Sitzung: 14.07.2020 Rat der Stadt Dannenberg (Elbe)
Beschluss: Verweisung in den Fachausschuss
Abstimmung: Ja: 10, Nein: 9
Sachverhalt:
Als
Teil der Sanierungsmaßnahmen,
die dem Städtebauförderprogramm
„Stadtgrün“ zugeordnet wird, soll der Parkplatz am Stadtbad so überplant
werden, dass die Nutzungsmöglichkeiten verbessert werden. Der Parkplatz dient nicht nur
zur Aufnahme der mit dem Pkw anreisenden Stadtbadbesucher in den Sommermonaten,
sondern ganzjährig auch als Parkplatz für Besucher des naheliegenden
Spielplatzes auf der Ostseite des Thielenburger Sees. Außerdem wird der
Parkplatz von den Naherholungssuchenden, die den östlichen und nordöstlichen
Spazierweg um den See nutzen frequentiert.
Bestandteile
dieser Maßnahme sind:
-
die komplette konzeptionelle
Restrukturierung des Parkplatzes,
-
die Befestigung der Fahrwege auf dem
Parkplatz mit Schottertragschicht und Wegegrand,
-
die Befestigung der Stellplätze auf dem
Parkplatz mit Schotterrasen,
-
die grundständige Erneuerung der
Asphaltfahrbahn im hinteren Bereich des Parkplatzes (südlich),
-
die Erneuerung der Asphaltdecksicht
entlang dem Parkplatz (östlich),
-
die Einrichtung von
Behindertenstellplätzen (sechs Stück) in Pflasterbauweise,
-
die vorsorgliche Verlegung von
Leerrohren zur späteren Einrichtung von E-Ladestationen.
Der
Charakter des von Bäumen eng umstandenen Parkplatzes soll erhalten bleiben.
In
einem zweiten Abrechnungsabschnitt soll eine Maßnahme des Wasserverbandes
Dannenberg-Hitzacker kAöR zur Verlegung einer Fernwärmeleitung (Teilstück) mit
umgesetzt werden, um Synergieeffekte zu realisieren.
Der
Parkplatz wird in den Sommermonaten aufgrund seiner Lage zwischen Stadtbad,
Thielenburger See und dem dortigen Spielplatz frequentiert und wird auch in den
anderen Jahreszeiten durch Spaziergänger und Erholungssuchende grundsätzlich
gut angenommen. Trotz der grundsätzlich guten Untergrundverhältnisse ist der
Parkplatz nach Regenereignissen in einigen Bereichen kaum oder gar nicht
nutzbar, weil die bestehenden Geländeverhältnisse zu einer vermehrten Sammlung
von Regenwasser im Bereich der Fahrwege führen. Durch die gute Beschattung der
umliegenden Bäume reduziert sich die Verdunstungsrate auf dem Parkplatz. In den
kühlen und sonnenarmen Monaten wird der Effekt noch weiter verstärkt. Hierdurch
sind in den vergangenen Jahren immer wieder erhöhte Unterhaltungsaufwendungen
nötig geworden und die theoretische Auslastung des Parkplatzes konnte nicht
erreicht werden. Dies führt zu Ausweichbewegungen des parkenden Verkehrs in den
nebenliegenden Stich des Bäckergrundes (östlich) bzw. in den Bäckergrund selbst.
Durch
die Befestigung der Fahrwege soll einerseits die Befahrbarkeit auch bei
feuchten oder nassen Witterungen ermöglicht werden und andererseits eine
Neuordnung der Wasserführung bewirkt werden. Statt von den Bäumen in Richtung
Stellplätzen und Fahrwegen soll das Wasser nun in Richtung der Bäume geleitet
werden. Durch die Verwendung wassergebundener Decken und die großflächige
Anlage der Stellflächen mit Schotterrasen, wird die Wasseraufnahmefähigkeit des
Untergrundes nicht wesentlich beeinträchtigt.
In
seinem derzeitigen Zustand ist der Parkplatz nicht behindertengerecht
ausgebaut. Durch die unzureichende Befestigung und die fehlende Beschilderung
kommt es insbesondere in den vorderen Bereichen (nördlich, Richtung Bäckergrund
und Freibad) zu teils erheblichen Einschränkungen der Nutzbarkeit.
Durch
die Befestigung von sechs Behindertenstellplätzen soll die Nutzbarkeit und
Attraktivität für Menschen mit Behinderungen deutlich verbessert werden. Die
Erreichbarkeit von Freibad, Spielplatz und dem nordöstlichen Bereich des
Thielenburger Sees ist von diesen Parkplätzen über den Gehweg am Bäckergrund
auf relativ kurzen Wegen möglich.
Um
ressourcenschonende Zukunftstechnologien wie die Elektromobilität attraktiver
zu machen, ist eine flächendeckende Infrastruktur notwendig. Daher soll die
Einrichtung von E-Ladesäulen für den späteren Ausbau auf dem Parkplatz am
Freibad vorbehalten werden. Hierzu sollen Leerrohre verlegt werden.
Mit
den zuvor beschriebenen Maßnahmen wird die Nutzbarkeit verbessert. Der Unterhaltungsaufwand
reduziert sich. Außerdem wird durch diese Maßnahme eine behindertengerechte
Infrastruktur im Bereich des Stadtbades verbessert.
Die Entwurfsplanung
wurde in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Soziales des
Rates der Stadt Dannenberg (Elbe) von einem Mitarbeiter der Ingenieurbüro
Rauchenberger GmbH vorgestellt.
