Beschluss: Geändert empfohlen

Abstimmung: Ja: 7

Sachverhalt:

Ursula Fallapp erläutert:

 

Seit vielen Jahren arbeitet die Stadt Hitzacker (Elbe) mit der Winzerfamilie Melzheimer zusammen. Die Familie Melzheimer betreibt an der Mosel ein Weingut in Klosterhof Siebenborn, Maring-Noviand. Die Herren Melzheimer haben Empfehlungen für eine bessere Ernte auf dem Weinberg in Hitzacker (Elbe) abgegeben.

 

·         Der Rebschnitt kann oder muss erfolgen, wenn die Blätter fallen.

·         Das Schnittholz muss entfernt und verbrannt werden, dadurch vermindert sich der Befall durch Mehltau.

·         Mitte April ist eine Volldüngergabe erforderlich.

·         Die Rebstöcke müssen üppig mit Rindenmulch abgedeckt werden, dadurch wird der Kräuterbewuchs unterdrückt und die Verdunstung vermindert.

·         Bei Trockenheit müssen die Jungreben wöchentlich mit mindestens 5 Liter Wasser am Stock gewässert werden.

Für diese zusätzlichen Arbeiten ist ein erhöhter Pflegeaufwand erforderlich. Ohne diesen Pflegeaufwand werden die Weinstöcke in Zukunft keinen Ertrag bringen. Im vergangenen Jahr war dieser bereits sehr dürftig.

 

Des Weiteren hat Arthur Melzheimer mitgeteilt, dass im Jahre 2021 der Transport der Trauben zu seinem Weingut nicht mehr durch ihn, sondern durch die Stadt Hitzacker (Elbe) erfolgen muss. Mit dichten transportablen Kunststoffbehältern, die angeschafft werden müssen, ist dieser Transport durchzuführen.

Für die zusätzliche Pflege entstehen Kosten von 5.000,00 €.

Für den zusätzlichen Aufwand des Transportes der Weintrauben entstehen Kosten in Höhe von 2.000,00 €.

 

Inzwischen ist durch Pionierarbeit im Norden Wein von Anbietern

 

·         in Mecklenburg-Vorpommern

·         aus der Region Cloppenburg

·         aus Verden

·         aus Thomasburg

·         aus Belitz

käuflich zu erwerben.

 

Das Stargarder Land in Mecklenburg ist das nördlichste Weinbaugebiet Deutschlands. Hier werden hervorragende Roseweine gekeltert.

Seit gut 5 Jahren gibt es die „Norddeutsche Weinstraße“. Winzer aus Oldenburg und Bösel haben diese Weinstraße ins Leben gerufen. Sie verläuft von Bösel über Oldenburg, Bremen, Hamburg, Hitzacker (Elbe) bis Neu Brandenburg.

In Verden wurde der Niedersächsische Winzerverband gegründet. Hier treffen sich neue Winzer aus ganz Niedersachsen, um eine Perspektive für eine wachsende Branche, insbesondere in Bezug auf den Klimawandel, zu diskutieren.

Auch in der Region Lüneburg, in Thomasburg gibt es bereits Genehmigungen für den gewerbsmäßigen Weinanbau.

Wein aus dem Wendland wächst auf 99 Rebstöcken in Belitz.
Für die Zukunft wäre es sinnvoll, eine Zusammenarbeit mit einem Winzer aus Norddeutschland aufzubauen.
Die Verwaltung bittet um einen Auftrag.

 

Rf Laudel-Voigt verweist auf die Haushaltsberatungen im Ausschuss für Bau, Planung, Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung sowie Umwelt- und Klimaschutz des Rates der Stadt Hitzacker (Elbe). Hier sind bereits 15.000,00 € für die Pflege des Weinberges eingesetzt.

Rf Laudel-Voigt bittet um Zustimmung, dass nicht zusätzliche Kosten in die Haushaltsplanung einfließen. Des Weiteren plädiert sie dafür, die verantwortlichen Akteure der Norddeutschen Weinstraße in den Ausschuss einzuladen, um über mögliche gemeinsame Aktivitäten und Verbindungen informiert zu werden.

