SgBgm Meyer berichtet von der, am vergangenen Montag statt gefundenen, 2. Deichkonferenz. Leider war diese sehr enttäuschend. Auch war bei dieser Videokonferenz niemand von der Führungsebene anwesend. Auf der ersten Deichkonferenz im Mai sind zwar feste Schritte vereinbart worden, leider ist dahingehend aber noch nichts passiert.

Die Deichkonferenzen werden künftig vom Wasserverbandstag, der gleichzeitig für die Deichverbände zuständig ist, moderiert.

Hier wurde sich darauf verständigt, dass Details in kleineren Arbeitsgruppen abgearbeitet werden.

SgBgm Meyer hofft weiterhin, dass der Dannenberger Deich- und Wasserverband die Planfeststellungsunterlagen für den Abschnitt von Wussegel bis Penkefitz noch in diesem Jahr einreicht. Die Genehmiger beim NLWKN sind allerdings zurzeit größtenteils abgezogen worden, um LNG-Terminals zu genehmigen. Diese Situation ist nicht hinnehmbar, es sind bereits 30 Mio. Euro für den Abschnitt von Wussegel bis Damnatz genehmigt, die bei Stillstand zu Ende 2027 verfallen werden.

Eine ähnliche Situation liegt beim Deichbau in Neu Darchau vor. Hier laufen die entsprechenden Fördermittel zum 31.12.2024 aus, somit muss die Planfeststellung noch in diesem Jahr auf den Weg gebracht werden.

Absolutes Unverständnis herrscht gegen den Vorwurf seitens der N-Bank und dem Umweltministerium, der Dannenberger Deich- und Wasserverband habe 10 Jahre lang nichts fertigbekommen. Dem widerspricht SgBgm Meyer vehement. Die Schwierigkeit liegt eindeutig in den schwierigen Auflagen und der schlechten Kommunikation, beziehungsweise keiner Einigung, in vielen Bereichen zwischen zwei Landesbehörden, Biosphäre und NLWKN. Die Dienstaufsicht liegt hier beim NMU.

 

SgBgm Meyer fürchtet zudem, dass bei Wegfall der Mittel Ende 2027, die Priorität des Küstenschutzes dem des Binnenschutzes Vorrang erhält.

 

85% der Deiche in Sachsen-Anhalt sind mittlerweile in Gänze saniert. Auf Deichbrüche an der Elbe oberhalb der Samtgemeinde kann man nicht mehr hoffen.

 

Hier muss der Rat gegebenenfalls politisch tätig werden, die Sorge eines zukünftigen Deichbruches ist absolut realistisch, entsprechend groß ist die Sorge, wenn es hier nicht weitergeht.

 

Rh Herzog lobt die Arbeit der verschiedenen Ebenen, seit 2013 wurde immer wieder von verschiedenen Maßnahmen berichtet, die die Hochwassergefahr senken. Allerdings beschäftigt ihn die ständige Diskussion um das Bemessungshochwasser.

Auf der westlichen Seite wurden keine zusätzlichen Flächen für die Elbe geschaffen, das Sperrwerk der Jeetzel hat sogar Retentionsfläche vernichtet. Er bittet explizit um Darstellung der Sachlage, in wie weit es in 10 Jahren gelungen ist gemeinschaftlich zusätzliche Flächen zur erschließen, die im Bedarfsfall zur Absenkung des Flusses beitragen können.

 

SgBgm Meyer erklärt, dass es sehr wohl jede Menge Rückdeichungen gibt, allerdings allesamt in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Brandenburg. In Niedersachsen ist eine Rückdeichung in weiten Teilen gar nicht möglich, da viele Dörfer direkt hinterm Deich liegen. Rückdeichung schafft ohnehin nur stromaufwärts Wasserspiegelabsenkungen. Zur Erklärung führt er die Rückdeichung bei Lenzen an, die in Wittenberge für eine Absenkung des Hochwassers von 15 cm geführt hat. Dies hat allerdings dort wo die Elbe zusammen läuft, zu einem höheren Hochwasser geführt, so dass umfangreiche Maßnahmen ergriffen werden mussten, um Gartow zu bewahren.


Die im Bereich Bleckede geplante Deichrückverlegung wird für den davorliegenden Bereich nur eine maximale Absenkung von nur 5 bis 10 cm bringen.

Tatsächliche und nachhaltige Abhilfe verschaffen nur Polder. Ein großer Polder wird derzeit bei Lenzer Wische geplant. Die Planungs- und Bauzeit wird hier allerdings 15-20 Jahre in Anspruch nehmen. Derzeit gibt es nur die Havelpolder, die Absenkungen zwischen 30 – 50 cm für den hiesigen Bereich zur Folge haben können.