Sachverhalt:
Biosphärenreservate sind
Modellregionen für eine nachhaltige Entwicklung. Wenn man eine nachhaltige
Entwicklung als einen individuellen und gesellschaftlichen Such-, Lern- und
Gestaltungsprozess versteht, ist Bildung dessen unverzichtbarer,
integraler Bestandteil. Bildung ist somit ein wichtiges Element, um die
Nachhaltigkeitsziele eines Biosphärenreservats zu erreichen.
Nur was man erkennt und
versteht, kann man würdigen – und nur, was man wertschätzt, will man auch
bewahren. Weil das so ist, haben die Informationen der Öffentlichkeit und die
Bildung in den Bereichen Umwelt und nachhaltige Entwicklung hohen Stellenwert.
Im Kern geht es darum, die
Zielsetzungen des UNESCO-Biosphärenreservates an konkreten Beispielen regelmäßig
zu kommunizieren und insbesondere die Beziehung zwischen Mensch und Umwelt zu
verbessern. Umweltbildung wird dabei als integraler Bestandteil der allgemeinen
Umweltinformation und Öffentlichkeitsarbeit sowie der Besucherlenkung und
-betreuung verstanden.
Hierbei sollen insbesondere die
folgenden Ziele erreicht werden:
ü Identifikation der lokalen Bevölkerung und der
Besucher mit der Region durch Maßnahmen, die sich an den Schutzzielen
orientieren, aber auch globale Umweltprobleme mit einbeziehen
ü Förderung des natur- und umweltgerechten Verhaltens,
ausgehend von Naturerleben und Naturerfahrung über das Naturverständnis unter
besonderer Berücksichtigung der verschiedenen nachhaltigen Landnutzungsformen
ü Unterstützung einer kritischen Auseinandersetzung,
nicht allein mit dem Thema „Biosphärenreservat“ und Herstellung eines
Handlungsbezugs zum eigenen Alltag
ü Entwicklung einer ganzheitlichen, fachübergreifenden
Bildungsarbeit, die vorrangig auf Aspekte der Nachhaltigkeit, der Modellregion
und der angestrebten Harmonie von Mensch und Naturraum abzielt, ohne die
naturwissenschaftliche Ausrichtung dabei außer Acht zu lassen
ü Vermittlung exemplarischer Lernprozesse durch die
Auseinandersetzung mit einzelnen Themen, die zu Verständnis und
Sensibilisierung für andere, ähnliche Themen führen
ü Einbeziehung soziokultureller und sozioökonomischer
Aspekte in die Bildungsangebote
Voraussetzung für die Umsetzung
der Umweltinformation und Umweltbildung ist das Vorhandensein entsprechender
Einrichtungen und Akteure. Für das Biosphärenreservat haben daher neben den
Informationszentren die Informationsstellen eine besondere Bedeutung.
Seit 2007 gibt es aus diesem
Grund auch in Dannenberg (Elbe) eine Informationsstelle für das
Biosphärenreservat im Alten Rathaus.
Thema der Informationsstelle in
Dannenberg ist seit ihrer Einrichtung die „amphibische Welt“. In einem
nachgebildeten Unterwasserraum können sich interessierte Besucherinnen und
Besucher an interaktiven Stationen über den Lebensraum der Amphibien
informieren. Rollenspiele und Hörschulungen runden das Angebot ab.
Die Stadt Dannenberg (Elbe)
musste jedoch zur Kenntnis nehmen, dass das Interesse an der Ausstellung in den
vergangenen Jahren stark nachgelassen hat. Trotz jährlichen Investitionen im
5-stelligen Bereich konnte die Attraktivität nicht so gesteigert werden, dass
signifikante Besucherzuwächse zu verzeichnen wären.
Die Stadt Dannenberg (Elbe) hat
daher in Zusammenarbeit mit der Biosphärenreservatsverwaltung beschlossen, für
die Informationsstelle eine konzeptionelle Neuausrichtung zu erarbeiten, die
sich an folgenden (und auf den oben dargelegten übergeordneten Zielen
basierenden Komponenten) orientieren soll:
a)
Die Elbtalaue –
Modellregion im Weltnetz der Biosphärenreservate (Dauerausstellungsbereich zum
Thema „Biosphärenreservate weltweit, Biosphärenreservat Flusslandschaft /
Niedersächsische Elbtalaue“, in der auf die vier Aspekte von Nachhaltigkeit –
Ökologie, Ökonomie, Soziales, Kultur – anschaulich eingegangen wird)
b)
Die Welt zu Gast
in Dannenberg (Wechselausstellung in Kooperation mit anderen
Biosphärenreservaten, Organisationen und Partnerbetrieben der Region, Foto- und
Kunstausstellungen, sowie Auftritten der regionalen, auf Nachhaltigkeit
ausgerichteten Wirtschaft, inkl. Vortrags- und Degustationsveranstaltungen,
Vernissagen, etc.)
Die Besonderheit an dem neuen
Konzept besteht also darin, neben einem Dauerausstellungsbereich auch
Möglichkeiten für Wechselausstellungen zu schaffen. So soll es gelingen, durch
regelmäßig neue inhaltliche Komponenten mehr Besucher für die Ausstellung zu
interessieren und ggf. auch neue Zielgruppen zu generieren.
Die Umsetzung des gesamten
Konzeptes soll nach einer ersten Schätzung 157.918,95
Euro brutto Kosten verursachen.
Die genaue Vorgehensweise sowie
die geplante Umsetzung dieses Ansatzes wurde dem Verwaltungsausschuss der Stadt
Dannenberg (Elbe) in seiner Sitzung am 12.11.2018 vorgestellt.
Das Gremium hat daraufhin
beschlossen, die Fördermittel zur Umsetzung des Konzeptes bei der NBank über
das Programm „Landschaftswerte“ (118.439,21 Euro) und beim Förderfonds der
Metropolregion Hamburg (19.739,87 Euro) zu beantragten.
Insgesamt stellt sich der
Kosten- und Finanzierungsplan des Projektes daher wie folgt dar:
Kosten: 157.918,95 Euro
Zuwendung Richtlinie Landschaftswerte: 118.439,21 Euro (75 %)
Zuwendung Metropolregion
Hamburg: 19.739,87 Euro
(12,5 %)
Eigenanteil Stadt Dannenberg
(Elbe): 19.739,87 Euro
(12,5 %)
157.918,95
Euro
Sowohl die
Zuwendung aus dem Programm Landschaftswerte (Zuwendungsbescheid vom 07.08.2019)
als auch die Zuwendung aus dem Förderfonds der Metropolregion
(Zuwendungsbescheid mit Mail vom 09.08.2019 für die 33 Kalenderwoche
angekündigt) ist in voller Höhe bewilligt worden.
Die Verwaltung
bittet daher um den Auftrag, das Projekt mit den bewilligten Fördermitteln
umsetzen zu dürfen.
Beschlussvorschlag:
Die Verwaltung wird
beauftragt, das Konzept zur Neuausrichtung der Informationsstelle für das
Biosphärenreservat mit den bewilligten Fördermitteln umzusetzen.