Beschluss: Kenntnis genommen

Abstimmung: Ja: 8

Sachverhalt:

Susanne Götting-Nilius erläutert:

 

Für die Neugestaltung des Museums im Waldemarturm ist ein Entwicklungskonzept von Dr. Beate Bollmann erarbeitet worden. Einen weiteren Auftrag hat die junge Architektinnengruppe Studio ARCE erhalten. Zunächst war daran gedacht, im Mai einen Eröffnungstermin durchzuführen. Es hat sich herausgestellt, dass eine grundlegende Bestandsaufnahme der vorhandenen Elektronik im Waldemarturm nicht vorhanden ist, diese aber als Voraussetzung für die Medienplanung zwingend erforderlich ist. Demzufolge ist ein Fachplaner hinzuzuziehen. Bereits mit dem Verlauf der Ausschreibung waren geringfügige Zeitverzüge zu erkennen. Die Umsetzungsplanung, speziell die Medienplanung, zieht sich dadurch in die Länge.

 

Des Weiteren hat Anfang Februar eine Begehung mit der Unteren Denkmalschutzbehörde stattgefunden. Dabei ist ein bauhistorisches Gutachten gefordert worden. Dies ist, so Frau Götting-Nilius, aber nicht Voraussetzung für die Umsetzung im Waldemarraum. Die Forderung kommt erst für die Gesamtgestaltung zum Tragen.

 

Der 1. SgRat Bernhard Beitz ergänzt, dass zunächst davon ausgegangen wurde, dass die Neukonzeption des Waldemarzimmers im vorhandenen Bestand erfolgen kann. Inzwischen sind andere Voraussetzungen benannt worden, die erfüllt werden müssen.

Das Waldemarzimmer in Gänze in Betrieb zu nehmen, ist für das erste Halbjahr fast aussichtslos. Es scheint eine Ausstellungseröffnung im Rahmen der „Langen Nacht der schönen Künste“ möglich zu sein. Die zusätzlichen Forderungen und das bauhistorische Gutachten machen eine zügige Bearbeitung unmöglich.

 

Susanne Götting-Nilius ergänzt, dass die Installation von Beamern Statikprüfungen erforderlich macht. Projektionen an die Wände verändern das Raumklima. Diese Auflagen konnten im Vorwege nicht bedacht werden, da sie nicht erkennbar waren.

 

Rh Brüggemann erläutert, dass auch hier, wie bei anderen städtischen Maßnahmen, eine zunächst als genehmigungsfreie Maßnahme eingestuft, nun mit erheblichen Konsequenzen gerechnet werden muss.

 

Rh Fathmann bittet um Erläuterung, wo ein zweiter Fluchtweg installiert werden kann.

Susanne Götting-Nilius führt das geschlossene Fenster an, das in der Herstellung im Trockenausbau die Möglichkeit eröffnet, anzuleitern. 

 

Bgm Behning fragt nach der konkreten Zahl der Mehrkosten. Des Weiteren bittet er um Aussage, ob weiterhin Ausstellungen im Waldemarturm stattfinden werden. Diese Frage stellt sich auch für Trauungen, da der Waldemarturm als Trauort gewidmet ist.

 

Susanne Götting-Nilius erläutert, dass die Remise nicht Teil des Auftrages ist. Es zeichnet sich ab, dass eine Entwicklung eines multifunktionalen Raumes dringend nötig ist. Ausstellungen sollen im Waldemarturm künftig nur noch eingeschränkt stattfinden. Selbst die angebrachten Bilderleisten sind nach Aussage der Unteren Denkmalschutzbehörde widerrechtliche Konstruktionen.

 

AV´e Ortmanns-Möller spricht sich ebenfalls dafür aus, die Remise als multifunktionalen Raum zu nutzen. Sie schlägt vor, das Waldemarzimmer mit geringem Kostenaufwand herzurichten.

Der 1. SgRat Bernhard Beitz erläutert, dass das Waldemarzimmer Teil des Konzeptes ist. Der Rat der Stadt hat mit diesem Konzept für den Waldemarturm Inhalte gesetzt. Nach den neuen Erkenntnissen ist es an der Zeit, erneut Entscheidungsvorlagen für den Rat vorzulegen. In der nächsten Sitzung des Fachausschusses muss die Architektinnengruppe mit klaren Zahlen vorstellig werden.

