Sitzung: 23.06.2022 Rat der Gemeinde Gusborn
Beschluss: Einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 10
Vorlage: 30/0218/2022
Sachverhalt:
Rh Struck hat folgenden Antrag gestellt:
wie telefonisch besprochen, beantrage
ich für die nächste Sitzung des Gemeinderates Gusborn folgenden TOP:
Ausweisung eines Sondergebietes
Solar
Womöglich handelt es sich um eine
"Eil-Sitzung".
Beschlussvorschlag:
Nach Beratung in
der Sitzung
Bgm Ringel
informiert vorab über den niedersächsischen Städte- und Gemeindetag. Dort hat
Trips von einer an den Ministerpräsidenten weitergegebenen Beschwerde
berichtet, mit der die Fördermöglichkeiten für PV-Anlagen auf Freiflächen
kritisiert werden. Darauf antwortete der Ministerpräsident, dass die Regierung
aktuell ein Konzept erarbeitet, welches Kriterien für die Freigabe von
PV-Anlagen und Windkraftanlagen auf Freiflächen vorgeben soll. Innerhalb der Regierung
herrscht darüber noch keine Einigkeit. Sobald ein Kriterienkatalog vorliegt
geht dieser zum Landkreis, welcher dann seinerseits ein Konzept für mögliche
Flächen erarbeitet.
Rh Struck
erläutert, dass er kein Konzept vorlegen will, er möchte lediglich ins Gespräch
kommen um eine weitere Vorgehensweise festzulegen. Die Aussagen der Politik
oder auch des Bauernverbandes sind nicht aussagekräftig. Bisher sind 1% Fläche
für erneuerbare Energien frei gegeben worden. Um dem Klimawandel entgegen zu
wirken braucht es aber mindestens 2,1 %. Diese Fläche ist nicht nur über Dächer
abzudecken, auch Freiflächen und Windkraftanlagen müssen in Betracht gezogen
werden.
Bgm Ringel
erwidert, dass für Windkraftanlagen vorrangig die Küste im Gespräch ist. Der
Landkreis Lüchow-Dannenberg ist nicht erwähnt worden. Der Rat kann zwar eine
Fläche beschließen, ob diese dann genehmigt wird ist aber fraglich.
Rh Struck möchte
den großen Energieversorgern entgegenwirken und befürwortet dezentrale Lösungen
in Form von privaten Dächern oder Bildung von Genossenschaften.
Rh Deward plädiert
dafür hier im Rat bereits Ideen zu entwickeln.
Stellv. Bgm Fahren
schlägt vor zur nächsten Sitzung die Verwaltung einzuladen um über die
rechtlichen und inhaltlichen Rahmenbedingungen informieren zu lassen. Auf
dieser Grundlage können dann Ideen und Vorschläge für Flächen gemacht werden.
Rh Beckmann stört
sich eher an großen PV oder Windkraftanlagen. Der Fokus sollte auf die
einzelnen Haushalte gelegt werden, die aktuellen Förderungen gehen in diese
Richtung. Weiter erwähnt er die Möglichkeit, statt große PV Anlagen zu
errichten ein Wärmenetz zu bauen.
Rf Heinz wirft ein,
dass nicht jedes Dach geeignet ist. Weiter darf der privat erzeugte Strom nicht
weiterverkauft werden. Die Gründung einer Genossenschaft ist mit Aufwand und
Zeit verbunden. Sie unterstützt den Antrag von Rh Struck.
Rh Hahlbohm erwähnt
eine, mehrere Jahre zurückliegende, Anfrage für die Gemeinde Siemen. Diese
Windkraftanlage ist aufgrund von 3 Schutzgebieten abgelehnt worden.
Bgm Ringel
informiert, dass sich grundsätzlich jeder Haushalt PV aufs Dach setzen kann,
allerdings gibt es hier mittlerweile Lieferzeiten von bis zu einem halben Jahr.
Rh Baack beantragt
für die nächste Sitzung eine rechtliche Beratung zu den Möglichkeiten in der
Gemeinde.
Herr Beckmann,
Fachdienstleiter, rät dringend dazu fachlichen Rat einzuholen. Grundsätzlich
bedarf es einer Bauleitplanung. Privat kann niemand verpflichtet werden, sich
PV auf bestehende Dächer zu setzen. Für Neubaugebiete kann das natürlich als
Standard vorgegeben werden.
Rh Struck möchte
seine Ziele nicht durch Einschränkungen eingrenzen lassen. Aufgrund von vorab
ausgearbeiteten Ideen lassen sich Konzepte schneller umsetzen. Weiter weist er
explizit darauf hin, dass sich mit einer großen PV Anlage nicht viel Geld
verdienen lässt, ihm geht darum dem Klimawandel entgegen zu wirken.
Grundsätzlich stellt er die Frage an den Rat, wie dieser zu großflächig
angelegten PV Anlagen, auch in Sichtweite zum Baugebiet, steht.
Rh Beckmann schlägt
einen finanziellen Anreiz für PV Anlagen auf Privatdächern vor. Erhält die
Antragstellung zur Ausweisung einer Fläche für den ersten und richtigen
Schritt.
Rh Struck ist dies
zu passiv. Er hält Bürgerveranstaltungen zu erneuerbaren Energien in der
Gemeinde für einen wichtigen Punkt.
Rf Heinz fragt, ob
es Dächer in Gemeindebesitz gibt.
Der Rat verneint
dieses.
Nach weiterem
Meinungsaustausch formuliert Rh Fahren einen, im Sinne der Gemeinde gestellten,
Antrag.
Die Gemeinde stellt
den Antrag sich in der nächsten Ratssitzung rechtlich und inhaltlich über
Entwicklungsmöglichkeiten hinsichtlich erneuerbarer Energien in der Gemeinde
Gusborn, sowohl in Ortslage als auch außerhalb informieren zu lassen.
Dazu sollen
möglichst Fachleute von der Samtgemeinde, dem Landkreis und vom Denkmalschutz
eingeladen werden.
Anmerkung der Verwaltung:
Derzeit wird eine kreisweite Analyse zu
Freiflächenphotovoltaikanlagen erstellt. Weiterhin wird im Rahmen der
Neuaufstellung des RROP geprüft, inwieweit Windenergieanlagen im Wald und
innerhalb von Landschaftsschutzgebieten ermöglicht werden können.
Eine Information, insbesondere über die Möglichkeit zur
Errichtung von PV-Anlagen, ist erst sinnvoll, wenn die Analyse vorliegt.
Voraussichtlich wird diese jedoch noch nicht zur nächsten Sitzung vorliegen.
Der Rat fasst
folgenden
Beschluss: Die Gemeinde stellt den Antrag sich in der
nächsten Ratssitzung rechtlich und inhaltlich über Entwicklungsmöglichkeiten
hinsichtlich erneuerbarer Energien in der Gemeinde Gusborn, sowohl in Ortslage
als auch außerhalb, informieren zu lassen.
Dazu sollen
möglichst Fachleute von der Samtgemeinde, dem Landkreis und vom Denkmalschutz
eingeladen werden.