Sitzung: 03.03.2021 Ausschuss für Tourismus, AZH sowie Jugend, Soziales und Kultur des Rates der Stadt Hitzacker (Elbe)
Beschluss: Geändert empfohlen
Abstimmung: Ja: 6, Nein: 1
Vorlage: 04/0082/2021
Sachverhalt:
Ursula Fallapp
erläutert:
Eine der
wesentlichen Voraussetzungen für das Erreichen der energie- und
klimaschutzpolitischen Ziele der Bundesregierung ist die Umstellung der
Energiebasis des Verkehrs auf Strom aus erneuerbaren Energien in Verbindung mit
innovativen Antriebstechnologien. Die Elektromobilität ist eine
Grundvoraussetzung und somit für die Zielerreichung bei der Energiewende ein
maßgeblicher erfolgskritischer Faktor. Energiefahrzeuge leisten einen wichtigen
Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen und damit zur Begrenzung der Folgen des
Klimawandels sowie zur Reduzierung lokaler Schadstoff- und Lärmemissionen.
Für den Ausbau
einer Ladeinfrastruktur auf dem Parkplatz Bohnenmarkt war die Installation
einer DC-Schnellladestation Terra 54 (50 Kw Gleichstromladestation) sowie der
Anschluss an das öffentliche Stromnetz einschließlich aller erforderlichen
Nebenarbeiten vorgesehen. Die Kosten belaufen sich auf 60.980,42 €. Um den
finanziellen Aufwand für die Stadt Hitzacker (Elbe) zu reduzieren, ist ein
Antrag auf Gewährung einer Bundeszuwendung gestellt worden.
Der Antrag wurde am
27. Januar 2021 positiv beschieden. Die Bundesanstalt für
Verwaltungsdienstleistungen in Aurich hat nach Maßgabe der Förderrichtlinien
der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge eine nicht rückzahlbare Zuwendung
aus dem Bundeshaushalt in Höhe von 16.672,53 € gewährt. Der
Bewilligungszeitraum hat am 1. Januar 2021 begonnen und endet am 31. Dezember
2021. Die Bewilligung setzt voraus, dass die Gesamtfinanzierung des Vorhabens
gesichert ist. Die geförderte Ladeinfrastruktur ist mit einer
Mindestbetriebsdauer von 6 Jahren zu betreiben. Für sämtliche im
Zweckbindungszeitraum liegende Ladevorgänge ist die erforderliche Strommenge
aus erneuerbaren Energien zu verwenden, für die keine Förderung nach dem EEG in
Anspruch genommen wird. Dieses muss über einen Stromliefervertrag nachgewiesen
werden. Die öffentliche Zugänglichkeit der Ladeinfrastruktur ist zeitlich
uneingeschränkt, d.h. 24 Stunden täglich an 7 Tagen in der Woche
sicherzustellen.
Ursula Fallapp
erläutert, dass es sich bei diesem Projekt um eine Schnellladestation handelt.
Die finanziellen
Auswirkungen für den Haushalt der Stadt sind dennoch beträchtlich. 44.308,89 €
sind von der Stadt zu tragen.
Inzwischen hat die
EVE Energieversorgung Elbtalaue GmbH Angebote für die Errichtung von
Ladeinfrastruktur auf dem Parkplatz Bohnenmarkt und auf dem Parkplatz
Bleichwiese erstellt. Diese Ladeinfrastruktur ist keine
Schnellladeinfrastruktur. Die Ladezeit hängt von dem jeweiligen Pkw ab und auch
von der Batteriekapazität, ist jedoch im Normalfall mit ca. 4,5 Stunden
anzusetzen. Dies ist ein Wert bei dem Typ Tesler. Bei dem Typ Renault wäre die
Ladezeit rund 2,5 Stunden.
Das vorliegende
Kostenangebot der EVE für den Parkplatz Bohnenmarkt schließt mit
18.721,13 € ab.
Dieses Angebot richtet sich auf die Ladeinfrastruktur. Die
Netzanschlusskosten betragen 5.934,85 €.
Dabei ist der Anschluss zweier Ladesäulen mit einer Leistung bis 100 Kw
berücksichtigt.
Für den Parkplatz Bleichwiese liegt ebenfalls ein Angebot vor.
Eine Ladesäule ist hier mit 13.827,87 € im Angebot festgelegt.
Beim Standort Bleichwiese ist zu beachten, dass aufgrund der elektrisch
ausgelasteten Gesamtkapazität des Bereiches nur noch eine Station mit zwei
Ladepunkten angeschlossen werden kann. Für weitere Säulen ist der Austausch der
Trafostation erforderlich.
Die Kosten für die Ladesäulen und den Anschluss sind von der Stadt zu
tragen. Für den Betrieb und die gesamte Abrechnung wäre die EVE
Energieversorgung Elbtalaue GmbH verantwortlich. Der Kunde kann mit einer
Kreditkarte, EC-Karte, Kundenkarte zahlen. Das gesamte Abrechnungssystem
übernimmt bei dieser Variante die EVE.
In der anschließenden Diskussion kommen die Mitglieder des Ausschusses
überein, dass der Zuwendungsbescheid für die Schnellladestation zurückgegeben
werden soll. Eine Säule mit 2 Ladepunkten ist für Hitzacker ausreichend.
Die Nachfrage von Rh Jatzkowski, ob eine E-Ladesäule in Hitzacker
überhaupt erforderlich ist, wird in der Form beantwortet, dass jeder
touristische Ort in der heutigen Zeit eine solche Einrichtung vorhalten muss.
Beschlussvorschlag
der Verwaltung:
Die Stadt Hitzacker (Elbe) errichtet auf
dem Parkplatz Bohnenmarkt eine öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur für
Elektrofahrzeuge.
Nach kurzer weiterer Diskussion empfiehlt der Ausschuss für Tourismus,
AZH sowie Jugend, Soziales und Kultur des Rates der Stadt Hitzacker (Elbe)
folgenden geänderten
Beschluss:
Die Stadt Hitzacker (Elbe) errichtet auf
dem Parkplatz Bleichwiese eine Ladesäule mit zwei Ladepunkten.
Betrieben wird diese von der EVE
Energieversorgung Elbtalaue GmbH.
Die Stadt Hitzacker (Elbe) erwartet eine
Refinanzierung von der EVE Energieversorgung Elbtalaue GmbH.
Die Strommengen sind aus erneuerbaren
Energien zu liefern.