Sitzung: 10.02.2020 Ausschuss für Stadtentwicklung und Soziales des Rates der Stadt Dannenberg (Elbe)
Beschluss: Geändert empfohlen
Abstimmung: Ja: 6
Vorlage: 14/0524/2019/1
Sachverhalt:
Susanne
Götting-Nilius erläutert:
Auf der Grundlage
der Empfehlung des Stadtentwicklungsausschusses im April 2019 (StESD/X/11, Vorlage 14/0141/2019) hat sich
die Verwaltung mit der Weiterentwicklung der Dauerausstellungen im Museum auseinandergesetzt,
um die Attraktivität des Museums zu erhalten und zu erhöhen. Daraus resultiert
der Wunsch, vor die Frage nach der konkreten inhaltlichen Ausrichtung und der
Gestaltung, ein Entwicklungskonzept in Auftrag zu geben. Dieses soll, beginnend
mit einer Situationsanalyse, die spezifischen inhaltlichen Potentiale ausloten
und eine Zieldefinition eines zukünftigen Profils ermitteln.
Dabei scheint es
unbedingt geboten, dies extern und professionell zu vergeben. Ein unverstellter
Blick und die Kenntnis der Museumslandschaft über Lüchow-Dannenberg hinaus sind
aus Sicht der Verwaltung unbedingt erforderlich.
Eine
Kostenschätzung für ein solches Konzept liegt inzwischen vor, erstellt von Frau
Dr. Bollmann, Oldenburg, selbständige Museumsberaterin, die im Landkreis
bereits für das AZH und den Amtsturm in Lüchow tätig gewesen ist.
Auf der Grundlage
eines solchen Konzepts kann dann die Umsetzung der Neukonzeptionierung, wenn
nötig, auch im Bausteinsystem nach und nach, geplant und realisiert werden.
In die Ermittlung
der Inhalte wird der Ausschuss mit einbezogen.
Der Waldemarturm
ist das Wahrzeichen von Dannenberg. Das Museum wird von 1.500 bis 2.000
Menschen jährlich besucht. Um die Attraktivität der Ausstellungen für
Einheimische, Schulen und Kindergärten sowie Touristinnen und Touristen zu
erhalten, ist die Erstellung eines tragfähigen Konzepts für eine zeitgemäße,
inhaltlich und unter Einbeziehung der Möglichkeiten der Inklusion stimmige und
zukunftsfähige Präsentation aus Sicht der Verwaltung unabdingbar.
Aufgrund der
Kostenschätzung und der Kosten für ein Ausschreibungsverfahren ist eine Summe
von 15.000,- € zur Durchführung der Maßnahme realistisch. Die ursprünglich
beantragten und mit Sperrvermerk reservierten Mittel in Höhe von 25.000,- €
(StESD/X/14 und VAD/X/35) reduzieren sich entsprechend. Der Sperrvermerk wird
aufgehoben.
AV Block erläutert,
dass in der Sitzung des Umwelt- und Bauausschusses am 3. Februar 2020 die
Dachsanierung des Waldemarturms aufgeschoben wurde. Eine zunächst ausgesprochene
Empfehlung, die Arbeiten im Haushaltsjahr 2020 durchzuführen, wurde aufgrund
der finanziellen Verhältnisse der Stadt Dannenberg (Elbe) revidiert.
Susanne
Götting-Nilius erläutert, dass die Dachsanierung in diesem Tagesordnungspunkt
nicht das entscheidende Thema ist. In dem dort zu behandelnden
Tagesordnungspunkt geht es um die Konzepterstellung für eine neue Ausrichtung
des Waldemarturms. Susanne Götting-Nilius erläutert, dass sie am heutigen Tage
nach dem Sturm und dem Gewitterregen im Waldemarturm eine Ortsbesichtigung
gemacht hat. 1/3 des Dachgeschosses war nass. Das Wasser ist bis zwei Ebenen
unter dem Dachgeschoss vorgedrungen.
Susanne
Götting-Nilius hebt klar hervor, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Vor
einem Jahr hat es einen Rundgang durch den Waldemarturm gegeben. Ein solcher
Rundgang ist nun auch wieder mit den Vertretern des Umwelt- und Bauausschusses
vorgesehen.