 

Peter Wieczorek, Vorsitzender des Verkehrsvereins Hitzacker, Göhrde, Elbufer e.V. verweist darauf, dass der Weinberg in Hitzacker (Elbe) kein Weinberg ist, um Weinanbau zu betreiben. Er hat lediglich eine touristische Wirkung. In der Vergangenheit haben Marketingaktivitäten um Weinberg und Weinlese die Stadt Hitzacker (Elbe) in den Medien präsentiert. Als Weinbaustadt galt Hitzacker (Elbe) bisher nicht. 50 bis 60 Flaschen sind in jedem Jahr produziert worden. Lediglich im vergangenen Jahr war die Ernte so dürftig, dass es der Winzerfamilie nicht möglich war, eine ausreichende Menge zu keltern, um den Wein des Jahrganges abzufüllen. Zwergencuvée und Zwergenriesling werden aus Trauben produziert, die an der Mosel im Gut der Familie Melzheimer wachsen.

Peter Wieczorek verweist darauf, dass die Weinlese ein Nebenprodukt ist. Das Hauptprodukt ist die touristische Vermarktung der Stadt Hitzacker (Elbe).

 

Rf Laudel-Voigt plädiert dafür, in Zukunft dafür Sorge zu tragen, dass die Weinstöcke erhalten bleiben, die Ernte verbessert wird, aber nicht mit harten Pflege- und Düngemaßnahmen die Ernte so eingefordert wird, dass die Natur auf der Strecke bleibt.

 

Rf Wiehler erwähnt die Blühgruppe des Vereins „Gemeinsam für Hitzacker“. Die Vorsitzende, Frauke Dannenberg, ist in der Sitzung anwesend.

Rf Wiehler bittet um einen Beschluss zur Sitzungsunterbrechung. Die Sitzungsunterbrechung wird einstimmig beschlossen.

 

Frauke Dannenberg erläutert die Vereinsarbeit von „Gemeinsam für Hitzacker“. Die Blühgruppe wäre unterstützend bereit, sich ehrenamtlich mit einzubringen. Sie schlägt vor, mit der Firma Voelkel in Pevestorf, einer ansässigen Mosterei, Verbindung aufzunehmen, um eventuell einen Weinmost herstellen zu lassen. Peter Wieczorek befürchtet, dass dann der Weinberg-, Weinlese- und Weinkönigincharakter endgültig verloren geht.

 

Die Sitzungsunterbrechung wird beendet. AV Maul stellt erneut die Beschlussfähigkeit fest.

Im weiteren Verlauf der Diskussion wird von mehreren Ausschussmitgliedern die Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen eingefordert.

 

Rh Fröhlich benennt Benjamin Schulze, der im Waldweg in Hitzacker wohnhaft ist und für viele Hitzackeraner Bürgerinnen und Bürger Rosen, Hecken etc. beschneidet. Er ist ein Experte auf dem Gebiet und würde, so die Meinung von Rh Fröhlich, für ein geringes Entgelt Pflegemaßnahmen übernehmen. Dieser Aussage stimmen auch Rf Wiehler und Rf Laudel-Voigt zu.

 

Ursula Fallapp sagt zu, mit dem zuständigen Fachdienst im Fachbereich Bau ein Konzept zu erarbeiten, dass die Pflege des Weinberges in Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen beschreibt. Auch der Transport der geernteten Weintrauben zu dem Weingut der Familie Melzheimer sollte auf ehrenamtlichem Wege erfolgen, so dass eine Kostenminimierung auch hier zu erreichen ist. Die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der Norddeutschen Weinstraße sollte eruiert werden. Für die gesamten Maßnahmen: Pflege der Rebstöcke, Transport der Weintrauben und Zusammenarbeit mit Winzern der Norddeutschen Weinstraße, ist ein zusätzlicher Haushaltsansatz von 3.500,00 € als Maßgabe anzusetzen.

 

Beschlussvorschlag:

Die Pflege der Rebstöcke auf dem Weinberg in Hitzacker (Elbe) wird verbessert.
Die Zusammenarbeit mit den Winzern der Norddeutschen Weinstraße wird aktiviert.

Nach dieser zusammenfassenden Beurteilung empfiehlt der Ausschuss für Tourismus, AZH sowie Jugend, Soziales und Kultur des Rates der Stadt Hitzacker (Elbe) folgenden

 


geänderten Beschluss:

Die Pflege der Rebstöcke auf dem Weinberg in Hitzacker (Elbe) wird durch zusätzliche Maßnahmen verbessert.

Die Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen oder anderen Bürgerinnen und Bürgern sowie mit den Winzern der Norddeutschen Weinstraße wird eruiert.

Für diese Maßnahmen sind nicht mehr als 3.500,00 € im Haushaltsplan 2021 der Stadt Hitzacker (Elbe) einzuplanen.