Sitzung: 13.04.2023 Ausschuss für Stadtentwicklung, Soziales und Kultur des Rates der Stadt Dannenberg (Elbe)
Beschluss: Kenntnis genommen
Abstimmung: Ja: 8
Vorlage: 14/0135/2023
Sachverhalt:
Susanne
Götting-Nilius erläutert:
Für die
Neugestaltung des Museums im Waldemarturm ist ein Entwicklungskonzept von Dr.
Beate Bollmann erarbeitet worden. Einen weiteren Auftrag hat die junge
Architektinnengruppe Studio ARCE erhalten. Zunächst war daran gedacht, im Mai
einen Eröffnungstermin durchzuführen. Es hat sich herausgestellt, dass eine
grundlegende Bestandsaufnahme der vorhandenen Elektronik im Waldemarturm nicht
vorhanden ist, diese aber als Voraussetzung für die Medienplanung zwingend
erforderlich ist. Demzufolge ist ein Fachplaner hinzuzuziehen. Bereits mit dem
Verlauf der Ausschreibung waren geringfügige Zeitverzüge zu erkennen. Die
Umsetzungsplanung, speziell die Medienplanung, zieht sich dadurch in die Länge.
Des Weiteren hat
Anfang Februar eine Begehung mit der Unteren Denkmalschutzbehörde
stattgefunden. Dabei ist ein bauhistorisches Gutachten gefordert worden. Dies
ist, so Frau Götting-Nilius, aber nicht Voraussetzung für die Umsetzung im
Waldemarraum. Die Forderung kommt erst für die Gesamtgestaltung zum Tragen.
Der 1. SgRat
Bernhard Beitz ergänzt, dass zunächst davon ausgegangen wurde, dass die
Neukonzeption des Waldemarzimmers im vorhandenen Bestand erfolgen kann.
Inzwischen sind andere Voraussetzungen benannt worden, die erfüllt werden
müssen.
Das Waldemarzimmer
in Gänze in Betrieb zu nehmen, ist für das erste Halbjahr fast aussichtslos. Es
scheint eine Ausstellungseröffnung im Rahmen der „Langen Nacht der schönen
Künste“ möglich zu sein. Die zusätzlichen Forderungen und das bauhistorische
Gutachten machen eine zügige Bearbeitung unmöglich.
Susanne
Götting-Nilius ergänzt, dass die Installation von Beamern Statikprüfungen
erforderlich macht. Projektionen an die Wände verändern das Raumklima. Diese
Auflagen konnten im Vorwege nicht bedacht werden, da sie nicht erkennbar waren.
Rh Brüggemann
erläutert, dass auch hier, wie bei anderen städtischen Maßnahmen, eine zunächst
als genehmigungsfreie Maßnahme eingestuft, nun mit erheblichen Konsequenzen
gerechnet werden muss.
Rh Fathmann bittet
um Erläuterung, wo ein zweiter Fluchtweg installiert werden kann.
Susanne
Götting-Nilius führt das geschlossene Fenster an, das in der Herstellung im
Trockenausbau die Möglichkeit eröffnet, anzuleitern.
Bgm Behning fragt
nach der konkreten Zahl der Mehrkosten. Des Weiteren bittet er um Aussage, ob
weiterhin Ausstellungen im Waldemarturm stattfinden werden. Diese Frage stellt
sich auch für Trauungen, da der Waldemarturm als Trauort gewidmet ist.
Susanne
Götting-Nilius erläutert, dass die Remise nicht Teil des Auftrages ist. Es
zeichnet sich ab, dass eine Entwicklung eines multifunktionalen Raumes dringend
nötig ist. Ausstellungen sollen im Waldemarturm künftig nur noch eingeschränkt
stattfinden. Selbst die angebrachten Bilderleisten sind nach Aussage der
Unteren Denkmalschutzbehörde widerrechtliche Konstruktionen.
AV´e
Ortmanns-Möller spricht sich ebenfalls dafür aus, die Remise als
multifunktionalen Raum zu nutzen. Sie schlägt vor, das Waldemarzimmer mit
geringem Kostenaufwand herzurichten.
Der 1. SgRat Bernhard Beitz erläutert, dass das
Waldemarzimmer Teil des Konzeptes ist. Der Rat der Stadt hat mit diesem Konzept
für den Waldemarturm Inhalte gesetzt. Nach den neuen Erkenntnissen ist es an
der Zeit, erneut Entscheidungsvorlagen für den Rat vorzulegen. In der nächsten
Sitzung des Fachausschusses muss die Architektinnengruppe mit klaren Zahlen
vorstellig werden.
