Sitzung: 26.10.2009 Ausschuss für Schulen und Sportstätten der Samtgemeinde Elbtalaue
Beschluss: Geändert empfohlen
Abstimmung: Ja: 9, Nein: 1, Enthaltungen: 1
Vorlage: 11/522/2009
Beschlussvorschlag:
Dem Antrag auf Einschulung von Kindern aus der Gemeinde Karwitz im Schuljahr 2010 an der Grundschule Prisser wird nicht zugestimmt.
AV Schwidder bittet laut NGO in diesem TOP die anwesenden Eltern als
Sachverständige in die Diskussion einzubeziehen, dieses wird vom Ausschuss
einstimmig beschlossen.
1. SG-Rätin Steckelberg
erläutert den Antrag für 2010 der Eltern aus Karwitz, Lenzen, Nausen, Zieleitz
und Thunpadel, die ihre Kinder nicht in der Grundschule Zernien, sondern in der
Grundschule Prisser einschulen lassen möchten.
Es gab solche Anträge
bereits für die Schuljahre 2008/2009 und 2009/2010, seinerzeit hat der
Schulausschuss dem SG-Ausschuss die Empfehlung gegeben positiv zu entscheiden,
da die Schülerzahlen für Zernien überaus gut waren.
In den Schuljahren hätten
die erhöhten Schülerzahlen eine Zweizügigkeit der Grundschule Zernien ergeben,
die den Schulträger vor ein räumliches Problem gestellt hätte.
Jedoch war die rückläufige
Entwicklung der Schülerzahlen abzusehen.
Die Grundschule Zernien
würde wieder auf die Kinder aus der Gemeinde Karwitz angewiesen sein und
deshalb wurde keine dauerhafte Änderung des Schuleinzugsbezirks durchgeführt.
Sie erklärt weiter, dass
die Schülerzahlen 2008 so hoch waren und die Situation die positive
Entscheidung eines Sammelantrages möglich machte, jedoch liegt in dieser
Entscheidung keine Rechtslage für die folgenden Jahre zugrunde.
Den Eltern wird aus
Verwaltungssicht empfohlen, begründete Einzelanträge nach § 63 (3) Nds.
Schulgesetz zu stellen. Die Entscheidung liegt dann bei der Grundschule Zernien
und der jeweils aufnehmenden Grundschule.
Sollte es zu keiner
Einigung kommen, so entscheidet die Landesschulbehörde.
Die Samtgemeinde als Träger
der beiden Grundschulen kann den gestellten Antrag in dieser Form nicht
befürworten, da es in der heutigen Situation und ohne Einschulung der Kinder
aus der Gemeinde Karwitz in der Grundschule Zernien zur Bildung einer
Kombi-Klasse bereits für das Schuljahr 2010/2011 kommt.
Es erfolgt der nochmalige
Hinweis, dass Einzelfälle geprüft werden. Jedoch stellt der Besuch eines
Geschwisterkindes der gewünschten Schule allein noch keine unzumutbare Härte
dar.
Dies wurde vom OVG Lüneburg
entschieden.
Rh Zühlke macht noch einmal
deutlich, dass der Ausschuss nicht entscheidet, wo die Kinder aus der Gemeinde
Karwitz eingeschult werden. Entscheidungsträger ist die Grundschule Zernien. An
diese sollten sich die Eltern mit Nachdruck wenden.
Aufgrund der zukünftigen
Schülerzahlen sollte eine neue Zuordnung der Schulbezirke dringend erfolgen,
dieses könnte den Verlust einer kleinen Grundschule bedeuten, würde jedoch den
Haushalt der Samtgemeinde entlasten.
Rh Hanke stellt klar, dass
sich Kombiklassen bei der Entwicklung der Schülerzahlen auf Dauer nicht
vermeiden lassen. Die wirtschaftliche Seite muss betrachtet werden und wenn die
Politik beschließt alle Schulen zu behalten, dann muss die Samtgemeinde auch
dafür bezahlen.
Es sollte das Ziel sein den
Kindern nur kurze Busstrecken zuzumuten und es sollte zeitnah die Planung neuer
Schulbezirke in der Samtgemeinde Elbtalaue angegangen werden.