Beschlussvorschlag
der Verwaltung:
Der Parkplatz am
Stadtbad wird ausgebaut.
Frau Fallapp
erläutert auch hier den Sachverhalt. Sie merkt unter anderem an, dass in der
Argumentation zur Unterhaltung dieses Parkplatzes bereits Änderungen
angesprochen wurden. So ist bereits eine andere Saatmischung ausgewählt worden.
Auch ist der Förderverein zum Erhalt der Schwimmbäder angesprochen worden, ob
dieser sich an den Unterhaltungsmaßnahmen beteiligen würde.
Herr Hilmer zeigt
anhand einer Präsentation aktuelle Bilder nach einem Starkregen in der
vergangenen Woche. Hier zeigen sich Auswirkungen, die es gilt künftig zu
vermeiden.
Zudem ist nunmehr
eine Saatmischung ausgewählt worden, die blühend ist. Herr Hilmer geht davon
aus, dass der Unterhaltungsaufwand künftig kein anderer wie bisher auch ist.
Er erläutert die
geplanten Maßnahmen zur Erneuerung der Parkflächen und der Fahrbahnen.
Rh Krull merkt an,
dass der Parkplatz in der Vergangenheit kaum noch gepflegt worden ist. Es fragt
an, ob der Betriebshof künftig in der Lage ist, die Pflege zu übernehmen, oder
ob in absehbarer Zeit wieder ein hoher Pflegeaufwand entsteht, der auf
städtischen Grundstücken ja künftig vermieden werden sollte. Gibt es ein
Pflegekonzept?
Herr Hilmer macht
Anmerkungen zum Vorgehen bei der Pflege. So ist die neue Blühmischung zunächst
zu mähen, im Folgejahr werden Blühstreifen entstehen, wie sie im
Entwicklungskonzept vorgesehen sind.
Rh Krull äußert
seine Bedenken dahingehend, dass der Pflegeaufwand seitens der Stadt
gewährleistet werden kann, da seiner Meinung nach die Fachkapazitäten beim
Eigenbetrieb nicht vorhanden sind.
Rh Schmidtke ist
ebenfalls der Meinung, dass die angedachten Maßnahmen für den seiner Ansicht
nach wenig frequentierten Parkplatz zu übertrieben scheinen. Er hat gegen eine
Verschönerung in diesem Bereich nichts einzuwenden, allerdings sollte diese mit
einem viel geringeren Aufwand erfolgen. Es könne ein naturbelassener Parkplatz
bleiben, dessen Löcher dann ab und an ausgebessert werden. Die angedachten
Behindertenparkplätze sind seiner Meinung nach zu weit vom Stadtbad entfernt
und die für die geplanten E-Ladesäulen sieht er Vandalismusschäden voraus.
Insgesamt hält er das Projekt für Steuergeldverschwendung.
Aufgrund der noch
ausstehenden Fragen beantragt er, die Angelegenheit in den
Fachausschuss zurückzuverweisen. Die Thematik sollte seiner Ansicht nach im
Umwelt- und Bauausschuss erneut diskutiert und andere Lösungen gefunden werden.
Rh Schwidder
unterstützt die Aussagen von Rh Krull. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeige
deutlich, dass aufgrund von Sparzwängen immer wieder die Unterhaltung von
derartigen Arealen unterblieben ist. Es sei zu prüfen, in wie weit der
kommunale Eigenbetrieb personell und auch maschinell in der Lage sei, diese
Aufgabe zu übernehmen. Bevor die Angelegenheit jedoch zurückverwiesen wird ist
jedoch zu klären, in wie weit die zugesagten Fördermittel gefährdet sind, wenn
sich hier eine andere Lösung abzeichnen sollte.
Stellv. Bgm Schultz
merkt an, dass er sehr wohl die Notwendigkeit der Maßnahme sieht. Die
vernünftige Ausgestaltung der Fahrspuren sowie eine Schaffung von
behindertengerechten Stellplätzen sei seiner Meinung nach unabdingbar. Auch die
Schaffung von Ladekapazitäten im Bereich der Elektromobilität hält er für
wichtig im Hinblick auf die derzeitige Entwicklung.
Seiner Ansicht nach
hat der Parkplatz in der Vergangenheit keine überdimensionalen
Unterhaltungskosten verursacht und wird das auch in Zukunft nicht tun.
Er hinterfragt die
Höhe der Gesamtkosten.
Herr Hilmer
erwähnt, dass die Kalkulation in einer Zeit erstellt worden ist, in der die
Kosten für Schotterschichten und Schotterrasen nicht gerade günstig ausgefallen
sind. Hinzu kämen jedoch die Tatsachen, dass aber auch neue Fahrbahnen und
Parkflächen geschaffen werden. Genaue Zahlen kann und wird er zum jetzigen
Zeitpunkt nicht nennen, möglicherweise werden diese dann in der Presse
veröffentlicht, bevor sie erneut kalkuliert und geprüft sind.
Bgm Voß stellt
heraus, dass der Fachausschuss und der Verwaltungsausschuss positive
Empfehlungen zum Vorschlag der Verwaltung abgegeben haben.
Er lässt über den Antrag
von Rh Schmidtke (Zurückverweisung in den Fachausschuss)
abstimmen, stellt aber klar, dass der Stadtentwicklungsausschuss für die
weitere Bearbeitung der Angelegenheit zuständig bleibt.
Der Rat der Stadt
Dannenberg (Elbe) fasst folgenden
Beschluss:
Die Angelegenheit
wird zur weiteren Aufarbeitung in den Fachausschuss zurückverwiesen.