Sitzung: 28.02.2024 Ausschuss für Stadtentwicklung und Tourismus, AZH sowie Jugend, Soziales und Kultur des Rates der Stadt Hitzacker (Elbe)
Beschluss: Geändert empfohlen
Abstimmung: Ja: 5, Enthaltungen: 1
Vorlage: 04/0102/2024
Sachverhalt:
Ursula Fallapp
erläutert:
Die Stadt Hitzacker
(Elbe) ist anerkannter Kneippkurort. Klima- und Luftgutachten bescheinigen
Hitzacker (Elbe) heilende Wirkungen. Frisches, klares Wasser, das freie und
weite Land in der Niedersächsischen Elbtalaue, kühle Wälder und bunte Wiesen,
gesundes Essen aus der Region, heilende Kräuter und die Kraft und Stille, die
von der Elbe wirken, sind Parameter für den Kneippkurort.
Der Stadt Hitzacker
(Elbe) wurde mit Bescheid vom 08.10.2010 das Prädikat „Staatlich anerkannter
Kneippkurort“ verliehen. Im Rahmen der Qualitätssicherung musste dieses
Prädikat nach zehn Jahren überprüft werden. Durch die Corona-Pandemie zog sich
das Überprüfungsverfahren, das das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft,
Arbeit, Verkehr und Digitalisierung durchführt, in die Länge. Umfangreiche
Unterlagen wurden von der Stadt Hitzacker (Elbe) angefordert und eingereicht.
Eine Überprüfung unter Mitwirkung des Beirates für Kurorte fand Ende 2021
statt. Dabei wurde festgestellt, dass Hitzacker (Elbe) grundsätzlich die
Voraussetzung für das Prädikat Kneippkurort erfüllt. Verfügt wurde, dass die
Stadt den nachfolgenden Auflagen nachkommen muss:
- Errichtung
eines Kneipp-Armbeckens im Bereich des Rathauses
Das Kneipp-Armbecken im Bereich des Rathauses ist gesetzt.
Diese Maßnahme wurde im Rahmen einer Förderung nach der „Richtlinie über
die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung der Umsetzung von LEADER“ des
Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz verwirklicht.
- Beschilderung
der Stadt Hitzacker (Elbe) durch ein Verkehrsleitsystem
Für Maßnahmen, die den Folgen der Corona-Pandemie in Innenstädten
entgegentreten, bestand die Möglichkeit, Förderanträge zu stellen. Ein Antrag
aus dem Sofortprogramm „Perspektive Innenstadt“ war erfolgreich. Aus diesem
Programm erfolgte die Durchführung des Projektes „Verkehrsleitsystem und
touristische Beschilderung in der Stadt Hitzacker (Elbe)“.
Die Stadt war
aufgefordert, dem Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr
und Digitalisierung entsprechende Nachweise vorzulegen, aus denen hervorgeht,
dass die Auflagen aus dem Prädikatisierungsbescheid erfüllt wurden. Dieses ist
mit Bericht vom 25.07.2023 umfassend geschehen. Inzwischen liegt der Erlass des
Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und
Digitalisierung vor. Das Ministerium sieht die geforderten Auflagen als erfüllt
an und weist darauf hin, dass die Stadt Hitzacker (Elbe) in der Pflicht ist, im
Rahmen der Qualitätssicherung weiterhin darauf zu achten, dass die Anerkennungsvoraussetzungen
eingehalten werden. Sollten sich wesentliche Änderungen abzeichnen, die den
Status des Kneippkurortes betreffen, ist das Ministerium umgehend zu
informieren.
Das Ministerium hat
darauf aufmerksam gemacht, dass gemäß § 4 Abs. 1 S. 2 der Verordnung über die
staatliche Anerkennung von Kur- und Erholungsorten (KurortVO) die Überprüfung
im Abstand von zehn Jahren wiederholt wird. Maßgeblich ist hierfür das Datum
des Bescheides vom 22.11.2021. Eine Überprüfung zu einem früheren Zeitpunkt ist
gemäß § 4 Abs. 2 KurortVO möglich, wenn Grund zu der Annahme besteht, dass eine
Voraussetzung für die Anerkennung nicht mehr erfüllt ist.
Mit vielfältigen
Angeboten im Gesundheitswesen tut die Stadt Hitzacker (Elbe) alles, um die
Prädikatisierung zu erhalten. Die Kneippsche Theorie, die fünf Säulen umfasst,
wird dabei besonders beachtet. Ein wesentliches Element in der Prädikatisierung
des Kneippkurortes Hitzacker (Elbe) ist der Kurpark. Die Stadt Hitzacker (Elbe)
ist Eigentümer des Kurparkes. Im vergangenen Jahr hat sich gezeigt, dass der
Kurpark erheblichen Überarbeitungsbedarf hat. Reparaturmaßnahmen sind
unabdingbar.
- Das Kneippbecken ist im Laufe der Jahre stark
geschädigt. Die vorhandenen und zum Teil hohlliegenden Boden- und
Wandfliesen müssen entfernt werden. Die vorhandenen Wandflächen und
Bodenflächen müssen anschließend ausgeglichen werden. Auch die
Pflasterflächen am Eingang des Beckens sind aufzunehmen. Im Anschluss
müssen neue Fliesen verlegt werden, so dass das Becken wieder in einem für
Jahre nutzbaren Zustand übergehen kann.
- Die vorhandenen Liegen aus Holz sind durch den Witterungseinfluss marode, zum Teil geborsten und aufgequollen. Auch hier ist dringender Bedarf einer Möblierung zu erkennen.
- Der Barfußlehrpfad ist zum Teil in seiner Eigenschaft der unterschiedlichen Begehbarkeit gestört.
- Der Schachtisch mit Sitzen ist marode.
