Betreff
Tagesbetreuung für Kinder: Bestand, Auslastung und Planung
Vorlage
14/0819/2014
Art
Mitteilungsvorlage

Sachverhalt:

Am 26.03.2014 fand auf Einladung des Landkreises Lüchow-Dannenberg, die diesjährige Planungssitzung zur Situation und Entwicklung des Betreuungsbedarfs in den Kindertageseinrichtungen im Bereich der Samtgemeinde Elbtalaue statt.

Das Betreuungsangebot und der damit erfüllbare Betreuungsbedarf wird in 3 Säulen dargestellt:

a)      Für Unter-Dreijährige (U3)

b)      Für Kinder ab vollendetem 3. Lebensjahr bis zur Einschulung (Kiga)

c)       Für Schulkinderbetreuung (SKB – in Horten oder altersübergreifenden Gruppen)

 

Die Zahlen der Einwohnermeldeämter zeigen im Durchschnitt der Planbereiche relativ stabile Zahlen.

Leichte Kapazitäten sind vorhanden, aber eher im Nachmittagsbereich.

Durch die Aufnahme von überwiegend 1-jährigen Kindern kommt es in manchen Gruppen zu Platzzahlreduzierungen, welche im Vorwege schlecht geplant werden können. Ähnliches gilt in den alters-übergreifenden Gruppen. In der Darstellung der verfügbaren Plätze und der tatsächlichen Belegung werden freie Kapazitäten angezeigt, die aufgrund der Platzzahlreduzierung aber nicht vorhanden sind.

 

Seitens der Kita-Einrichtungen der Samtgemeinde Elbtalaue wurden die Anmeldezahlen für den Sommer 2014 vorgestellt, die zur Zeit bereits vorliegen. Im Bereich der U3-Betreuung zeigt sich demnach noch ein steigender Bedarf, eine Absprache der einzelnen Einrichtungen ob Kinder möglicherweise doppelt angemeldet worden sind, ist aber noch nicht erfolgt.

Da in den Kindertagesstätten in der Regel noch einzelne freie Kapazitäten vorhanden sind und nur eine Krippe/Kita bislang ein Platzvergabegremium einberufen hat, ist zum jetzigen Zeitpunkt davon auszugehen, dass alle Kinder einen Platz in einer Einrichtung oder Tagespflege erhalten werden. (Dies ist nicht in jedem Fall die Wunscheinrichtung!).

 

Mitteilungen der Träger aus der Planungssitzung:

Der Personal-Kind-Schlüssel in den Krippen (2:15), aber auch in der altersübergreifenden Gruppen wurde erneut bemängelt. Notwendig ist auch eine Hauswirtschaftskraft, besonders in den Einrichtungen mit hohen Mittagessensbelegungen und in den Krippen.

Es wurde auch die erschwerte Arbeit in den Ganztagsgruppen angesprochen. Die Elternarbeit ist in diesen Gruppen meist intensiver. Obwohl es notwendig ist, in einer Ganztagsgruppe mit mindestens 3 Personen beschäftigt zu sein (Pausenregelung, Verfügungszeiten etc.) stehen diesen Gruppen ebenfalls nur 7,5 Stunden pro Woche an Verfügungszeiten zu, die dann auf 3 Erzieherinnen (statt 2) verteilt werden müssen.

 

Allgemein ist zu beobachten, dass die Erziehungs- und Elternkompetenz sinkt und die Kindertageseinrichtungen mehr und intensivere Elternarbeit in Form von Elternberatung und Unterstützung leisten. Besonders in den Krippengruppen ist ein erhöhter Beratungsbedarf erkennbar, da Eltern hier erstmalig ihr Kind in die Betreuung geben.

Im Weitern wurde auf einen erhöhten Bedarf der Förderung und Unterstützung der Kinder im sozial-emotionalen Bereich hingewiesen. So ist beispielsweise bei Jungen im Alter von 4 Jahren vermehrt eine sehr niedrige Frustrationstoleranz zu erkennen. Diese wird teilweise sehr aggressiv ausgelebt. Daneben gibt es Kinder, die sich stark zurückziehen, verschüchtert sind und kaum noch sprechen. In diesen Fällen ist eine hohe Fachlichkeit der Erzieherinnen notwendig und mehr Zeit für intensive Gespräche und Elternarbeit.

Zusätzlich ist ein erhöhter Wickel- und Pflegebedarf bei Kindern über 3 Jahren erkennbar. Dies macht den Personalschlüssel in den Kindergartengruppen mit 2:25 nochmals schwieriger.