhältnisse
auf; ein mittelschwerer Ausbau ist zu vertreten.
Rh Buttnop sieht die finanzielle Situation der Gemeinde durch die
Verwirklichung dieser Maßnahme gefährdet. Aufgrund der jährlichen Belastung
durch die Kreditaufnahme, ca. 4.000 € Zinsen plus 1.600 € Tilgung, insgesamt
rund 6.000 €, prognostiziert Rh Buttnop, dass von der Gemeinde Langendorf
Hebesatzanhebungen gefordert werden. Die Gemeinde kann Vereine, Verbände und
Gruppierungen immer nur mit sehr geringen Mitteln unterstützen und hier werden
für den Wirtschaftswegeausbau Investitionen getätigt, die nur durch eine
Kreditaufnahme abgesichert werden können und den Haushalt der Gemeinde über
viele Jahre belasten wird.
Rh Buttnop wird nicht für den Ausbau stimmen.
Rf Brownlee sieht ebenfalls unüberschaubare Auswirkungen auf zukünftige
Haushaltsplanungen, dem sie nicht zustimmen kann.
Rh Wede verweist darauf, dass er die 3. Wahlperiode im Rat ist und immer
auf einen nötigen Ausbau des Kreuzweges im Ortsteil Laase verwiesen hat. Die
Bürger Laases könnten nicht verstehen, dass Wirtschaftswege ausgebaut werden,
während diese Straße nicht entsprechend unterhalten werden kann.
Bgm Hintzmann verweist auf den Zusammenhang, dass der Ausbau der Wirtschaftswege
gefördert wird und die Gemeinde mit einem relativ geringen Eigenanteil und
einer großen Fördersumme Wege ausbauen kann. In den kommenden Jahren werden
Einsparungen an Unterhaltungsmaßnahmen den Haushalt der Gemeinde entlasten. Die
Gemeinde ist dazu verpflichtet, die Straßen und Wege verkehrssicher zu
unterhalten. Der Kreuzweg hätte im Zuge der Dorferneuerungsmaßnahme Laase,
Grippel, Pretzetze ausgebaut werden müssen.
Der aus dem Bereich Kaltenhof beantragte Weg ist schlechter bepunktet
worden und wird daher nicht gefördert.
Der Schulsteig wurde 1996 ausgebaut und die weiteren Wege und Straßen
befinden sich in einem relativ guten Zustand.
Weitere größere Investitionen werden von der Gemeinde nicht geplant.
Die Kreditaufnahme für diesen Ausbau wäre die einzige absehbare
Belastung.
Nach der Beratung lässt Bgm Hintzmann
abstimmen.
Beschluss:
Vorbehaltlich der
Förderung durch die Behörde für Geoinformation, Landentwicklung und
Liegenschaften (GLL) beschließt der Rat der Gemeinde Langendorf:
a) die Wirtschaftswege WL 5/6/7 und WL 43
werden in “mittelschwerer“ Ausführung ausgebaut
Mehrheitlich
beschlossen
JA 6
NEIN 3
b) mit der Durchführung der Baumaßnahmen wird
das Ingenieurbüro Rauchenberger beauftragt
Mehrheitlich
beschlossen
JA 6
NEIN 1
Enthaltung 2