Sitzung: 14.07.2020 Rat der Stadt Dannenberg (Elbe)
Beschluss: Mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 17, Nein: 2
Vorlage: 30/0221/2020
Sachverhalt:
Rh Behning hat am
12.06.2020 folgenden Eilantrag gestellt:
Guten Morgen
zusammen, für die Sitzungen des kommenden VA und Stadtrat stelle ich folgenden
Eilantrag:
Das Pflaster im
Bereich Marschtorstraße, Markt, und Lange Straße wird nicht ausgetauscht. Die
bereits in den Haushalt eingestellten finanziellen Mittel sind zu streichen.
Begründung: Die
durch die Coronapandemie und verschiedene andere Effekte angespannte
Haushaltslage der Stadt Dannenberg (Elbe) lassen diese wichtigen, barriereabbauenden
Maßnahmen leider nicht zu.
Mit freundlichen
Grüßen, Kurt Behning
Rh Behning erläutert
die Beweggründe, die zu seinem Antrag geführt haben. In erster Linie ist es die
Haushaltslage, die eine derartige Maßnahme seiner Meinung nach nicht finanzierbar
macht. Des Weiteren steht ein angestrebtes Bürgerbegehren in dieser Hinsicht
dem Vorhaben entgegen.
Sollte es zu diesem
Bürgerbegehren kommen, sind weitere Kosten in Höhe von ca. 30.000,- 50.000,- €
für dessen Durchführung aufzubringen. Auch dieses stehe der Haushaltslage
entgegen.
Er bedauert den
Rückzug in dieser Angelegenheit sehr, er selbst hatte sich immer positiv zu
einem möglichen Pflastertausch bekannt, um zunehmende Barrierefreiheit schaffen
zu können, zumal dieses auch Teil eines Zieles des Verkehrsentwicklungsplanes
war.
Rh Herzog kann das
Ansinnen des jetzigen Antrages nicht nachvollziehen. Er spricht in einem langen
Statement unter anderem die Themen Verkehrspolitik, Klimaschutz und
Mobilitätseinschränkungen an.
Die Ziele des
Verkehrsentwicklungskonzeptes seien seiner Meinung nach hierbei außer Acht
gelassen worden. Um eine Verbesserung des Radverkehrs erzielen zu können, muss
auch das Pflaster ausgetauscht werden.
Dem im Antrag
aufgeführten Zusammenhang mit der schlechten Haushaltslage kann er ebenfalls
nicht folgen. In mehreren Sitzungen ist kundgetan worden, dass
Gewerbesteuereinnahmen steigen. Zudem ist ein neues Baugebiet in Planung,
Maßnahmen zur Vorbereitung einer Stadtsanierung werden getroffen – für all
diese Vorhaben werden reichlich Gelder in den Haushalt eingeplant und
bewilligt. Für die möglichen finanziellen Auswirkungen aufgrund der
Corona-Pandemie sind Ausgleichszahlungen auf Bundesebene angekündigt, andere
Deckungsmöglichkeiten für etwaige Ausfälle sind im Gespräch.
Den finanziellen
Aspekt kann er demnach nicht als Begründung für den Antrag akzeptieren.
Eine Verschiebung
des Pflasteraustausches hätte er eleganter gefunden als die komplette
Streichung.
Rh Herzog bringt
seine Enttäuschung zu Ausdruck, habe er sich doch nunmehr schon 35 Jahre für
die Verbesserung des Radverkehrs eingesetzt. Er hatte ebenfalls gehofft, dass
der Klimaschutz ernster genommen wird und in diesem Zusammenhang eine andere
Denkweise erfolgen würde.
Rh Schwidder merkt
an, dass sich Positionen im Laufe der Zeit verändern. Auch werden mit
Generationswechseln die Themen anders bewertet. Er blickt kurz zurück auf die
vergangenen Legislaturperioden und den Meinungen zum Thema Pflastertausch und
Radverkehr.
Für die SPD
signalisiert er jedoch nunmehr die Zustimmung zum vorliegenden Antrag. Diese
sieht er in erster Linie in der Haushaltslage der Stadt Dannenberg (Elbe)
begründet. Er hält die Maßnahmen für nicht realisierbar.
Rh Fathmann erklärt
die Zustimmung der Bürgerliste zum Antrag. Er trägt vor, dass er selbst
niemanden kenne, der einen Pflasteraustausch wünscht. Gewünscht sind allerdings
entsprechend gestaltete Übergänge im Bereich der Pflasterflächen. Im Rahmen
einer Schaffung von Barrierefreiheit sollte hierüber weiter nachgedacht werden.
Stellv. Bgm Hanke
bekundet für die UWG-Fraktion ebenfalls die Zustimmung zu dem vorliegenden
Antrag. Aufgrund der Finanzlage habe sich die Fraktion bereits seit längerer
Zeit gegen einen Pflasteraustausch ausgesprochen. Dennoch sollte die
Möglichkeit von entsprechenden Querungshilfen weiter geprüft werden.
Rh Siemke
bekräftigt, dass die Voraussetzungen für einen Pflastertausch in den Jahren
2020/2021 nicht geschaffen werden können. Da sind zum einen die finanziellen
Voraussetzungen, zum anderen steht auch eine durchzuführende
Einwohnerversammlung noch aus. Aufgrund der derzeitigen Situation im
Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, gibt es auch in der Verwaltung keine
ausreichenden Kapazitäten, um die Verfahren entsprechend weiterzuführen. Ein
mögliches Bürgerbegehren würde zudem weitere personelle und finanzielle
Notwendigkeiten hervorrufen.
Er begrüßt daher den
Antrag.
Dennoch kann er für
sich festhalten, dass er auch weiterhin für einen Ausbau von Kinder- und
Fahrradfreundlichen Verkehrsstrecken plädieren wird. Dazu gehört dann auch die
Schaffung von Möglichkeiten im Bereich der Innenstadt.
Der Rat der Stadt
Dannenberg (Elbe) fasst folgenden
Beschluss:
Das Pflaster im
Bereich Marschtorstraße/Am Markt/Lange Straße wird nicht ausgetauscht. Die
bereits in den Haushalt eingestellten finanziellen Mittel sind zu streichen.