Sitzung: 19.12.2023 Rat der Samtgemeinde Elbtalaue
Beschluss: Einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 28, Enthaltungen: 2
Vorlage: 1/0501/2023
Sachverhalt:
Die Fraktionen der SPD, Bündnis90/Die Grünen und SOLI haben mit Datum vom
22.11.2023 den anliegenden Antrag gestellt.
Stellv. RV K.
Peters stellt den Sachverhalt vor. Sie beruft sich auf die Übereinkunft gegen
Rassismus vom 07.03.1966.
Aufgrund des
Auftretens von völkischen Siedlern, Reichsbürgern und fremdenfeindlicher
Übergriffe fordert die Fraktion der SPD, Bündnis 90/Die Grünen und SOLI eine
klare Stellungnahme der Samtgemeinde Elbtalaue. Weiter berichtet sie von den
Bänken „hier ist kein Platz für Rassismus“, die, ausgehend von der Initiative
des Fritz-Reuter-Gymnasiums, aktuell aufgestellt werden. Auch über die Aktion
„Kreuz ohne Haken“ informiert sie.
Abschließend
erläutert sie, den, vom Samtgemeindeausschuss empfohlenen Zusatz zum
Beschlussvorschlag: „Um ein Zeichen zu setzen, wird
die Samtgemeinde, in Einvernehmen mit
den Städten“
Stellv. RV K.
Peters bittet den Rat der Samtgemeinde Elbtalaue um Zustimmung.
Rh Herzog plädiert
aus dem Werk „Das Hakenkreuz im Saatfeld“. Dieses enthält Beiträge zur NS Zeit
und deren Vorfeld. Es erklärt sehr gut, wie das demokratische Denken in
faschistische Strukturen umschlug. Er sieht eine besondere Gefahr darin zu
beobachten, abzuwarten. Er betont, dass ein Handeln dringend erforderlich ist.
Gerade in Anbetracht des Brandanschlages in Bardowick, der vielen rechten
Schläger und fremdenfeindlichen Verhaltens. Diese Taten ließen die Aktion
„Noteingang“ entstehen.
Abschließend
appelliert er an den Rat dem vorliegenden Antrag zuzustimmen.
RV Sperling verliest
den Beschlussvorschlag und lässt darüber abstimmen.
Der Rat der
Samtgemeinde Elbtalaue fasst folgenden
Beschluss:
Bunte Vielfalt, Toleranz und Solidarität
statt Rassismus, Ausgrenzung und Hass!
Wir, die Abgeordneten des
Samtgemeinderates Elbtalaue sehen uns in der Pflicht, der zunehmenden rechten
Gewalt in Deutschland und der daraus resultierenden Bedrohung von Menschen
aktives demokratisches Handeln entgegenzusetzen.
Wir setzen dem rechtsextremistischen
menschenverachtenden Weltbild, daraus abgeleiteten Äußerungen und Taten das
Ziel einer offenen Gesellschaft der bunten Vielfalt, Toleranz und Solidarität
entgegen.
An jedem Tag, in jeder Situation müssen
diese Tugenden von uns gelebt, eingefordert und verteidigt werden. Dazu gehört
zuvorderst der solidarische Schutz bedrohter Menschen.
Wir sind besorgt über das vermehrte
Erscheinen unter anderem von völkischen Siedlern. Wir sprechen uns entschieden
gegen völkische Siedler und anderes rechtes Gedankengut aus. Bei uns ist kein
Platz für rassistische und demokratiefeindliche Bewegungen. Wir stehen für
Vielfalt, Diversität und Toleranz.
Um ein Zeichen zu setzen, wird die
Samtgemeinde, in Einvernehmen mit den Städten, die Schülerinitiative des FRG unterstützen
und entsprechende Bänke „kein(en) Platz für Rassisten“ aufstellen und die
Gruppe „Beherzt“ unterstützen und Holzkreuze mit der Aufschrift „Kreuz ohne
Haken - für Vielfalt“ sichtbar im Eingangsbereich der Rathäuser in Dannenberg
und Hitzacker aufstellen.
Außerdem wird
die Verwaltung beauftragt, eine Vortrags- und Diskussionsveranstaltung für
pädagogische Fachkräfte von Grundschulen und Kitas unter dem Titel
„Rechtsextremismus im Kontext Kita und Schule“ durchzuführen. Dazu werden
eingeladen: Mitglieder der Gruppe „Beherzt“ und der „Mobilen Beratung
Niedersachsen gegen ‚Rechtsextremismus für Demokratie“.