- Um vermehrt Leben in den Kurpark zu bekommen, wäre die Installation eines Sonnensegels oder eines Überstandes wünschenswert, welches bei Veranstaltungen Schutz vor Regen bietet. An heißen Tagen bietet die Fläche wenig Beschattung.
- Für den Kneippverein wäre das Unterbringen von Bällen, Gymnastikartikeln und auch Plakaten, Stellwänden und Bänken in einer Schutzhütte hilfreich.
- Der Kneippverein Hitzacker e.V. beabsichtigt, zur Stärkung des Kurparkes einen Mehrgenerationen- und Trainingsplatz einzurichten. Dabei sollen diverse Geräte aufgestellt werden.
Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Tourismus, AZH sowie Jugend, Soziales und Kultur des Rates der Stadt Hitzacker (Elbe) hat aufgrund eines Antrages des Kneippvereines zunächst empfohlen, 4.000,00 € in den Haushalt der Stadt Hitzacker (Elbe) im Haushaltsjahr 2024 einzustellen.
Die Verwaltung schlägt vor, gemeinsam mit dem Kneippverein für den Kurpark der Stadt Hitzacker (Elbe) ein Konzept auszuarbeiten. Dieses Konzept ist mit den Fördermodalitäten des Leader-Programmes in Einklang zu bringen bzw. andere Fördermöglichkeiten sind zu eruieren. Konzept und Finanzierungsplan sind dem Ausschuss für Stadtentwicklung, Tourismus, AZH sowie Jugend, Soziales und Kultur des Rates der Stadt Hitzacker (Elbe) vorzulegen.
Der Ausschuss beschließt einstimmig, die Sitzung zu unterbrechen.
Peter Wieczorek erläutert:
In gemeinsamer Arbeit zwischen dem Verkehrsverein Hitzacker, Göhrde, Elbufer e.V. und dem Kneippverein Hitzacker e.V. ist ein Konzept ausgearbeitet worden. Zur Stärkung des Kneippkurortes beabsichtigt man, den Mehrgenerationen- und Trainingsplatz im Kurpark zu erweitern. 2013 wurden zwei Geräte installiert, die nach Meinung des Kneippvereines kein ausreichendes Angebot ausmachen. Um die Situation zu verbessern, ist ein Gesamtangebot für Jung und Alt vorgesehen. Mit dieser Einrichtung wird ein neuer wesentlicher Baustein für den Tourismus der Stadt gesetzt und insbesondere der Gesundheitstourismus unterstützt. Besonders Gruppen, die Gesundheitsurlaub machen, würden von einer Erweiterung des Angebotes im Kurpark profitieren.
Peter Wieczorek macht deutlich, dass die Reparatur des Beckens nur ein minimaler Kostenfaktor ist.
Ursula Fallapp zitiert den Kostenvoranschlag zur Reparatur des Kneippkurgartens, der mit einer Summe von 7.842,02 € abschließt.
AV´e Klose macht deutlich,
dass bereits in der letzten Sitzung über die Trainingsgeräte diskutiert wurde.
Zwei Geräte stehen bereits im Kurpark und zwei weitere wurden vom Tennisverein
auf dem angrenzenden Tennisplatz aufgestellt. Der Ausschuss bezweifelt, dass die
aktuell niedrige Nutzung der zwei existierenden Geräte sich ändert mit einer
höheren Anzahl von Geräten, die in dem Antrag des Kneippvereines aufgeführt
sind. Priorität hat zunächst die Überarbeitung des Kurparkes. Hier müssen
Grundlagen geschaffen werden. Wenn Geräte im Rahmen dessen angeschafft werden,
schlägt AV´e Klose vor, diese lokal und, soweit es geht, aus natürlichen
Materialien herzustellen, z.B. eine Reckstange und ein Balken zum Balancieren
brauchen nicht viel Wartung oder Technik. Mit lokalen Unternehmen und
natürlichen Baumaterialien wurden bei der Erneuerung am Hitzacker See schon
gute Erfahrungen gemacht.
AV´e Klose ist des Weiteren
der Meinung, dass es sinnvoll erscheint, ein gemeinsames Konzept zwischen dem
Verkehrsverein, dem Kneippverein und der Stadt Hitzacker (Elbe) zu erarbeiten.
Diese Aussage unterstützt auch
Rh Harney. Er betont, dass ein schneller Aktionismus nicht gewinnbringend ist.
Zunächst ist zu klären, wie die dringende Reparatur des Kneippbeckens zu
finanzieren ist.
Kämmerer Kern erläutert, dass
der Betrag bisher nicht im Haushalt vorgesehen ist. Eine Finanzierung wäre aus
dem Titel „Unterhaltung“ des Kneippkurgartens möglich. Unter Umständen ist eine
überplanmäßigen Ausgabe erforderlich.
Beschlussvorschlag der Verwaltung:
Die Stadt Hitzacker (Elbe) erarbeitet
gemeinsam mit dem Kneippverein Hitzacker e.V. Parameter für die Entwicklung des
Kurparkes.
Abschließend empfiehlt der
Ausschuss für Stadtentwicklung und Tourismus, AZH sowie Jugend, Soziales und
Kultur des Rates der Stadt Hitzacker (Elbe) folgenden geänderten
Beschluss:
Die Stadt Hitzacker
(Elbe) erarbeitet gemeinsam mit dem Kneippverein Hitzacker e.V. und dem
Verkehrsverein Hitzacker, Göhrde, Elbufer e.V. Parameter für die Entwicklung
des Kurparkes. Dazu werden zeitnah Gespräche geführt. Die Reparatur des Kneipptretbeckens
erfolgt aus den Haushaltsmitteln der Kostenstelle Unterhaltung des Kurparkes.