Sitzung: 29.10.2020 Brandschutzausschuss der Samtgemeinde Elbtalaue
Beschluss: Mehrheitlich empfohlen
Abstimmung: Ja: 8, Nein: 1
Vorlage: 40/0386/2020
Sachverhalt:
Die mit der Vorplanung beauftragte Architektin, Frau Dipl.-Ing. Gabriele
Meyer- Herms hat nunmehr für das o. g. Bauvorhaben die Kostenschätzung unter
Beleuchtung verschiedener Bauweisen erarbeitet.
Die Kostenschätzung wird im Rahmen der Sitzung des
Brandschutzausschusses der Samtgemeinde Elbtalaue am 29.10.2020 vorgestellt.
Vereinfacht dargestellt hat die erarbeitete Kostenschätzung zu folgendem
Ergebnis geführt:
|
Massivbauweise |
Industriebauweise |
Containerbauweise |
Baukosten |
1.130.565,45 € |
1.017.961,70 € |
1.122.408,00 € |
Baunebenkosten |
240.380,00 € |
211.820,00 € |
235.620,00 € |
Unvorhergesehenes |
59.500,00 € |
59.500,00 € |
59.500,00 € |
Gesamtpreis, brutto |
1.430.455,45 € |
1.289.281,70 € |
1.417.528,00 € |
Die Architektin
Frau Dipl.-Ing. Gabriele Meyer- Herms stellt die o.g. Kostenschätzung noch
einmal anhand einer PowerPoint-Präsentation detailliert vor.
Rf Unterste-Wilms
fragt an, ob der Baubeginn mit Beschlussfassung feststehe oder ob noch weitere
Schritte nötig seien.
SgBgm Meyer teilt
mit, dass man mit dem vorliegenden Ausbaubeschluss von einem feststehenden
Baubeginn ausgehen könne. Sicher könne man aber erst sein, wenn alle
notwendigen Beschlüsse endgültig gefasst seien und die Bauweise abschließend
festgelegt wurde.
Rf Unterste-Wilms
moniert, dass eine von SgBgm Meyer in einer vergangenen Sitzung zugesagte
Prioritätenliste nicht wie angekündigt vorgelegt worden sei. Unter diesen
Umständen könne sie den geplanten Maßnahmen deshalb nicht zustimmen.
SgBgm Meyer
erklärt, dass sich die Maßnahmen aus dem bereits beschlossenen
Feuerwehrbedarfsplan ergeben würden und deshalb keine gesonderte
Prioritätenliste erstellt wurde. Die vorgeschlagenen Maßnahmen laut
Feuerwehrbedarfsplan und Festlegung durch Beschluss in der mittelfristigen
Finanzplanung sind auf der beigefügten Auflistung aufgeführt. Diese ist der
Niederschrift als Anlage (1) beigefügt.
Ergänzend hierzu
teilt SgBgm Meyer mit, dass für die ursprünglich im Feuerwehrbedarfsplan
eingeplanten Maßnahmen für Hitzacker und Mützingen abweichende Zwischenlösungen
beschlossen wurden. So wurde für Hitzacker zunächst eine bauliche
Übergangslösung in Verbindung mit der Unterstellung der DLK geschaffen und in
Mützingen in Form eines neuen Tores in der Fahrzeughalle sowie durch die
Sanierung der Innendecke.
Rf Unterste-Wilms
bemängelt die fehlenden Konkretisierungen in der ausgegebenen Maßnahmenliste.
Die Kriterien, nach welchen die Maßnahmen priorisiert würden, lägen schließlich
vor und sollten mit aufgeführt werden. Diese Prioritätenliste sei in dieser
Form nicht vollständig.
Rh Block erkundigt
sich bezüglich der möglichen Kooperation mit der Ortsfeuerwehr Harlingen. Die
Architektin Frau Dipl.-Ing. Gabriele Meyer- Herms verweist hierzu auf die
Erläuterungen aus der letzten Sitzung (Rasterbauweise).