Susanne
Götting-Nilius war zunächst der Meinung, dass sie eine neue Konzeption für den
Waldemarturm erarbeiten kann. Nach der Teilnahme an Seminaren ist ihr klar
geworden, dass hier eine Professionalität gefragt ist. Frau Dr. Beate Bollmann
ist Museumsberaterin und lebt in Oldenburg. Sie hat sich bereits mit dem
Archäologischen Zentrum, aber auch mit dem Amtsturm in Lüchow befasst.
Aus diesem Grunde
macht es Sinn, mit Dr. Beate Bollmann zusammenzuarbeiten. In dem Konzept soll
geklärt werden: „Was stellt der Turm für die Region dar, was kann die Region
mit dem Turm erreichen, welche Zielgruppen können angesprochen werden.“ Eine
solche Expertise kann nur extern gefertigt werden. Ein solches Konzept ist
möglicherweise förderfähig. Die Lüneburger Landschaft kann aus Eigenmitteln
solche Projekte finanzieren. Dieser Schritt des Gutachtens ist unabhängig von
einer möglichen Dachsanierung. Ein Grobkonzept in der Schreibtischschublade zu
haben ist sinnvoll, wenn eine Dachsanierung beginnt.
Rh Behning bittet
darum, die Kostenschätzung der Museumsberaterin Dr. Beate Bollmann noch einmal
genauestens zu prüfen bzw. mit Frau Dr. Bollmann Verhandlungen aufzunehmen, um
eine Verringerung des Betrages zu erreichen. Auch Kurt Behning hält das
Ansinnen der Konzepterstellung an sich für wichtig.
Susanne
Götting-Nilius weist noch einmal darauf hin, dass auch die Dachsanierung sehr
wichtig ist. Wenn diese nicht durchgeführt wird, wird das Heimatmuseum
demnächst geschlossen sein. Fachbereichsleiter Mathias Rohde weist darauf hin,
dass weitere Vergleichsangebote eingeholt werden müssen. Rh Behning sieht es
für erforderlich an, dass weitere Angebote vorgelegt werden. Sein Wunsch wäre
es, Ausschreibungsergebnisse vorliegen zu haben. Auch Fördermittel kommen aus
Steuergeldern, mit denen sparsam umgegangen werden muss.
Rf Rohwedder
schließt sich diesen Ausführungen an. AV Block befürwortet ein Konzept auf
Vorrat, gibt jedoch zu bedenken, dass der Bauausschuss zunächst eine Begehung
machen will, um weitere Vorgehensweisen zu prüfen. Eventuell sind erst einmal
Notreparaturen ausreichend. Die angespannte Haushaltslage ist zu beachten. Der
finanzielle Aufwand, der beschlossen wird, muss auch händelbar sein.
Der stellv. StDir
Beitz bezeichnet den Waldemarturm als Wahrzeichen der Stadt. Es ist unstreitig,
dass der Museumsbetrieb bleiben muss. Jetzt gibt es eine museale Darstellung
und es muss ein Plan erarbeitet werden, wie sich der Waldemarturm weiter
entwickeln kann. Auch er bittet die Gremien der Stadt, ein Konzept in die Wege
zu leiten, dass diesen Weg aufgibt und schlägt vor, dem Verwaltungsausschuss
den finalen Betrag zu nennen. Durchaus können Fördermittel auch bei anderen
Institutionen, wie z.B. der Bürgerstiftung beantragt werden.
AV Block bekräftigt
noch einmal, dass die Sanierung grundsätzlich notwendig ist, das Grobkonzept
ebenfalls. Wichtig ist, dass dennoch die Frage gestellt werden muss, ob sich
die Stadt eine solche Ausgabe leisten kann.
Der Ausschuss für
Stadtentwicklung und Soziales empfiehlt folgenden
Beschluss:
Die Stadt
Dannenberg (Elbe) stellt ein Entwicklungskonzept zur Neukonzeptionierung des
Museums im Waldemarturm Dannenberg zur Verfügung mit der Maßgabe, zwei weitere
Angebote einzuholen und das vorliegende Angebot nachzuverhandeln. Die Fördermöglichkeiten
sind auszuloten.