AV Schwidder erläutert,
dass 2007 positiv über den Sammelantrag der Eltern entschieden wurde, um
Platzproblemen in Zernien entgegenzuwirken, jedoch hat diese Entscheidung bei den
Eltern Bedürfnisse erweckt, besonders wenn ein älteres Geschwisterkind bereits
in der Grundschule Prisser beschult wird.
Leider sei eine grundsätzliche Diskussion über die Struktur der
Einzugsbereiche der Grundschulen in der Samtgemeinde bisher noch nicht erfolgt,
weil der Lankreis immer noch nicht sein Schulentwicklungsprogramm beschlossen
hat.
Rf Stute fragt warum denn
die Kinder aus der Gemeinde Karwitz, also Lenzen, Nausen, Thunpadel und
Zieleitz überhaupt der Grundschule Zernien zugeordnet sind und ob dies nicht
früher anders war.
1. SG-Rätin Steckelberg
erklärt, dass diese Zuordnung vor etlichen Jahren geändert bzw. angepasst
wurde, dabei wurde u.a. das Neubaugebiet Prisser berücksichtigt und in Prisser
ist bisher die Beschulung in Einzelklassen auch ohne die Kinder aus der
Gemeinde Karwitz sichergestellt gewesen.
Frau Bendorf, Schulleiterin
der Grundschule Zernien stellt klar, dass im Jahre 2010/2011 ohne die Kinder
aus Karwitz definitiv eine Kombiklasse entstehen wird, da lediglich 10 Schüler
eingeschult werden und in der dann 2. Klasse sich auch nur 15 Schüler befinden.
Rh Zühlke ist der
Hintergrund „wirtschaftliche Gründe“ zu ungenau, man kann nicht einem Antrag
zustimmen, nur weil dies vor 2 Jahren schon einmal getan wurde. Bevor
Investitionen getätigt werden, muss die zukünftige Struktur und Umfang der
Schuleinzugsbezirke geklärt sein.
Als wesentliche Investition benennt er die im Haushaltsplan vorgesehene
6-stellige Investitionsmaßnahme an der Grundschule Zernien für die kommenden
Jahre.
Herr Andreas Schiebel,
einer der antragstellenden Eltern erklärt, dass die meisten der
antragstellenden Eltern in Dannenberg arbeiten und dass in seinem die
Großeltern in Karwitz leben und die Kinder dann einfacher von der Schule
abholen können, um sie nach Schulschluss zu betreuen. Bei einigen geht schon
das Geschwisterkind in Prisser zur Schule und vor 2 Jahren bei der Diskussion
kam die Antwort der Verwaltung, dass dies bei weiteren Entscheidungen
berücksichtigt wird.
1. SG-Rätin Steckelberg
räumt ein, dass bei den Eltern mit Geschwisterkindern in Prisser sicher eine
Erwartungshaltung geweckt wurde und in Einzelfällen bei Vorliegen weiterer
Kriterien dies bei der Entscheidung auch berücksichtig werden kann, jedoch
nicht muss.
Den Eltern steht es frei,
eine Ausnahmegenehmigung zu beantragen. Bei der Entscheidung vor 2 Jahren ist
den Eltern eindeutig erklärt worden, dass es sich lediglich um eine
Einzelfallentscheidung handele, die Schulbezirke jedoch erhalten bleiben und
Karwitzer Kinder künftig wieder in Zernien einzuschulen sind.
Rf Unterste-Wilms
befürwortet die Einzelanträge und bittet die Eltern darum die Gründe
detailliert auszuformulieren, um Einzelfallentscheidungen zu erleichtern, denn
angesichts der Probleme der Grundschule Zernien sollten natürlich so viele
Kinder wie möglich auch in Zernien beschult werden.
Rh Hanke befürwortet
ebenfalls Einzelfallanträge. Mit diesen sind die Schulen immer gut gefahren.
Rf Unterste-Wilms und Rh Zühlke bitten darum den
Beschlussvorschlag wie folgt zu ändern:
Den Eltern der Kinder aus Karwitz, Lenzen, Nausen, Zieleitz und Thunpadel wird
empfohlen, Einzelanträge auf Beschulung in der Grundschule Prisser zu stellen.
Beschluss:
Den Eltern der Kinder aus Karwitz, Lenzen, Nausen,
Zieleitz und Thunpadel wird empfohlen, Einzelanträge auf Beschulung in der
Grundschule Prisser zu stellen.