GemBM Meyer fasst
noch einmal zusammen, dass man nach mehreren Gesprächen mit der Ortsfeuerwehr
Harlingen zu dem Entschluss gekommen sei, den eigenen Standort aufrecht
erhalten zu wollen, solange noch genug Einsatzkräfte vor Ort seien. Auch um das
gemeinschaftliche Dorfleben zu bewahren. Denn nicht selten seien Feuerwehren
die einzig verbliebenen Kulturträger in den Dörfern. Gemeinsame Alarmierungen,
gerade in der Tagesbereitschaft, sowie gemeinsame Dienste, Einweisungen auf
Fahrzeuge und Geräte sollen, wie bereits in den vergangenen Jahren mit der
Stützpunktfeuerwehr Metzingen geschehen, weiterhin durchgeführt werden.
In Bezug auf die
Baumaßnahmen ergänzt GemBm Meyer, dass in Zusammenarbeit mit den
Ortsbrandmeistern Ende des Jahres 2016 eine Prioritätenliste für erforderliche
Baumaßnahmen erstellt werden sollte. Diese liegt der Niederschrift als Anlage
(2) bei. Auch das Ingenieurbüro Fennen hätte diese Prioritätenliste erhalten.
Die im Feuerwehrbedarfsplan vorgeschlagenen Baumaßnahmen durch das Ingenieurbüro
Fennen würden darauf basieren, dass sich zunächst auf die Ortsfeuerwehren
konzentriert werden solle, die für die Aufstellung einer leistungsfähigen
Feuerwehr in der Samtgemeinde Elbtalaue notwendig seien und auch auf längere
Sicht Bestand haben würden. Weiterhin sollte sich auf die Ortsfeuerwehren
konzentriert werden, bei denen es darum ginge die festgelegten Schutzziele zu
verbessern bzw. zu erreichen. Nach der Umsetzung dieser größeren Maßnahmen
seien Erweiterungen und Sanierungen an Feuerwehrhäusern erforderlich, dessen
Priorisierung mit der Feuerwehr abgesprochen und erstellt werden sollte.
Rf Unterste-Wilms
betont, dass ihr genau diese Begründungen, also die Priorisierung der
Bestandsfeuerwehren zum Erhalt der Leistungsfähigkeit etc. in der Auflistung
fehlen würden und sie nicht nachvollziehen könne, warum man diese Kriterien
nicht aufführen würde.
Wie auch SgBgm
Meyer und GemBM Meyer weist stellv. AV Gleitze darauf hin, dass sich diese
Kriterien aus dem Feuerwehrbedarfsplan ergeben würden.
Im Einzelnen führt
der GemBM hierzu aus:
Karwitz
Feuerwehr Grundausstattung:
Es sind keine
Umkleideräume vorhanden. Zudem besteht erhöhte Unfallgefahr durch den fehlenden
Stellplatz für den Mannschaftstransportwagen, da das Fahrzeug zwischen den
beiden zusätzlich vorhandenen Einsatzfahrzeugen geparkt wird. (Siehe auch die
Überprüfung der Ist-Situation aller Feuerwehrhäuser nach einheitlichen
Kriterien durch die Samtgemeindeverwaltung). Eine Erweiterung des
Feuerwehrhauses mit einem zusätzlichen Stellplatz und Umkleideräumen wird
zurzeit ausgeführt.
Metzingen
Feuerwehr Stützpunkt:
Seit dem Jahr 2012
wird eine Erweiterung des Feuerwehrhauses geplant. Damals wurden 110.000,- Euro
für Umkleideräume vorgesehen und ein Bauantrag gestellt. Der Bauantrag wurde
mit Hinweis zurückgewiesen, dass zunächst eine Überprüfung der Feuerwehrunfallkasse
(FUK) durchgeführt werden müsse. Bei der Überprüfung wurden zahlreiche Mängel
und Unfallgefahren festgestellt, die in einem gesonderten Bericht der FUK
festgehalten wurden.
Ein Neubau stelle
sich als die wirtschaftlichste Lösung heraus, um diese Mängel und
Unfallgefahren beseitigen zu können. Auf dem Grundstück des jetzigen Standortes
ließ sich ein Neubau nicht realisieren. Da bisher kein geeignetes Baugrundstück
zur Verfügung stand, wurde dieses Bauprojekt immer wieder verschoben.
