Sitzung: 15.02.2024 Ausschuss für Bau, Planung und Wirtschaftsförderung sowie Umwelt- und Klimaschutz des Rates der Stadt Hitzacker (Elbe)
Beschluss: Geändert empfohlen
Abstimmung: Ja: 5, Nein: 1
Vorlage: 30/0503/2022/1/1/1
Sachverhalt:
Herr Gilberg
erläutert, dass das Ingenieurbüro H&P Ingenieure aus Soltau zwei Varianten
für den Ersatzneubau der Holzbrücke Hitzacker See erarbeitet hat.
Diese Varianten
sind:
- Variante
1 Einfeldrige Stahlbrücke – Ersatzneubau mit zwei Stahlträgern und
Holzbohlenbelag und Holzfüllstabgeländer. Die theoretische Nutzungsdauer
beträgt etwa 100 Jahre mit jährlichen Unterhaltungskosten von 1,5%
- Variante
2 Mehrfeldrige Holzbrücke – Ersatzneubau mit zwei Holzträgern und
Holzbohlenbelag und Füllstabgeländer. Die theoretische Nutzungsdauer
beträgt etwa 30 Jahre mit jährlichen Unterhaltungskosten von 2,5%
Ergänzend wurde von
der Verwaltung nach Rücksprache mit dem Planer zur Anfrage aus dem BMUKH vom
06.11.2023 bezüglich einer Mischvariante aus den beiden vorgeschlagenen
Varianten 1 und 2 geprüft:
Da die Widerlager
und Stützenfundamente aus unbewehrtem Beton bestehen und schon große Risse bzw.
Netzrisse aufweisen ist eine Auflagerung von Stahlträgern, bei welchen von
einer Nutzungsdauer von 100 Jahren ausgegangen wird, auf den vorhandenen
Widerlagern hier nicht zielführend. Es muss eine Auflagerung, analog des
einfeldrigen Stahlüberbaus, vor den bestehenden Widerlagern geschafft werden. Zusätzlich
müssen die vorhandenen Stützenfundamente verstärkt werden.
Bei einem
dreifeldrigen Stahlüberbau würde die Nachgründung an den bestehenden
Widerlagern vermutlich etwas kleiner hergestellt werden können als bei einem
einfeldrigen Stahlüberbau.
Der Nachteil wäre,
dass deutlich mehr aufwendige Detailpunkte im Stahlbau geplant und hergestellt
werden müssen als bei dem bereits vorgeschlagenen einfeldrigen Stahlüberbau.
Da sich einzelne
Teilleistungen nur verschieben und nicht entfallen ist bei der Mischvariante
gegenüber der einfeldrigen Stahlbrücke keine Kostenersparnis möglich.
Stellv. AV Weiss
möchte wissen, wie sich die Situation der Brücke derzeit darstellt.
Herr Gilberg
erläutert, dass die Brücke derzeit für die Bevölkerung gesperrt ist, da deutliche
Sicherheitsmängel bei der letzten Prüfung im Dezember festgestellt wurden, dass
der Zustand der Längsträger aus Holz sich drastisch verschlechtert hat.
Rh Harney schlägt
vor, dass man die Erneuerung der Brücke in ein großes Leader-Projekt einbauen
müsste, um ggfs. Fördermittel einzuwerben und ein Naherholungsgebiet am
Hitzacker See zu erschaffen.
Herr Beckmann teilt
mit, dass diese Möglichkeit sicherlich besteht, jedoch ist eine kurzfristige
Umsetzung der Maßnahme dann nicht möglich und für die Brücke als Einzelmaßnahme
gibt es keine Möglichkeit auf Leader-Förderung.
Sollte sich das
Gremium jedoch zur Überbrückung eines Neubaus für eine Reparatur entscheiden,
ist eine monatliche Sichtkontrolle durch eine Fachfirma notwendig, um der
Sicherungspflicht nachzukommen, diese Kontrollen würden mit 400- 500 Euro zu
Buche schlagen.
Der Kämmerer hat
seine Zustimmung für die Durchführung der Stahlvariante gegeben, die Mittel
hierfür sind im Haushalt vorgesehen.
Rh Schulz merkt an,
dass er diese Brücke nicht für so wichtig wie beispielsweise den Bau einer
neuen Kindertagesstätte hält und dass hier ggfs. nach anderen günstigeren
Alternativen wie beispielsweise einer Verrohrung Baukosten eingespart werden
könnten.
Stellv. AV Weiss
gibt zu bedenken, dass über diesen Sachverhalt bereits vermehrt diskutiert
wurde und sich das Gremium ein wenig lächerlich macht, wenn nun erneut eine
neue Variantenüberprüfung in Auftrag gegeben, sicherlich schrecken die Kosten
ab, jedoch wird die Brücke von zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern genutzt, die
dort spazieren gehen.
Wann mit der
Umsetzung der Baumaßnahme zu rechnen wäre, wenn jetzt ein Beschluss gefasst
wird, möchte stellv. AV Weiss wissen.
Herr Gilberg
schätzt, dass mit der Maßnahme im Spätherbst begonnen werden könnte und die Maßnahme
ggfs. im Frühjahr 2025 fertiggestellt sein könnte.
Eine Verrohrung
müsste er durch die Naturschutzbehörde erneut überprüfen lassen, aufgrund der
Ansiedelung des Bibers in diesem Bereich hält er den Bau einer Brücke für
sinnvoller, die Verrohrung könnte im Hinblick darauf abgelehnt werden können.
Die
Ausschussmitglieder Harney, Zühlke und Kerbs schrecken die hohen Kosten
deutlich ab und sie möchten die Alternative aus diesem Grund nicht empfehlen,
sondern bitten um die Überprüfung weiterer günstigerer Alternativen
Rh Schulz
beantragt, dass die Verwaltung die Alternative durch Verrohrung prüft.
Herr Beckmann
möchte wissen, ob die Brücke bis dahin repariert werden soll, um sie für die
Bevölkerung wieder begehbar zu machen.
Dies wird von der
Mehrzahl der Ausschussmitglieder verneint, um weitere Folgekosten wie für die
monatliche Überprüfung einzusparen.
Beschlussvorschlag
der Verwaltung:
Die Variante 1
-Einfeldrige Stahlbrücke wird mit voraussichtlichen Baukosten in Höhe von
196.000 € umgesetzt.
Dieser Vorschlag
wird mit 1 Ja, 3 Nein und 2 Enthaltungen mehrheitlich
abgelehnt.
Der Ausschuss für
Bau, Planung, Wirtschaftsförderung sowie Umwelt- und Klimaschutz des Rates der
Stadt Hitzacker (Elbe) empfiehlt folgenden geänderten
Beschluss:
Die
Samtgemeindeverwaltung wird beauftragt, weitere kostengünstigere Alternativen
wie z.B. mit Verrohrung, einem sogenannten „Hamco.Durchlass“, zu prüfen.
Die marode Brücke
bleibt weiterhin für die Bevölkerung gesperrt.