AV´e Ortmanns-Möller bittet die Ausschussmitglieder um
die Genehmigung einer Sitzungsunterbrechung. Diese wird gestattet.
AV´e Ortmanns-Möller lässt die Zuhörerinnen und Zuhörer
zu Wort kommen.
Joachim Schlimbach äußerst
seine Verwunderung darüber, dass die Eröffnung von April in den September
geschoben werden soll. Bei einer Baumaßnahme wird ein Bauzeitenplan erarbeitet.
Dass dieser im Waldemarturm nicht vorhanden war und ursprünglich von einer
Eröffnung im Mai die Rede war, nun aber der September benannt wird, verwundert
ihn. Ein kultureller Zweig in der Stadt Dannenberg soll verloren gehen. Die
Stadt nimmt weder die Kunst noch das Museum ernst.
Katrin Magens unterstreicht
diese Aussage und verweist darauf, dass es in der Stadt Dannenberg (Elbe)
keinen Raum für Kunst mehr geben wird. Die Kunstausstellung im Waldemarturm
nicht mehr zuzulassen, bedeutet den Künstlerinnen und Künstlern gegenüber eine
klare Absage.
Katrin Magens stellt die
Frage, wo ein Raum für Kunst entstehen kann. Katrin Magens weist aber auch
darauf hin, dass es für Künstlerinnen und Künstler unzumutbar sei, ihre
Kunstgegenstände in die oberen Etagen zu transportieren.
Auch Martina König bittet
darum, die Remise für mobilitätseingeschränkte Personen zu nutzen und die
künstlerischen Darbietungen im Turm selbst in digitaler Form in diesen Bereich
zu verlagern. Sie hält ein intensives Votum dafür, dass sich die
Ausstellungswelt und die Ausstellungsform verändern muss.
Undine Stiwich hat, da es im
Waldemarturm im diesem Jahr keine Möglichkeit für Ausstellungen gibt,
Künstlerinnen und Künstler im Amtsturm in Lüchow untergebracht. Sie verweist
darauf, dass die Kunstausstellungen für den Waldemarturm eintrittsfrei für
Besucherinnen und Besucher sind. Viele Künstlerinnen und Künstler im Landkreis
Lüchow-Dannenberg sind sehr daran interessiert, im Waldemarturm ausstellen zu
können.
AV´e Ortmanns-Möller schließt die
Sitzungsunterbrechung.
Stellv. AV Krull weist die
Kritik zurück, die von Bürgerinnen und Bürgern geäußert wurde. Er verweist auf
das beschlossene Konzept und auf die sich daraus entwickelnden Maßnahmen, die
nun umgesetzt werden müssen.
Rh Brüggemann spricht sich für
eine Doppelnutzung des Waldemarturmes aus. Sowohl eine museale als auch eine
künstlerische Nutzung muss bestehen bleiben.
Rh Fathmann bezeichnet die
Vorgehensweise als Rendezvous mit der Bürokratie.
Susanne Götting-Nilius bittet
noch einmal um Verständnis dafür, dass sie eine Lanze für die Planung bricht.
Das Thema Waldemar ist für Dannenberg ein historisch beliebtes Thema.
Dannenberg hat mit diesem Thema das Zentrum von Nordeuropa gebildet. Der
800-jährige Geburtstag war Anlass, die Historie aufzugreifen. Die Weltgeschichte
des 13. Jahrhunderts ist sichtbar geworden und die Stadt hat die Pflicht, dies
zu würdigen.
Rh Heins verweist auf die Fakten in Bezug auf
Elektroinstallation, Brandschutz, Fluchtwege. Er ist der Meinung, dass es im
September 2023 auf keinen Fall eine Ausstellungseröffnung geben wird. Eine
Eröffnung als Soft Opening wird nicht möglich sein.
Susanne Götting-Nilius sagt zu, dass auf jeden Fall im
September im Rahmen der „Langen Nacht der schönen Künste“ ein Programm
stattfinden wird.
Abschließend wird festgelegt:
In der nächsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Soziales und Kultur des Rates der Stadt Dannenberg (Elbe) am 31. Mai 2023 wird ein Kosten- und Finanzierungsplan für die durchzuführenden Maßnahmen vorgelegt.