Um die im Feuerwehrbedarfsplan
festgelegten Schutzziele, für die am Westrand der Gemeinde liegenden
Ortschaften Göhrde, Dübbekold, Zienitz, Mailage und Hohenfrier erreichen zu
können, müssen die Ausrückzeiten unter anderem durch bauliche Maßnahmen, wie
eine direkte Auffahrt auf die B 216, optimiert werden. Zudem sollte die
Schutzkleidung in Umkleideräumen gelagert werden So könnte das Feuerwehrhaus im
Alarmierungsfall direkt angefahren werden.
Auch fehlt ein
Stellplatz für den Mannschaftstransportwagen. Dieser wird zurzeit bei einer
Privatperson untergestellt. (Siehe auch die Überprüfung der Ist-Situation aller
Feuerwehrhäuser nach einheitlichen Kriterien durch die Samtgemeindeverwaltung).
Durch eine geplante Modulbauweise ist der Standort erweiterbar für eine spätere
Kooperation.
Damnatz
Feuerwehr Grundausstattung:
Es handelt sich
hier um einen notwendigen Standort um unter anderem auch das Schutzziel auf der
Elbe sicher zu stellen. Da auch hier seit längerem eine Erweiterung geplant
ist, wurde ebenfalls, zeitgleich mit Metzingen, eine Überprüfung durch die FUK
durchgeführt. Zahlreiche Mängel und Unfallgefahren wurden auch hier in einem
gesonderten Bericht festgehalten. (Siehe auch die Überprüfung der Ist-Situation
aller Feuerwehrhäuser nach einheitlichen Kriterien durch die
Samtgemeindeverwaltung). Eine Erweiterung/Sanierung des Feuerwehrhauses ist
bereits in Planung.
Neu Darchau-Schutschur
Feuerwehr Stützpunkt:
Um die im
Feuerwehrbedarfsplan festgelegten Schutzziele für die in der Gemeinde Neu
Darchau gelegenen Ortschaften Neu Darchau, Katemin, Klein Kühren, Quarstedt und
Darzauer Mühle erreichen zu können, ist ein neuer Feuerwehrstandort
erforderlich. Der jetzige Standort ist von Schutschur durch einen Neubau nach
Neu Darchau zu verlegen (Siehe auch die Überprüfung der Ist-Situation aller
Feuerwehrhäuser nach einheitlichen Kriterien durch die Samtgemeindeverwaltung).
Nach einem geeigneten Grundstück wird zurzeit gesucht.
Dannenberg
Feuerwehr Schwerpunkt:
Es fehlen
Umkleideräume im Feuerwehrhaus. Durch die derzeitige Lagerung der
Schutzkleidung in der Fahrzeughalle besteht erhöhte Unfallgefahr durch
Begegnungsverkehr mit den Einsatzfahrzeugen. Auch fehlen Stellplätze für das
Einsatzboot und einen Mannschaftstransportwagen. (Siehe auch die Überprüfung
der Ist-Situation aller Feuerwehrhäuser nach einheitlichen Kriterien durch die
Samtgemeindeverwaltung)
Dannenberg ist die
Ortsfeuerwehr mit den meisten Einsätzen in der Samtgemeinde Elbtalaue
(Durchschnittlich 80 – 100 Einsätze pro Jahr).
SgBgm Meyer führt
hierzu weiter aus, dass in jedem Fall die abschließende Entscheidung für
Investitionen beim Samtgemeinderat liegt. Eine entsprechende
Grundsatzentscheidung ist in der Sitzung des Samtgemeinderates am 05.10.2020
getroffen worden. Dies erscheint auch bei eventuell notwendigen Veränderungen
von Prioritäten sehr sinnvoll. Der Feuerwehrbedarfsplan bildet zwar die
Grundlage für die weitere Entwicklung, ist aber jederzeit bei veränderten
Rahmenbedingungen durch Beschluss anzupassen.
Nach erfolgter
Aussprache empfiehlt der Brandschutzausschuss folgenden
Beschluss:
Der Samtgemeindeausschuss beschließt, dass der Neubau des
Feuerwehrhauses der Ortsfeuerwehr Göhrde- Metzingen in der sog.
Industriebauweise ausgeführt wird. Die Gesamtkosten belaufen sich gem. der
Kostenschätzung des Architekturbüros Dipl.-Ing. Gabriele Meyer- Herms auf
1.289.281,70 €. Ein entsprechender Bauantrag wird gestellt.