Sitzung: 02.02.2009 Ausschuss für Stadtentwicklung
Beschluss: Einstimmig empfohlen
Abstimmung: Ja: 8
Vorlage: 04/048/2009
Schon im vergangenen Jahr ist zu beobachten
gewesen, dass es immer schwieriger wird, die Durchführung des Gedenktages
„Volkstrauertag“ mittels reinen Verwaltungshandelns zu einer einigermaßen
angenommenen Gedenkveranstaltung werden zu lassen. Hinsichtlich der intensiven
Vorbereitungsphase durch die Verwaltung ist es nicht zielführend, dass die
Organisation ausschließlich seitens der Verwaltung erfolgt.
Die CDU-Fraktion hat daher den Antrag gestellt,
durch ehrenamtliches Engagement den Volkstrauertag mehr in den Fokus der
Öffentlichkeit zu stellen.
Stellv. Bgm Barbara Felber begründet diesen
Antrag. Sie schlägt vor, die Ausrichtung und Organisation des Volkstrauertages
in Zukunft von den politischen Parteien / Fraktionen sowie anderen dazu
bereiten Organisationen (Sozialverbände, Schulen etc.) vorzunehmen. Die Stadt
sollte lediglich den Aufgabenbereich Einladungen sowie Kranzbeschaffungen
übernehmen. Dazu sollten alle in Betracht kommenden Organisationen zu einem
Sondierungsgespräch eingeladen werden. Des Weiteren ist in den Gremien zu
überlegen, ob nicht eine Verlagerung der Volkstrauertags-Gedenkfeier auf den
St.-Annen-Friedhof sinnvoll wäre und zu mehr Öffentlichkeitsbeteiligung führen
könnte. Ein entsprechendes Konzept mit einer Finanzierung und einem Standort
des Kreuzes ist dabei dann zu entwickeln. Die Vorbereitungen sollten zunächst
in einer genau festzulegenden Abfolge von Jahr zu Jahr nacheinander jeweils
eine andere Organisation treffen, die dann auch für die Durchführung des
Volkstrauertages zuständig ist.
Stellv. Bgm Barbara Felber macht noch einmal
deutlich, dass die Teilnehmerzahl bei der Gedenkfeier von Jahr zu Jahr
rückläufig ist. Sie hält es für sehr wichtig, dass auch die Schulen in die
Organisation mit eingebunden werden.
Auch Rh Herbert Hanke bestätigt die zuvor
getroffenen Aussagen. Die Schulen sind bei der Gedenkfeier in Dannenberg leider
nie zugegen gewesen. Er hält es für unbedingt erforderlich, den Sekundarbereich
II mit einzubeziehen, um den Sinn des Volkstrauertages den Schülern nahezubringen.
Im Anschluss daran entwickelt sich eine
Diskussion, in der der Volkstrauertag und die Kranzniederlegung beurteilt und
bewertet werden.
Rf Gerda Hesebeck macht deutlich, dass das
Ehrenmal, an dem die Kränze niedergelegt werden, nicht nur Kriegsopfer zitiert,
sondern dass auch andere Personen hier genannt sind. Sie hält es für wichtig,
den Sinn des Gedenkens den Kindern nahezubringen.
StDir. Jürgen Meyer macht deutlich, dass sich
die Feierstunde am Ehrenmal auf dem Lüggauer Friedhof von den Feierstunden in
den Dörfern unterscheidet. Die Ehrenmäler auf den Dörfern spiegeln ein Stück
Zeitgeschichte wieder. Auch eine geschichtliche Entwicklung gehört zu einer
gelebten Stadtentwicklung.
Stellv. Bgm Barbara Felber spricht sich erneut
dafür aus, die Verantwortlichkeiten neu zu regeln und damit die Gedenkfeier zu
stärken.
Rf Elke Mundhenk möchte den Sinn eines
„Antikriegstages“ herausgehoben haben und den Begriff „Heldengedenktag“
abgeschwächt sehen.
Stellv. Bgm Barbara Felber schlägt vor, alle
Fraktionen sowie die Schulen und Jugendgremien zu einem Arbeitsgespräch
einzuladen.
Auch Rh Dirk Brüggemann sieht in dem Tag eine
Chance zur Ausgestaltung.
StDir. Jürgen Meyer macht deutlich, wie in der
Partnergemeinde Lask Kolumna in Polen die Vergangenheitsbewältigung durch
Kranzniederlegungen erfolgt.
Abschließend empfiehlt der
Stadtentwicklungsausschuss einstimmig folgenden
Beschluss:
Die Verwaltung wird beauftragt, alle Fraktionen im Rat der Stadt
Dannenberg (Elbe) sowie alle Institutionen, die im Zusammenhang mit der
Durchführung des Volkstrauertages stehen, ebenso auch die Schulen,
Jugendeinrichtungen, das Jugendzentrum etc. zu einem Sondierungsgespräch zur
Vorbereitung der Ausrichtung und Organisation des Volkstrauertages einzuladen.