 

AV´e Ortmanns-Möller bittet die Ausschussmitglieder um die Genehmigung einer Sitzungsunterbrechung. Diese wird gestattet.

 

AV´e Ortmanns-Möller lässt die Zuhörerinnen und Zuhörer zu Wort kommen.

Joachim Schlimbach äußerst seine Verwunderung darüber, dass die Eröffnung von April in den September geschoben werden soll. Bei einer Baumaßnahme wird ein Bauzeitenplan erarbeitet. Dass dieser im Waldemarturm nicht vorhanden war und ursprünglich von einer Eröffnung im Mai die Rede war, nun aber der September benannt wird, verwundert ihn. Ein kultureller Zweig in der Stadt Dannenberg soll verloren gehen. Die Stadt nimmt weder die Kunst noch das Museum ernst.

Katrin Magens unterstreicht diese Aussage und verweist darauf, dass es in der Stadt Dannenberg (Elbe) keinen Raum für Kunst mehr geben wird. Die Kunstausstellung im Waldemarturm nicht mehr zuzulassen, bedeutet den Künstlerinnen und Künstlern gegenüber eine klare Absage.

Katrin Magens stellt die Frage, wo ein Raum für Kunst entstehen kann. Katrin Magens weist aber auch darauf hin, dass es für Künstlerinnen und Künstler unzumutbar sei, ihre Kunstgegenstände in die oberen Etagen zu transportieren.

Auch Martina König bittet darum, die Remise für mobilitätseingeschränkte Personen zu nutzen und die künstlerischen Darbietungen im Turm selbst in digitaler Form in diesen Bereich zu verlagern. Sie hält ein intensives Votum dafür, dass sich die Ausstellungswelt und die Ausstellungsform verändern muss.

 

Undine Stiwich hat, da es im Waldemarturm im diesem Jahr keine Möglichkeit für Ausstellungen gibt, Künstlerinnen und Künstler im Amtsturm in Lüchow untergebracht. Sie verweist darauf, dass die Kunstausstellungen für den Waldemarturm eintrittsfrei für Besucherinnen und Besucher sind. Viele Künstlerinnen und Künstler im Landkreis Lüchow-Dannenberg sind sehr daran interessiert, im Waldemarturm ausstellen zu können.

 

AV´e Ortmanns-Möller schließt die Sitzungsunterbrechung.

 

Stellv. AV Krull weist die Kritik zurück, die von Bürgerinnen und Bürgern geäußert wurde. Er verweist auf das beschlossene Konzept und auf die sich daraus entwickelnden Maßnahmen, die nun umgesetzt werden müssen.

Rh Brüggemann spricht sich für eine Doppelnutzung des Waldemarturmes aus. Sowohl eine museale als auch eine künstlerische Nutzung muss bestehen bleiben.

Rh Fathmann bezeichnet die Vorgehensweise als Rendezvous mit der Bürokratie.

Susanne Götting-Nilius bittet noch einmal um Verständnis dafür, dass sie eine Lanze für die Planung bricht. Das Thema Waldemar ist für Dannenberg ein historisch beliebtes Thema. Dannenberg hat mit diesem Thema das Zentrum von Nordeuropa gebildet. Der 800-jährige Geburtstag war Anlass, die Historie aufzugreifen. Die Weltgeschichte des 13. Jahrhunderts ist sichtbar geworden und die Stadt hat die Pflicht, dies zu würdigen.

 

Rh Heins verweist auf die Fakten in Bezug auf Elektroinstallation, Brandschutz, Fluchtwege. Er ist der Meinung, dass es im September 2023 auf keinen Fall eine Ausstellungseröffnung geben wird. Eine Eröffnung als Soft Opening wird nicht möglich sein.

Susanne Götting-Nilius sagt zu, dass auf jeden Fall im September im Rahmen der „Langen Nacht der schönen Künste“ ein Programm stattfinden wird.

 

Abschließend wird festgelegt:

In der nächsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Soziales und Kultur des Rates der Stadt Dannenberg (Elbe) am 31. Mai 2023 wird ein Kosten- und Finanzierungsplan für die durchzuführenden Maßnahmen vorgelegt.